Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI - Ergebnisse und Ausblick

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Transkript:

Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI - Ergebnisse und Ausblick Ulla Verdugo-Raab, Michael Albrecht, Ursula Preiß, Ludwig Gruber, Ursula Schwegler, Wolfgang Völkel, Hermann romme Gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit Lebensmittel Muttermilch - Neues und künftige Entwicklungen, Würzburg

BAMBI Bavarian Monitoring of Breast Milk 1. Survey des bayerischen Muttermilch-Monitorings Um eine Basis für ein bayernweit zeitgemäßes Muttermilchmonitoring im Bereich des präventiven Gesundheitschutzes zu etabliert Zeitliche Entwicklung von bekannten Problemstoffen zu verfolgen Im Rahmen der Gesundheitsvorsorge neue remdstoffe frühzeitig erkennen und vorbeugende Reduktionsmaßnahmen einleiten Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 2

Untersuchungsregionen städtischen Regionen: Bamberg, Ingolstadt, München, Nürnberg ländlichen Regionen: LK Bamberg, LK Schwandorf, LK Günzburg + Nürnberg Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 3

Methodik Studiendesign Querschnittserhebung (2007/2008) Rekrutierung der Studienteilnehmerinnen In Geburtsvorbereitungskursen bzw. bei Hausbesuchen durch Hebammen Standardisierte Probenahme 2. 3. Monat post partum Probengewinnung mit Muttermilchpumpe (AVENT ISIS) ca. 150 ml Muttermilch Charakterisierung der Studienpopulation ragebogen (Alter, BMI, Raucherstatus, Stillen, Ernährung, berufliche Exposition, Medikamente) Qualitätssicherung Untersuchung der Muttermilchpumpen auf zu untersuchende remdstoffe SOP nach akkreditiertem Laborstandard Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 4

Untersuchungsparameter Organochlorpestizide Polychlorierte Biphenyle (PCB) Nitromoschus-Verbindungen Polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane (PCDD/PCD) Dioxinähnliche PCB (dl-pcb) Perfluorierte Substanzen Phthalate Phthalatmetabolite Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 5

Beschreibung der Studienpopulation I Region Alter (Jahre)* BMI (kg/m 2 )* Gewichtsab. nach Geburt (kg)* Gewicht Kind (g)* Gesamt 31 (15-43) 22 (16-44) 10 (0-25) 3395 (1260-5140) LK Bamberg 30 (15-40) 21 (17-40) 10 (2-20) 3300 (1260-4700) SK Bamberg 32 (22-41) 24 (20-40) 11 (3-19) 3460 (2780-5030) Günzburg 31 (21-40) 22 (17-41) 10 (4-25) 3320 (1590-4270) Ingolstadt 31 (21-38) 21 (18-26) 10 (6-18) 3200 (2270-4500) Nürnberg 31 (20-42) 22 (18-38) 11 (5-19) 3640 (2520-5140) München 33 (20-43) 21 (16-35) 10 (4-20) 3395 (1285-4540) Schwandorf 31 (20-40) 23 (18-44) 11 (0-22) 3380 (2490-5000) *Median (min-max) Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 6

Beschreibung der Studienpopulation II LK BA N (%) SK BA N (%) GZ N (%) IN N (%) N N (%) M N (%) SAD N (%) Gesamt Erstgebärende Ja Nein 45 (36%) 37 (64%) 9 (36%) 16 (64%) 32 (54%) 27 (46%) 9 (36%) 16 (64%) 44 (70%) 19 (30%) 108 (69%) 48 (31%) 58 (56%) 46 (44%) 305 (59%) 203 (41%) Stillen Ausschließlich Voll Teilweise 56 (68%) 23 (28%) 3 (4%) 15 (60%) 10 (40%) - 35 (59%) 16 (27%) 8 (14%) 18 (72%) 7 (28%) - 51 (82%) 8 (13%) 3 (5%) 119 (78%) 18 (12%) 16 (10%) 68 (66%) 28 (27%) 7 (7%) 362 (71%) 110 (22%) 37 (7%) Migrationshintergrund Ja Nein 13 (16%) 69 (64%) 4 (16%) 21 (84%) 6 (10%) 53 (90%) 18 (72%) 7 (28%) 8 (13%) 55 (87%) 35 (22%) 121 (78%) 9 (9%) 95 (91%) 421 (89%) 93 (19%) Schulbildung Hauptschule/o. Abschluss Mittlere Reife/POS Abitur/EOS 24 (30%) 28 (35%) 28 (35%) 6 (25%) 6 (25%) 12 (50%) 15 (26%) 21 (36%) 22 (38%) 5 (22%) 9 (39%) 9 (39%) 5 (9%) 17 (30%) 34 (61%) 9 (4%) 41(28%) 102 (68%) 26 (25%) 54 (53%) 22 (22%) 84 (17%) 176 (34%) 229 (45%) Rauchen Ja Nein 3 (4%) 79 (96%) 1 (4%) 24 (96%) 1 (2%) 58 (98%) 1(4%) 24 (96%) 3 (5%) 60 (95%) 8 (5%) 148 (95%) 5 (5%) 99 (95%) 22 (4%) 492 (96%) Passivrauch Ja Nein 10 (12%) 71 (88%) 2 (8%) 23 (92%) 9 (15%) 50 (85%) 1(4%) 24 (96%) 11 (17%) 52 (83%) 26 (17%) 130 (83%) 14 (13%) 90 (87%) 87 (17%) 425 (83%) Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 7

Chlororganische Substanzen mg/kg Milchfett 1 0.8 0.6 0.4 0.2 HCB DDT PCB 0 1986 1988 1990 1992 1994 Median* Min-Max* 95. Perz.* HCB 0,016 0,003-0,14 0,036 1996 1998 Referenzwert* 0,06 2000 2002 2004 2005 (Pilotstudie) BAMBI 2007/8 2010 Gesamt- DDT 0,07 0,01-2,98 0,51 0,5 Gesamt PCB 0,15 0,003-1,9 0,34 0,5 * mg/kg ett Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 8

Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) 3,50 Gesamt-DDT 3,00 mg/kg Milchfett 2,50 2,00 1,50 1,00 Referenzwert 0,5 mg/kg ett 0,50 0,00 n=516 Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 9

Bewertung einer Muttermilchprobe allbeispiel: Messwert (mg/kg ett) Referenzwert (mg/kg ett) ADI µg/kg KG Gesamt-DDT 1,3 0,5 10 31-jährige Erstgebärende, Geburtsland Kasachstan, seit 1995 in Deutschland Berechnung der DDT-Aufnahme: 6,6 µg/kg KG Ausschöpfung des ADI (Acceptable Daily Intake): 61% schriftliche Mitteilung mit persönlichen Untersuchungsergebnissen, Ergebnissen des gesamten Studienkollektivs und einer Bewertung Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 10

Polychlorierte Dibenzo-p-dioxine (PCDD), Dibenzofurane (PCD) und dioxinähnliche PCB (dl-pcb) Substanz Mittelwert Median 95.Perzentil Maximum PCDD 3,3 3,2 6,4 11,1 PCD 2,7 2,6 5,1 6,6 PCDD/ 6,0 5,7 11,4 15,1 Non-ortho PCB 3,6 3,2 7,0 10,0 Mono-ortho PCB 3,4 3,1 6,6 10,8 dl-pcb 7,0 6,4 13,3 18,9 PCDD//dl-PCB 13,0 12,3 23,7 31,4 Gehalte in pg WHO 1998 -TEQ/g ett, n=273 Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 11

PCDD/- und dl-pcb- Gehalte in Muttermilchproben von 2005 und 2007/2008 30 25 20 15 10 WHO-TEQ pg/g ett 5 PCDD/ 2005 (n=43) PCDD/ 2007/2008 (n=273) dl-pcb 2005 (n=43) 0 dl-pcb 2007/2008 (n=273) Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 12

Zeitlicher Trend der PCD/-Belastung in Deutschland und Bayern 30 27.8 ng W H O-TE Q / kg ett 25 20 15 10 5 24.0 22.0 20.4 20.9 16.2 13.5 15.0 13.8 14.5 13.2 12.5 10.6 9.2 9.9 7.8 7.2 6.2 6.0 6.2 6.3 0 1991 19921993 1994 19951996 1997 19981999 2000 20012002 2003 20042005 2006 20072008 2009 Deutschland Bayern (Quelle: nach [Information Nr. 011/2011 des BfR vom 23.03.11]) Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 13

Perfluorierte Substanzen (PC) Perfluoroktansulfonat (POS) Perfluoroktansäure (POA) O S O O - O OH Anwendung Beschichtungen für Papier, Lebensmittelverpackungen, Küchengeschirr, Textilien und Teppichböden als Emulgator bei der Herstellung von luorpolymere Toxikologische Bewertung geringe akute Toxizität POA und POS sind entwicklungsschädigend und zeigen krebserzeugend Wirkung im Tierversuch Zusammenhänge mit ertilitätsstörungen bei rauen Zusammenhänge zwischen PC-Belastung und einer verminderten Spermienqualität Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 14

Perfluorierte Substanzen Substanz N N > BG Median Min-Max 95. Perzentil POS 302 273 0,05 0,02-0,26 0,13 POA 302 7 0,08 0,08-0,29 0,16 PHxS 274 5 0,01 0,01-0,03 0,03 Gehalte in µg/l Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 15

Zeitverlauf der PT-Gehalte in der Muttermilch 240 220 200 POS POA 180 160 140 ng/l 120 100 80 60 40 20 0 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010 Jahr (Sundström et al., Environ.Int. 2011) Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 16

Expositionsabschätzung für ausschließlich gestillte Säuglinge Substanz Tägliche Aufnahme (µg/kg KG) TDI-Wert Ausschöpfung des TDI-Wertes (%) mittlere hohe bei mittlerer Aufnahme Dioxin u. dl-pcb (pg TEQ/kg KG) PCDD// 69 133 1 4 dl-pcb Perfluorierte Substanzen bei hoher Aufnahme POS 0,008 0,02 0,15 5,3 13,3 POA 0,013 0,03 1,5 0,9 2,0 Phthalate DEHP 0,6 2,1 50 1,2 4,2 DnBP 0,1 0,5 10 1,0 5,0 DiBP 0,2 0,7 10 2,0 7,0 Annahmen: Alter: 3 Monate; Körpergewicht (KG): 5,6 kg; Muttermilch:159 ml pro kg KG o. ettaufnahme: 31,4 g pro Tag, 100 %ige Aufnahme aus dem Magen-Darm-Trakt Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 17

Zusammenfassung Es wurden insgesamt 525 Muttermilchproben aus 7 Untersuchungsregionen Bayerns eingeschickt. Die Gehalte der untersuchten Organochlorverbindungen bestätigen den rückläufigen Trend der Belastung in den letzten Jahrzehnten. Die aktuellen Referenzwerte der HBM-Kommission für Muttermilch (HCB: 0,006 mg/kg ett; ß-HCH: 0,007 mg/kg ett; DDT: 0,5 mg/kg ett; PCB: 0,5 mg/kg ett) werden mit Ausnahme von DDT nicht überschritten. Trotz der insgesamt rückläufigen Belastungssituation liegt für PCDD//dl-PCB die Aufnahme während der Stillperiode bei ausschließlich gestillten Säuglingen um ein Vielfaches über der lebenslang duldbaren täglichen Aufnahmemenge. ür die Exposition des Säuglings gegenüber den perfluorierten Verbindungen und Phthalaten liegt die Aufnahme deutlich unterhalb des TDI-Wertes. Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 18

Ausblick 2. BAMBI-Survey: Neben den Basisparametern, die im zeitlichen Verlauf verfolgt werden, sollen weitere wichtige, neue remdstoffe (z. B. Phthalatersatzstoffe) einbezogen werden. Diese Substanzen sollen gezielt in einem Studienkollektiv aus Mischköstlerinnen, Vegetarierinnen und Raucherinnen untersucht werden. Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 19

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Kooperationspartner: Bayerischen Hebammen-Landesverband Landratsamt Bamberg, Gesundheitswesen Landratsamt Schwandorf, Abt. Gesundheitsamt Gesundheitsamt Stadt Ingolstadt Landratsamt Günzburg, Gesundheitsamt Landeshauptstadt München, Referat für Gesundheit und Umwelt Gesundheitsamt der Stadt Nürnberg raunhofer-institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV Herzlichen Dank an die teilnehmenden Mütter und Hebammen! Das Bayerische Muttermilchmonitoring BAMBI/ Ulla Verdugo-Raab/Würzburg 08.12.2011 20