Mein Austauschjahr in Mexico



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Transkript:

Antonia Berzen September 2014 Niederzissen, im Jahresbericht 2013 / 2014 Mein Austauschjahr in Mexico 2013-2014 You re going to have the best time of your life and you re gonna break your heart and leave each half in a different country. You re going to see your family crying and you re going to cry, you re going to be willing to get down that plane and you re going to want to never take it to go back home. But most of all you re going to end up having two families, two best friends, two houses that you will both call home, you re going to get the best of both worlds." 1

Die Vorbereitung: Ich bin Antonia Berzen, 17 Jahre alt und komme aus Niederzissen. Ein ganzes Jahr im Ausland leben! Das war schon immer mein Traum: Interessante Menschen kennenlernen, eine neue Sprache erlernen und viele Erfahrungen sammeln. Ich habe mich für das Rotary Youth Exchange Program entschieden, weil auch einige Freunde von mir mit Rotary im Ausland waren und tolle Erfahrungen gemacht haben. Als Wunschländer kamen für mich nur Argentinien und Brasilien in Frage. Mexico wäre gerade noch so okay, denn ich wollte unbedingt Spanisch lernen. Als ich dann endlich die Nachricht bekam, wo es hingehen sollte, war ich zunächst sehr enttäuscht. Nun war es doch Mexico geworden! Ich fragte mich, was ich mir damals dabei gedacht hatte? Denn eigentlich wusste ich doch Garnichts über dieses Land. Auch einige Wochen danach hatte ich mich noch nicht so wirklich mit dieser Entscheidung angefreundet. Nach etlichen Erfahrungsberichten und einer E-Mail von meiner ersten Gastmutter, waren alle Zweifel verflogen. Eine nette E-Mail mit den Worten "Wir freuen uns sehr auf dich und werden dich wie eine Tochter aufnehmen" hatte mich wieder aufgemuntert. Ich beantragte sofort mein Visum und meldete zu einem Spanischkurs an der Volkshochschule an. Nach meiner Abschiedsfeier mit Familie und Freunden war es dann endlich soweit. Nichts konnte mich jetzt noch davon abbringen! Nach einem tränenreichen Abschied am Flughafen in Frankfurt von meinen Eltern und meinen besten Freunden stieg ich festentschlossen ins Flugzeug. Destination: Aeropuerto Internacional de la Ciudad de México, AICM, Mexico-City. Der Aufenthalt: Zwölf kurzweilige Flugstunden später und fast 10.000 km entfernt war wieder alles gut. Nur nicht für meinen Koffer! Dieser Lump hatte wohl irgendetwas verbrochen, denn er durfte nicht aus Deutschland ausreisen man hatte ihm die Ausreise verweigert. Nach einigem Hin und Her mit der Fluggesellschaft, versicherte mir die Deutsche Lufthansa dann, dass man mir meinen Freund mit den vier Rollen in ca. 10 Tagen in mein neues Heim liefern würde. Mit 2 Stunden Verspätung, sehr begrenzten Spanischkenntnissen und einem leeren Magen traf ich also auf meine neue Familie. Ein Stein der Erleichterung fiel von meinem Herzen als ich mich alle herzlich umarmten. Endlich war ich angekommen, das beste Jahr meines Lebens sollte jetzt beginnen! 2

Ich begrüßte meine Eltern mit den Worten "I am super happy to be here and to meet you finally but... I am very hungry!" Meine Gasteltern hatten sich vor Lachen nicht mehr halten können. Sofort fuhren wir in ein mexikanisches Restaurant. Das erste Mal "echte" Tacos essen, ein bisschen gewöhnungsbedürftig aber super lecker! Dann ging es auf nach Tehuacán (D4180) meiner Gaststadt, ungefähr 3 Stunden südlich von Mexiko-Stadt. Meine Gastmutter hieß Claudia Nicolas und mein Gastvater Arturo Neira, außerdem hatte ich in meiner ersten Gastfamilie eine Gastschwester Rebeca und einen Gastbruder Andres, den ich aber nur in meinen ersten zwei Wochen in Mexico kennengelernt habe, weil er dann seinen Austausch in Brasilien angetreten hat. Meine Gasteltern und ich Meine Gastfamilie und ich 3

Claudia, Arturo und ich Mein Gastbruder Andres und ich Ich hatte noch drei Wochen Ferien bis die Schule wieder anfing. Bis dahin hatte ich schon meine ganze Gastfamilie kennengelernt. Am Anfang war es ziemlich schwierig mir alle Namen zu merken, denn ich hatte ungefähr 50 Cousins, außerdem noch Großeltern, Onkels und Tanten. Alle waren sehr nett zu mir und ich habe mit meiner Gastmutter sehr viel unternommen. Nach 3 Wochen fing dann endlich die Schule an. Zur Schule bin ich, als ich bei meiner ersten Gastfamilie wohnte, immer zu Fuß gegangen. Das Haus war ungefähr 2 Minuten von der Schule entfernt. Ich ging in die Anschlussklasse, sowie alle anderen Austauschschüler auch. In Tehuacán waren wir 7 Austauschschüler. In der Schule musste man sich zwischen 3 Hauptthemen entscheiden: Wirtschaft, Physik oder Sozialkunde. Ich hatte mich für Sozialkunde entschieden. Mir hat die Schule in Mexico wirklich gut gefallen. Die Lehrer und die Schüler waren eine große Familie. Das kannte ich in Deutschland so nicht! 4

Meine Generation Colegio México (1. Reihe links bin ich in Uniform ) wurden am ersten Tag in der Schule herzlich begrüßt! Meine Freundin Isabella und ich Nach meinem ersten Monat in der neuen Heimat durfte ich auch den Rotary Club kennenlernen. Mein Gastvater war der Vorsitzende. Im mexikanischen Rotary Club trifft man sich einmal im Monat für die sogenannte Tacotour. Hierbei ist es das Ziel möglichst viele Tacos an einem Abend zu verspeisen. Die mexikanische Küche ist zu meinem absolutes Lieblingsessen geworden! Allerdings hatte ich am Anfang auch einige Probleme mit dem scharfen Essen. Daran gewöhnt sich der Körper ebenso wie an die klimatischen Bedingungen - sehr schnell, vor allen Dingen, wenn es so verdammt gut schmeckt. Mit dem Rotary-Club-Bus sind wir durch die ganze Stadt getourt. Alle möglichen Tacostände mussten angesteuert werden bis der Sieger feststand. Bei der ersten Tacotour hatte ich tatsächlich in der Frauenkategorie gewonnen! Die 21 Tacos, die ich genossen hatte, waren nicht zu schlagen. Das brachte mir meinen neuen Spitznamen La reina de los tacos (die Taco-Königin) und einen verdorbenen Magen ein. 5

Mein Rotaryclub und die Austauschschüler verdorben! Der Sieges-Taco war wohl Am 16. September ist der mexikanische Nationalfeiertag. Traditionell richtet mein Rotaryclub jedes Jahr eine sehr große Feier aus und lädt hierfür alle umliegenden Clubs mit ihren Austauschschülern ein. Es gab 'chiles en nogada', das Nationalgericht dieses Tages, weil es die Farben der mexikanischen Flagge repräsentiert; rot, weiß, grün. Dieser Abend hat mir sehr gut gefallen und wir Austauschschüler durften einem mexikanischen Tanz aufführen! 6

Alle Austauschschüler aus Tehuacan am 16. September Nach sechs Wochen reisten wir auf der Ruta Independencia in den Norden von Mexico. Historisch eine bedeutsame 12-tägige Reise. Wissbegierig erfährt man vieles auf dem steinigen Weg zur Unabhängigkeit eines großartigen Landes mit so freundlichen und glücklichen Menschen. Viele andere Austauschschüler hatte ich bis dahin noch nicht kennengelernt, deswegen war ich etwas aufgeregt. Die Tour startete in Mexico Stadt und wir fuhren bis ins nördliche Chihuahua. Hier fand nämlich das Nationale Meeting der Inbounds statt. Weiter ging es nach Teotihuacan zu den Pyramiden, Léon, San Miguel de Allende und schließlich nach Guanajuato. In meinem Distrikt waren wir ungefähr 60 Austauschschüler und davon 15 Deutsche. Die Tour hat mir sehr gut gefallen. Wir haben viele Städte in Mexico besucht und außerdem habe ich viele neue Leute getroffen, die diesen Trip unvergesslich gemacht haben! Internationales Meeting der Inbounds in Chihuahua 7

Mein Distrikt 4180 Einige Wochen später bin ich mit meiner Familie für zwei Tage nach Mexico Stadt gefahren, weil dort mein Onkel heiratete. Hier hatte ich die Gelegenheit den anderen Teil meiner großen Gastfamilie kennen zulernen. Bei der Hochzeit waren sehr viele Gäste eingeladen. Mir hat die Feier sehr gut gefallen. Am nächsten Tag schloss sich mit meiner Familie noch eine Sightseeingtour durch Mexiko Stadt an. Danach besuchten wir Veracruz, eine wunderschöne, sehr alte Hafenstadt am Golf von Mexiko. Am Hafen von Veracruz Nach vier Monaten musste ich meine Familie wechseln. Ich war sehr traurig, weil ich meine erste Gastfamilie wirklich ins Herz geschlossen hatte. Doch ich wusste, dass ich eine nette neue 8

Gastfamilie bekommen würde. Meine Gastfamilie bestand aus meinen Gasteltern Tere Athié und meinem Gastvater Jorge Canaan, außerdem meiner große Gastschwester Andrea und ich hatte jetzt zwei Gasstbrüder, Anuar und Azaad. Leider war mein großer Gastbruder schon in den USA abgereist, weil das Austauschjahr startete. Die Gasteleltern hatten ein großes Haus und ich sogar ein eigenes Zimmer mit Bad. Sie führten ein eigenes Restaurant, wo wir uns an jeden Tag zum Essen trafen. Das Essen war immer sehr lecker und umfangreich. Schnell schloss ich auch meine zweite Gastfamilie ins Herz. Zusammen haben wir viel unternommen und uns super verstanden! Meine Gastfamilie mit mir an Weihnachten Jorge, Andrea und ich Andrea mit mir An Neujahr lud mich meine Gastfamilie für zwei Tage nach Oaxaca ein. Dort fuhren wir zum größten Baumstamm der Welt und zu Mont Alban, wo es wunderschöne Pyramiden gibt. 9

Oaxaca ist in Mexiko sehr bekannt für sein gutes Essen. In der mexikanischen Kultur spielt das gemeinsame Essen eine große Rolle. Aus diesem Grunde genossen wir den ganzen Tag die Köstlichkeiten der heimischen Küche. Die Spezialität sind die gegrillten Heuschrecken. Am Anfang habe ich mich ein bisschen davor gescheut Heuschrecken zu verspeisen. Sie schmecken wirklich knusprig lecker, so wie Chips. Besonders an Weihnachten, Sylvester und Neujahr habe ich Deutschland und vor allem meine Familie sehr vermisst. Ich bin sehr dankbar gewesen, dass sich meine beiden Familien so um mich gekümmert haben. Der größte Baumstamm der Welt in Oaxaca Alban Die Pyramiden am Mont Vom 26. bis zum 28. März 2014 fand ein Meeting der drei Rotary-Distrikte (4180, 4190, 4200) in Veracruz statt. Mit allen Austauschschülern meines Distriktes reisten wir an und stellten unser Heimatland vor. Mein Rotaryclub aus Tehuacán hatte sich etwas ganz besonderes ausgedacht, denn wir sollten bei diesem Treffen den mexikanischen Bamba tanzen. Schon zwei Monate vorher startete zweimal die Woche für alle Austauschschüler aus Tehuacán ein spezieller Tanzkurs. Selbstverständlich trugen wir bei der Aufführung auch das traditionales 'Bambakleid'. 10

Ich im Bambakleid Austauschgruppe aus Tehuacán Am 1. April 2014 haben mich meine Eltern besucht. Ich war total glücklich, denn ich hatte meine Eltern sehr vermisst und mich schon Wochen vorher auf diesen Besuch gefreut. Als meine Eltern dann endlich landeten und ich sie in die Arme schließen konnte, war die Freude noch größer. Am nächsten Tag ging es direkt weiter nach Cancún - an den Strand für zehn Tage. Meine Eltern waren noch ein wenig erschöpft, aber ihnen gefiel es unglaublich gut! Wir machten einen Tagestrip nach Chichén Itzá zu den Pyramiden des Weltkulturerbes. An diesem Tag war es sehr heiß und die Luft wegen der größen Höhe über dem Meeresspiegel sehr dünn. Trotzdem war es ein sehr schöner und anstrengender Ausflug. Nach einer Woche flogen wir zurück nach Mexiko Stadt und mit dem Mietwagen fuhren wir gleich nach Cuernavaca. Hier wohnt die Familie meines Gastbruders Oscar, der die ersten drei Monate mit meiner Familie in Deutschland verbrachte. In Cuernavaca blieben wir ein Wochenende und bekamen viel zu sehen. Weiter ging es nach Tehuacán, um meine Familien kennenzulernen. Ich hatte ein sehr straffes Programm zusammengestellt, denn ich wollte, dass meine Familie so viele Leute wie möglich kennenlernt. Also verabredeten wir uns mit meinen drei Familien und den Familien meiner besten Freunde. Nach 5 Tagen in Tehuacán ging es schon weiter nach Oaxaca für zwei Tage, um die dortigen Pyramiden zu besichtigen und das Essen zu geniesen. Nach insgesamt drei Wochen, die schnell vergingen, konnte ich mich wieder verabschieden. Ich war sehr traurig, jedoch wusste ich auch, dass ich meine Eltern in ein paar Monaten wiedersehen würde! 11

Wieder zusammen... in Cuernavaca Cancún Am wunderschönen Strand in Meine Mutter mit mir beim mexikanischem Essen Als ich nach Tehuacán zurückkehrte, wechselte ich direkt in meine dritte Gastfamilie. Ich hatte unglaubliches Glück mit meinen drei Gastfamilien! Meine neuen Gasteltern hießen Minerva Mendoza und José Miguel Barbosa, außerdem hatte ich zwei Gastbrüder José und Luis, die auch schon ein Jahr in Frankreich und Brasilien waren. Mein Gastvater arbeitete für Volkswagen und wir gaben uns gegeseitigen Sprachunterricht. Mein Haus lag sehr zentral, sodass ich überall zu Fuß hingehen konnte. Ich wohnte fünf Minuten von einem Shoppingcenter entfernt. Dort traf ich mich oft mit Freunden zum Essen oder wir gingen ins Kino. Im Mai besuchten mich meine besten Freundinnen aus Deutschland. Sie hatten sich für ein Auslandsjahr als Aupair entschieden und 12

wollten mich vorher noch einmal treffen. Wir fuhren für ein Wochenende nach Veracruz, Puebla und dann eine Woche nach Playa del Carmen, weil meine Familie dort ein Haus hat. Wir haben eine tolle Zeit zusammen verbracht und ich war sehr glücklich. Meine Gasteltern Mine & Pepe Meine Gastfamilie Meine Freundin mit mir am Strand von Playa del Carmen Einen Monat bevor ich zurück nach Deutschland flog, lud mich meine Familie für 10 Tage nach Playa del Carmen ein. Darüber freute ich mich sehr. Meine Gastmutter, mein Gastbruder und eine Freundin meiner Gastmutter flogen mit. Wir hatten eine tolle Zeit. Mine kannte alle traumhaften Strände und die schönsten Plätze zum Schnorcheln. Sogar Schildkröten haben wir beobachtet. Es war ein unglaublich schöner Urlaub, den ich so schnell nicht vergessen werde. 13

Am Strand von Playa del Carmen Der Tag meiner Rückreise rückte immer näher und ich war schon sehr traurig, weil ich meine Gastfamilien und Freunde so schnell nicht wieder sehen würde. Ich traf mich noch einmal mit allen und wir feierten einen tollen Abschied. Es heißt bekanntlich, dass man viel zu erzählen hat, wenn man eine Reise tut. Das stimmt so auch. Für mich war dieses Austauschjahr in Mexiko das schönste Jahr meines Lebens und ich bin froh, dass ich diese Gelegenheit bekommen habe. Mexiko wird immer mein zweites Zuhause bleiben und ich möchte bald wieder zurückkehren. Meine Eindrücke, Erfahrungen und neuen Sprachkenntnisse kann mir keiner nehmen. Ich danke allen, die mir dabei geholfen haben meinen Traum zu erfüllen, meinen Eltern und dem Rotaryclub. Antonia Berzen 14

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