Über neue und wenig bekannte Rüßler-Arten aus der neotropischen Region, vorwiegend aus Brasilien.

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Transkript:

Arb. morpli. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 6, 1939, Jsr. 4. 335 viel mehr an Cryptothrips; die PAZaeof/wiips-G-mppe, bei der es Arten mit abgerundetem Mundkegel, fehlenden Kopfwärzchen, schmalen Flügeln gibt, kommt wegen der Augenform durchaus nicht in Frage. Ich möchte liier auch noch darauf hinweisen, daß eine ungeflügelte Form dieser Art existieren könnte, worauf die schmalen Flügel und die kleinen Ocellen dieser macropteren Form hinweisen. Von den Jrloplothrips-Arten wäre longisetis Bagn. zum Vergleich heranzuziehen; ich habe die Type dieser Art in London (Sammlung BagnallsJ gesehen, und sie ist ganz verschieden, indem sich die Areola des 2. Gliedes bei dieser Art sehr nahe der Gliedmitte befindet, während das 7. und 8. Glied zusammen ein Ganzes bilden; H.brittenni Bagn. ist viel größer, die Beine sind lichter, die Augen sind doppelt so lang wie bei unserer Art, und das 2. 4. Fühlerglied ist fast ganz licht. Die neuen Kneclitel' sehen Arten clavicornis und qiiercinus kommen zum Vergleich nicht in Betracht. Über neue und wenig bekannte Rüßler-Arten aus der neotropischen Region, vorwiegend aus Brasilien. (Cohoptera: Curculionidae.) Von Eduard Voß, Berlin-Charlottenburg. (79. Beitrag zur Kenntnis der Curaüioniden.) (Mit 4 Textfiguren.) Grundlage der vorliegenden Bearbeitung bildet eine Bestimmungs-Sendung -von Herrn Direktor Bon dar, Bahia an das Deutsche Entomologische Institut. Berlin-Dahlem. Ergänzt wurde sie durch die Beschreibung einiger Arten aus Zentral-Ainerika. Von allen neubesehriebenen Arten befinden sich typische Exemplare in der Sammlung des Deutschen Entomologischen Instituts, Paratypen auch von den nachstehend erwähnten von Bondar beschriebenen Arten, Snbfamilie JBrachyderina e. Tribus Naupactini. Naupactus opulentus n. sp. 2: Kopf mit Augen breiter als lang, fein und dicht punktiert. Augen halbkngelartig vorgewölbt und der Kopf über den Augen so breit wie der Halsschildvorderrand. Stirn so breit wie der Rüssel an der Basis. Rüssel so lang wie breit, parallelseitig, wie der Kopf punktiert. Nasalplatte stumpf halbkreisförmig angedeutet. Eine kräftige Mittelfurche von der Nasalplatte" ab bis zur Stirn auflaufend und in der Höhe des Augenhinterrandes erlöschend. Fühlerfurchen bis zum basalen Viertel von oben sichtbar. Fühler-Schaft schlank und dünn, an der Spitze keuligverdickt. Das 1. Geißelglied doppelt so lang wie breit, verkehrt kegel-

336 35. V o ß, Über neue und wenig bekannte Küßler-Arten. förmig; 2. Glied dünn, gestreckt, doppelt so lang- wie das 1. Glied; die restlichen Glieder gleichlang, jedes etwas kürzer als das 1. Glied. Keule spindelförmig, wenig länger als die drei letzten Geißelglieder zusammen. Halsschild breiter als lang, seitlich mäßig stark gerundet, die größte Breite wenig vor der Mitte befindlich, zum Vorderrand etwas mehr als zur Basis verschmälert, die Hinterecken der letzteren ein wenig vorgezogen. Basis leicht doppelbuchtig. Gleichmäßig- fein granuliert, die Körnchen um mehr als ihren Durchmesser von einander entfernt stehend, seitlich dichter; Mitte des Halsschildes mit sehr seichter Längsfurche. Schildchen kurz dreieckig, in der Mitte schwach längsgefurcht. Flügeldecken etwa 1Y 3 mal so lang wie breit, Schultern kräftig, von diesen ab kurz parallelseitig, dann nach hinten bis wenig hinter die Mitte verbreitert, von hier ab gleichmäßig gerundet zur Spitze verschmälert. Punktstreifen im basalen Drittel kräftig, nach hinten zu viel feiner werdend; Zwischenräume vorn etwas schmaler als die Streifen, leicht gewölbt, unten viel breiter und flach, sehr fein undeutlich punktiert und äußerst fein entfernt stehend glänzend gekörnt. Flügeldecken an der Spitze zugespitzt. Unterseite fein und weitläufig punktiert. Schenkel kräftig gekeult. Tibien schlank, die Vordertibien im basalen Drittel kräftig einwärts gebogen; Mittel- und Hintertibien schwach und gleichmäßig gebogen. <$ : Eiissel mehr mnldenartig vertieft; Halsschild gestreckter, doch noch breiter als lang, auf den Flügeldecken die Punktstreifen auch hinten kräftiger, die Zwischenräume mehr g'ewölbt. Auf den Flügeldecken fehlen die dorsalen Schuppenflecken. Färbung schwarz; Fühler und Schenkel pechbraun. Oberseite fein und dicht mit bläulichen, anliegenden Schlippenhärchen bekleidet; außerdem mit dichten hellgrünen Schuppenflecken aus runden Schuppen geziert: Augen ringsum grün beschuppt, Halsschild mit einem zur Basis sich verbreiternden Seitenband, das sich auf die Basis der Flügeldecken als dreieckiger, hinten abgerundeter Fleck fortsetzt; von den Schultern bis zum apikalen Drittel des 6. Zwischenraumes, an zwei Stellen unterbrochen, ein breiteres Längsband; hier ein durch die Punkte unterbrochenes zickzackförmiges Querband; über der Mitte der Flügeldecken auf dem 2. und 3. Zwischenraum eine Makel und ebenso auf dem 1. und 2. Zwischenraum vor der Spitze eine spitzwinklige Makel. Dicht grün beschuppt ist auch die Unterseite, während die Beine dicht mit greisen Haaren besetzt sind. Flügeldecken mit ziemlich langen, abstehenden schwarzen Haaren, der Halsschild mit kürzeren besetzt. L.: 6,5 7,5 mm. Brasilien: Bahia (Bondar, 1937, Nr. 2427). Diese Art befindet sich unter dem gleichen Namen i. lit. von Bahia im Zoologischen Museum der Universität Berlin. Sie steht Naupadws curialix Gera-

Arb. morpli. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 6, 1939, Nr. 4, 337 nahe, der aber gröbere Punktstreifen und einen breiteren Kopf besitzt und auch abweichende, mehr quere Zeichnung auf den Flügeldecken aufweist. Hoplopactus leucospilus Germ. Leptocerus leucospilus Germar, Ins. Spec. Nov., 1. 422, 1824. Für diese Art ist ebenso wie für die verwandten Hoplopactus-Arten die Bezahnung der Vorderschenkel charakteristisch. Außerdem weist die vorliegende Art schon durch die Ausbildung der Rüsselspitze gewisse verwandtschaftliche Beziehungen zu den Anypotacüni auf. Im Gegensatz zu den echten Naupadus-Arten ist der Rüsselrücken in der Spitzenhälfte etwas verschmälert, die Fühlerfnrche hier mehr verbreitert; die Nasalplatte deutlich erhaben und abgegrenzt, auch abweichend beschuppt vorhanden, was schon dadurch zum Ausdruck gelaugt, daß die Skulptur des Bussels, also die Mittelfurche und der stumpf erhabene Rand, hier unvermittelt unterbrochen ist. Es wäre also denkbar, diese Gattung, soweit leucospilus und Verwandte in Betracht kommen, als den Anypotadini zugehörig anzusehen, wenn nicht noch ein weiteres Merkmal von Interesse wäre, nämlich das Vorhandensein einer, wenn auch schmalen, so doch deutlichen beschuppten Schrägfläche an den Hintertibien; die Art hätte also geschlossene Körbchen", was wiederum in Richtung Cyphini weisen würde. Brasilien: Bahia (Bondar, 1937, Nr. 2426). Moropactus perfidus Mshl. Marshall, Bull. Ent, Research, 29, 3, 1938. Auf diese Art treffen im großen ganzen die gleichen Bemerkungen, wie sie bei der vorhergehenden Art gemacht wurden, zu. Doch sind die Körbchen der Hintertibien nicht geschlossen. Unter den vorliegenden Exemplaren befindet sich übrigens eine Pantoinorus-Avt, die der Moropaclus-Axi zum Verwechseln ähnlich ist. Bei kleineren, mehr gewölbten Augen ist aber die Stirn erheblich breiter und die Flügeldecken sind kürzer, so daß eine Fehlbestimmung ausgeschlossen ist. Brasilien: Agua Preta (16. XI, 1937, Bondar, Nr. 2059). Tribus Tanymecini. ~ Pande/eieius dissimilis 11. sp. Augen rund, aus der Kopfwölbung beim Q kaum, beim ö wenig* vorragend. Kopf fein und mäßig dicht punktiert, Stirn so breit wie der Rüssel. Dieser parallelseitig, so lang wie breit; mit feiner Mittelfurche und einschließlich der Stirn leicht riuneuförmig vertieft. Spitze dreieckig ausgeschnitten. Schaft den Augenhinterrand erreichend. Das 1. Geißelglied am kräftigsten und längsten, etwa doppelt so lang wie breit; 2. Glied kaum halb so lang wie das 1. Glied; die übrigen quer.

338 E. Voß, Über neue und wenig bekannte Rüßler-Arten. Keule etwa doppelt so lang wie breit. Halsschild etwas länger als breit, etwas vor der Mitte am breitesten, liier kräftig- gerundet, vorn und an der Basis zylindrisch. Punktierung ziemlich kräftig und dicht. Schildchen klein, undeutlich. Flügeldecken reichlich 1 '/ 2 mal so lang wie breit, hinter der Mitte stark bauchig verbreitert und hier fast doppelt so breit wie an der Basis. Punktstreifen kräftig; Zwischenräume 'breiter als die Streifen, leicht gewölbt, fein unregelmäßig punktiert. Vorderschenkel stark g'ekeult; Vordertibien leicht gebogen, innen gezähnt. Färbung rotbraun; Fühler rotgelb, Bescliuppung sparsam greis, die Schuppen rundlich. Behaarung sehr kurz, wenig aufgerichtet. L.: 3,8 4,5 mm. Costa Rica: La Caja, 8 km westlich San Jose (H. Sclimidt leg.); Vera Bianca, in 2000 m Höhe, zwischen Barba und Poas. Das Exemplar von Vera Bianca ist dichter weiß beschuppt und läßt auf dem Halsschild eine breite Mittelfläche unbeschuppt. Ent. Institut, Berlin- Dahlem, Coll. auet. Subfamilie Eilt im in st, -,, Tribus Promecopini. Promecops (Promecöpsis) spathula n. sp. (Fig. 1). Köpf bis zu den Augen im Halsschild versenkt, Stirn und Rüssel der ganzen Länge nach mit feiner Mittelfurche- versehen. Stirn reichlich halb so breit wie der Rüssel zwischen der Fühlereinlenkung. Fühlerfurche schmal linienartig bis zur Rüsselspitze geführt, seitlich mit schmalen Pterygien. Rüssel etwas länger als breit. Fühler-Schaft kurz, die Augen erreichend. Geißel gedrungen, das 1 Glied etwa so lang wie breit, alle übrigen kürzer. Fühlerkeule kräftig, eiförmig, l ] / 2 mal so lang wie breit. Halsschild breiter als lang-, kurz vor der Mitte am breitesten, von der Basis geradlinig verbreitert und von der breitesten Stelle ab nach vorn wieder geradlinig versclimälert, der Vorderrand nur wenig. schmäler als die Basis. Vordere Partie dorsal ein wenig eingedrückt, der Halsschild dadurch etwas uneben erscheinend. Punktierung zwischen der Bescliuppung- ungleich stark ausgebildet. Halsschildbasis fast gerade, Augenlappen kräftig. Schildchen rundlich. Flügeldecken iy 8 mal so lang wie breit, von den Schultern bis zur Mitte parallelseitig, dann in mäßiger Rundung nach hinten versclimälert. Punktstreifen kräftig, hinten etwas feiner, die Punkte rund und um fast ihren Durchmesser getrennt; Zwischenräume vorn nicht ganz so breit wie die Streifen, hinten etwas breiter. Schenkel ungezähnt. Vordertibien des ö lamellenartig abgeplattet verbreitert, an der Spitze wieder von normaler Breite. Die Verbreiterung hat außen eine tiefe Rinne. Beim Q sind die Vordertibien kräftig gebogen, die Mitteltibien weniger, aber beim ö wieder mehr gebogen. Hintertibien in beiden Geschlechtern gerade. Krallen frei.

Arb. morph. taxon. Ent. Berlin-Dahlem, Band 6, 1939, Nr. 4. 339 Färbung pechbraun. Beschuppung oben bräunlichgreis, unten grün. Über der Flügeldeckenmitte mit einer braunschwarzen, wie eingebrannt erscheinenden rautenförmigen Strichzeichnung, von welcher beim d 1 die vordere Hälfte fehlt. Einige dunkle Flecken finden sich ferner in der Umgebung des Schildchens und bisweilen der Flügeldeckenspitze. Beim <S finden sich auf den Zwischenräumen der Flügeldecken kurze gebogene Härchen, bei den Q Q kurze abstehende Borsten. L.: 2,8 3,5 mm. Brasilien: Bahia (Bondar, 1937, Nr. 2425). Das cf ist al1 den. ungewöhnlich verbreiterten Vordertibien leicht kenntlich, das g besitzt gebogene Yordertibien. Die freien Klauen verweisen die Art unter das Subgen. Promecopsis, und hier ist die Art bei unidentata- Ohamp. und tridentnta Champ. einzuordnen, eine Gruppe von Arten, die sich durch auffällige Auszeichnungen der Vordertibien im einen Geschlecht auszeichnen. Promecops (Promecops) bahiana n. sp. Stirn etwas breiter als der Rüssel zwischen den Fühlern, Stirn und Rüssel mit feiner Mittelfurche, der Rüssel sonst der vorigen Art ähnlich gebildet, vielleicht ein wenig gestreckter, beim Q vor den Augen etwas mehr ausgeweitet. Der Fühlerschaft erreicht nicht die Augen. Das 1. und 2. Geißelglied länger als breit, ersteres etwas kräftiger, 3. Glied so lang' wie breit, die übrigen breiter als lang. Keule ^g. i, Vorderbein des <$ von Promekräftig, gestreckt, mehr als dop- cops spathida n. sp. J?ig-. 2. Hinterpelt so lang wie breit. Hals- vcm Zascelis ernstem Boh. Fig. 3. tibia schild so lang wie breit, von Hintertibia von Zascelis glabratoides n, sp. der Basis nach vorn schwach konisch verbreitert und im apikalen Drittel seitlich leicht gerundet ausgeweitet. Die zwischen den Schuppen eingestreute Punktierung ist fein und wenig dicht. Schild.chen rundlich, leuchtend hell beschuppt. Flügeldecken reichlich l 1 /,, mal so lang wie breit, von den Schultern schwach zur Mitte geradlinig verbreitert, um sich dann in gleichmäßiger Rundung nach hinten zu verschmälern, die Spitze schwach schnabelartig vorgezogen. Punktstreifen mäßig stark, hinten etwas feiner, die Punkte einzeln eingestochen; Zwischenräume überall erheblich breiter als die Punktstreifen. Schenkel ungezähnt. Mitteltibien leicht gebogen, die vorderen dagegen kaum; die hinteren gerade. Klauen verwachsen. Färbung pechbraun. Oben gelblichgreis und dunkelbraun gescheckt beschuppt, Unterseite leuchtend grün. Auf dem Halsschild je ein Seitenlängsband hell, und bei nicht verdunkelten Stücken in dunkelbrauner Umrandung ein heller herzförmiger Fleck, der vorn gestielt ist. Das Q

340 E. Yoß, Über neue und wenig bekannte Eüßler-Arten. hat auf den Flügeldecken länger abstehende greise Haarborsten, die beim <5 allenfalls im Spitzenteil der Decken vereinzelt angedeutet sind, meist aber durch kurze, gekrümmte Härchen ersetzt sind. L.: 3 4 mm. Brasilien: Bahia (Bondar, 1937, Nr. 2 425). An sich der vorigen Art ähnlieh, aber durch die verwachsenen Krallen, die breite Stirn und abweichende Schuppenzeichnung verschieden. Die Zwischenräume sind durchaus flach, die Art kann somit nicht auf gradlis Fhrs. oder fallax Fhrs. bezogen werden, denen sie sonst nahe stehen muß. Die Art ähnelt sehr P. clitellaria JFhrs. f. leucosticta m., hat aber einen längeren Halsschild und gestreckteren Rüssel, ist auch unterseits grün beschuppt und die größte Breite des Halsschildes ist mehr nach vorn verlagert. Hinzu kommt die Divergenz in der Behaarung der -Flügeldecken der Geschlechter. Subfamilie Cryptorrliynchinae. Phyrdenus pallidisignatus n. sp. Kopf wenig gewölbt,.vom Rüssel durch einen Quereindruck abgesetzt. Äugen von den Augenlappen des Halsschild-Vorderrandes vollkommen verdeckt. Rüssel gut l l / 2 mal so lang wie der Halsschild, gleichmäßig gebogen, mit feinen Kiellinien und Punktreihen, die aber größtenteils von den Schuppen verdeckt werden. Die Oberseite des Rüssels ist etwas dachartig- durchgebildet, zur Spitze hin ist er ein wenig verjüngt. -Im vorderen Teil ist der Rüssel mäßig- dicht und stark punktiert, glänzend. Fühler vor der Rüsselmitte eingelenkt. Fühlerfurche gerade zur Unterseite der Rüsselbasis gerichtet. Die ersten Geißelglieder gestreckt, das 3. wenig länger als breit und die restlichen kaum so lang wie breit. Fühlerkeule länglich oval, etwa 2'/ 2 mal so lang- wie breit, 1. Glied wenig breiter als lang-, 2. Glied etwas kürzer. Halsschild etwas breiter als lang-, im basalen Teil nahezu parallelseitig, von der Mitte ab nach vorn kräftiger verschmälert. Der ganze Vorderraud mit einem dichten rötlichen Haarschopf besetzt. Punktierung kräftig- und dicht. Basis leicht doppelbuchtig, Augenlappen groß, die Augen vollständig verdeckend. Schildchen von fast rundlicher, hinten etwas zugespitzter Form. Flügeldecken etwa I 1 / g mal so lang wie breit, mit kräftigen winkeligen Schultern. Schon vom basalen Fünftel ab in leichter Rundung nach hinten verschmälert, so daß die Flügeldecken schwach dreieckig- geformt erscheinen. Nur vorn und hinten sind die Punktstreifen deutlich, besonders aber seitlich, hier vorn kräftig, hinten weniger stark ausgeprägt. Vor der Spitze auf dem 2. Zwischenraum je ein Höcker. Abdominalsegmente sehr fein und dicht punktiert, mattiert. Schenkel gezähnt, Tibien innen gerade, außen in der basalen Hälfte leicht gerundet. Krallen frei, unterschnitten gezähnt. Hinterbrust und Seitenteile mit kräftigen 'Punkten besetzt. (Fortsetzung im nächsten Heft).