Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals einschließlich Geodatenaufbereitung Amt Gartz (Oder)

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Transkript:

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals einschließlich Geodatenaufbereitung Amt Gartz (Oder) Geoinformation und Vermessung Derksen König GbR Benzstraße 7b 14482 Potsdam Potsdam, den 09.09.2011

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 2 von 22 1 Abstimmung der Ziele und Grundlagen Das Amt Gartz (Oder) beabsichtigt aktiv am Aufbau der Geodateninfrastruktur Berlin/Brandenburg (GDI BE/BB) mitzuwirken. Raumbezogene Daten und Informationen sollen entsprechend den Anforderungen der lokalen, nationalen und internationalen Geodateninfrastrukturen in standardisierter Form und unter Verwendung moderner Kommunikationstechnologien den Mitarbeitern der Verwaltung sowie Bürgern, Gewerbetreibenden, Touristen und anderen Interessierten zur Verfügung gestellt werden. Um dieses Ziel zu erreichen, sind alle zur Bereitstellung vorgesehenen kommunalen Geodaten GDI-konform aufzubereiten. Es folgt der Aufbau eines eigenen Infrastrukturknotens (ISK), der standardisierte Geodatendienste bereitstellen soll. Ein zu entwickelndes Geoportal wird den einfachen und komfortablen Onlinezugriff auf das Geoinformationsangebot der Amtsverwaltung per Webbrowser realisieren. Die vorliegende, von der Amtsverwaltung Gartz (Oder) beauftragte Konzeption beschreibt alle für die geplante Mitwirkung am Aufbau der GDI BE/BB notwendigen Grundlagen. Bereits vorliegende Konzeptionen weiterer Kommunen wurden soweit möglich nachgenutzt. 2 Untersuchung vorhandener Systeme und Daten Für den Aufbau und Betrieb eines Infrastrukturknotens, zugehörigen Geodiensten und eines Geoportals, müssen zunächst alle bereitzustellenden Geofachdaten digital in speziellen Geodatenformaten und -strukturen vorliegen. Weitere Grundvoraussetzung ist eine entsprechende System- und Softwarearchitektur, die die Aufbereitung und weitere Nutzung der digitalen Geodatenbasis gewährleistet. 2.1 Untersuchung vorhandener, interner Systeme Das Amt Gartz (Oder) verfügt innerhalb der Verwaltung über die folgenden Systemund Softwarekomponenten zur Verarbeitung raumbezogener Daten: POLYGIS (1 Arbeitsplatz)

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 3 von 22 ARCHIKART Karthago Es werden umfangreiche Geobasisdatenbestände (ALK/ALB) genutzt, die vor Ort gespeichert und quartalsweise aktualisiert werden. Verwaltungsintern können neben dem Format EDBS u.a. das CAD-Austauschformat DXF über spezielle Schnittstellen verarbeitet werden. Der Austausch von Geodaten mit Dritten erfolgt derzeit nur in gedruckter Form als Papierauszug. OGC Web Services (OWS) wie z.b. WMS oder WFS werden gegenwärtig nicht bereitgestellt. Die vorhandenen Softwaresysteme können zur reinen Datenerfassung und -pflege innerhalb der Verwaltung weiterverwendet werden. Für eine GDI-konforme Nutzung und Bereitstellung der kommunalen Geodatenbasis sind jedoch zusätzliche Schnittstellen notwendig. Neben den grundlegenden OWS-Schnittstellen (WMS, WFS), die z.t. bereits vorhanden sind, bieten sich auf Dateisystemebene Schnittstellen für die universellen GIS-Datenformate SHP (Shapefile) und GML (Geographiy Markup Language) an, die den einfachen Austausch zwischen erfassenden und nachnutzenden Stellen ermöglichen. Speziell für Bauleitplanungsinformationen wird im Rahmen der nationalen Geodateninfrastruktur die Unterstützung des Standards XPlanGML3 vorgeschrieben, einer speziellen GML-Spezifikation. Die Nutzung einer entsprechenden Schnittstelle als Voraussetzung zur Bearbeitung in den vorhandenen Softwaresystemen wird empfohlen (vgl. 3). 2.2 Untersuchung vorhandener Onlineinformationssysteme Das Amt Gartz (Oder) nutzt derzeit ein Onlineinformationssystem, um eigene Informationsaufgaben wahrzunehmen. Die Basis hierfür bildet ein einfaches Content Management System (CMS), das in Teilen inhaltlich von den Mitarbeitern der Verwaltung selbst gepflegt wird. Neben allgemeinen Dienstleistungen der Verwaltung werden dort u.a. touristische Informationen bereitgestellt. Dieses Serviceportal ist aufgrund seiner Systemarchitektur und seines Betreibermodells nicht für den direkten Ausbau zu einem kommunalen Geoportal geeignet. Es

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 4 von 22 soll jedoch in seiner derzeitigen Ausprägung bestehen bleiben und durch ein Geoportal ergänzt werden. 2.3 Untersuchung vorhandener Daten Die nachfolgende Kurzübersicht listet Geodaten auf, die innerhalb der Amtsverwaltung vorliegen und sich in ihrem Eigentum befinden. Eine weitere Spezifizierung erfolgt innerhalb der Anlage, deren Inhalte in Abstimmung mit dem Amt Gartz (Oder) erarbeitet wurden. Name Digital Vektordaten Bemerkung Flächennutzungsplan (FNP) nein nein siehe Anlage Bebauungspläne (B-Plan) nein nein siehe Anlage Innenbereichssatzungen nein nein siehe Anlage Friedhofskataster nein* nein siehe Anlage Straßenverzeichnis nein* nein siehe Anlage *zusätzlich zur Druckausgabe liegen Informationen digital in Listen vor Alle aufgeführten Geodaten sind GDI-konform aufzubereiten und in die Geodateninfrastruktur Berlin/Brandenburg einzubringen. Die Amtsverwaltung verfügt derzeit über keine Metadaten gemäß ISO-Standard 19115/19119. Die entsprechenden Informationen sind zu erfassen und in standardisierter Form bereitzustellen. 3 Aufbereitung der kommunalen Geodaten Seitens der Amtsverwaltung sollen im Rahmen der GDI BE/BB Informationen zur Bauleitplanung, zum Friedhofskataster und zum Straßennetz bereitgestellt werden. Alle genannten Geofachdaten befinden sich im Eigentum des Amtes und unterliegen keinen weiteren Zugangsbeschränkungen. 3.1 Prozessbeschreibung Im Folgenden werden grundlegende im Rahmen der Geodatenaufbereitung durchzuführende Arbeitsprozesse beschrieben.

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 5 von 22 Bauleitplanung Die analog vorliegenden Daten der Bauleitplanung sind digital im Standard XPlanGML3 zu erfassen. Hierfür werden die entsprechenden Teilprozesse Scan, Georeferenzierung, Vektorisierung und Sachdatenanbindung durchgeführt. Vor Beginn der Bearbeitung sind die gewünschte Erfassungstiefe und -qualität festzulegen (vgl. Pflichtenheft XPlanungskonforme Erfassung von Daten der Bauleitplanung, Landesamt für Bauen und Verkehr 2009). Da sich die Anforderungen an die spätere Bereitstellung der Bauleitinformationen auf eine vereinfachte Darstellung beschränken, wird hinsichtlich der XPlan-Erfassung die nachfolgende Empfehlung gegeben. Für alle Pläne ist in Bezug auf die Erfassungstiefe die Erfassung mit dem Geltungsbereich gemäß Pkt. 2.2.1 des Pflichtenheftes vorzunehmen. Für alle Pläne gilt in Bezug auf die zu erfassende Qualität die Umzeichnung gemäß Pkt. 2.1.1 des Pflichtenheftes. Nähere Angaben sind der Anlage zu entnehmen. Neben den XPlan-Datensätzen sowie den gescannten und georeferenzierten Planzeichnungen sind für alle Bauleitplanungen zusätzlich und sofern vorhanden textliche Festsetzungen, Legenden und komplette Plandokumente im Rasterformat vorzuhalten. Weiterhin ist für jeden XPlan-Datensatz mit Hilfe des im Rahmen der GDI BE/BB offiziell bereitgestellten Prüftools XPlanGML-Validator eine entsprechende Qualitätsprüfung durchzuführen. Für die weitere, geplante Bereitstellung der kommunalen Bauleitplanung auf Basis von standardisierten Geodiensten und mit Hilfe eines Infrastrukturknotens wird eine zusätzliche unter Punkt 4.3 beschriebene Datenaufbereitung empfohlen. Innenbereichssatzungen Die Bearbeitung der Innenbereichssatzungen erfolgt analog zu der im vorhergehenden Abschnitt beschriebenen Verfahrensweise. Friedhofskataster Für die Bearbeitung und Darstellung des Friedhofkatasters werden betroffene Flurstücke zu einem Gesamtumring verschmolzen. Als Vorlage hierfür dient eine vorhandene Datensammlung bestehend aus Auszügen aus der Liegenschaftskarte

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 6 von 22 und tabellarischen Auflistungen. Für die Bearbeitung bietet sich das Datenformat SHP an. Straßennetzkarte Auf der Basis von bereits vorhandenen tabellarischen Auflistungen mit Angaben zum Raumbezug und weiteren Informationen ist das sich in der Straßenbaulast der fünf amtsangehörigen Gemeinden befindliche Straßennetz grafisch aufzubereiten und mit weiteren Sachdaten anzureichern. Topographische Grundlage sollen das Digitale Basis-Landschaftsmodell (Basis-DLM), das aus dem Amtlichen Topographisch- Kartographischen Informationssystem (ATKIS) abgeleitet ist, sowie die Netzknotenkarte des Landes Brandenburg bilden. Für diese übergeordneten Datenbestände wird die auftragsbezogene Bereitstellung bei den führenden Stellen empfohlen. Aus den genannten Datenbeständen werden Vektorinformationen zu Straßenobjekten extrahiert, in Straßenabschnitte unterteilt sowie mit Klassifizierungsmerkmalen und vorgegebenen Schlüsselketten versehen. An Knotenpunkten werden Straßennetzknoten gebildet. Diese werden ebenfalls attributiert und mit Schlüsselinformationen versehen. Die Struktur der Sachinformationen und insbesondere deren Feldbezeichnungen sollten sich sofern möglich an der offiziellen Netzknotenkarte des Landes Brandenburg orientieren. Folgende Struktur kann als Muster dienen. Für die Bearbeitung bietet sich das Datenformat SHP an. a) Straßennetz GEMEINDE ORTSTEIL BESCHRIFTU STRASSENNA STRASSENAR STRASSENNU STRASSENID A_NR A_LAENGE Gemeinde Ortsteil der Gemeinde Beschriftungsfeld (i.d.r identisch mit STRASSENNA) Straßenbezeichnung Straßenart/-klasse (B = Bundes-, L = Landes-, K = Kreis-, G = Gemeindestraße) Straßennummer (3-stellig) Straßenidentifikationsnummer Abschnittsnummer Abschnittslänge in Meter

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 7 von 22 b) Netzknoten BESCHRIFTU NETZKNOTEN X Y Netzknotennummer (3-stellig) Netzknotennummer Rechtswert Hochwert Metadaten Zu allen aufbereiteten Geodaten sind Metadaten gemäß ISO-Standard 19115/19119 zu erfassen und bereitzustellen. Hierfür kann das im Rahmen der GDI-BE/BB kostenfrei zur Verfügung stehende Werkzeug ProMIS-Online genutzt werden, welches auch die Überführung in den zentralen Metadatenkatalog des Landes Brandenburg GeoMIS ermöglicht. Den gesamten Prozess der Geodatenaufbereitung verdeutlicht die folgende Übersicht. lfd. Nr. Wer Was 1 Amt Zusammentragen aller Daten 2 Dienstleister Scan und Georeferenzierung Vektorisierung - Bauleitplanung (XPlanGML3) - Innenbereichssatzungen (XPlanGML3) - Friedhofskataster (Format SHP) - Straßennetzkarte (Format SHP) Aufbereitung von Sachdaten Bearbeitung externer Referenzen Legende, Textl. Festsetzungen, Plandokument (nur Bauleitplanung) Erfassung von Metadaten (Typ Data Set/Series ) Qualitätsprüfung 3 Amt Prüfung und Abnahme

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 8 von 22 4 Aufbau eines Infrastrukturknotens Die Aufgabe des Infrastrukturknotens ist primär die Erzeugung und Bereitstellung von standardisierten Geodiensten. Diese so genannten OGC Webservices können dann in Geoportale oder externe Fachanwendungen eingebunden werden. Inhaltliche Grundlage der Webservices bilden die aufbereiteten kommunalen Geodaten. Aus technischer Sicht kommt eine komplexe Serverinfrastruktur zum Einsatz. Für ihren Aufbau wird die Nachnutzung von Ergebnissen weiterer Fördermaßnahmen empfohlen, wie z.b. Geoportal-Template/Geoportal-Kommune einem flexiblen Portal-Template, welches u.a. auch umfangreiche ISK-Funktionalitäten bereitstellt (vgl. EFRE-Förderantrag Nr. 09-032 U). 4.1 Funktionelle Anforderungen Der kommunale Infrastrukturknoten sollte die nachfolgenden Funktionalitäten bieten. Für seine Konfiguration ist eine einfache und komfortable (grafische) Benutzeroberfläche hilfreich. Aufgrund der engen Verknüpfung mit dem ebenfalls aufzubauenden Geoportal wird hier eine gemeinsame, übergreifende Verwaltung empfohlen (vgl. 5.1). Visualisierung von Geodaten Die aufbereiteten, kommunalen Geodaten sind mit Hilfe eines Web Mapping Service (WMS) in Kartenform zu visualisieren. Zu berücksichtigen sind u.a. die aktuell geforderten Standards gemäß Geoservice Application Profile (GAP), Masterplan für den Aufbau der Geodateninfrastruktur Berlin/Brandenburg und Architekturkonzept (Architektur der Geodateninfrastruktur Deutschland Version 2). Sofern möglich und sinnvoll, sollte für die grafische Darstellung die Orientierung an verbindlichen Zeichenkatalogen (z.b. PlanzV) erfolgen. Weiterhin wird der Einsatz von Visualisierungstechniken wie z.b. Styled Layer Descriptor (SLD) empfohlen. Auslieferung von Geodaten Eine Auslieferung von Geodaten ist standardisiert durch einen Web Feature Service (WFS) möglich. Geoobjekte sind im Format Geography Markup Language (GML)

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 9 von 22 abzugeben. Zu berücksichtigen sind u.a. die aktuell geforderten Standards gemäß GAP, Masterplan und Architekturkonzept Version 2. Abfrage von Sachdaten Per WMS visualisierte Geodaten können innerhalb der Kartengrafik über den Aufruf GetFeatureInfo abgefragt werden. Die entsprechenden Sachdaten sind daraufhin zurückzugeben. Bereitstellung von Metadaten Neben den innerhalb der Geodatenaufbereitung erfassten Metadaten müssen auch zu Geodiensten und Geoanwendungen Metadaten erfasst und bereitgestellt werden. Es sind die Standards ISO 19115 und 19119 entsprechend dem Brandenburgischen Profil zu beachten. Auch hier können die im Rahmen der GDI-BE/BB kostenfrei zur Verfügung gestellten Werkzeuge ProMIS-Online und GeoMIS genutzt werden. Der kostenintensive Aufbau und Betrieb eines eigenen Metadatenkatalogservers inklusive der Entwicklung einer voll funktionsfähigen Suchmaschine wird für die begrenzte Anzahl an Datenbeständen nicht empfohlen. Aufgrund derzeit noch eingeschränkter Verknüpfungsmöglichkeiten zwischen dem kommunalen Infrastrukturknoten und den extern bereitgestellten Metadaten sowie zur Performanzoptimierung, ist zusätzlich die direkte Integration von ausgewählten Metadatenelementen in Geodiensten sinnvoll. Der Zugriff kann mittels GetCapabilities-Aufruf erfolgen. So bereitgestellte Metadaten können per Importschnittstelle in den zentralen Metadatenkatalog des Landes überführt werden, so dass eine Doppelerfassung weitgehend vermieden wird. 4.2 Technische Anforderungen Für den Aufbau und Betrieb eines Infrastrukturknotens wird ein im Internet verfügbarer Rootserver benötigt. Neben der ISK-Funktionalität wird in einer einfachen Ausbaustufe die gleichzeitige Nutzung als Geoportalserver empfohlen.

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 10 von 22 Hard-/Software Hardwareseitig sollten Komponenten aus dem professionellen Serverbereich zum Einsatz kommen. Für eine mögliche Konfiguration werden die folgenden, durchschnittlichen Eckwerte aufgeführt: 1 oder 2 Vierkernprozessoren, 4-8 GB Arbeitsspeicher, 4 Festplatten je 500-1000 MB, davon 3 im Verbund (RAID 5). Die Softwareausstattung des Rootservers sollte neben Betriebssystem und Webserver spezielle GDI-Softwarekomponenten umfassen, die u.a. die Bereitstellung der OGC Web Services übernehmen (z.b. MapServer). Für das Betriebssystem und zugehörige Software sind in regelmäßigen Zyklen Aktualisierungen einzuplanen. Dies kann monats- oder quartalsweise erfolgen. Sicherheitsrelevante Updates sollten kurzfristig eingespielt werden. Der Rootserver ist durch ein professionelles Firewallsystem zu sichern. Optional kann der Webserver über eine semantische Web Application Firewall geschützt werden. Hierdurch wird der direkte und unbefugte Zugriff auf die Geodienste und im Besonderen auf die Geodaten unterbunden. Dies ist derzeit noch nicht zwingend erforderlich, kann jedoch in einer weiteren Ausbaustufe, z.b. bei zusätzlicher Einbindung von sensiblen Daten und Diensten, notwendig werden. Weiterhin sind die Empfehlungen der IT-Grundschutzkataloge des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) zu berücksichtigen, um ein entsprechendes Maß an Sicherheit zu gewährleisten. Betrieb Für den Betrieb des Infrastrukturknotens (ISK) bzw. des Rootservers gibt es verschiedene Nutzungsmodelle. Ein Hosting" basiert häufig auf einem Komplettangebot mit Hardware zur Miete, während ein Housing" die Möglichkeit bietet, ein eigenes, selbstkonfiguriertes System in das Netzwerk zu integrieren. Standort ist in den meisten Fällen ein Rechenzentrum mit entsprechender Anbindung. Der Betrieb kann bei entsprechender Fachkenntnis in Eigenleistung oder durch einen externen Dienstleister erfolgen.

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 11 von 22 Das Lastverhalten und das erzeugte Traffic-Volumen werden für den anfänglichen Betrieb als gering eingeschätzt. In weiteren Ausbaustufen und zu einem späteren Zeitpunkt kann es hierbei jedoch zu einer starken Erhöhung kommen, sofern die komplette Geodatennutzung und -bereitstellung der Verwaltung online bzw. serverseitig erfolgt (z.b. Bereitstellung von hochauflösenden Befliegungen per OWS). 4.3 Anforderungen an Geodatenhaltung Geodaten können je nach Bedarf im Dateisystem oder einer Datenbank abgelegt sein. Bei Verwendung bzw. Nachnutzung von GDI-Softwarekomponenten ist auf Kompatibilität bzw. entsprechende Schnittstellen zu achten. Als unproblematisch erweisen sich häufig für Vektordaten das Format SHP und für Rasterdaten das Format TIF, die für viele Anwendungsfälle ausreichend sind. Für datenbankgestützte Geoinformationen ist ein zusätzlicher Datenbankserver zu installieren. Unterstützung von XPlanung Neben den einfach strukturierten Geodatensätzen, für die eine OWS-Bereitstellung im Rahmen einer GDI ohne Einschränkungen realisiert werden kann, stellt die Unterstützung von Geodaten der Bauleitplanung im XPlanung-Standard einen Spezialfall dar. Da die direkte Integration und Auslieferung von XPlanGML3 in OGC Webservices (OWS) aufgrund der Komplexität des XPlan-Datenmodells und noch fehlender Anwendungskomponenten derzeit nur eingeschränkt möglich ist, wird eine Vereinfachung der entsprechenden Datenstrukturen empfohlen. Zur Nachnutzung bietet sich hierfür ein universelles Datenmodell (UDM) an, das als Ergebnis einer Fördermaßnahme der Gemeinde Nuthetal entwickelt wurde und die einfache Bereitstellung von XPlanung über Infrastrukturknoten per OWS und damit deren weitere Einbindung in Geoportale oder externe Fachanwendungen ermöglicht. Bestandteil dieses Datenmodells ist die Konvertierung von XPlanGML-Datensätzen in vereinfachte Datenbankabfragen. Die Abfragen werden innerhalb einer räumlichen Datenbank ausgeführt und enthaltene Informationen in einem speziellen Schema abgelegt. Als Datenbanksystem wird PostgreSQL/PostGIS genutzt, welches sich sehr gut im GDI-Umfeld einbinden lässt.

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 12 von 22 In weiteren Schritten kann ein Geodienst aufgebaut werden, der die entsprechende Geodatenbank als Quelle nutzt und alle thematischen Ebenen mit ihren Geometrien sowie verknüpfte Sachdaten bereitstellt. 4.4 Prozessbeschreibung Der Infrastrukturknoten des Amtes Gartz (Oder) soll im Auftrag durch einen Dienstleister extern aufgebaut und betrieben werden. Der Prozessablauf ist in der folgenden Übersicht zusammengefasst. Nach erstmaliger Einrichtung und Konfiguration der notwendigen Systemkomponenten und Geodienste kann der laufende Betrieb einschließlich der System- und Datenpflege beginnen. Sobald ein stabiler Betrieb gewährleistet werden kann, sind alle kommunalen Geodienste des Typs WMS im Geoportal Brandenburg gemäß GDI-Vorgabe zu registrieren und zu kategorisieren. Das Registrieren von Geodiensten des Typs WFS im Geoportal Brandenburg ist derzeit technisch noch nicht möglich und muss zu einem späteren Zeitpunkt sowie bei Realisierung entsprechender Funktionalitäten nachgeholt werden. Das aufzubauende Geoportal und der zugehörige Infrastrukturknoten des Amtes Gartz (Oder) sollten innerhalb der GDI BE/BB als regionales Fachportal publiziert werden. Hierzu genügt eine entsprechende Mitteilung an das GeoServiceCenter (GSC). lfd. Nr. Wer Was 1 Amt Beauftragung Dienstleister zum Aufbau eines ISK 2 Dienstleister Einrichtung und Konfiguration des Serversystems (Root-Server u. Internet-Komponenten) 3 Dienstleister Konfiguration ISK-Software, OWS Server Konfiguration Datenhaltung - Transformation XPlanGML3 in universelles Datenmodell (UDM) - Einrichtung der Datenbank und Import - Einrichtung des Verzeichnissystems Konfiguration Geodienste - Erstellung der Geodienste

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 13 von 22 - Visualisierung PlanzV (Bauleitplanung) - thematische Visualisierung (Friedhofskataster) - thematische Visualisierung (Straßennetzkarte) - Erfassung von Metadaten (Typ Service ) - Registrierung im Geoportal Brandenburg Qualitätsprüfung 4 Amt Abnahme des kompletten ISK mit allen Bestandteilen 5 Dienstleister Betrieb des ISK einschließlich Laufendhaltung 5 Aufbau des Geoportals Das Geoportal soll den einfachen Online-Zugriff auf das Geoinformationsangebot des Amtes Gartz (Oder) bieten. Durch seinen Aufbau soll der bestehende Online- Auftritt fachlich ergänzt werden. Hierfür wird die Nachnutzung von Ergebnissen weiterer Fördermaßnahmen empfohlen, wie z.b. Geoportal-Template/Geoportal- Kommune, einem flexiblen Portal-Template, welches u.a. umfangreiche Geoportal- Funktionalitäten bereitstellt (vgl. EFRE-Förderantrag Nr. 09-032 U). 5.1 Funktionelle Anforderungen Ein Geoportal bindet die vom Infrastrukturknoten ausgehenden Geodienste in eine einfache und komfortable Oberfläche ein und macht sie somit nutzbar. Hierfür werden mehrere Portalbestandteile benötigt. Den übergeordneten Rahmen für das aufzubauende Geoportal sollte ein einfaches CMS (Content Management System) bilden, welches die einzelnen Bestandteile vereint und die Pflege durch den Administrator/Sachbearbeiter ermöglicht. Die optische Gestaltung ist an den kommunalen Gestaltungsstil (Corporate Identity) anzulehnen. Die wichtigsten Bestandteile eines Geoportals einschließlich der jeweiligen Funktionen werden nachfolgend beschrieben. Kartenanwendung Die Kartenanwendung ist der zentrale Bestandteil des Geoportals. Sie zeigt mit Hilfe einer OWS-Schnittstelle (WMS) Geoinformationen als Kartendarstellung im Web-

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 14 von 22 browser des Anwenders. Grundlegende Funktionen, die dem Anwender zur Verfügung stehen sollten, sind: individuelle Anpassung der Kartenansicht wie z.b. Zoom, Pan, Maßstabswahl, Suche nach Adressangaben, Werkzeuge zur Ermittlung von Strecken und Flächen, Werkzeuge zur Abfrage von verknüpften Sachinformationen, Legendeninformationen, Druckfunktion. Für die Strukturierung des Informationsangebotes in Form verfügbarer Kartenthemen wird der Einsatz entsprechender Bedienelemente wie z.b. Baumstrukturen etc. empfohlen. Für die einzelnen Werkzeuge und Funktionen sollten leicht verständliche Buttons und Icons genutzt werden. Suchwerkzeuge Das Geoportal sollte dem Nutzer einfache Suchwerkzeuge zur Informationsrecherche bereitstellen. Für die oben aufgelistete raumbezogene Suche bzw. die Suche nach Adressangaben ist die Umsetzung einer Gazetteer-Client-Funktionalität auf Basis einer entsprechenden OWS-Schnittstelle (WFS) sinnvoll. Der Client bietet bestimmte Felder für Suchangaben, die z.b. auf im Rahmen der GDI bereitgestellte Gazetteer-Dienste (Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg) angewendet werden können, um eine entsprechende Positionierung in der Karte vorzunehmen. Weiterhin wird innerhalb des Geoportals eine zusätzliche Suchmöglichkeit nach Stichworten empfohlen. Diese kann u.a. die internen Metadaten der Geodienste und hier speziell Titel, Kurzbeschreibung, Schlüsselwörter etc. auswerten und entsprechende Ergebnisse auf Wunsch in der Karte anzeigen. Sonstige redaktionelle Portalinhalte Neben den raumbezogenen Inhalten sollte das Geoportal die Möglichkeit bieten, für den Anwender weitere, erläuternde Informationen bereitzustellen. Hierzu zählen z.b. eine kurze Beschreibung der kommunalen Geodateninfrastruktur sowie aktuelle Meldungen zu Datenaktualisierungen oder zum Portalbetrieb. Weiterhin ist neben

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 15 von 22 dem verpflichtenden Impressum eine einfache Möglichkeit der Kontaktaufnahme für Nutzeranfragen vorzuhalten. Um externen Fachanwendern die Integration der kommunalen Geodienste in eigene Anwendungen zu erleichtern, wird die Veröffentlichung einer Auflistung mit allen verfügbaren Geodiensten einschl. GetCapabilities-Aufruf empfohlen. Diese Auflistung ist auch für die einfache Einbindung der vom ISK bereitgestellten Geodienste in andere Fach- oder Verwaltungsportale hilfreich. Benutzerverwaltung Eine sehr einfache Vergabe an Rechten für bestimmte Themen und Nutzer ist innerhalb einer Kartenanwendung relativ einfach umzusetzen. So kann z.b. die Ansicht, der Ausdruck oder die Abfrage eines Themas entsprechend reglementiert werden. Dies stellt jedoch nur eine einfache Zugriffskontrolle dar. Ein umfassender Schutz von Geodiensten erfordert weitreichende Authentifizierungsmechanismen, deren vollständige Unterstützung bislang nur wenige Anwendungen bieten. Sofern ein Zugangsschutz notwendig ist, sind ggf. entsprechende Anpassungen am Geoportal einzuplanen (vgl. 4.2). Portalverwaltung/Administration Die Administration ist das zentrale Konfigurationswerkzeug für das Geoportal. Aufgrund der engen Verknüpfung mit dem ebenfalls aufzubauenden Infrastrukturknoten soll eine gemeinsame, übergreifende Verwaltung eingerichtet werden. Auf Basis eines CMS soll der Administrator/Sachbearbeiter die einfache Möglichkeit erhalten, Portalbestandteile zu konfigurieren sowie raumbezogene und sonstige redaktionelle Inhalte zu erstellen und zu pflegen. Eine komfortable, grafische Benutzeroberfläche mit entsprechender Hilfefunktion ist hierfür wichtige Voraussetzung. Im Detail sollten die folgenden Aufgaben durchgeführt werden können: Anlegen von Geodiensten und Geodatenquellen (ISK), Erfassen von grundlegenden Metadaten (ISK), Anlegen von Geothemen für die Kartenanwendung (Geoportal), Einrichten von Benutzern, Rollen und Rechten (Geoportal),

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 16 von 22 Redaktion von sonstigen Portalinhalten einschl. aktuellen Meldungen, Impressum, Layout (Geoportal). 5.2 Technische Anforderungen Für den geplanten Aufbau und Betrieb des Geoportals wird die Nutzung im Zusammenhang mit dem ebenfalls aufzubauenden Infrastrukturknoten empfohlen. Der benötigte Rootserver erfüllt somit zwei Funktionen: a) Bereitstellung von OWS als ISK-Server und b) Einbindung von OWS als Geoportalserver. Die oben getroffenen Aussagen zu Anforderungen an Hard-/Software sowie Betrieb sind demnach auch hier zutreffend (vgl. 4.2). Die webbasierte Benutzeroberfläche des Geoportals sollte in einem aktuellen Standardbrowser (Microsoft Internet Explorer, Mozilla Firefox) ohne zusätzliche Erweiterungen lauffähig sein. Um eine entsprechende Akzeptanz beim Nutzer zu erreichen, ist speziell bei der Kartenanwendung auf ein zeitgemäßes Handling und eine möglichst selbsterklärende Bedienung zu achten. Hierfür kann u.a. die Webtechnologie AJAX eingesetzt werden. 5.3 Prozessbeschreibung Das Geoportal des Amtes Gartz (Oder) soll im Auftrag durch einen Dienstleister extern aufgebaut und betrieben werden. Der Prozessablauf ist in der folgenden Übersicht zusammengefasst. Nach erstmaliger Einrichtung sowie nach erfolgter Anbindung an den Infrastrukturknoten steht ein fertiges Geoportal einschließlich Inhalten und insbesondere den eingebundenen Geodiensten für den Onlinezugriff bereit. lfd. Nr. Wer Was 1 Amt Beauftragung eines Dienstleisters mit dem Aufbau eines Geoportals mit folgenden Bestandteilen: - Portalverwaltung/Administration (Portalhülle) - Kartenanwendung (Viewer) - Suchwerkzeuge (Gazetteer Client) - OWS-Schnittstellen

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 17 von 22 2 Amt Festlegung bereitzustellender Daten, Informationen und Dienste Festlegung der grundlegenden Portalstruktur u. -inhalte Festlegung der Funktionalitäten 3 Dienstleister Erstellung eines Prototypen für ein Geoportal und Abstimmung mit dem Auftraggeber Anbindung des Infrastrukturknotens Anlegen von Geothemen für die Kartenanwendung Einrichtung der Benutzerverwaltung Anpassung der Benutzeroberfläche (Corporate Identity), redaktionelle Arbeiten Erfassung von Metadaten (Typ Application ) Registrierung im Geoportal Brandenburg Qualitätsprüfung 4 Amt Abnahme des kompletten Geoportals mit allen Bestandteilen 5 Dienstleister Betrieb des Geoportals einschließlich Laufendhaltung 6 Zusammenfassung Geoinformationen werden auf allen Ebenen der Verwaltung und Wirtschaft benötigt und sind Grundlage des planerischen Handelns. Ihre Verfügbarkeit ist maßgebliche Voraussetzung für Standort- und Investitionsentscheidungen von Unternehmen. Der geplante Aufbau und Betrieb eines Geoportals und eines Infrastrukturknotens wird das Amt Gartz (Oder) in die Lage versetzen, aktiv am Aufbau der Geodateninfrastruktur Berlin-Brandenburg mitzuwirken und so die Verfügbarkeit der eigenen, kommunalen Geoinformationen zu erhöhen. Ziel ist es, den Austausch von raumbezogenen Informationen innerhalb der Verwaltung sowie mit externen Nutzern zu vereinfachen. Die vorliegende Konzeption beschreibt die Umsetzung der geplanten GDI- Maßnahme mit den hierfür notwendigen Schritten: Geodatenaufbereitung, Aufbau eines Infrastrukturknotens und Aufbau eines Geoportals. Neben technischen und funktionalen Anforderungen werden Beschreibungen einzelner Arbeitsprozesse

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 18 von 22 aufgeführt, die für eine konkrete Durchführung genutzt werden können. Die nachfolgenden Abschnitte fassen die Kernaussagen der einzelnen Kapitel zusammen. Die Bestandsaufnahme zeigte auf, dass die Amtsverwaltung eine Mehrzahl an Geofachdaten erhoben hat und diese bereits in vielen Bereichen der eigenen Verwaltung nutzt. Für die weitere Bereitstellung der größtenteils analog bzw. digital ohne Objektstruktur vorliegenden Fachdaten ist jedoch eine GDI-konforme Aufbereitung wichtige Voraussetzung. Sie bildet die Basis für darauf aufsetzende Geodienste. Besonders hervorzuheben ist u.a. die Notwendigkeit, Informationen der Bauleitplanung im XPlan-Standard aufzubereiten und für alle Geodaten Metadaten zu erfassen und bereitzustellen. Durch den Aufbau eines Infrastrukturknotens können die aufbereiteten Geofachdaten in Form von standardisierten Geodiensten innerhalb der GDI-BE/BB bereitgestellt werden. Als softwaretechnische Basis wird die Nachnutzung von Ergebnissen weiterer Fördermaßnahmen empfohlen, wie z.b. Geoportal-Template/Geoportal- Kommune, einer flexiblen Geoportal- und ISK-Lösung (vgl. EFRE-Förderantrag Nr. 09-032 U), oder einer XPlan-Unterstützung für Geodienste (vgl. EFRE-Förderantrag Nr. 10-079K). Der Infrastrukturknoten soll im Auftrag des Amtsverwaltung durch einen Dienstleister extern aufgebaut und betrieben werden. Das aufzubauende Geoportal ermöglicht mit Hilfe einer Kartenanwendung den direkten Zugriff auf bereitgestellte Geodienste per Webbrowser. Es wird mehrere Suchfunktionen und eine einfache Benutzerverwaltung enthalten. Zusätzlich sollen über das Geoportal auch GetCapabilities-Aufrufe für die Einbindung von kommunalen Geodiensten in externen Fachanwendungen veröffentlicht werden. Es wird ebenfalls die Nachnutzung von Ergebnissen weiterer Fördermaßnahmen empfohlen, wie z.b. Geoportal-Template/Geoportal-Kommune (vgl. EFRE- Förderantrag Nr. 09-032 U). Auch hier erfolgt der technische Aufbau und Betrieb durch einen von der Amtsverwaltung beauftragten Dienstleister. Zeitrahmen Eine Umsetzung der geplanten Maßnahme ist innerhalb von 3 Monaten zu realisieren. Der Zeitrahmen gliedert sich hierbei wie folgt:

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 19 von 22 Aufbereitung und Bereitstellung der Daten Aufbau eines Infrastrukturknotens Aufbau eines Geoportals 3,0 Monate, 0,5 Monate, 0,5 Monate. Es wird davon ausgegangen, dass die Aufbereitung der Daten und der Aufbau des ISK und des Geoportals zeitlich parallel durchgeführt werden können. Daran anschließen sollten sich eine zweiwöchige Testphase und ggf. abschließende Tätigkeiten, so dass die Freischaltung des Geoportals etwa 4 Monate nach Beginn der Bearbeitung erfolgen kann. Zentraler Punkt der vorliegenden Konzeption ist neben den erforderlichen Arbeiten zur Aufbereitung der kommunalen Geodaten, die Nachnutzung bereits vorhandener GDI-Komponenten (z.b. Geoportal-Template/Geoportal-Kommune ). Hierdurch können Doppelarbeiten vermieden werden. Der oben aufgeführte Zeitrahmen ist unter dieser Maßgabe festgelegt worden. Diese Konzeption wird entsprechend den Vorgaben der GDI BE/BB zur Verfügung gestellt. Öffentlich-rechtliche Stellen können ihre Inhalte für andere Zwecke ohne Beschränkung entgeltfrei nachnutzen.

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 20 von 22 Anlage Bestandsaufnahme Daten identifizieren Daten aufbereiten Name Stelle Bearbeiter Urheber Datenformat Vollständigkeit Häufigkeit der Aktualisierung Häufigkeit der Nutzung Art der Darstellung in Karten Nutzung im ISK Erfassungsqualität Erfassungstiefe Einschränkungen bei Nutzung Flächennutzungspläne Bau- und Ordnungsamt Henrik Fischer Amt Gartz (Oder) analog ja gering intern häufig, extern unterschiedlich Planzeichenverordnung ja Umzeichnung Geltungsbereich nein Daten identifizieren Daten aufbereiten Name Stelle Bearbeiter Urheber Datenformat Vollständigkeit Häufigkeit der Aktualisierung Häufigkeit der Nutzung Art der Darstellung in Karten Nutzung im ISK Erfassungsqualität Erfassungstiefe Einschränkungen bei Nutzung Bebauungspläne Bau- und Ordnungsamt Henrik Fischer Amt Gartz (Oder) analog ja gering intern häufig, extern unterschiedlich Planzeichenverordnung ja Umzeichnung Geltungsbereich nein

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 21 von 22 Daten identifizieren Daten aufbereiten Name Stelle Bearbeiter Urheber Datenformat Vollständigkeit Häufigkeit der Aktualisierung Häufigkeit der Nutzung Art der Darstellung in Karten Nutzung im ISK Erfassungsqualität Erfassungstiefe Einschränkungen bei Nutzung Innenbereichssatzungen Bau- und Ordnungsamt Henrik Fischer Amt Gartz (Oder) analog ja gering intern häufig, extern unterschiedlich Planzeichenverordnung ja Umzeichnung Geltungsbereich nein Daten identifizieren Daten aufbereiten Name Friedhofskataster Stelle Bau- und Ordnungsamt Bearbeiter Henrik Fischer Urheber Amt Gartz (Oder) Datenformat analog, digital (Listen) Vollständigkeit ja Häufigkeit der Aktualisierung gering Häufigkeit der Nutzung intern häufig, extern unterschiedlich Art der Darstellung in Karten Planzeichenverordnung Nutzung im ISK ja Erfassungsqualität - Erfassungstiefe alle Inhalte Einschränkungen bei Nutzung nein

Konzeption zum Aufbau eines Infrastrukturknotens und eines Geoportals Amt Gartz (Oder) Seite 22 von 22 Daten identifizieren Daten aufbereiten Name Straßenverzeichnis Stelle Bau- und Ordnungsamt Bearbeiter Henrik Fischer Urheber Amt Gartz (Oder) Datenformat analog, digital (Listen) Vollständigkeit ja Häufigkeit der Aktualisierung gering Häufigkeit der Nutzung intern häufig, extern unterschiedlich Art der Darstellung in Karten nach besonderer Abstimmung Nutzung im ISK ja Erfassungsqualität - Erfassungstiefe alle Inhalte Einschränkungen bei Nutzung nein