Mitteilungen November 2017. Inhalt Termine im November...Seite 1 Aus der Redaktion......Seite 1 Mondkalender...Seite 2 Die Planeten, Kleinplaneten und Meteorströme...Seite 2 Interessantes am Himmel......Seite 3 Einladung zur GV am 10. November...Seite 4 AGO und Öffentlicher Beobachtungsabend am 17. November...Seite 5 Die Erddrehung sichtbar gemacht...seite 6 Bericht: AGO Vereinsabend vom 06.10.2017...Seite 8 Bericht: AGO und Öffentlicher Beobachtungsabend vom 20.10.2017...Seite 9 Termine im November Freitag, 10. November, 19:30 Uhr AGO Generalversammlung in Brig Freitag, 17. November, 19:00 Uhr AGO und Öffentlicher Beobachtungsabend * * Bei unsicherer Witterung gibt unsere Webseite www.ago-sternwarte.ch über die Durchführung der Veranstaltung Auskunft. Aus der Redaktion Wir danken für die neuen Beiträge und freuen uns auf weitere Einsendungen. Gerne nehmen wir auch Anregungen und Kritik entgegen. All dies bitte wie bisher an michael.hauck@rhone.ch senden. Michael und Alexander Hauck November 2017 Seite 1
Mondkalender Vollmond: Letztes Viertel: Neumond: Erstes Viertel: Samstag, 04. November Freitag, 10. November Samstag, 18. November Sonntag, 26. November Die Planeten Merkur: Merkur kann gegen Ende des Monats nach Sonnenuntergang in südwestlicher Richtung knapp über dem Horizont aufgesucht werden. Venus: Venus wandert Anfang November an Spica in der Jungfrau vorbei. Ihr Aufgang erfolgt zu Monatsbeginn um 5:30 Uhr und am Ende des Monats um 7 Uhr. Dank ihrer Helligkeit von 3.9 mag kann sie leicht in der Dämmerung am Morgen erkannt werden. Mars: Mars kann im November morgens im Osten im Sternbild Jungfrau beobachtet werden. Der rote Planet geht den ganzen November über etwa um 4 Uhr auf. Mars bewegt sich Ende November an Spica vorbei. Der Planet hat eine Helligkeit von 1.7 mag. Jupiter: Jupiter kann ab Mitte November im Südosten am Morgenhimmel aufgesucht werden. Der Gasplanet steht dann nahe bei Venus. Jupiter geht Anfang November viertel vor 7 Uhr und Saturn: Ende November um 5:30 Uhr auf. Seine Helligkeit beträgt -1.7 mag. Der Ringplanet verabschiedet sich ab Monatsmitte vom Abendhimmel. Bis dann kann man nach ihm noch im Südwesten in der Abenddämmerung Ausschau halten. Uranus: Uranus hat seine Opposition zur Sonne gerade hinter sich und kann nach Einbruch der Nacht in den Fischen aufgesucht werden. Der grüne Planet ist 5.7 mag hell und wird damit leicht mit einem Fernglas sichtbar. Neptun: Der äusserste Planet beendet am 22. November seine rückläufige Bewegung in der Nähe von l Aqr im Wassermann. Neptun ist 7.9 mag hell und bedarf deshalb eines Teleskops zur visuellen Beobachtung. Der blaue Planet kulminiert Anfang November etwa um 20:40 Uhr und am Ende des Monats bereits um 18:40 Uhr. Kleinplaneten (1) Ceres: Ceres wechselt am 23. November vom Sternbild Krebs in den Löwen. Ceres ist ein Objekt der zweiten Nachthälfte. Der Kleinplanet ist etwa 8 mag hell. (7) Iris: Der Kleinplanet erreichte Ende Oktober seine Opposition zur Sonne und ist rückläufig im Widder. Während des Monats geht ihre Helligkeit von 6.8 auf 7.7 mag zurück. Meteorströme In diesem Monat werden die Südlichen und Nördlichen Tauriden (Radiant im Stier, Maximum am 5. bzw. 12. November morgens) sowie die Leoniden (Radiant im Löwen, Maximum in der Nacht vom 17. auf den 18. November) erwartet. November 2017 Seite 2
Interessantes am Himmel Mond in den Hyaden am 6. November 2017 um 1 Uhr. Um 4 Uhr wird Aldebaran bedeckt. Mond bei Venus und Jupiter morgens am 17. November 2017. Venus und Jupiter am 13. November 2017 um 6:30 Uhr wenige Grad über dem Horizont. Merkur und Saturn am 30. November 2017 um 17 Uhr. Mond bei Mars morgens am 15. November 2017. November 2017 Seite 3
Einladung zur Generalversammlung Datum: Freitag, 10. November 2017 Zeit: 19:30 Uhr Ort: Saal des Restaurants VICTORIA, Bahnhofstr. 2, 3900 Brig (gegenüber dem Postgebäude) Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Protokoll der letzten GV 4. Jahresbericht des Präsidenten 5. Jahresbericht des Sternwartenverantwortlichen 6. Kassabericht 7. Revisorenbericht 8. Festsetzung der Jahresbeiträge 9. Mutationen 10. Beschlussfassung über Anträge 11. Jahresprogramm 2018 12. Varia Gemäss Art. 16d der Vereinsstatuten müssen Anträge für allfällige Beschlüsse spätestens 14 Tage vor der GV beim Präsidenten eingereicht werden. Ansonsten kann an der GV nicht definitiv darüber abgestimmt werden. Nach der GV wird den anwesenden Mitgliedern ein kleiner Imbiss offeriert. Der Vorstand hofft auf ein zahlreiches Erscheinen der AGO-Mitglieder! Der Präsident Hugo Kalbermatten November 2017 Seite 4
AGO und Öffentlicher Beobachtungsabend am 17. November Am Freitag, den 17. November, findet ab 19 Uhr ein öffentlicher Beobachtungsabend in unserer Sternwarte auf dem Simplonpass statt. Bei unsicherer Witterung gibt die AGO-Webseite www.ago-sternwarte.ch Auskunft, ob der Anlass durchgeführt wird. Im Westen verabschieden sich die Sommersternbilder Herkules, Leier und Adler vom Abendhimmel. Darüber fliegt der Schwan entlang der Milchstrasse. Im Süden steht das ausgedehnte Sternbild Pegasus mit dem markanten Sternenviereck. Darunter schwimmen die Fische. In diesem Sternbild bewegt sich zur Zeit der grüne Planet Uranus. Er stand im Oktober in Opposition zur Sonne und ist daher relativ hell. Mit einer Helligkeit von 5.7 mag kann Uranus bei optimalen Verhältnissen sogar mit blossem Auge gesehen werden. Mit einem Fernglas ist die Beobachtung dagegen problemlos möglich. Unsere Nachbargalaxie, der Andromeda-Nebel, ist ebenfalls ein Objekt für das Fernglas. Er steht zurzeit fast im Zenit. Darunter trifft man auf die kleinen Sternbilder Dreieck und Widder. Im Osten schieben sich allmählich die Wintersternbilder über den Horizont. Im Stier gibt es mit den offenen Sternhaufen der Plejaden und Hyaden zwei weitere Objekte für das Fernglas. Aber auch für das Teleskop gibt es attraktive Objekte wie der Ringnebel M57 in der Leier, der Hantelnebel M27 im Füchschen, das Sternhaufenpaar h und chi im Perseus sowie M36, M37 und M38 im Fuhrmann. Pegasus und Fische, in denen sich gerade Uranus befindet. November 2017 Seite 5
Die Erddrehung sichtbar gemacht (1/2) von Remo Glaisen Himmelsfotografie mit Einbezug des irdischen Horizonts Wer den Nachthimmel zusammen mit der darunterliegenden Landschaft einfangen will und dabei Wert darauf legt, dass beide Komponenten scharf eingefangen werden, macht zwangsläufig mit der Erddrehung Bekanntschaft. Für Aufnahmen bei Dunkelheit sind grundsätzlich längere Belichtungszeiten nötig. Während dieser Belichtungszeit drehen wir uns aber zusammen mit der Erde. Und das mit beachtlicher Geschwindigkeit. In unseren Breitengraden beträgt sie immerhin an die 1000 km/h. Die Sterne am Nachthimmel machen diese Bewegung aber nicht mit. Das führt unweigerlich dazu, dass die Sterne auf dem Foto, je nach Belichtungszeit und Himmelsrichtung, als mehr oder weniger lange Striche erscheinen. Damit Himmelsobjekte auf lang belichteten Himmelsaufnahmen fokussiert bleiben, muss die Kamera auf eine präzise, motorisierte Nachführung (Teleskopmontierung) montiert werden. Sie kompensiert die Erddrehung. (In der Regel werden für die Himmelsaufnahmen mehrere Belichtungen gemacht, die danach zu einem Bild addiert werden.) Mit dem Einsatz einer Nachführung ist das Problem der Erddrehung aber leider noch nicht gelöst. Es hat nur die Fronten gewechselt. Die Sterne bleiben zwar punktförmig, aber jetzt hat sich die Landschaft nicht mehr stillgehalten. Will man beide Komponenten scharf abbilden, bleibt also nichts anderes übrig, als die nachgeführte Aufnahme mit der nicht nachgeführten zu kombinieren. Auf dem Foto ohne Nachführung wird der Himmel zuerst mit einem Bildbearbeitungsprogramm transparent gemacht. Die übrig bleibende Landschaftsaufnahme wird danach so auf das nachgeführte Foto gelegt, dass die dort verschwommen oder fächerförmig abgebildete Landschaft überlagert wird. Bei dieser Art der Bildbearbeitung kommt es immer wieder zur Diskussion, ob solche Fotos noch authentisch sind. Aus meiner Sicht sind sie das durchaus. Bedingung ist allerdings, dass Kameraposition und Ausrichtung für die beiden Aufnahmen nicht verändert wurde. Letztendlich ist es ja eine Addition von Aufnahmen die alle den gleichen Bildausschnitt aufgenommen haben. Anders sieht es bei Kreationen aus, in denen Himmelsaufnahmen mit einem beliebigen Vordergrund verziert werden. Solche Bilder sind sicher auch legitim, sollten aber klar als Fotomontagen deklariert werden. Wer partout den Nachthimmel mit irdischem Vordergrund als etwas länger belichtete Einzelaufnahme machen will und seine Nachführung auf halbe Sterngeschwindigkeit einstellen kann, geht einen guten Kompromiss ein. Die Kamera bewegt sich so nur noch halb so schnell wie die Erde. Auf dem Foto sind zwangsläufig die Sterne und der irdische Vordergrund leicht unscharf. Aber bei Belichtungszeiten unter einer Minute und Brennweiten im Weitwinkelbereich sind damit durchaus gute Resultate möglich. Nachfolgend ein Beispiel mit unserer Sternwarte und der Milchstrasse über dem Simplon, aufgenommen am 16.10.2017 in den Stunden vor Mitternacht. Zum Einsatz kam eine Canon EOS 6D modifiziert mit einem Fisheye-Objektiv 8mm Brennweite und eine Skywatcher Star Adventurer Montierung. Kamerastandort und Blickrichtung wurden für die beiden Aufnahmen nicht verändert. November 2017 Seite 6
Die Erddrehung sichtbar gemacht (2/2) von Remo Glaisen November 2017 Seite 7
Bericht: AGO Vereinsabend vom 06.10. 2017 Text: Michael Hauck, Fotos: Robert und Remo Glaisen Um 19 Uhr begrüsste uns Claudio, der Gastgeber und Organisator des Vereinsabends, mit Wein, Käse, Wurst und Brot in der Sternwarte. Danach wurden wir kulinarisch verwöhnt mit Salat als Entree, Nudeln an einer Thonsauce als Hauptgang und Merengue, Vermicelles und Schlagrahm zum Dessert. Im anschliessenden Fachvortrag referierte Claudio über die Mission Rosetta zum Komet 67P/Tschurjumow-Gerassimenko, kurz Tschuri genannt. Während bei früheren Missionen wie Giotto, Deep Space 1, Stardust und Deep Impact die Raumsonden nur an dem betreffenden Kometen vorbei flog, sollte Rosetta den Kometen über längere Zeit begleiten. Die Planung begann 1993. 1995 sah man ausserdem eine Landung auf dem Kometen mit einem zusätzlichen Modul vor. Die Sonde wog 3.3 Tonnen, davon waren 1.6 Tonnen Treibstoff. Darauf waren 11 Messgeräte installiert, wie Kamera, IR-, UV-, Mikrowellen- und Massenspektrometer, Magnetometer, Staubanalysator und Ras-terkraftmikroskop. Der Lander Philae besass neun Instrumente und Bohrer, um nach der Landung bis zu 25 cm in den Boden eindringen zu können. Die Sonde startete im Jahre 2004 und erreichte den Kometen 10 Jahre später. Am 31.3.2014 wurde die erste Aufnahme gemacht. Am 14.6.2014 konnte man die Struktur von Tschuri erkennen: sie ist unregelmässig und erinnert an eine Quietschente. Nahaufnahmen der Oberfläche zeigen Berge und Ebenen. Beobachtungen des Gasausbruchs am Perihel zeigten, dass er nicht flächig, sondern von einem Punkt ausging. Ausserdem beobachtete man, dass Brocken in den Weltraum geschleudert wurden. Das Landemodul Philae konnte sich beim Auftreffen auf Tschuri nicht verankern, sprang deshalb weiter und blieb zuletzt auf die Seite gekippt im Schatten liegen. So konnte er nur zwei Tage lang arbeiten. Dennoch konnten 16 organische Moleküle nachgewiesen werden, darunter Glycin, eine Aminosäure und Baustein des Lebens. So geht man heute davon aus, dass die Entstehung des Lebens durch Kometen möglich wurde. Andererseits konnte man aus dem Wasserstoff/Deuterium-Verhältnis schliessen, dass das Wasser nicht durch Kometen sondern durch Asteroiden auf die Erde gebracht wurde. Gegen 22 Uhr trifft eine angekündigte Gruppe an der Sternwarte ein, die von Remo im Beobachtungsraum in Empfang genommen wird. Eine halbe Stunde später kommt die Gruppe zum Vortrag in den Schulungsraum, was uns zum Aufbruch veranlasst. Die Sichtbedingungen wechselnde Bewölkung und der noch fast volle Mond waren für eine Himmelsbeobachtung weniger geeignet. Am Vereinsabend nahmen Mary, Yvette, Claudio, Hugo, Manfred mit Sohn, Michael, Remo, Robert, Thomas und Urs teil, insgesamt 11 Personen. Wir danken Claudio für die Organisation des Abends mit der vorzüglichen Verköstigung und dem interessanten Vortrag. November 2017 Seite 8
Bericht: Beobachtungsabend vom 20.10.2017 in der Sternwarte Simplon-Adler von Remo Glaisen Um 19:30 Uhr trafen Claudio und Remo bei der Sternwarte ein. Der Himmel war ziemlich wolkenverhangen, aber im Südwesten bestand Hoffnung, dass ein paar Objekte beobachtbar sein könnten. Während Claudio als Leiter des Abends den Schulungsraum für den Besucheransturm vorbereitete, begann Remo in der Sternwarte mit dem Ausrichten der Teleskope. Bereits vor dem offiziellen Beginn um 20 Uhr trafen die ersten Besucher ein. Sie konnten noch einen Blick auf den Planeten Saturn werfen, der tief am Westhimmel seinem Untergang entgegenging. Trotz der grossen Luftunruhe konnten die Saturnringe noch erkannt werden. In der fortschreitenden Dämmerung wurden immer mehr Sterne sichtbar. Zwischen den vorbeiziehenden Wolken gelang es immer wieder, einzelne Sternbilder in ihrer vollen Grösse zu zeigen. Während sich der Beobachtungsraum immer mehr füllte, visualisierte Claudio die Sternkonstellationen für die staunenden Gäste mit seinem Laserpointer. Gegen 20:30 Uhr versammelten sich bereits an die 30 Personen um die Teleskope. Leider vermehrte sich auch die Zahl der Wolken. Einzig im Westen blieb die Sicht noch einigermassen klar. So konnten zumindest die Kugelsternhaufen M13 und M92 im Herkules, der Ringnebel M57 in der Leier und der Hantelnebel M27 im Füchschen durch das grosse Clubteleskop bewundert werden. Nach mehr als einer Stunde unter freiem Himmel bat Claudio die Anwesenden in den Theorieraum, um seinen Vortrag über das Universum zu präsentieren. Die 24 Stühle waren alle besetzt. Zusätzlich wurde die Ablage an der Nordseite des Raums als Sitzgelegenheit genutzt. So verstaute Claudio an die 35 Personen im Schulungsraum. Später eingetroffene Besucher wurden von Remo und Herbert im Beobachtungsraum empfangen. Zu beobachten gab s zwar nicht mehr viel, aber als Ersatz unterhielten wir die sehr interessierten Nachzügler mit einem Besuchervortrag Outdoor auf dem ipad. So hatten sie auch Gelegenheit, viele Fragen zu stellen. Gegen 22:45 Uhr schloss Claudio seinen Vortrag und die dazugehörige Fragestunde ab. Da der Himmel mittlerweile komplett wolkenverhangen war, wurde die zweite Beobachtungsrunde nicht mehr gestartet. Die ca. 40 Besucher zeigten sich begeistert vom Gesehenen und Gehörten. Einige von ihnen versicherten, bei nächster Gelegenheit und besserem Wetter wieder in die Sternwarte zu kommen und machten sich auf den Heimweg. Folgende AGO-Mitglieder waren anwesend: Claudio, Herbert, Remo. Abschliessend erlaube ich mir die Bemerkung, dass das Interesse an den öffentlichen Beobachtungsabenden bei den Vereinsmitgliedern offensichtlich immer mehr abnimmt. Bei Besucherzahlen von über 30 Personen wird es schwierig, die Gäste angemessen zu begleiten, wenn nur 2-3 Vereinsmitglieder anwesend sind, die aktiv mithelfen können. Besonders bei guten Wetterverhältnissen muss diesem Umstand vermehrt Beachtung geschenkt werden. So hätte der Blick in den Zenit bei gutem Wetter ausgesehen. November 2017 Seite 9