Feine Oberflächen mit Kalk ein paar Tipps

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Transkript:

Feine Oberflächen mit Kalk ein paar Tipps Eine gleichmäßige Kalkfeinputz-Fläche erstellen Dazu wird SALERNO GROB verwendet. Bitte die notwendigen Untergrundvoraussetzungen und Kalkregeln dazu beachten. (nur auf tragfähige mineralische Untergründe achten, genügendes Vornässen des Untergrundes usw.) Für die Calce Rasata Technik wird dem Putz cirka 5-10% farbiger Sand beigemischt (z.b. Verde Rosso) Dann zieht man mit einer guten Stahl-Glättekelle die erste Putzschicht in Kornstärke auf. Darauf achten, dass nicht zu scharf mit der Kelle abgezogen wird und die erste Putzschicht dadurch zu mager ausfällt. Zu dicker Auftrag ist meist ungleichmäßig und führt zu unterschiedlichen Trockenzeiten auf der Wandfläche. Feine Riefen, die durch das Aufziehen entstanden sind, stören nicht. Auch sollte die Oberfläche nicht sofort verdichtet und geschlossen werden. Eine feine raue Struktur fördert die gleichmäßige Antrocknung. Wenn die erste Schicht beginnt fest zu werden, wird die zweite Schicht aufgezogen. Dies geschieht dann, wenn die erste Schicht zwar noch feucht und formbar ist aber beim Berühren kein Putz am Finger kleben bleibt. Die zweite Schicht wird auch in Kornstärke aufgezogen. Am Besten einmal längs und einmal quer mit der Glättekelle über die Fläche gehen. Darauf achten, dass keine Fehlstellen übrig bleiben. Möglichst gleichmäßig arbeiten. Auch hier stören zunächst feine Riefen durch das Auftragen mit der Glättekelle nicht und die Oberfläche auch nicht sofort verdichten, sondern nur gleichmäßig aufziehen und stehen lassen. Nach Antrocknen der zweiten Schicht (Fingerprobe) wird mit der Schwammscheibe die Oberfläche verrieben. Die Schwammscheibe nur leicht anfeuchten, nicht nass arbeiten. Beim Verreiben sollen die Riefen und kleine Unebenheiten ausgeglichen werden. Außerdem wird eine ebene, fein-raue Fläche erstellt. Wichtig ist, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen wenn man mit dem Schwammbrett beginnt. Ist die Putzfläche noch zu nass, sind sie kreisenden Bewegungen mit dem Schwammbrett auf der Oberfläche zu sehen. Bei zu trockener Oberfläche lassen sich Riefen und Fehlstellen nicht mehr ausgleichen. Wenn ein Teil der Wandfläche schon zu trocken ist, kann man vorsichtig mit der Blumenspritze den Putz nachnässen. Bei zu nasser Oberfläche einfach warten. Ideal ist als Ergebnis eine absolut gleichmäßige feinkörnige Struktur ohne Spuren des Schwammbrettes. Diese Fläche lässt man vollständig durchtrocknen. Sowohl für Marmorino Technik wie auch für Calce Rasata ist dies die Ideale Ausgangslage.

Kalk einfärben Wenn Kalk längere Zeit steht, setzt sich an der Oberfläche Wasser ab, das Kalk Sinterwasser. Dieses Wasser wird verwendet, um Pigmente einzusumpfen. Wenig Kalksinterwasser in ein Gefäß geben und Pigmentpulver dazu geben. Zunächst das Pigmentpulver einsumpfen lassen, dann sehr gründlich einen Farbbrei anrühren. Mit diesem Pigmentbrei kann man die Kalkputze einfärben. Der Pigmentanteil sollte nicht mehr als 10% des Sumpfkalkes ausmachen. Kalksinterwassser kann man leicht herstellen. Einfach Wasser auf ANCONA Sumpfkalk geben, kurz unterrühren und über Nacht stehen lassen. Dann hat sich der Kalk nach unten abgesetzt und das Sinterwasser kann abgeschöpft werden. 2

3 Calce Rasata (abgezogener Kalk) Hier wird auf eine fertige Feinputzoberfläche eine Kalktünche mehrmals aufgetragen und sofort mit der Venezianer Kelle verdichtet. Es entsteht eine glatte, glänzende und farbtiefe Oberfläche mit Farbsprenkeln durch die Beimischung von Farbsand. Die Ausführung: Mit ANCONA Sumpfkalk wird eine Kalktünche hergestellt. Dazu fügt man dem gut aufgerührten Sumpfkalk cirka 30% Wasser zu bis eine nicht zu dicke Kalktünche entsteht. Diese Tünche wird auch gleich eingefärbt s.o. Die Oberfläche nur wenig vornässen. Es sollte auch kein glänzender Wasserfilm auf der Fläche stehen. (Die Kelle sollte eine glatt geschliffene abgerundete Kante haben. Bei Bedarf mit 400er bis 1000er Nassschleifpapier nacharbeiten.) Die fertige farbige Kalktünche wird mit dem Pinsel bzw. Streichbürste abschnittweise, je cirka ½ Quadratmeter, auf die Putzoberfläche gestrichen und sofort mit einer venezianischen Kelle eingearbeitet. Dabei führt man die Kelle so, dass eher diagonal zum Kellenblatt gearbeitet wird. Nicht wie beim Putz aufziehen sondern eher einen scharfen Schnitt machen (Rasata - abziehen) Die Kelle mit nicht zu viel Druck auf der geschliffenen Kante führen. Aus unterschiedlichen Richtungen arbeiten. Die kleinen Vertiefungen des Putzes werden aufgefüllt und die Kalktünche verpresst. Das abschnittweise Aufpinseln und Einarbeiten wird solange wiederholt (cirka 6- bis 8- mal) bis eine ganz glatte Oberfläche entsteht. Wichtig, die Abschnitte jeweils versetzen beim erneuten Überpinseln, damit eine einheitliche, gleichmäßige Fläche erzielt wird. Man wird feststellen dass je öfter aufgestrichen und eingearbeitet wird, die Kelle umso leichter und besser über die Fläche gleitet, es kratzt nicht mehr. Beim letzten Verdichten mit der Kelle entsteht schon ein leichter Seidenglanz. Nach kurzer Antrockenzeit wird dann die Fläche mit einer HDPE-Folie poliert. Der Zeitpunkt ist dann gerade richtig, wenn kein Material mehr auf der Folie kleben bleibt. Am Besten macht man sich einen schönen Folienbausch und wedelt zunächst vorsichtig über die Fläche und poliert langsam stärker werdend. Und zum guten Schluss können wir noch die Oberfläche verseifen und erhalten dadurch eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Nässe. So wird s gemacht: Auf die fertige, polierte, noch feuchte aber schon ziemlich feste Oberfläche wird verdünnte Olivenöl- Schmierseife dünn aufgestrichen und sofort mit der Glättekelle eingespachtelt. Danach wieder mit Folie polieren fertig. Die Seife verbindet sich mit dem Kalk zu einer Kalkseife.

4 Diese Widrigkeiten können auftreten: Starker Kellenabrieb auf der Oberfläche; entweder zu stark verpresst oder schlechtes Werkzeug mit zu weichem Stahl. Bei hellen Farben lässt sich manchmal ein geringer Kellenabrieb kaum vermeiden. Bläschen entstehen auf einmal während der Ausführung der Technik. Das bedeutet, dass zuviel Feuchtigkeit in den Untergrund verpresst wird. Längere Antrockenzeiten zwischen den einzelnen Arbeitgängen lassen. Die Kalktünche brennt auf, das heißt, trocknet zu schnell ab. Es wurde das Vornässen vergessen bzw. ungenügend ausgeführt. Eventuell Nachnässen und trockene Stellen mit dem nassen Pinsel verreiben.

5 Marmorino Kalkglätte Hier wird SALERON FEIN Kalkfinishputz so aufgetragen und verdichtet, dass eine seidenglänzende steinartig wirkende Oberfläche entsteht. Die Ausführung: Zunächst erstellt man eine gleichmäßige Kalkfeinputzschicht. Ausführung wie oben beschrieben mit SALERNO GROB. Nach völliger Austrocknung wird mit SALERON FEIN Kalkfinishputz eine sehr dünne Schicht aufgezogen. Im Prinzip verfährt man genau gleich wie beim Auftragen des SALERNO GROB (s.o.) nur eben viel feiner. Wichtig: auch hier das vornässen nicht vergessen und gleichmäßig dünn aufziehen zweimal und den richtigen Zeitpunkt für die zweite Schicht nicht verpassen. SALERON FEIN Kalkfinishputz mit in Kalksinterwasser gelösten Pigmenten einfärben. Manchmal gibt es auch einen schönen lebendigen Effekt, wenn das Pigment nur kurz und ungleichmäßig in die Kalkglätte eingerührt wird. Nach dem zweiten Auftrag des SALERON FEIN Kalkfinishputzes wird auch mit der Schwammscheibe verrieben nach entsprechender Antrockenzeit (Fingerprobe). Dann wird mit der Venezianer-Kelle geglättet. Dabei führt man die Kelle so, dass eher diagonal zum Kellenblatt gearbeitet wird. Nicht wie beim Putz aufziehen sondern eher einen scharfen Schnitt machen Die Kelle mit nicht zu viel Druck auf der geschliffenen Kante führen. Aus unterschiedlichen Richtungen arbeiten. Beim Verdichten mit der Kelle entsteht schon ein leichter Seidenglanz. Nach kurzer Antrockenzeit wird dann die Fläche mit einer HDPE-Folie poliert. Der Zeitpunkt ist dann gerade richtig, wenn kein Material mehr auf der Folie kleben bleibt. Am Besten macht man sich einen schönen Folienbausch und wedelt zunächst vorsichtig über die Fläche und poliert langsam stärker werdend. Um die Oberfläche noch lebendiger zu machen, kann man auch auf die fertige Marmorino Fläche eine Calce Rasata Ausführung kombinieren. Dazu sehr dünn die Kalktünche einstellen und vielleicht mit einer anderen Farbe die Marmorinofläche überziehen in der Calce Rasata Technik. Aufpassen, dass man hier nicht zu viel Feuchtigkeit wieder in die Fläche bringt. Und zum guten Schluss können wir noch die Oberfläche verseifen und erhalten dadurch eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Nässe. So wird s gemacht: Auf die fertige, polierte, noch feuchte aber schon ziemlich feste Oberfläche wird verdünnte Olivenöl- Schmierseife dünn aufgestrichen und sofort mit der Glättekelle eingespachtelt. Danach wieder mit Folie polieren fertig. Die Seife verbindet sich mit dem Kalk zu einer Kalkseife.

6 Diese Widrigkeiten können auftreten: Gerade bei der Marmorino-Technik ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen und gut vorzunässen. Starker Kellenabrieb auf der Oberfläche; entweder zu stark verpresst oder schlechtes Werkzeug mit zu weichem Stahl. Bei hellen Farben lässt sich manchmal ein geringer Kellenabrieb kaum vermeiden. Bläschen entstehen auf einmal während der Ausführung der Technik. Das bedeutet, dass zuviel Feuchtigkeit in den Untergrund verpresst wird. Längere Antrockenzeiten zwischen den einzelnen Arbeitgängen lassen. Die Kalkglätte brennt auf, das heißt, trocknet zu schnell ab. Es wurde das Vornässen vergessen bzw. ungenügend ausgeführt. Hier hilft nur ein vorsichtiges Nachnässen.

7 MARINO Marmorglanzspachtel ist ein vergüteter Glättespachtel auf Basis von feinem Sumpfkalk und feinsten Gesteinsmehlen, um relativ einfach glatte und glänzende Oberflächen, ähnlich dem Stucco-Lustro erstellen zu können. Ein Carnaubawachs ist bereits im Material vorhanden, das die Verarbeitung vereinfacht und Glanz bringt, sowie die Oberfläche strapazierfähiger macht. Die Ausführung: 1. Den sauber verspachtelten Untergrund (Q4) zwei mal Grundieren mit Abruzzo ST, möglichst fein mit Mohairwalze auftragen trocknen lassen. (Je glatter und gleichmäßiger der Untergrund ist, umso besser wird das spätere Ergebnis sein.) 2. Fläche schleifen mit 180er Schleifpapier 3. DILEO Kellen schleifen zuerst mit 600er dann mit 1.000er Nassschleifpapier 4. Untergrund sauber entstauben 5. Ränder abkleben 6. Pigmente mit wenig Wasser einsumpfen und gründlich aufrühren 7. Die Pigmentpasten mit MARINO vermischen, max. 10% Pigmentzugabe 8. Erste Lage vollflächig spachteln, Grate sofort wieder abnehmen, möglichst dünn spachteln, bzw. scharf abziehen 9. nach leichter Antrocknung, die zweite und dritte Lage spachteln, wenig Material auf die Kelle nehmen und sehr scharf abziehen. Entweder als Fleckspachtelung oder flächig ausgeführt mit der DILEO Glättekelle. Darauf achten dass aus unterschiedlichen Richtungen aufgetragen wird. Grate sofort abnehmen. Am Besten Material aufziehen und sofort im rechten Winkel dazu Überstände abnehmen. Beim dritten Arbeitsgang kann auch eine zweite Farbe genommen werden. 10. Klebebänder abnehmen. 11. Anschließend mit sauberer Kelle verdichten, bis sich Glanz einstellt. Wichtig ist weniger der große Druck auf die Kelle, sondern den richtigen Zeitpunkt zu erwischen. Wer ständig zu viel verpresst, kann unter Umständen Blasenbildung haben.

Diese Widrigkeiten können auftreten: Auch hier ist es wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, weil sonst genau die gleichen Widrigkeiten auftreten können, wie bei anderen Kalktechniken. Bei zu nassem Verpressen entstehen Blasen. Sofort aufhören und an dieser Stelle nochmals mit dem Schwammbrett vorsichtig verreiben. Nach längerem Warten nochmals verdichten. Bei zu trockenem Arbeiten, stellt sich kein Glanz mehr ein und ein Kellenabrieb entsteht, weil man zu stark verpressen muss. 8

9 Fresco Kalklasur In die frische Kalkputzschicht wird eine farbige Lasur aufgestrichen, die sich mit der Kalkputzschicht verbindet. Das Prinzip der Fresco Malerei. Fresco heißt frisch und bedeutet, dass auf den frischen Putz gemalt wird. Das hat den Vorteil, dass die Karbonatisierung das Pigment gleich mit einschließt und so eine über sehr lange zeit brillante Oberfläche entsteht. Siehe alte Fresken in Kirchen usw. Die Ausführung: Zunächst erstellt man eine gleichmäßige Kalkfeinputzschicht. Ausführung wie oben beschrieben. Nach völliger Austrocknung wird mit BARI Kalkglätte eine sehr dünne Schicht aufgezogen. Im Prinzip verfährt man genau gleich wie beim Auftragen der Kalkfeinputzschicht (s.o.) nur eben viel feiner. Wichtig: auch hier das vornässen nicht vergessen und gleichmäßig dünn aufziehen zweimal und den richtigen Zeitpunkt für die zweite Schicht nicht verpassen. Je nachdem wie glatt die Fläche sein soll, wird einfach BARI Kalkglätte mit der Schwammscheibe verrieben oder auch leicht nachgeglättet mit der Venezianer Kelle. Nun erstellt man sich eine Farblasur mit Pigment in Kalksinterwasser. Einsumpfen wie beschrieben unter Kalk einfärben. Danach das eingesumpfte Pigment in Kalksinterwasser einrühren nach gewünschter Farbintensität, jedoch nur im lasierenden Bereich. Deckende Farben werden mit Sumpfkalkzugabe angemischt. Jetzt kann man auf die frische Kalkoberfläche lasieren oder malen. Ganz durchgetrocknet sollte die Oberfläche noch nicht sein aber gut fest eher lederhart. Deswegen sprach man früher von Tagwerk, weil man bei der Kirchenmalerei immer nur so eine Kalkglätte-Fläche anlegte, wie man an einem Tag bemalen konnte. Auch auf eine fertige Marmorino Fläche oder Calce Rasata Fläche kann man lasieren, vielleicht eine Bordüre oder Beistrich ziehen. Es kann auch eine schöne Wirkung erzielt werden, wenn man mit Kalksinterwasser oder ganz dünner Kalktünche eine Fläche nochmals überzieht.

10 Bemerkungen zu Farbe und Pigment: Bei allen Kalktechniken eignen sich nur kalkechte Pigmente. Diese sind als VINCI Pigment gekennzeichnet mit *K. Kalk sieht zunächst durchscheinend aus. Er erhält seine Deckkraft erst beim Trocknen. Entsprechend verändern sich die Farben stark vom nassen in den trockenen Zustand. Nur aufgestrichene Pigmente (z.b. bei der Kalklasur) werden wesentlich heller auftrockenen als verpresste Oberflächen (Marmorino oder Calce Rasata) Vorher Muster anlegen. Auch können unterschiedliche Trockenzeiten auf der Wand zu großflächiger Fleckenbildung führen. Wichtig ist, dass der Kalk genügend Zeit hat, zu karbonatisieren, d.h. CO 2 aus der Luft aufzunehmen. Frische Luft ohne Durchzug, langsame Trockenzeiten fördern wesentlich die Qualität der fertigen Oberfläche.1