Short Implants: Implantation ohne Augmentation
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- Dirk Wagner
- vor 8 Jahren
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1 Short Implants: Implantation ohne Augmentation Viele Menschen, die Zahnimplantate wünschen, verfügen oftmals über eine zu geringe Knochenhöhe. Bei der Positionierung längerer Implantate stellen die Nähe der Kieferhöhle im Oberkiefer und die Nähe zum Nerv im Unterkiefer häufig ein großes Risiko dar. Obgleich Knochenaufbauverfahren helfen, diese Risiken zu mindern, lehnen viele Patienten eine solche Behandlung auf Grund der möglichen zusätzlichen Gefahren, der hohen zusätzlichen Kosten und der langen Dauer des Knochenaufbauverfahrens ab. Durch die Verwendung von short (6-8 mm langen) ( implants.at) und vor allem ultra- short (5 mm langen) ( short- implants.at ) Implantaten können auch Patienten mit geringer Knochenhöhe versorgt werden. Risiken und Kosten von Knochenaufbauverfahren entfallen dadurch zur Gänze. Seit 28 Jahren ermöglichen Short Implants die Implantation ohne augmentative Maßnahmen selbst bei fortgeschrittenem Knochenabbau. Das kürzeste Implantat misst zurzeit 5 mm. Die bakteriendichte Locking- Taper- Konus Verbindung der short Implants schafft die Voraussetzung dafür, dass der implantierende Arzt auch bei schwierigsten und dünnsten Kieferverhältnissen eine sichere und zuverlässige Implantat- Versorgung vornehmen kann. Aktuelle Studien belegen, dass das Kronen- Implantat- Längenverhältnis keinen Einfluss auf den Erfolg von Kurzimplantaten hat. Unsere Erfahrung zeigt, dass das Verhältnis zwischen Implantat und Krone bis zu 1:7 sein kann. Dadurch kann die alte Bisshöhe gewährleistet werden und die Patienten haben nicht das typische eingefallene Prothesenträger- Gesicht. Außerdem können durch die Sloping Shoulder der short Implants in höchstem Grad gingivaästhetische Ergebnisse erzielt werden, weil der Knochen, der über der Implantat Schulter nicht abgebaut wird, die Interdentalpapille stützt und somit erhalten bleibt. Im AKH Wien wird in der Abteilung für Mund-, Kiefer - und Gesichtschirurgie unter dem ehemaligen Vorstand Prof. Dr. Dr. Rolf Ewers (jetziger Vorstand: Prof. DDr. Clemens Klug) und der Studienführung von Ass. Prof. Dr. Dr. Dipl. Ing. Rudolf Seemann seit dem Jahre 2010 eine Studie mit short implants durchgeführt. An der Studie nahmen bisher Patienten im Alter von 42 bis 79 Jahren teil, darunter auch Patienten mit Tumoroperationen und grossen Defekten im Kiefer. Grundsätzlich werden jeweils 4 Implantate pro Kiefer (4 mm im Durchmesser und 5 mm lang) inseriert und nach einer Einheilzeit von 3 (Unterkiefer) bis 6 Monaten(Oberkiefer) eine festsitzende Prothetik in Form einer Brücke angefertigt. In einer Untergruppe werden Patienten behandelt, bei denen zuvor ein Knochentumor im Unterkiefer entfernt wurde (Abb. 1). 1
2 Abb. 1: Panoramabild nach Tumorresektion und Entfernung des Unterkiefers von der rechten Prämolarenregion bis in den linken aufsteigenden Unterkiefer bei einem 73- jährigen Patienten Der Knochendefekt wurde entweder mit einem freien Transplantat aus der Beckenkammschaufel oder dem Wadenbein rekonstruiert (Abb. 2). Abb. 2: Panoramaschichtaufnahme nach Rekonstruktion des Unterkiefers mit einem freien revaskularisierten Wadenbeinknochen, 39 Monate nach der Tumorresektionsoperation (Operateure: Prof. Pöschl, Prof. Perisanidis, Doz. Wutzl, OA Dr. Eder- Czembirek). Die beiden weißen Linien deuten auf die Grenzen des Knochentransplantates hin. Man beachte den geringen Abstand zwischen dem Unterkiefer und den Oberkieferzähnen. Die rekonstruierten Unterkieferknochen sind bei beiden Arten der Knochentransplantation für die Versorgung mit herkömmlichen ca. 11 bis 15 mm langen Zahnimplantaten sehr ungünstig, weil meist weniger Knochenhöhe als vor der Tumoroperation vorhanden ist. Durch die Verwendung der ultra- short Implantate umgehen wir die sonst notwendige und aufwändige Knochenaufbauoperation. Die Patienten werden anschließend mit einer fest verankerten Brückenkonstruktion versorgt (Abb. 3). 2
3 Abb. 3: Panoramaschichtaufnahme mit implantatgetragener Brücke Wie man auf dem Röntgenbild erkennen kann, ist das Verhältnis Implantat zu Brückenkonstruktion mindestens 1:5 und mehr. Dadurch ist es möglich, jene Gesichtshöhe zu erhalten, die vor der Tumoroperation bestand. Es wird ein sehr gutes funktionelles und ästhetisches Ergebnis erreicht (Abb. 4 a und b). Abb. 4a: Das seitliche und das Frontbild 4b zeigen ein sehr gutes ästhetisches Ergebnis. Die ursprüngliche Gesichtshöhe konnte wieder hergestellt werden, sodass man die vorausgegangene große Tumoroperation kaum erkennen kann. Abb. 4. In der zweiten Untergruppe werden Patienten mit extremem Kieferkammschwund, der sich durch jahrelange Zahnlosigkeit noch verstärkt hatte, mit jeweils vier 4 x 5 mm ultra- short Implantaten und einer festsitzenden Brücke versorgt. Diese Operationen werden je nach Bedarf sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer oder in beiden Kiefern durchgeführt (s. Abb. 5 bis 12b). Bei manchen Patienten mit sehr dünnem Kieferkamm im Oberkieferfrontzahnbereich werden anstatt 4 x 5 mm, 3 x 8 mm Implantate verwendet. Auch in dieser Patientengruppe können wir die festsitzende Brücke so gestalten, dass das Verhältnis Implantatlänge zu Brückenkonstruktion wieder 1:5 und mehr beträgt. Selbstverständlich wird hier gleichfalls ein sehr gutes funktionelles und ästhetisches Ergebnis erzielt. 3
4 Da wir die Studie im Januar 2010 begonnen haben, können wir bei einigen Patienten schon eine Nachkontrollzeit von über zwei Jahren dokumentieren. Durch die Verwendung der short und ultra- short Implantate können fast alle Patienten mit mangelndem Knochenangebot Implantate erhalten, ohne dass der Knochen operativ aufgebaut werden muss. Das bedeutet für diese Patientengruppe mit starkem Knochenschwund einen enormen Vorteil und die Vermeidung zusätzlicher Operationen. Abb. 5: Panoramaschichtaufnahme mit ausgeprägtem Knochenschwund im Oberkiefer Abb. 6: Panoramaschichtaufnahme nach Implantation von zwei 3 x 8 mm short und zwei 4 x 5 mm ultra- short Implantaten und Versorgung mit einer implantatgetragenen Brücke. Abb. 7a seitlich vor und 7b seitlich nach der Implantation und Versorgung mit einer implantatgetragenen Brücke. Durch die Eingliederung der Brücke wurde eine gut 4
5 ausgeformte und natürliche Gesichtshöhe erreicht und man erkennt die Oberkieferzahnlosigkeit nicht. Abb. 8a von vorne vor und 8b nach der Implantation und Versorgung mit einer implantatgetragenen Brücke. Die beiden oberen Fotos mit geschlossenem Mund und die beiden unteren mit leicht geöffnetem Mund zeigen deutlich den Unterschied des Gesichtsausdruckes ohne (links) bzw. mit (rechts) Implantatbrücken. Abb. 9: Panoramaschichtaufnahme einer Patientin mit extremer Unterkiefer- Atrophie mit 7 mm Restknochenhöhe. Abb. 10: Panoramaschichtaufnahme nach Insertion von vier 4 x 5 mm ultra- short Implantaten und Versorgung mit einer implantatgetragenen Brücke. 5
6 Abb. 11a Die noch nicht eingesetzte Brücke von oben gesehen und 11b die Brücke beim Einsetzen der vier konischen Titan Halteelemente. Abb.12a Zustand nach Einsetzen der konischen Titan Halteelemente und Abb. 12b nach Befestigung der implantatgetragenen Unterkiefer Brücke. Abb. 13a seitlich vor und 13b nach Eingliederung einer implantatgetragenen Brücke. Durch diese Maßnahme wurde eine gut ausgeformte und natürliche Gesichtshöhe erreicht und man erkennt auch hier die vorher bestehende Zahnlosigkeit nicht mehr. 6
7 Abb. 14a von vorne vor und 14b nach Eingliederung einer implantatgetragenen Brücke. Auch hier sieht man deutlich die Verbesserung des Gesichtsausdruckes. Telefonische Auskunft erteilt das CMF INSTITUT WIEN unter Tel: Verantwortlich für den Inhalt: Prof. Dr. Dr. Rolf Ewers CMF INSTITUT WIEN vienna.com vienna.com Nutzungsrechte der verwendeten Fotos obliegen ausschließlich beim CMF INSTITUT WIEN in Absprache mit den jeweiligen Patienten. 7
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