30. Sonntag im Jahreskreis A 2017 Das Wichtigste Liebe Schwestern und Brüder, das Wichtigste im Christentum fragen Sie mal danach: Sich selbst, im Freundeskreis, im Kreis von Jugendlichen oder Senioren. Meistens bekommen Sie da zu hören: Die Nächstenliebe! Ist ja nicht schlecht. Aber es ist interessant, dass die Gottesliebe in der Antwort dabei nie erscheint zumindest ist das meine Erfahrung. - Ist das nur eine Nebensache, die Gottesliebe? Für Jesus nicht. Für Ihn ist das eine mit dem anderen verbunden. Das eine verschwindet dabei aber nicht im anderen. Aber in unserer Welt ist es doch schon etwas, wenn jemand sagt: Hauptsache Nächstenliebe. Schön. Aber was meinen wir damit? Nett sein? Rücksichtsvoll? Gar aufmerksam, wo ein anderer mich braucht? Ausnutzen lasse ich mich nicht! Was meint Nächstenliebe? Offensichtlich gibt es Grenzen. Angela Merkel hat für die Form der Nächstenliebe, für die sie einstand, eindeutig Ablehnung erfahren andere, die sich Christen nennen, haben sich einer Partei angenähert, vor der sie sich gruseln müssten, wenn sie im Neuen Testament zu Hause wären. Nächstenliebe ohne Gottesliebe da fehlt etwas! - Gottesliebe. Wie kann ich jemanden lieben, den ich nicht sehe, nicht anfassen kann? Andersherum: Wie willst du jemanden lieben, mit dem du keine Zeit verbringst? Den Du nicht näher kennenlernst, nicht tiefer verstehst und immer mehr vertraust? Liebe eine Haltung, kein Gefühl. Gegenüber Gott: Dir verdanke ich mich! Du lässt mich groß sein. Du hast mich ins Dasein gerufen, weil Du durch mich Großes zeigen möchtest: Deine Liebe zu Deiner ganzen Schöpfung! Die Gottesliebe trägt als kostbare Frucht die Dankbarkeit. Eine Dankbarkeit, die man mir ansieht, die der spürt, der mir begegnet. Die Dankbarkeit als Frucht der
Gottesliebe lässt mich das Glas immer halb voll sehen, niemals halb leer. Die Gottesliebe lässt mich danach streben, die Welt, die Dinge und Menschen um mich herum so zu sehen, wie Gott sie sieht. As ist ein Lernprozess. Dafür braucht es Zeit. Und immer wieder ein Umdenken, denn in unserer Welt und Gesellschaft hören wir ständig anderes. Da braucht es die Gemeinschaft der Gläubigen, die sich gegenseitig stärkt. Da ist es nicht egal, ob jemand da ist oder nicht. Mir durch die Zeugnisse und den Zuspruch anderer Mut schenken lassen; mich durch die Heilige Schrift immer mehr und näher an das Denken Gottes heranführe. Das gelingt nur, wenn teig in mir das Vertrauen da ist und wachsen kann, dass Gott Leben schenkt, ein Leben in Fülle ermöglicht.- - Wir lernen langsam, Gott zu lieben. Wir hören mehr und mehr auf die Stimme des Gewissens, die Seine Stimme in uns ist denn: wir sind der Tempel des Heiligen Geistes! (vgl 1Kor 3,16) Wenn wir immer mehr lernen, genau das zu sein es uns auch selbst immer neu zusagen: Ich bin Gottes Tempel! und wenn wir so lernen, das zu tun, was wir als Gottes Liebe erkannt haben, beginnen wir, Gott zu lieben. Wenn wir in Wort und Tat beginnen, die zu lieben, die Gott besonders am Herzen liegen, die Armen, dann beginnen wir, Gott zu lieben. Dann geht es nicht u die Frage, ob mich jemand ausnutzt, ob der oder die mein Nächster ist. Dann geht es darum: Herr, Freund, zeig mir jetzt den Weg. Lass mich dabei Grenzen überschreiten auch meine eigenen! Die Tür des Christentum hängt, wie so viele andere Türen auch, an zwei Angeln: Der Gottes- und der Nächstenliebe. Das wir Christen in unserem Land meist etwas schief wahrgenommen werden, wir uns selbst vielleicht so wahrnehmen und mit der Kirche fremdeln, hängt vielleicht gerade auch damit zusammen: Dass die Tür zu unserem Glauben so schief in den Angeln hängt.
Nächstenliebe ohne Gottesliebe wird immer an meinen Grenzen und Begrenzungen scheitern, an dem, wie es mir nutzt oder richtig scheint. Und Gottesliebe ohne Nächstenliebe nun, Lüge bleibt Lüge, auch wenn ich sie fromm bemäntele. Was ist das wichtigste? Amen.
Fürbitten - Eltville Zu Jesus Christus, der uns sendet, Seine Frohe Botschaft zu verkünden und zu bezeugen, bitten wir: - Segne alle, die in der Glaubensverkündigung tätig sind und mache sie zu Freudenboten Deiner Gegenwart unter uns. (Christus, höre uns Christus, erhöre uns) - Wir bitten Dich für die Getauften in aller Welt: dass sie aus deiner Liebe leben, von deiner Liebe Zeugnis geben und damit die Welt verändern. - Wir bitten Dich für die Frauen und Männer, die sich darum mühen, eine Regierung für unser Land zu bilden: Lass nicht Parteienegoismus und Machtkalkül die Verhandlungen bestimmen, sondern das Wohl von Mensch und Schöpfung. - Wir bitten dich heute besonders für unsere Kinder, für die Familien, für unsere Erzieherinnen in den Kindergärten: Lass unäre Kinder erfahren, dass sie im Vertrauen auf dich ihr Leben aufbauen können. - Wir vertrauen Dir auch alle an, die bereits durch das Tor des Lebens gegangen sind, dass sie bei Dir ewiges Leben finden mögen. Denn du bist gekommen, damit wir das Leben haben. Dir sei Dank, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.
Fürbitten Zu Jesus Christus, der uns sendet, Seine Frohe Botschaft zu verkünden und zu bezeugen, bitten wir: - Segne alle, die in der Glaubensverkündigung tätig sind und mache sie zu Freudenboten Deiner Gegenwart unter uns. (Christus, höre uns Christus, erhöre uns) - Wir bitten Dich für die Getauften in aller Welt: dass sie aus deiner Liebe leben, von deiner Liebe Zeugnis geben und damit die Welt verändern. - Wir bitten Dich für die Frauen und Männer, die sich darum mühen, eine Regierung für unser Land zu bilden: Lass nicht Parteienegoismus und Machtkalkül die Verhandlungen bestimmen, sondern das Wohl von Mensch und Schöpfung. - Stärke die, die sich beruflich oder privat jeden Tag der Nöte und Bedürfnisse anderer Menschen annehmen und lass sie selbst auch erfahren, dass sie von Dir getragen werden. - Wir vertrauen Dir auch alle an, die bereits durch das Tor des Lebens gegangen sind, dass sie bei Dir ewiges Leben finden mögen. Denn du bist gekommen, damit wir das Leben haben. Dir sei Dank, der du mit dem Vater und dem Heiligen Geist lebst und herrschst in alle Ewigkeit. Amen.