Mauser Wir bleiben den Kabinen treu Österreichischer Hersteller stark in der Erst- und Spezialausstattung Mauser Die Mauser-Kabinen bie
Sechzig Kilometer südlich von Wien produziert der heute führende Hersteller von Fahrzeugkabinen, die Firma Walter Mauser GmbH in Breitenau, Niederösterreich. Das 1960 gegründete Unternehmen fertigt mit rund 200 Mitarbeitern jährlich etwa 10.000 Fahrerkabinen für renomierte Fahrzeug- und Arbeitsmaschinenhersteller in aller Welt. Angefangen hat alles wie häufig mit einer guten Idee eines jungen Bauernsohnes. Der heutige Seniorchef Walter Mauser, Jahrgang 1938, musste in seiner Jugend viel Zeit auf dem elterlichen Traktor wie damals üblich ohne Kabine zubringen und war dabei oft sengender Sonne oder peitschendem Regen, schneidigem Wind oder klirrender Kälte ausgesetzt. Bis er eines Tages auf die zündende Idee kam, mit ein paar leichten Rohren und einem Planendach, einer provisorischen Frontscheibe und Seitenvorhängen Abhilfe zu schaffen. Und das Experiment gelang. Der Komfortgewinn war beträchtlich. Was mir nützt, nützt auch anderen, dachte folglich der agile junge Mann und handelte danach. Für den bevorstehenden Kirtag im Ort bog er rasch fünf Wetterverdecke und karrte sie mit dem Handwagen zur Ausstellung, wo sie sofort Abnehmer fanden. Dieses Erfolgserlebnis motivierte, es fortan mit professioneller Fertigung zu versuchen. Und schon ging alles Schlag auf Schlag. 1960 gründeten Walter Mauser und seine Frau Heide die Firma Walter-Mauser-Wetterverdecke. 1962 wurde in der Nähe ein Gutshof gekauft, auf dessen Areal heute das Werk steht. 1966 ließ der Erfinder mit einer bereits sehr perfekten Kabine aufhorchen, die zwar Maßstäbe in Design und Stabilität setzte, dafür aber auch im Preis und so nicht viel zum wirtschaftlichen Erfolg des jungen Unternehmens beitrug. Anders die einfacheren und standardisierten Nachfolgeserien CAB 404 im Jahre 1968, CAB 505 (1970), CAB 101 und 303 (1976). 1978 folgte die Baukastenreihe C, die dank der geringen Bauhöhe nicht zuletzt den Exportumsatz sprunghaft steigerte. Seit 1985 wird zunehmend für Traktorenhersteller und Spezialfahrzeuge entwickelt und produziert. Im Jahr 2000 wurde der Betrieb von der zweiten Generation übernommen, von Charlotte und Martin Mauser, die das Familienunternehmen bis heute sehr erfolgreich auf Expansionskurs halten und auf High-Tech-Kabinenbau spezialisierten. Für Fahrzeuge, für die entweder keine Werkskabinen zur Verfügung stehen oder für die die Standardkabine in punkto Größe, Form und Ausstattung nicht genügt. Es werden Einzelkabinen genauso gefertigt wie Großserien für Hopfen- und Wein-, Nuss- und Obstplantagentraktoren, Park-, Golf- und Sportplatzmähgeräte, Flughafen- und Postfahrzeuge, Kleintraktoren und Baumaschinen, Winterdienstgeräte und Kommunalmaschinen, Elektrofahrzeuge und Stapler, Industriefahrzeuge und Umweltpflegegeräte, Kranfahrzeuge und Transporter. Die Kabinen zeichnen sich durch ansprechendes Design und hohe Stabilität, gute Rundumsicht und optimale Geräuschdämmung aus. Sie werden nach modernsten Fertigungsmethoden hergestellt, unter Einsatz von Rohrbiegemaschinen und Schweißrobotern und oberflächenbeschichtet nach den neuesten Erkenntnissen der Technik wie kathodischer Tauchlackierung, so Martin Mauser, der im Unternehmen für die Produktion und den Verkauf verantwortlich zeichnet. Die Werkstücke durchlaufen eine Heißreinigungs-, Zinkphosphatierungs- und Passivierungsanlage und werden dann mit vorentsalztem Wasser gespült. Die Grundlackpartikel werden elektrostatisch gleichmäßig auf die gesamte Oberfläche und in den Hohlräumen aufgebracht und eingebrannt. Die Endlackierung erfolgt vorzugsweise durch Pulverbeschichtung, so dass die Korrosions-, Wetter-, Biege- und Abriebfestigkeit über den bestehenden Höchstanforderungen liegen. Auf einer Produktionsfläche von 21.000 m 2 werden von rund 200 Mitarbeitern jährlich zirka 10.000 Kabinen erzeugt. Die Lieferung erfolgt weltweit ab Werk entweder im Baukastensystem zerlegt in flachen Kisten oder komplett, auch mit Kotflügeln, Unterbau und Innenausstattung. Der Umsatz des Unternehmens betrug im letzten Wirtschaftsjahr 26 Millionen Euro und resultierte zu mehr als neunzig Prozent aus der Kabinenfertigung, verdeutlicht Charlotte Mauser, zuständig für das Personalwesen und die Finanzen. Weniger als zehn Prozent des Umsatzes werden mit Lohnaufträgen erwirtschaftet, die zur Auslastung einiger Fertigungsmaschinen übernommen werden. Die Hauptmärkte sind die EU und USA. Unserem guten Ruf als Kabinenerzeuger werden wir auch in Zukunft treu bleiben, resümieren beide Geschäftsführer und geben sich überzeugt, dass die Fahrzeugindustrie Spezialisten wie Mauser immer brauchen wird. Schließlich spricht in der arbeitsteiligen Wirtschaft viel für die Auslagerung von Entwicklung- und Fertigungsaufträgen vor allem bei Kleinserien.
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