Erfolgsaussichten implantologischer Maßnahmen



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Transkript:

Fortbildungsteil 2/2001 Erfolgsaussichten implantologischer Maßnahmen Gernot Weibrich, Bilal Al-Nawas Abstract Seit Greenfield 1913 erstmals seine käfigartigen Implantate beschriebenen hat (Greenfield, 1913) fand die Implantologie über die von Scialom und Pruin propagierten nadelartigen Implantate (Scialom, 1965) (Pruin, 1974) und die Blattimplantate von Linkow (Linkow, 1972) eine weltweite Verbreitung. In den siebziger Jahren gingen Koch und Kirsch mit dem IMZ - System (Kirsch, 1980; Koch, 1976), Schulte mit dem Tübinger Sofort implantat (Schulte et al., 1978) und Schröder mit seinen Hohlzylinderimplantaten (Schroeder et al., 1976) neue Wege. Den weitaus größten Einfluss nahm jedoch das System der Arbeitsgruppe um Brånemark, die seit Mitte der sechziger Jahre eine Zylinderschraube aus Titan als Basiselement wählte (Brånemark et al., 1969). Es waren die Arbeiten der Arbeitsgruppe um Brånemark, die an maschinierten gedeckt und entlastet einheilenden Schraubenimplantaten einen unmittelbaren Knochen -Implantat- Übergang nachweisen k onnten, wofür sie den Begriff Osseointegration einführten, und die Arbeiten um Schroeder, der an additiv aufgerauten, transgingival belastet einheilenden Hohlzylinderimplantaten aus Titan ebenfalls eine knöcherne Einheilung nachweisen konnte, die er funktionelle Ankylose nannte, sowie die Arbeiten der Arbeitsgruppe um Schulte zur Sofortimplantation, die den Beginn der modernen wissenschaftlichen Implantologie markieren. Die heute verwendeten Implantate sind überwiegend zweiteilige rotations -symmetrische Schrauben aus Titan (Abbildung 1). Abbildung 1: Makrodesigns verschiedener häufig inserierter enossaler Implantattypen: 1. Astra -Implantat, 2. Brånemark - Schraube, 3. Frialit -2-Stufenschraube, 4. ITI -Vollschraube, 5. IMZ Schraubenimplantat Klinisch hat sich die Implantologie besonders in Deutschland verbreitet, als sie 1982 als wissenschaftliche Therapie offiziell von der DGZMK anerkannt wurde (Spiekermann, 1994; Tetsch et al., 1990). Seit dieser Zeit hat der Einsatz von implantatgetragenen Restaurationen in der Zahnheilkunde sowohl von Seiten der Öffentlichkeit als auch in der Wissenschaft großes Interesse gefunden. Neben der Stabilisierung von Prothesen in zahnlosen Kiefern und der Vermeidung von Prothesen insbesondere bei Freiendsituationen wurden auch ästhetisch anspruchsvolle Gebiete wie Schaltlückenversorgung oder Einzelzahnersatz mittlerweile in der Routineanwendung erschlossen. Neb en der Verbesserung der Kaufunktion liegt der therapeutische Schwerpunkt inzwischen oft in der Erhaltung oder der Regeneration eines ausreichenden knöchernen und weichgeweblichen Lagers, sowie in der präventiven Erhaltung von Zahnsubstanz durch Vermeidung des Beschleifens natürlicher Zähne.

In den letzten Jahren hat sich die Implantologie zu einem sehr dynamischen Gebiet entwickelt. Neben der Ausweitung der Indikation durch vielfältige Formen des Knochenersatzes und der Modifikation der Implantatoberfläche n sind der Einsatz von biologischen Wachstumsfaktoren (Platelet-rich Plasma, Bone Morphogenetic Proteins) und die prothetische Sofortversorgung beziehungsweise Sofortbelastung und ein gesteigerter ästhetischer Anspruch hinzugekommen. Trotz einer hohen klin ischen Verlässlichkeit und Vorhersagbarkeit des Therapieergebnisses gehören Implantatverluste immer noch zum klinischen Alltag. Ursachen für einen Implantatverlust können sein: Periimplantäre Infektion Bindegewebige Einheilung / Verlust der Osseointegration Implantatfraktur, Schraubenfraktur Fraktur der Beschichtung "iatrogene" Ursachen (Fehlposition, onkologische Ursachen) Indikation, prothetische Versorgung und Prognose Die vorgesehene implantatgestützte prothetische Versorgung sollte hinsichtlich der Planung und Fertigung so einfach und damit so sicher wie möglich konzipiert werden (Richter, 1996). Die erforderliche Anzahl der zu inserierenden Implantate sowie deren Länge und Durchmesser werden durch das knöcherne Implantatlager sowie die geplante spätere Nutzung der Implantate bestimmt. Bei Verlust eines Zahnes kann mit einem Implantat mit guter Langzeitprognose ein Einzelzahnersatz vorgenommen werden. Der Erhalt von Zahnhartsubstanz der Nachbarzähne und der Strukturerhalt des Lagerknochens sind d abei als prophylaktische Maßnahme zu werten. Dabei wird zum Einzelzahnersatz in der Front ein Zahn durch ein Implantat ersetzt (Richter, 1996), während bei Verlust eines Molaren die Einzelzahnkrone auf einem oder auch auf zwei Implantaten abgestützt werden kann. Nach Untersuchungen von Balshi et al. konnten Überlebensraten von 99 Prozent nach drei Jahren bei beiden Versorgungskonzepten festgestellt werden. Allerdings kam es in der Gruppe, die mit nur einem Implantat versorgt wurde, häufiger zu Schraubenlockerungen (48 Prozent) als in der mit zwei Implantaten versorgten Gruppe (8 Prozent) (Balshi et al., 1996), was bereits die Notwendigkeit differenzierter Beurteilungskriterien zur Bewertung des Implantaterfolgs bei unterschiedlichen Therapiekonzepten deutlic h macht. Bei einer Freiendsituation und großen Schaltlücken werden in Abhängigkeit von ihrer Größe bei Verbundbrücken (Verbindung von Implantaten mit natürlichen Zähnen) ein oder zwei Implantate und bei rein implantatgetragenen Konstruktionen standardmäß ig zwei oder drei Implantate angewandt (DGI and DGZMK, 1998). Zurzeit besteht ein klinischer Trend zu rein implantatgetragenen Versorgungen, was zum Teil mit den unterschiedlichen Mobilitäten des ankylotisch eingeheilten Implantats und den natürlichen Zähnen begründet wird. In einer Studie von Olsson et al. wurden 23 Patienten mit Implantaten ad modum Brånemark versorgt. Eine Seite wurde zufällig ausgewählt, um mit einer fixen Rekonstruktion, getragen durch den endständigen Zahn und ein Implantat, versorgt zu werden. Die andere Seite erhielt eine rein implantatgetragene Brücke auf zwei Implantaten. Die Überlebensrate der Implantate betrug 88 Prozent. Zwischen den beiden Seiten konnten keine Unterschiede gefunden werden. Die Brückenstabilität betrug 89 Prozent für die rein implantatgetragene Brückenkonstruktion und 91 Prozent für die Verbundarbeiten. Die Veränderungen in der marginalen Knochenhöhe um die Implantate (periimplantärer Knochenabbau) während der fünfjährigen Beobachtungsperiode waren gering. Es fanden sich keine statistisch signifikanten Unterschiede in der Prognose der Brücken zwischen beiden Seiten (Olsson et al., 1995). Beim zahnlosen Kiefer wird herausnehmbarer implantatgestützter Zahnersatz nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI and DGZMK, 1998) standardmäßig auf vier Implantaten abgestützt, da dadurch eine höhere Stabilisierung der Prothese mit weniger Knochenresorption im distalen Alveolarkammbereich als bei Abstützung auf zwei Implantaten gewährleistet werden soll. Eine vergleichende randomisierte Studie zum Beleg dieser auf klinischen Erfahrung gestützten Annahme steht bisher aus. Der Vergleich zur prothetischen Versorgung der vier interforaminalen Implantate mittels Doldersteg mit Extention versus ohne Extention z eigte eine stabilere Okklusion der Prothesen sowie eine

statistisch signifikante Verminderung der Knochenresorption im Molarenbereich durch die zusätzliche Extention des Steges (Behneke and Behneke, 1996). Bei rein implantatgetragenem Zahnersatz wird dieser beim zahnlosen Oberkiefer nach Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Implantologie in der Regel auf sechs Implantaten abgestützt (DGI and DGZMK, 1998), wobei im Oberkiefer auch mehr als sechs Implantate notwendig sein können. Brånemark et al. versorgten 156 Patienten im Ober- sowie im Unterkiefer auf vier beziehungsweise sechs Implantaten mit festsitzendem Zahnersatz und konnten nach zehn Jahren Liegedauer keine signifikanten Unterschiede in den Gruppen nachweisen (Brånemark et al., 1995). Prothetisch besteht darüber hinaus die Möglichkeit den implantatgetragenen Zahnersatz des unbezahnten Kiefers auf industriell oder individuell gefrästen Steg -Geschieben beziehungsweise über Kugelkopfanker zu fixieren. Eine Stegkonstruktion stellt das sicherste Retentionselement für implantatgestützten, herausnehmbaren Zahnersatz dar, hinsichtlich der Hygienefähigkeit bieten jedoch Kugelkopfanker Vorteile (Richter and Spiekermann, 1996). Magnete und Kugelattachments lassen sich leicht in einen bestehenden Zahnersat z einarbeiten. Doppelkronen auf Implantaten sollten wegen der Gefahr späterer technischer Komplikationen eher vermieden werden (Schaller and Richter, 2000). Studien zum Vergleich der verschiedenen prothetischen Versorgungskonzepte hinsichtlich der Prognose der Implantate beziehungsweise der prothetischen Rekonstruktion sind erst in begrenztem Umfang vorhanden. Da die befestigte Mukosa analog zu natürlichen Zähnen am Implantat -Mukosa-Übergang eine natürliche Schutzbarriere darstellt, sollte der Implantatdurchtritt möglichst im Bereich der unbeweglichen keratinisierten Gingiva zu liegen kommen. Wenn der Implantatdurchtritt im Bereich der physiologisch bewegten Schleimhaut erfolgt, ist der mechanisch wirksame Barriereeffekt aufgehoben, was der Ausbildung vertiefter Taschen und periimplantärer Entzündungen mit marginalen Rezessionen Vorschub leisten kann (Behneke et al., 1997; Chaytor et al., 1991; d Hoedt and Lukas, 1987; Günay, 2001). Systemische Erkrankung und Implantatprognose Systematische klinische Beo bachtungsstudien belegen durch positive Langzeitergebnisse schon lange die hervorragende Prognose enossaler Implantate (Adell et al., 1981). Die langfristige Erfolgssicherheit von osseointegrierten Implantaten ist die Grundlage der etablierten Indikationen (DGZMK, 2000). Die Wertigkeit von implantatgetragenem Zahnersatz ist aufgrund des hohen Grads der funktionellen Restitution auch bei schwierigen anatomischen Verhältnissen belegt (Neukam and Buser, 1996). Die Prognose osseointegrierter Implantate hängt zum Teil jedoch vom Gesundheitszustand des Patienten ab. So werden Einflüsse von Störungen des Knochenstoffwechsel, Diabetes mellitus, Strahlentherapie und Nikotinabusus für die Gesamtprognose der Implantate in der Literatur diskutiert (Blanchaert, 1998). So vermutete man lange Zeit, dass das Vorliegen einer Osteoporose (mit einer Verminderung der Knochenqualität) mit einer begrenzten Implantatprognose verbunden sein könnte. Obwohl die Osteoporose mit dem Alter und nach den Wechseljahren zunimmt, konnten Dao et al. zeigen, dass die Implantatverlustrate nicht mit Alter und Geschlecht in Beziehung steht. Eine wissenschaftliche Überprüfung der Literatur liefert keine zwingende theoretische oder praktische Basis, um anzunehmen, dass Osteoporose ein Risikofaktor für osseointegrierte Zahnimplantate darstellt (Dao et al., 1993). Behneke et al. untersuchten 35 Diabetes mellitus -Patienten im Unterkiefer mit 129 interforaminalen ITI-Implantaten. Bei Insulintherapie war in der Einheilzeit eine verstärkte Knochenresorption zu beobachten. Bestand die Grunderkrankung mehr als 20 Jahre, ergab sich im Vergleich zu Patienten mit kürzerer Erkrankungsdauer eine signifikant höhere Resorption mit progredienter Tendenz. Innerhalb eines fünfjährigen Beobachtungszeitraums zeigten sich hinsichtlich der implantatbezogenen Verweil- beziehungsweise Erfolgswahrscheinlichkeit der Implantate jedoch keine Unterschiede zwischen den Diabetikern (94,9 Prozent) und der Kontrollgruppe (91,6 Prozent) (Behneke et al., 1998), so dass das

Vorliegen eines Diabetes mellitus nicht als Kontraindikation einer Implantation gelten muss. Die Implantatprognose und potentielle Prognosefaktoren im bestrahlten Kiefer wurde im eigenen Kollektiv an 47 Patienten mit 197 Implantaten durch Überlebenszeitanalyse (Kap lan- Meier) bestimmt. Die Überlebensrate betrug trotz der schwierigen Voraussetzungen bei den Tumorpatienten (Compliance, Hygiene, Weichgewebsersatz, Osteoplastik) nach ein und zwei Jahren 95 Prozent und nach sechs Jahren 72 Prozent. Die Überlebensrate prä radiationem gesunder Zähne (ein Jahr: 75 Prozent; fünf Jahre: 45 Prozent) war im Vergleich mit einem historischen Kollektiv deutlich schlechter als die Prognose enossaler Implantate (ein Jahr: 95 Prozent; fünf Jahre: 72 Prozent) (Grötz et al., 1999). Damit stellen enossale Implantate trotz der deutlich reduzierten Prognose ein wichtiges Hilfsmittel zur kaufunktionellen Rehabilitation auch bestrahlter Patienten dar. Obwohl floride parodontologische Erkrankungen der Restbezahnung als prognostischer Faktor in der Implantattherapie gelten, gibt es zu dieser klinisch häufigen Problematik wenig prospektive Daten. Eine aktuelle Studie von Mengel et al. (Mengel et al., 2001), die teilbezahnte Patienten mit generalisierter chronischer Parodontitis und generalisierte r aggressiver Parodontitis vergleicht, kommt nach fünf Jahren zu einer 100 -prozentigen Implantaterfolgsrate bei Patienten mit chronischer Parodontitis. Im Vergleich dazu zeigen Patienten mit aggressiver Parodontitis nach diesem Zeitraum nur 88,8 Prozent Implantaterfolge (Oberkiefer 85,7 Prozent; Unterkiefer 93,3 Prozent). Die Autoren schließen, dass Implantate bei diesen Patienten zwar möglich seien, da aber kein klinischer und mikrobiologischer Unterschied zwischen den natürlichen Zähnen und Implantaten be stehe, sei eine Progression der Erkrankung nicht auszuschließen. So ist eine aggressive Parodontitis der Restzähne auch unter Studienbedingungen als Risikofaktor für eine Implantattherapie zu werten. Die negative Wirkung von Nikotinabusus ist auch für di e periimplantären Hart- und Weichgewebe bekannt. Durch Wund- und Einheilungsstörungen treten bei Rauchern bereits in der Frühphase 3,7- bis 7,5-fach häufiger Misserfolge auf (Vockner, 2001). Durch die Inhaltsstoffe von Tabakrauch, wie Nikotin, Nitrosamine, polycyclische Kohlenwasserstoffe, Benzanthrakene, Zyanide, Schwermetalle und Kohlenmonoxid, wird die Effektivität der Infektionsabwehr stark beeinträchtigt. Rauchen führt durch Reduktion der Immunabwehr zu einem erhöhten Risiko einer Periimplantitis. In e iner Studie von De Bruyn (452 Implantate) waren die Unterschiede der Implantatverluste (neun Prozent der Raucher, ein Prozent der Nichtraucher) statistisch signifikant (De Bruyn and Collaert, 1994). Eigene Studien zum Einfluss von Nikotinabusus auf die Implantateinheilung und Implantatprognose ließen bei Implantaten im ortständigen Knochen ohne zusätzliche chirurgische Maßnahmen jedoch keinen statistisch signifikanten Einfluss des Rauchens auf die Überlebensrate nachweisen. Studien zum Einfluss anderer systemischer Erkrankungen auf die Implantatprognose (Kollagenosen, Arteriosklerose und andere) stehen derzeit noch aus und finden sich bisher nur als kasuistische Mitteilungen in der Literatur. Erfolgsbeurteilungen eines Implantates Zur Beurteilung einer Therapieform gehört die realistische Einschätzung ihres Langzeiterfolges. Da die Beurteilung eines Implantates hinsichtlich seines Erfolges nach dem Kriterium in situ beziehungsweise explantiert zwar eindeutig und auch vom Zeitpunkt des Ereignisses genau feststellbar ist, wird sie jedoch als alleiniges Kriterium von verschiedenen Autoren, aufgrund des Fehlens klinischer Parameter, für einen differenzierten Therapievergleich als nicht ausreichend angesehen. Als statistisches Standardverfahren zur zeitabhäng igen Untersuchung des Parameters Implantatverlust findet man in der Literatur häufig die Überlebenszeitanalyse nach Kaplan und Meier (Kaplan and Meier, 1958). Bei dieser Bewertung wird die Verweilwahrscheinlichkeit eines Implantates anhand der Verlustrate über der Zeit und der zu dieser Zeit unter Risiko stehenden Implantatzahl berechnet, wodurch der Liegedauer der Implantate und der unter Risiko stehenden Anzahl eine besondere Gewichtung zukommt. Allerdings wird bei der Kaplan-Meier-Verweildaueranalyse lediglich die Tatsache berücksichtigt, ob sich ein Implantat nach einer bestimmten Zeit noch in situ befindet oder nicht. Nicht berücksichtigt wird hierbei

der Zustand der periimplantären Weich- und Hartgewebsparameter. Die Beurteilung dieser periimplantäre n Hart- und Weichgewebsparameter wird jedoch von einer zunehmenden Zahl von Autoren mit in ihre Betrachtungen eingeschlossen (Behneke and Behneke, 1996; Moberg et al., 1999), wobei meist eine Analyse nach Cutler -Ederer herangezogen wird. Entsprechende Erfolgskriterien für Implantate, die bei klinischen oder röntgenologischen Nachkontrollen erhobene Verlaufsvariablen mit einbeziehen (Tabelle 1), wurden von verschiedenen Autorengruppen postuliert (Albrektsson et al., 1986; Buser et al., 1990; Jahn and d`hoedt, 1992; Naert et al., 1992; Schnitman and Shulman, 1980; Snauwaert et al., 2000), ein allgemein gültiger Konsens hat sich bisher jedoch nicht realisieren lassen. Tabelle 1: International verwendete Erfolgskriterien für enossale dentale Implantate Die in der Literatur allgemein angegebenen durchschnittlichen Erfolgsraten für enossale Implantate sind durch die Verwendung verschiedener Implantatsysteme bei unterschiedlichen Indikationen und aufgrund unterschiedlicher Beurteilungskriterien nur bedingt zu vergleichen. Die Angaben hierzu schwanken zwischen 61 Prozent und 98 Prozent (Albrektsson et al., 1988; DGZMK, 2000; Dietrich et al., 1993; Richter et al., 1992). Die aktuelle Analyse eines eigenen Patientenkollektivs (n=1273 Implantate, 330 Patienten, vier Implantattypen: Astra, IMZ Twin plus, Frialit, ITI, durchschnittliche Liegedauer 3,5 Jahre, Spannweite sechs Monate bis 10,6 Jahre) ergab eine mit der Literatur durchaus vergleichbare in situ-rate von 95 Prozent und eine Kaplan-Meier-Verweilwahrscheinlichkeit von 93 Prozent nach sechs Jahren. Es finden sich jedoch wesentliche Unterschiede in der resultierenden Implantaterfolgsrate in Abhängigkeit vom verwendeten Erfolgskriterium: Bei Verwendung der Erfolgsdefinition nach Naert et al. ergaben sich 89 Prozent Erfolgsrate, bei Anwendung der Kriterien nach Albrektson et al. und nach Buser et al. resultierten 88 Prozent. Die Kriterien von NIH begrenzen den jährlichen Knochenabbau und beurteilen 85 Prozent als Erfolg während Jahn und d Hoedt nur 75 Prozent als Erfolg sehen. Die wesentliche Innovation des Erfolgskriteriums nach Jahn und d Hoedt (Jahn and d`hoedt, 1992) ist die Einbeziehung der Patientenbeurteilung des Implantates entsprechend den deutschen Schulnoten. Eine nur ausreichende oder gar schlechtere Beurteilung des Implantaterfolges durch den Patienten führt damit erstmals zu einer Bewertung des Implantates als Misserfolg, was sich in der deutlich reduz ierten Erfolgsrate widerspiegelt. Bei der Nachuntersuchung des oben bereits angesprochenen eigenen Patientenkollektivs ergab

die Zufriedenheitsanalyse auf der Skala des deutschen Schulnoten -Systems (sechs=unzufrieden, eins=äußerst zufrieden) bei 88 Prozent der Patienten gute oder äußerst zufriedene Ergebnisse für die Implantatversorgung. Mit der Prothetik waren 80 Prozent, mit dem Gesamterfolg der Behandlung 86 Prozent sehr zufrieden. 91 Prozent der Patienten wären bei vorhandener Indikation erneut bereit, sich der Operation zu unterziehen. 94 Prozent würden die Operation weiterempfehlen. Die Korrelationsanalyse nach Spearman evaluierte bei Gegenüberstellung der klinisch erhobenen Parameter mit subjektiven Beurteilungen der Patienten keine statistisch signif ikanten Zusammenhänge. Der erwartete Einfluss der klinischen Parameter auf die Patientenzufriedenheit konnte trotz großer Fallzahl (n=330 Patienten) nicht als signifikant dargestellt werden. Erst in jüngerer Zeit wird zunehmend auch der ästhetische Erfolg der Versorgung als Kriterium zum Implantaterfolg analysiert. Insbesondere bei der Beurteilung von Sofortbelastungskonzepten sind hier in der ästhetisch relevanten Zone Abwägungen zwischen früher Belastung und kalkulierbarem ästhetischem Ergebnis bei zeitl ich abgestuften Therapieformen zu treffen. Die Bewertung erscheint jedoch schwierig, obwohl dieser Punkt in der subjektiven Zufriedenheit der Patienten mit der Implantatversorgung integriert erscheint, was jedoch von der unterschiedlichen Erwartungshaltung überlagert wird. Das Bundesministerium für Gesundheit hat bereits 1994 auf die Patientenzufriedenheit als wesentlichen Teil der Ergebnisqualität hingewiesen (Anderson, 1998; (BMFG), 1994). Diese gewinnt vor allem als Instrument der Qualitätssicherung in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung (Leimkühler, 1996). Während die objektive Leistung in der Regel für alle Patienten gleich ist, kann die subjektiv wahrgenommene Leistung durchaus individuell verschieden sein (Homburg and Rudolph, 1995; Jacob and Bengel, 2000). Die Patientenzufriedenheit am Ende der Behandlung spielt bei der Bewertung von Qualität medizinischer Maßnahmen eine erhebliche Rolle und wird in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Prognose und Einfluss der augmentativen Maßnahme Die Möglichkeiten der Implantologie werden durch präprothetische augmentative Maßnahmen (lokale Knochentransplantation, Sinusbodenelevation, Beckenkamm -augmentation, Kallusdistraktion und andere) erweitert, welche das potentielle Risiko für Komplikationen und Implantatverluste erhöhen. Die Prognose der Implantate in dem chirurgisch aufgebauten Lager unterscheidet sich in einigen Fällen von derjenigen der Implantate im originären Knochenlager. So liegt die in situ-rate eines eigenen Kollektivs (n=515 Astra Implantate, durchschnittliche Liegedauer 34,2 Monate) bei 95,9 Prozent, und die Kaplan-Meier-Analyse ergibt eine Verweilwahrscheinlichkeit von 95 Prozent nach fünf Jahren. Unterschiede zwischen den Verweilwahrscheinlichkeiten von Implantaten je nach Augmentationsar t (ohne Augmentation, Augmentation mit enoralem lokalem Knochen, Augmentation mit Beckenkammtransplantat) werden bei Gruppen getrennter Kaplan -Meier-Analyse so ebenfalls plastisch (Abbildung 4). Während die Verweilwahrscheinlichkeit von Implantaten dieses Kollektivs im originären Knochen nach fünf Jahren bei 95,8 Prozent liegt, zeigt ein Implantat im Beckenkammaugmentat ein Ergebnis von 97,2 Prozent. Ein Implantat, welches mit lokaler Knochenaugmentation inseriert wurde, zeigte deutlich geringere Verweildauern (92 Prozent nach fünf Jahren).

Abbildung 4: Kaplan-Meier-Überlebensanalyse für Astra -Implantate (n=515) Trotz dieser geringfügig verminderten Implantaterfolgsrate können präprothetisch augmentative Maßnahmen in Kombination mit Implantaten als Standardversorgung gelten. Aktuelle Entwicklungen in der Implantologie Der Einsatz von biologischen Wachstumsfaktoren in der Implantologie wird schon seit mehreren Jahren in der Literatur diskutiert. Autologe thrombozytäre Wachstumsfaktoren werden seit 1998 zunehmend mehr in der zahnärztlich-implantologischen Chirurgie verwendet. Die wissenschaftlichen Daten zur biolog ischen Wirkung der thrombozytären Wachstumsfaktoren in der Literatur sind bisher noch sehr begrenzt. Aus aktuellen, unpublizierten Studien verschiedener Arbeitsgruppen ist jedoch bekannt, dass Platelet-rich Plasma (PRP) eine noch nicht genauer quantifizierte Beschleunigung der Knochenregeneration bei Verwendung einer ausreichenden Menge autologen Knochens im Augmentat oder auch bei der Verwendung bei Sofortimplantation bewirken kann. Ob die PRP - Anwendung bei vertretbarer Kosten-Nutzen-Relation einen klinisch relevanten biologischen Effekt durch Reduktion der Einheilzeiten oder gar durch Verbesserung der Implantatlangzeitprognose erzielen kann, ist derzeit noch unklar. Die bisher nur experimentell verfügbaren Bone Morphogenetic Proteins (BMP) sind seit 200 1 in Kombination mit einem Kollagenschwamm therapeutisch verfügbar. Jedoch ist eine Augmentation mit diesem Material auf Grund der fehlenden Platzhalterfunktion von Kollagen nur in einem geringen Maß (bis zu einer Augmentationshöhe von zwei Millimetern) er zielbar, wie noch nicht publizierte Daten der Kieler Arbeitsgruppe zeigen konnten. BMPs werden in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht in einer anderen Modifikation für therapeutische Zwecke erhältlich sein. Die aktuelle Wiedereinführung der Sofortv ersorgung und Sofortbelastung in die Implantologie lässt eine beschleunigte prothetische Versorgung für Patienten erwarten. Die möglichen Auswirkungen dieses modifizierten Therapieregimes auf die Prognose von Implantat und Suprakonstruktion sind derzeit noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Die Sofortversorgung eines Implantates mit hoher Primärstabilität mit einer entsprechend eingeschliffenen Krone unter vollständiger Herausnahme aus der Okklusion ermöglicht nach den vorhandenen, derzeit noc h begrenzten Erfahrungen, gute Erfolgsraten. Die Sofortbelastung von vier interforaminalen verblockten Implantaten in der Unterkieferfront ist schon seit 20 Jahren (Ledermannschrauben) ein bewährtes Konzept. Die Erfolgsrate nach

Sofortbelastung lässt sic h nach ersten Studienergebnissen durch den Einsatz von Implantaten mit rauen Oberflächen verbessern, Langzeitdaten stehen derzeit jedoch noch aus. Eine Bewertung der Sofortbelastung von Implantaten auch im Oberkiefer und im Unterkieferseitenzahnbereich ist derzeit noch nicht abschließend möglich. Schlussfolgerungen Die Vorteile der Implantologie liegen neben der hohen Funktionalität in der stabilen und langfristig Gewebe erhaltenden Verankerung der verschiedenen prothetischen Konzepte. Implantatgetragene prothetische Versorgungen sind heute klinisch vorhersehbar und langfristig mit über 90 Prozent auch nach zehn Jahren sehr erfolgreich und können die vorgesehene Funktion langfristig erfüllen. Die prothetische Rehabilitation gerade von Patienten mit ungünstigen anatomischen Verhältnissen wäre ohne enossale Implantate nicht mehr denkbar. Damit hat sich die Implantologie als Therapiealternative in der Zahnmedizin auch unter präventiven Gesichtspunkten etabliert und wird auch in Zukunft, vor allem durch den Einsatz verbesserter Verfahren und neuer Techniken, eine weitere Verbreitung dieser Therapiemöglichkeit und eine Ausdehnung der Indikationen erfahren. Alle Änderungen sollten jedoch rechtzeitig mit prospektiven Studien zur Langzeitprognose begleitet werden, d amit die Implantologie nicht den Boden wissenschaftlicher Beurteilung verliert, den sie sich wie kaum ein anderes Teilgebiet der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde in den vergangenen 30 Jahren erworben hat. Korrespondenzadresse Dr. med. Dr. med. dent. Gernot Weibrich Dr. med. Dr. med. dent. Bilal Al-Nawas Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Johannes Gutenberg Universität Mainz Augustusplatz 2 55131 Mainz E-Mail: weibrich@mkg.klinik.uni-mainz.de al-nawas@mkg.klinik.uni-mainz.de Dr. med. Dr. med. dent. Gernot Weibrich Geboren 1967 1986-1992 Medizinstudium in Mainz und Bern, 1992 Approbation als Arzt, Promotion zum Dr. med. 1992-1997 Zahnmedizinstudium in Mainz, 1997 Bestallung zum Zahnarzt, 1998 Promotion zum Dr. med. dent. Seit 1995 Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universitätsklinik Mainz für MKG-Chirurgie 05/2000 Anerkennung als Facharzt für MKG-Chirurgie Seit 05/2000 Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung "Plastische Operationen" Forschungsschwerpunkte: Dentale Implantologie, Platelet - rich Plasma, Knochenersatzmaterialien, Laserscanner- Anwendung Dr. med. Dr. med. dent. Bilal Al-Nawas Geboren 1968 1986-1996 Studium der Medizin und Zahnmedizin in Frankfurt, Saarbrücken und Zürich. 1994 Promotion Zahnmedizin, 1997 Promotion Medizin, Promotionsstipendium der Paul Ehrlich Gesellschaft für Chemotherapie. Seit 1997 wiss. Mitarbeiter, Universitätsklinik Mainz, MKG-Chirurgie 08/2001 Facharzt für MKG-Chirurgie Seit 08/2001 Weiterbildung für die Zusatzbezeichnung "Plastische Operationen" Forschungsschwerpunkte: Diagnostik des knöchernen Implantatlagers, Infektionen des Kopf/Hals Bereiches, Phagozyten-Bakterien Interaktion in der antiinfektiven Therapie, Einfluss von Oberflächenmodifikationen enossaler Implantate auf das biologische System Literaturhinweis zm 23/2001, Seite 36

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