Tipps & Tricks Technische Empfehlung für die Lackierung von PSA (Peugeot/ Citroen) matt strukturierten Fahrzeugen.

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Transkript:

Tipps & Tricks Technische Empfehlung für die Lackierung von PSA (Peugeot/ Citroen) matt strukturierten Fahrzeugen. Der französische Automobilhersteller PSA (Peugeot / Citroen) bietet Fahrzeuge mit einer speziellen Mattlackierung an, die beim Berühren eine fühlbare Struktur aufweist.diese Empfehlung beinhaltet Informationen zur Lackierung dieserfahrzeuge inverbindung mit Lesonal Multi Matt Clear und AkzoNobel Structure Additive. Derzeit gibt es 5 Farbtöne mit dieser speziellen Art von Oberflächenoptik: - PEJD - Ice Grey - EJD, JD, M7JD, - PEWW - Ice Silver - EWW, WW,M7WW,WW7 - P9500 - Ice Black - M29V - ACESJ - Blance Nacre - ESJ, SJ, M7SJ, - PESJ - Ice White - ESJ, SJ, M7SJ Ice Black ist ein Dreischichtfarbton der auch als Kombinationslackierung mit glänzender Optik (ohne Struktur) im Farbton Red Hot (KAH) verfügbar ist. Die Farbtöne können über Quick Mix oder www.mixitcloud.com abgerufen werden. I Beachte: Mattlackierungen unterscheiden sich sowohl in der Verarbeitung als auch in der Pflege von herkömmlichen glänzenden Lackierungen. Weitere Informationen finden Sie in dem Dokument Tipps & Tricks im Umgang mit Lesonal Multi Mat Clear. 1

F Eine Reparatur dieser Sonderfarbtöne erfordert aufgrund der speziellen Oberflächenbeschaffenheit die Lackierung einer ganzen Fahrzeugseite/-partie. Die Lackierung von einzelnen Anbauteilen, sowie Beilackierungen und Spot Repair-Arbeiten sind technisch nicht möglich. Die Originalstruktur auf den zu reparierenden Teilen muss immer vollständig entfernt werden, um Unruhen im Basislack und Strukturveränderungen beim Klarlackauftrag zu vermeiden. Die zu beilackierenden Flächen mit P1000 anschleifen. Durchschliffstellen an angrenzenden Teilen sollten vermieden werden, da sonst an diesen Stellen Basislack aufgetragen werden muss. Die Reparaturstelle sollte mit einer passenden Graustufe grundiert/gefüllert werden. Öffnungen sind von innen abzukleben um Verwirbelungen zu vermeiden. Die Teile müssen gründlich gereinigt und abgestaubt sein. Fehlstellen können nicht ausgebessert werden. Farbton, Glanz und Struktur bei Tageslicht prüfen; Kunstlicht kann den Eindruck verändern. Durch die Struktur und Mattierung weisen die Anbauteile bereits bei der Originallackierung Schwankungen / Differenzen auf. Der Strukturgrad sowie der Farbton sind von Modell zu Modell stark unterschiedlich. F Der Glanz- und Strukturgrad werden durch verschiedene Einflussfaktoren beeinflusst, wie z.b.: - Schichtdicken - Auswahl der Verdünnung - Applikationstechnik - Ablüftzeiten - Trocknungsmethode - Mischung nach Volumen oder nach Gewicht - Düsengröße, Spritzpistole - Farbton - Etc. Daher sind Farbton, Struktur und Glanzgrad vor der Reparatur anhand eines Spritzmusters zu überprüfen. Dazu sollten mehrere Spritzmuster mit den verschiedenen Abmischungen erstellt werden. 2

Musterlackierung: Detailierte Informationen zu den Abmischungen des Klarlacks sind den technischen Datenblätter zu entnehmen: - L8.07.01 Peugeot Ice Grey - L8.07.02 Peugeot Ice Silver - L8.07.03 Peugeot Ice Black - L8.07.04 Citroen Blanc Nacre / Peugeot Ice White Mehrere Farbtonmusterbleche auf einem alten Karosserieteil befestigen und den Farbton über das gesamtes Teil auftragen. Anschließend die aus den Technischen Datenblätter hervorgehenden Struktur-Abmischungen auf die Musterbleche auftragen Bei den unterschiedlichen Farbtönen werden folgende Anzahl der Muster benötigt : - Ice Grey: 6 Muster - Ice Black: 8 Muster 1x 2x 3x 4x 5x Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Farbton Ice Black um einen 3 Schicht Farbton handelt. Wobei die Anzahl der Spritzgänge der aufgetragenen Lasur, ausschlaggebend für die Farbtongenauigkeit ist. Daher muss die Anzahl der benötigten Lasurschichten vor der eigentlichen Ausarbeitung der Struktur ermittelt werden. Gehen Sie wie folgt vor : 3 Musterkarten mit dem Grundton beschichten - 1 Gang Lasur auf Muster 1-2 Gänge Lasur auf Muster 2-3 Gänge Lasur auf Muster 3 Lackieren Sie alle Musterkarten mit Lesonal Multi Matt Clear über. Anschließend prüfen Sie die Anzahl der benötigten Lasuren mit einer Tageslichtlampe am Fahrzeug. Danach fahren sie mit der Ausarbeitung der Struktur fort. I Beachte: Die Struktur sowie der Glanzgrad haben einen hohen Einfluss auf den Farbton. Musterbleche niemals einzeln sondern immer zusammenhängend lackieren. 3

Farbton anhand der selbstlackierten Muster überprüfen und Auswahl treffen. Basislackauftrag gemäß technischem Datenblatt Lesonal Basecoat WB GT L1.09.02 Ein Farbtonangleich ist nach dem vollständigen Entfernen der Struktur in die angrenzenden Teile möglich. siehe Beilackieren von Decklacken TDB L8.01.01 F Mattklarlack vor Gebrauch gründlich aufrühren. Das Mischen erfolgt auf der Waage nach Gewicht. AkzoNobel Structure Additive ist ein Pulver mit einem geringen spezifischen Gewicht. 1 Gebinde Structure Additve enthält 50g. Mit sauberen Werkzeugen arbeiten und behutsam einwiegen. Mischung: Die Zugabe von AkzoNobel Structure Additive erfolgt in das Stammmaterial. Nach der Zugabe gründlich verrühren um Klümpchenbildung zu vermeiden. Der Klarlack dickt dabei etwas ein. Anschließend Härter zugeben und wieder gründlich verrühren. Nach Zugabe von Verdünnung ebenfalls noch einmal gründlich verrühren. Als Standardverdünnung wird Multi Matt Clear Reducer Slow empfohlen. Zugabe Structure Additive Spritzfertige Menge 2% 2% 3% 3% ~ 100ml ~ 500ml ~ 100ml ~ 500ml Klarlack 50 250 50 250 Additiv 1 5 1,5 7,5 Härter 21 105 21 105 Verdünnung 28 140 28 140 [g] 100 g 500 g 100,5 g 505,5 g (Mischung Klarlack 100 : 42 : 55) 4

I Bei der Verwendung eines PPS oder RPS Bechersystems sollte mindestens ein 190 µm Sieb verwendet werden. Wenn möglich die Materialien vorher sieben und Sieb aus den Bechersystemen entfernen. Im Falle einer Oberflächenstörung ist eine komplette Neulackierung erforderlich. Staubeinschlüsse können nicht auspoliert werden. Verarbeitung Klarlack siehe TDB Lesonal Multi Matt Clear L1.05.13 Auf ein gleichmäßiges Ziehen der Spritzpistole ist zu achten. Lackieren Sie nicht bei zu warmen Temperaturen. Der Auftrag erfolgt mittels 2 voller Spritzgänge. Zwischen den Schichten und vor der Ofentrocknung muss die Oberfläche selbstständig und vollständig matt ablüften. Der zweite Spritzgang hat den größten Einfluss auf die Struktur. Auf eine sorgfältige Arbeitsweise ist zu achten. Die Trocknung bei 60 C wird empfohlen. F Die Lackierung immer auf einem begrenzten Teilbereich durchführen und nass lackieren. Spritzpistole parallel und gleichmäßig zur Oberfläche führen, um Streifenbildung zu vermeiden. Dies ist besonders bei der Lackierung von liegenden Flächen zu beachten! Versetzte Überlappungszonen setzen (vertikal lackieren). I Große Flächen oder Ganzlackierungen idealerweise mit zwei Lackierern durchführen, um Spritznebel und Überlappungen zu vermeiden. Weitere Informationen entnehmen sie folgenden Technischen Datenblätter und Bulletins: - L1.05.13 Multi Matt Clear - Tipps und Tricks mit Lesonal Multi Matt Clear - L9.01.03 Mattlackierungen - Reinigung und Pflege - L8.07.01 Peugeot Ice Grey - L8.07.02 Peugeot Ice Silver - L8.07.03 Peugeot Ice Black - L8.07.04 Citroen Blanc Nacre / Peugeot Ice White 5