Astronomische Gesellschaft Oberwallis

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1 Mitteilungen Oktober 2016 Inhalt Termine im Oktober Seite 1 Aus der Redaktion......Seite 1 Mondkalender...Seite 2 Die Planeten und Kleinplaneten......Seite 2 Interessantes am Himmel......Seite 2 AGO- und Öffentlicher Beobachtungsabend am Freitag, 28. Oktober Seite 3 Vorankündigung AGO Vereinsabend am 4. November Seite 3 Einladung zur Generalversammlung...Seite 4 Proxima b der erdnächste Exoplanet...Seite 5 Rückblick auf die 21. AGO-Starparty in unserer Sternwarte vom 3. September Seite 7 Termine im Oktober Freitag, 28. Oktober, 20 Uhr AGO- und Öffentlicher Beobachtungsabend * * Bei unsicherer Witterung gibt unsere Webseite über die Durchführung der Veranstaltung Auskunft. Aus der Redaktion Die Redaktion dankt für die neuen Zusendungen für die AGO-Mitteilungen. Wir freuen uns auf weitere Beiträge oder auch Fotos. Gerne nehmen wir auch eure Kritik entgegen. Die Beiträge bitte wie bisher an michael.hauck@rhone.ch senden. Michael und Alexander Hauck Oktober 2016 Seite 1

2 Mondkalender Neumond: Erstes Viertel: Vollmond: Letztes Viertel: Neumond: Samstag, 01. Oktober Sonntag, 09. Oktober Sonntag, 16. Oktober Samstag, 22. Oktober Sonntag, 30. Oktober Die Planeten Merkur: Ist Anfang Oktober noch am Morgenhimmel sichtbar. Venus: Kann in der Abenddämmerung im Südwesten knapp über dem Horizont aufgesucht werden. Mars: Kann bei Einbruch der Nacht über dem Horizont im Südwesten beobachtet werden. Mars wandert durch den Schützen. Sein Untergang erfolgt den ganzen Monat über gegen 23 Uhr, nach Umstellung auf Winterzeit gegen 22 Uhr. Seine Helligkeit geht im Laufe des Monats weiter von 0.0 auf 0.3 mag zurück. Jupiter: Wird in der zweiten Monatshälfte im Osten in der Morgendämmerung sichtbar. Saturn: Kann in der Abenddämmerung im Südwesten aufgesucht werden. Er geht Anfang Oktober gegen 22 Uhr MESZ und Ende Oktober um 19 Uhr MEZ unter. Die Helligkeit von Saturn beträgt 0.5 mag. Uranus: Kommt am 15. Oktober in den Fischen in Opposition zur Sonne und ist folglich die ganze Nacht über sichtbar. Uranus ist 5.7 mag hell. Neptun: Wird zum Planet der ersten Nachthälfte. Neptun kulminiert Anfang des Monats um 23:30 Uhr MESZ und Ende Oktober bereits um 20:30 Uhr MEZ. Neptun bewegt sich rückläufig im Wassermann und ist 7.9 mag hell. Kleinplaneten (1) Ceres: Kommt am 21. Oktober im Walfisch in Opposition zur Sonne. Sie kulminiert aber erst nach Mitternacht. Die Helligkeit nimmt im Laufe des Monats von 8.4 auf 7.8 mag zu. (10) Melpomene: Steht am 29. Oktober im Walfisch in Opposition zur Sonne. Melpomene ist dann 8.0 mag hell. Interessantes am Himmel Am 3. Oktober abends steht die schmale Sichel des zunehmenden Mondes bei Venus. Am 6. Oktober hält sich der Mond bei Saturn auf. Am 11. Oktober morgens stehen Jupiter und Merkur nahe beieinander. In der Nacht vom 18. auf den 19. Oktober wandert der noch fast volle Mond durch die Hyaden im Stier. Am 28. Oktober morgens steht die schmale Sichel des abnehmenden Mondes bei Jupiter. Am 30. Oktober ist Ende der Sommerzeit. Die Uhren werden wieder eine Stunde zurückgestellt und es wird entsprechend früher dunkel. Im Oktober werden die Delta-Draconiden (Radiant im Drachen bei d Dra, Maximum am 8. Oktober) und die Orioniden (Radiant im Orion, Maximum am 21. Oktober) erwartet. Oktober 2016 Seite 2

3 AGO- und Öffentlicher Beobachtungsabend am Freitag, 28. Oktober 2016 osition CEST) '00" NE40 00' 20 00' Luchs N 00 00' ' Großer Bär Jagdhunde ' NW 60 00' Fuhrmann Giraffe Kleiner Bär Bärenhüter ' 80 00' E Stier Perseus Kepheus Kassiopeia Dreieck Widder Andromeda Eidechse Drache Schwan Leier Nördliche Krone Kopf der Schlange ' Herkules W ' Fuchs Schlangenträger ' Fische Pfeil Uranus Pegasus Delphin Walfisch Füllen Adler Schwanz der Schlange Schild ' ' Wassermann Neptun Pluto SE SW Steinbock Mars ' Bildhauer Schütze ' Südlicher Fisch Mikroskop ' S ' ' Am Freitag, den 28. Oktober, findet ab 20 Uhr ein öffentlicher Beobachtungsabend in unserer Sternwarte auf dem Simplonpass statt. Bei unsicherer Witterung gibt die AGO-Webseite Auskunft, ob der Anlass durchgeführt wird. Um 20 Uhr ist es gerade Nacht, so dass sich unser Nachbarplanet Mars in südsüdwestlicher Richtung über dem Horizont beobachten lässt. Er bewegt sich zur Zeit durch das Sternbild Schütze. Folgt man der Ekliptik in Richtung Osten kommt man zuerst zum Steinbock und dann zum Wassermann. In diesem Sternbild befindet sich im Moment der äusserste Planet Neptun. Aufgrund seiner Helligkeit von 7.9 mag muss man zu seiner Beobachtung ein Teleskop zu Hilfe nehmen. Östlich vom Wassermann folgt das Sternbild Fische. Hier hat Uranus gerade seine Opposition zur Sonne hinter sich. Er ist mit 5.7 mag bedeutend heller als Neptun und an der Grenze zur freien Sichtbarkeit. Zumindest ein Fernglas sollte reichen, um den Planeten aufzusuchen. Über den Fischen breitet sich das grosse Pegasus-Quadrat aus. Fast im Zenit fliegt der Schwan mit dem Hauptstern Deneb, westlich darunter liegt die Leier mit der Wega und das Sternbild Herkules. Im Laufe des Abends steigen im Osten auch die ersten Wintersternbilder wie Stier, Fuhrmann und später die Zwillinge über den Horizont. Bei klarer Sicht gibt es eine grosse Anzahl verschiedenartiger Deep-Sky-Objekte zu beobachten: der Kugelsternhaufen M13 im Herkules, der Ringnebel M57 in der Leier, der Hantelnebel M27 im Füchschen, die Andromeda-Galaxie M31 in der Andromeda, die offenen Sternhaufen M36, M37 und M38 im Fuhrmann und vieles mehr. Vorankündigung AGO Vereinsabend am 4. November 2016 Am 4. November 2016 findet in unserer Sternwarte auf dem Simplon ein vereinsinterner Beobachtungsabend mit Nachtessen statt. Der Beginn ist auf 19 Uhr angesetzt. Aus organisatorischen Gründen (Einkauf Essen) sind AGO-Mitglieder, die am Nachtessen teilnehmen, gebeten, sich bis am 02. November 2016 beim Sternwarten-Verantwortlichen anzumelden. remo.glaisen@bluewin.ch oder sternwartenverantwortlicher@ago-sternwarte.ch. Oktober 2016 Seite 3

4 Einladung zur Generalversammlung Datum: Freitag, 11. November 2016 Zeit: 19:30 Uhr Ort: Saal des Restaurant VICTORIA, Bahnhofstr. 2, 3900 Brig (gegenüber dem Postgebäude) Traktandenliste 1. Begrüssung 2. Wahl der Stimmenzähler 3. Protokoll der letzten GV 4. Jahresbericht des Präsidenten 5. Jahresbericht des Sternwartenverantwortlichen 6. Kassabericht 7. Revisorenbericht 8. Festsetzung der Jahresbeiträge 9. Mutationen 10. Beschlussfassung über Anträge 11. Jahresprogramm Varia Gemäss Art. 16d der Vereinsstatuten müssen Anträge für allfällige Beschlüsse spätestens 14 Tage vor der GV beim Präsidenten eingereicht werden. Ansonsten kann an der GV nicht definitiv darüber abgestimmt werden. Nach der GV wird den anwesenden Mitgliedern ein kleiner Imbiss offeriert. Der Vorstand hofft auf ein zahlreiches Erscheinen der AGO-Mitglieder! Der Präsident Hugo Kalbermatten Oktober 2016 Seite 4

5 Proxima b der erdnächste Exoplanet (1/2) von Michael Hauck Proxima Centauri ist von der Erde aus gesehen der nächste Fixstern mit einer Entfernung von 4.2 Lichtjahren. Das Sternbild Zentaur steht am Südhimmel und ist von uns aus nicht zu sehen. Proxima Centauri ist ein Roter Zwerg mit einer scheinbaren Helligkeit von nur 11 mag und damit von blossem Auge nicht sichtbar. Im August 2016 konnte ein Exoplanet, genannt Proxima b, nachgewiesen werden, der in der habitablen Zone um Proxima Centauri kreist. Er sollte etwas schwerer als die Erde sein und könnte Wasser in flüssiger Form auf sich tragen. Proxima b umkreist seine Sonne in nur 11.2 Tagen. Er besitzt vermutlich eine gebundene Rotation, d.h. er zeigt immer dieselbe Seite zu Proxima Centauri, so wie wir es von unserem Mond kennen. Es gibt also nicht, wie bei uns auf der Erde, Tag und Nacht, sondern auf der einen Seite ist es immer hell und auf der Seite, die der Sonne abgewandt ist, immer dunkel. Folglich sind auch grosse Temperaturunterschiede zu erwarten. Die Europäische Südsternwarte (ESO) hat Temperaturen von bis zu 40 C auf der sonnigen Seite und bis zu -60 C auf der Nachtseite simuliert. Verglichen mit unserer Erde ist Proxima b viel näher an seiner Sonne, nämlich nur 7 Millionen km; die Erde ist bekanntlich 150 Mio km von der Sonne entfernt. Proxima Centauri hat allerdings auch nur 12% der Masse unserer Sonne und strahlt 600-mal weniger als unserer Zentralgestirn. Von ESO (M. Kornmesser/G. Coleman) aus Wikipedia Oktober 2016 Seite 5

6 Proxima b der erdnächste Exoplanet (2/2) von Michael Hauck Die habitable Zone ist bei Proxima Centauri deshalb viel näher als bei unserer Sonne. Von Proxima b aus gesehen erscheint Proxima Centauri mit eine Durchmesser von 1.5, also dreimal so gross wie unsere Sonne von der Erde aus gesehen. Wie es auf Proxima b auf der Tagseite aussehen könnte, zeigt die künstlerische Darstellung unten von M. Kornmesser von der ESO. Ob es auf dem Exoplaneten auch Wasser und eine Atmosphäre gibt, weiss man nicht. Von der Temperatur her gesehen wäre es möglich. Ob ein Roter Zwerg wie Proxima Centauri als Lebensspender geeignet ist, ist auch noch nicht bekannt. Seit dem Jahre 2000 wurde nach Hinweisen auf Planeten, die Proxima Centauri umkreisen, gesucht. Lange Zeit wurde jedoch nichts Auffälliges gefunden. Erst in jüngster Zeit fand man Anzeichen, dass ein Planet Proxima Centauri umlaufen könnte. Im Rahmen des Pale-Red- Dot-Projekts wurde Anfang 2016 drei Monate lang jeden Tag Proxima Centauri beobachtet und dabei der Exoplanet Proxima b nachgewiesen. Da Proxima b sich so nahe bei der Erde befindet, gibt es bereits Überlegungen, eine Minisonde zu diesem Exoplaneten zu schicken. Die Breakthrough Starshot Initiative des russischen Investors Yuri Milner und dem bekannten britischen Astrophysiker Stephen Hawking beabsichtigt in den nächsten zehn Jahren eine Reihe von handy-grossen Sonden zu unserem Nachbarstern zu schicken. Sie wären etwa 20 Jahre unterwegs und könnten auch Proxima b aufsuchen. Künstlerische Darstellung von Proxima b (M. Kornmesser, ESO) Oktober 2016 Seite 6

7 Rückblick auf die 21. AGO-Starparty in unserer Sternwarte vom 3. September 2016 (1/3) von Remo Glaisen Sonnenschein bis ca. 17 Uhr, danach leichte Bewölkung und nach Einbruch der Nacht sternenklarer Himmel. So in etwa prognostizierte Meteoblue.com die Wettersituation auf dem Simplonpass für den Tag unserer Starparty. Und siehe da Die Wetterpropheten trafen voll ins Schwarze! Schon vor dem offiziellen Beginn der Starparty brachten Claudio, Robert und Remo ihre privaten Teleskope rund um die Sternwarte in Stellung, um den Besuchern verschiedene Varianten einer gefahrlosen Sonnenbeobachtung zu präsentieren. Auch die Teleskope in der Sternwarte wurden in Position gebracht. Beim Start um 16 Uhr strahlte die Sonne wie vorausgesagt vom Himmel. Die bereits anwesenden AGO-Mitglieder und Gäste konnten eine schöne Sonnenfleckengruppe und einige Protuberanzen beobachten. Ob sich die Sonne zu beobachtet fühlte, oder ob der Wettergott den Wetterpropheten Recht geben wollte, ist nicht definitiv geklärt. Jedenfalls überzog sich der Himmel mit hohen, dünnen Wolkenfeldern. Die Sonne war die meiste Zeit nur noch als diffuse Scheibe zu erkennen. Oktober 2016 Seite 7

8 Rückblick auf die 21. AGO-Starparty in unserer Sternwarte vom 3. September 2016 (2/3) von Remo Glaisen Von solchen Kleinigkeiten liessen wir uns jedoch nicht beeindrucken. Anstatt zum Himmel zu schauen, verlegten wir unser Interesse auf den Aperitif und einige Fachsimpeleien zur Hobbyastronomie. Claudio lockte die Gäste in den Schulungsraum und unterhielt sie mit einem interessanten Vortrag über die Sonne, die sich draussen hartnäckig hinter einem Wolkenschleier bedeckt hielt. Nach 18 Uhr knurrte langsam der Magen. Der Schulungsraum der Sternwarte wurde kurzerhand in eine Gaststube verwandelt, Gschwellti wurden gesotten und Robert nahm auf dem Vorplatz seinen Raclette-Ofen in Betrieb. In präsidialer Manier übernahm Hugo den Service und bediente die ca. 25 Gäste und AGO-Mitglieder. Nach dem Essen wurde Kaffee und Kuchen aufgetischt. An dieser Stelle schon mal ein grosses Dankeschön den Spendern der köstlichen Süssigkeiten! Oktober 2016 Seite 8

9 Rückblick auf die 21. AGO-Starparty in unserer Sternwarte vom 3. September 2016 (3/3) von Remo Glaisen Als alle satt waren hatte sich die Sonne schon längst unter den Horizont verzogen. Eigentlich wären jetzt die Planeten Venus, Mars und Saturn im Visier der Beobachter gestanden. Die sehr helle Venus war im Teleskop tatsächlich auch durch den dünnen Wolkenschleier sichtbar. Mars und Saturn liessen sich aber in der frühen Dämmerung nicht einfangen. Mit fortschreitender Dunkelheit verschwand auch der Wolkenschleier und plötzlich präsentierte sich der Himmel sternenklar. Jetzt beeindruckte der Planet Saturn mit seinen Ringen die Gäste. Nicht minder interessant war das Erkennen der Sternbilder und der Blick auf bekannte Deep-Sky-Objekte wie den Ringnebel M57, den Hantelnebel M27, die Kugelsternhaufen M13 und M15, die Andromeda-Galaxie M31 und natürlich die majestätische Milchstrasse, die sich senkrecht über unseren Köpfen von Südwesten nach Nordosten erstreckte. Neben der Sternwarte wurden mit verschiedenen Geräten Aufnahmen des Nachthimmels gemacht. Hier erhielten die interessierten Besucher auch einen kleinen Einblick in die Astrofotografie. Nach der Live-Ansicht des Himmels präsentierte uns unser Astrofreund aus dem Toggenburg, Bert Mettier, seine Astrofotos - Ausgabe Bert, zweifellos ein Meister seines Faches, beeindruckte mit seinen Bildern und Kommentaren alle Anwesenden. Herzlichen Dank! Gegen Mitternacht verabschiedeten sich die Gäste so langsam, einige hatten noch eine weite Heimreise. Wir machten uns so langsam ans Aufräumen. Aber das meiste war schon erledigt. Fleissige Heinzelmännchen, oder vielleicht passender gesagt Heinzelfrauchen, hatten den Abwasch bereits erledigt und die Küche in Ordnung gebracht. Auch ihnen ein grosses Dankeschön. Die letzten verbliebenen AGO-Mitglieder nutzten die super Sichtbedingungen noch für einige fotografische Versuche. Kurz vor 3 Uhr in der Früh war es dann auch für den Präsidenten und den Sternwarten-Verantwortlichen Zeit, den Heimweg anzutreten. Die AGO-Starparty 2016 war eine gelungene Veranstaltung die immerhin ca. 35 Besucher anzog. Von der AGO waren im Einsatz (alphabetisch): Anna, Brigitta, Claudio, Daniela, Hugo, Jasmin, Mary, Matteo, Remo, Robert, Sarah, Thomas, Tiziana. Danke euch allen für die aktive Beteiligung und Mithilfe. Oktober 2016 Seite 9