Steinbachtalsperre 1

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Transkript:

Steinbachtalsperre 1

Steinbachtalsperre Anwendung von LARSIM zur Bereitstellung von Bemessungsabflüssen für die Steinbachtalsperre Mario Böhm und Kai Gerlinger HYDRON Ingenieurgesellschaft für Umwelt und Wasserwirtschaft mbh Norbert Demuth und Bénédicte Vervandier Landesamt für Umwelt, Wasserwirtschaft und Gewerbeaufsicht Rheinland-Pfalz (LUWG) 2

Inhalt (1) Situation (2) Aufgabe (3) Aufbau Modellumgebung (4) Ergebnisse (5) Zusammenfassung 3

Situation Steinbachtalsperre: 1966 gebaut mit Gesamtstauraum von 5,1 Mio. m³ liegt im Einzugsgebiet der Nahe (A Wasserfläche = 0,35 km²) entwässert nördliche Gipfelregion des Hunsrücks mit A EZG = 15 km² Steinbach mündet 1 km nach Staumauer in Idarbach ( 10 km: Nahe) Wichtig für Trinkwasserversorgung der Stadt Idar-Oberstein 4

Situation WHM Rheinland-Pfalz mit Steinbachtalsperre Idarbach Nahe: 5

Aufgabe Einsatz von LARSIM im Namen von: Ermittlung von Bemessungshochwasserabflüssen BHQ 1000a und BHQ 10 000a zur vertieften Überprüfung der Steinbachtalsperre 6

Aufbau Modellumgebung Meteorologischer Modellantrieb: Mit InterMet interpolierte Daten für die Parameter Lufttemperatur, Luftfeuchte und Globalstrahlung Stationsdaten für die Parameter Windgeschwindigkeit und Luftdruck Niederschlag via weiterverarbeiteten PEN-Werten (Praxisrelevante Extremwerte des Niederschlags der LAWA): Für EZG Steinbachtalsperre das PEN-Rasterfeld Spalte12 / Zeile71 2 verschiedene Wiederkehrzeiten: 1000 a bzw. 10 000 a 9 verschiedene Niederschlagsdauerstufen von 1 h bis 72 h 3 verschiedene PEN-Berechnungstypen 7

Aufbau Modellumgebung Zusammenstellung der verwendeten PEN-Niederschlagshöhen [mm] für unterschiedliche Wiederkehrzeiten (blau), Dauerstufen (grau) und Berechnungstypen (grün) T 1000 a 1000 a 1000 a 10 000 a 10 000 a 10 000 a D von hn bis hn hn von hn bis hn hn 1 h 60 70 63,6 80 90 86,2 2 h --- --- 73,4 --- --- 98,3 3 h 80 90 79,8 100 110 106,2 6 h 90 100 92,1 110 120 121,2 12 h 110 120 106,4 130 150 138,3 18 h --- --- 115,7 --- --- 149,4 24 h 120 140 122,8 140 160 157,8 48 h 130 150 141,8 170 190 180,0 72 h 160 180 154,3 180 200 194,5 8

Aufbau Modellumgebung Einsatz von verschiedenen Niederschlagsverteilungen für den PEN-Input: Anfangsbetont Endbetont Mitten-betont (z.b. DVWK-Verteilung) 9 T=10 000a & anfangsbetont T=1000a & anfangsbetont T=10 000a & endbetont T=1000a & endbetont

Aufbau Modellumgebung Fokus auf realistischer, mitten-betonter DVWK-Verteilung: D = 1 h D = 2 h D = 3 h D = 6 h D = 12 h D = 18 h D = 24 h D = 48 h D = 72 h 10

Aufbau Modellumgebung Berücksichtigung der Vorfeuchte mittels WHM-Zustandsdatei: Analyse des extremen Hochwasser vom Dezember 1993 und von 4 aktuellen Ereignissen (Jan. 2011, Aug. 2011, Dez. 2011 und Jan. 2012) Ausnahme Aug. 2011 : Auf trockenem Boden nicht berücksichtigt Analyse der 4 verbleibenden HW-Ereignisse: Relative Bodenspeicherfüllung gemittelt über 64 LARSIM-Elemente des EZG Idarbach zwischen 78% und 94% Nach Absprache mit LUWG: Zustandsdatei von Dezember 1993 mit ca. 90% relativer Bodenspeicherfüllung als repräsentativ ausgewählt 11

Ergebnisse 23 LARSIM-Läufe mit WHM Rheinland-Pfalz, DVWK-verteilten PEN und Wiederkehrzeit von T = 1000 Jahren @ TGB-Nr. 2587 (Steinbachtalsperre) 12

Ergebnisse 23 LARSIM-Läufe mit WHM Rheinland-Pfalz, DVWK-verteilten PEN und Wiederkehrzeit von T = 10 000 Jahren @ TGB-Nr. 2587 (Steinbachtalsperre) 13

Ergebnisse 4 zusätzliche LARSIM-Läufe mit Abflussprozesstypen-WHM Rheinland-Pfalz, anfangs- bzw. endbetonten PEN und Wiederkehrzeit von T = 1000 bzw. T = 10 000 Jahren @ TGB-Nr. 2587 (Steinbachtalsperre) Gestrichelte Linien: N-Summen Maximaler Scheitelabfluss aller LARSIM-Läufe: 29,5 m³/s Durchgezogene Linien: Abflüsse 14

Ergebnisse Cross-Check der simulierten Bemessungsabflüsse via Q gem zur Steinbachtalsperre während des Hochwasser vom Dezember 1993 Q gem Steinbach Q sim Steinbach 15

Zusammenfassung Erfolgreiche Simulation von Bemessungsabflüssen für die Steinbachtalsperre auf der Basis von über 50 PEN-Ereignissen mit LARSIM (WHM Rheinland-Pfalz bzw. Abflussprozesstypen-WHM Rheinland-Pfalz) Aus 4 ausgewählten Bemessungen ergaben sich vereinfachte HW-Füllen für die Steinbachtalsperre zwischen 1,1 Mio. m³ und 1,5 Mio. m³ Erfolgreiche Cross-Checks mit Ergebnissen am Pegel Idarbach und mit Q gem des Steinbachzuflusses zur Talsperre im Dezember 1993 Mit Sicherheitsaufschlag von 20% auf Maximalwerte der Simulationen folgende Bemessungshochwasserwerte für die Steinbachtalsperre vorgeschlagen: BHQ 1000a = 25 m³/s BHQ 10 000a = 35 m³/s 16

Steinbachtalsperre 17