CERN-Masterclass Hands on Particle Physics : Tagesprogramm



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Transkript:

CERN-Masterclass Hands on Particle Physics : Tagesprogramm 10.00: Begrüßung 10.15 12.15: Vorträge 10.15: Ein Universum voller Teilchen (M. zur Nedden) Einführung in die Teilchenphysik 11.30: Das Unsichtbare sichtbar machen (U. Schwanke) Detektoren und Wechselwirkung von Teilchen mit Materie 12.15 13.15: Mittagessen (Wista) 13.15 15.15: PC-Übung 15.15 16.00: gemeinsame Auswertung / Vortrag über CERN 16.00 16.15: Pause 16.15 18.00: Europaweite Videokonferenz (Schüler) Vorstellung Netzwerk Teilchenwelt und Teilchenphysik im Umterricht (Lehrer) 18.00: Ende Seite 1

Personen Adelheid Sommer, DESY, Zeuthen Dr. Martin zur Nedden, HU Berlin Dr. Ullrich Schwanke, HU Berlin HU Berlin: Carsten Kendziorra, Luise Poley, Lukas Heinrich, Patrick Rieck, Thomas Kintscher, Martin Mamach DESY, Zeuthen: Andreas Schaelike, Clemens Lange, Christoph Wasiki Seite 2

`Hands on Particle Physics HU Berlin 21./22.03.2011 Die Welt der kleinsten Teilchen Dr. Martin zur Nedden Humboldt-Universität zu Berlin Seite 3

Nützliche Einheiten für Teilchen Größe: 1 fm = 1 Femtometer ( Fermi ) = 10-15 m (1 µm = 1.000.000.000 fm) Energie: 1 ev = 1 Elektronvolt = 1.6 * 10-19 J (eine Ladung auf einem Meter bei 1 V Spannung) 1 GeV: viel für ein Teilchen, aber makroskopisch winzig: könnte Taschenlampe (1,6 Watt) für ganze 0,000.000.0001 Sekunden zum Leuchten bringen Seite 4

Rutherfords Atommodell 10-14 m 10-8 m Kern : Atom = 1 : 10 000 das Atom ist (fast) leer! Und das Atom ist nicht unteilbar es besteht aus Elektronen und dem Kern Sind diese wiederum fundamental? Seite 5

Streuversuche: Unsichtbares Sichtbar machen E.Rutherford: Struktur der Atome durch Streuversuche Goldatome in einer Folie Rutherford Applet Seite 6

Der Aufbau der Materie 1/10.000.000 1/10 1/10.000 1/10 1/1.000 ~ 0,01 m Kristall 10-9 m Molekül 10-10 m Atom 10-14 m Atomkern 10-15 m Proton <10-18 m Quark, Elektron Stecknadelkopf: 10-3 m = 0,001m Elektron, Quark: <10-18 m = 0,000000000000000001m Seite 7

Experimente mit Teilchenstrahlen Teilchenstrahlen höchster Energie notwendig, denn mit steigender Energie E (bzw. Impuls p) der Projektile steigt die Fähigkeit, kleine Strukturen x zu erkennen x p = ħ (Heisenberg) die Fähigkeit, neue schwere Teilchen zu erzeugen E = mc 2 (Einstein) Streuexperimente: Kollision von Teilchenstrahlen mit Materie Kollision von zwei Teilchenstrahlen Seite 8

Nachweis der Reaktionen: Grossexperimente Experiment ATLAS am CERN: Durchmesser Barrel Toroid Länge Gesamtlänge Totales Gewicht 25 m 26 m 46 m 7000 t Grossdetektor zum Nachweis der Wechselwirkungen: Genau Erklärung im Vortrag von Dr. U. Schwanke Seite 9

Die vier Grundkräfte Elektromagnetische Kraft wirkt zwischen allen geladenen Teilchen verantwortlich z.b. für den Zusammenhalt von Atomen Starke Kraft wirkt zwischen den Quarks verantwortlich für den Aufbau von Elementarteilchen und den Zusammenhalt der Kerne Schwache Kraft verantwortlich für Umwandlungsprozesse von Elementarteilchen (z.b. Teilchenzerfälle) Gravitationskraft 10 36 mal schwächer als die starke Kraft spielt in der Teilchenphysik keine Rolle Seite 10

Teilchen als Kraftvermittler Austauschteilchen sind die Quanten der Kraftfelder Seite 11

Elektromagnetische Wechselwirkung bekannteste aller Kräfte: elektrische und magnetische Phänomene Botenteilchen: Photon γ e e α α e,, e,, Verantwortlich u.a. für: -Elektrizität - Zusammenhalt der Atome und Moleküle - elektromagnetische Wellen Seite 12

Ereignis mit Photon im Detektor Seite 13

Die starke Kraft: Quantenchromodynamik Quarks erscheinen nur im Verband (Bsp Proton = uud>, Neutron = ddu>) Quarks erscheinen frei beweglich im Verband Grund: 3 Ladungen: rot, grün, blau Eigenschaft der starken Kraft: - die notwendige Energie zum separieren von Quarks wächst mit dem Abstand (Analogie: Federkraft) - Gluonen tragen Farbladung und koppeln aneinander - Quarks sind eingesperrt, es gibt nur farbneutrale Objekte Seite 14

Starke Wechselwirkung: Bündel von Quarks! Seite 15

Entdeckung der schwachen Wechselwirkung nuklearer β-zerfall beruht auf dem Neutronenzerfall Quark-Niveau: d-quark zerfällt in ein u-quark unter Austausch eines virtuellen W-bosons Produktion reeller W-Bosonen in Wechselwirkungen von Proton (Quark) und Antiproton (Antiquark) Seite 16

Botenteilchen der schwachen Wechselwirkung Messung des W-Bosons Nachweis des W-Bosons: ν: kann nicht gemessen werden Vermisste Energie μ: deutliche Signatur im Detektor W-Massenrekonstruktion: m W 80 GeV Seite 17

W-Boson im Detektor am LHC Seite 18

Vermessung des W-Bosons Bestätigung der theoretischen Vorhersage Bestimmung der W-Boson Masse Seite 19

Bausteine der Materie: Quarks und Leptonen Stabile Materie: up- und down-quark, Elektronen LADUNG 0 Strukturlose, fundamentale Teilchen: Alle Leptonen Teilchen mit innerer Struktur: Proton, Neutron,. aufgebaut aus Quarks -1 +2/3-1/3 Seite 20

Das Standard-Modell Fundamentale Teilchen: 6 Quarks (u, d, c, s, t, b) 6 Leptonen (e, μ, τ, ν e, ν μ, ν τ ) Fundamentale Kräfte: starke Wechselwirkung (g) schwache Wechselwirkung (W,Z) elektromagnetische Wechselwirkung (γ) Noch nicht entdeckt: Higgs-Boson erklärt, wie Teilchen Masse bekommen sehr erfolgreiches Modell: bisher in allen experimentellen Tests gut bestätigt Seite 21

Vom Beschleuniger zum Collider Ein Beschleuniger lenkt einen Strahl von beschleunigten Teilchen auf ein festes Ziel. Collider zwei kombinierte Beschleuniger: Zwei Teilchenstrahlen werden beschleunigt und zur Kollision gebracht: Größere Energien werden erreicht. Seite 22

Arten von Collidern Elektron-Positron-Collider: Präzisionsmessungen LEP, CERN in Genf bis 2000 (bis 105 GeV pro Strahl) ILC (International Linear Collider) ab 2015(?) Elektron-Proton-Collider: Substrukturmessungen HERA, DESY in Hamburg, bis 2007 (e: 30 GeV, p: 920 GeV) Hadron-Hadron-Collider: Enteckungsmaschienen TEVATRON, FERMILAB in Chicago, bis 2009 (900 GeV pro Strahl) LHC, CERN in Genf (Proton-Proton) seit 2009 (7000 GeV pro Strahl) Seite 23

Wozu Beschleuniger und Detektoren? Materie um uns herum ist aus Teilchen der ersten Generation/Familie aufgebaut: Protonen, Neutronen, Elektronen, Elektron-Neutrinos alle anderen Teilchen müssen produziert werden E mc 2 : benötige Energie, um die Massen zu erzeugen hochenergetische Beschleuniger notwendig Teilchen sollen nachgewiesen werden: Detektoren (Vortrag U. Schwanke) Seite 24

Wie beschleunigt man ein Teilchen? Mit einem elektrischen Feld! Dies ist nur möglich mit elektrisch geladenen Teilchen! Seite 25

Wie lenkt man ein Teilchen? Mit einem Magnetfeld! Teilchenbahn sehr starke Magnetfelder notwendig: magnetisches Feld hoher Stromverbrauch nur möglich mit supraleitenden Magneten Seite 26

Verschiedene Arten von Beschleunigern Funktionsprinzip: Simulation Linearbeschleuniger: Speicherring: Seite 27

Das CERN Conseil Européen pour la Recherche Nucléair Standort Mitgliedstaaten Budget pro Jahr Mitarbeiter vor Ort Beteiligte WissenschaftlerInnen Genf (Schweiz und Frankreich) 20 Europäische Nationen ~ 700 Millionen Euro (davon 20 % aus Deutschland) ~ 3.400, weltgrößtes Forschungszentrumg ~8.000 aus 85 Nationen Seite 28

Das Forschungszentrum CERN in Genf CERN Gelände Seite 29

Der Beschleuniger LHC Ringtunnel mit Umfang von 27 km in 50 175 m Tiefe Seite 30

Wozu der LHC? Steigerung der Schwerpunktsenergie (Energie, die zur Erzeugung neuer Teilchen zur Verfügung steht) auf 7000 GeV Erlaubt die Entdeckung neuer Teilchen sowie den Zugang in bislang unerforschte Bereiche im Standardmodell der Teilchenphysik: Higgs (Standardmodell) Supersymmetrische Teilchen (Erweiterung des Standardmodells) Enorme Steigerung der Luminosität (ein Maß für die Rate der Teilchenkollisionen) um einen Faktor 100 Seite 31

LHC: Technischer Überblick Typ Umfang Energie Proton-Proton/ Pb-Pb Collider 26.7 km 7 TeV pro Strahl Luminosität 10 34 cm -2 s -1 Strombedarf 120 MWatt Planung 1984 1994 Bau 1994 2008 Laufzeit Ca. 20 Jahre Leistungsfähigster Beschleuniger der Welt in allen Parametern Kosten Experimente 4 3 Milliarden EURO Seite 32

Beschleuniger-Systeme am CERN 2 2800 Strahlpakete, jedes mit 10 11 Protonen t 25 ns zwischen den Strahlpaketen Es beginnt mit einer Flasche Seite 33

Der eigentliche LHC Beschleuniger Hochfrequenz System zur Beschleunigung der Strahlen: Mikrowellen in supraleitenden Kavitäten (16 Mio Volt) 8 Kavitäten im LHC Energiezufuhr: 5 MeV/m Magnete dienen nur der Strahlführung Seite 34

Die LHC Magnete Supraleitende Magnete: L 15 m, M 30 t, B 8.33 T Totale magnetische Energie: 10 GJ Temperatur: 1.9 K, Strom: 11700 A Kühlung: super-fluides Helium 1232 Ablenkmagnete (Strahlführung) 7600 weitere Magnete (kleinere) 93 Tonnen Helium im Beschleuniger 40.000 Tonnen kalte Masse im Tunnel Seite 35

Das CERN Control Center Kontrollraum aller Beschleunigeranlagen Seite 36

Neue Teilchen enstehen am LHC... Seite 37

... und sollen von IHNEN nachgewiesen und untersucht werden! Seite 38

Offene Fragen Das Standard-Modell der Teilchenphysik hat bis jetzt allen experimentellen Tests erfolgreich standgehalten, lässt aber viele Fragen offen: Woher kommt die Masse (Higgs-Teilchen)? Was ist der Ursprung der Materie und wo ist die fehlende Antimaterie (CP-Verletzung)? Gibt es eine fundamentale Kraft? Welche Symmetrie liegt unserer Welt zugrunde? Gibt es zusätzliche Dimensionen? Kennen wir alle Teilchen (Supersymmetrie, 4. Generation)? Wir kennen nur einen kleinen Teil des Universums (Dunkle Materie und dunkle Energie)! Um Neues zu entdecken, muss man neue Dinge tun: Der Large Hadron Collider (Proton-Proton) mit den Experimenten ATLAS und CMS am Europäischen Forschungszentrum CERN in Genf Seite 39

Datennahme bei LHC 2010 aufsummierter Datensatz als Funktion der Zeit Funktionalität konnte eindrucksvoll getested werden Daten von hoher Qualität Seite 40

Ursprung der Masse: Higgs-Teilchen Standard-Modell: perfekte Symmetrie ohne Masse Kräfte durch Symmetrien beschreibbar Forderung: Austauschteilchen müssen masselos sein Erfüllt für Photon und Gluon, Aber nicht für W- und Z-Bosonen Konsequenz: Symmetrie muss gebrochen sein Symmetriebrechung erzeugt neues, massives Feld: Higgs-Feld Konsequenz der Symmetrie-Brechung: W- und Z-Bosonen werden massiv Erzeugung von Massen durch Kopplung an das Higgs-Feld Teil des Standard-Modelles, noch nicht entdeckt Seite 41

ATLAS: weltweite Kollaboration (Status 2010) 37 Länder 173 Institute ~ 3000 Wissenschaftler Albany, Alberta, NIKHEF Amsterdam, Ankara, LAPP Annecy, Argonne NL, Arizona, UT Arlington, Athens, NTU Athens, Baku, IFAE Barcelona, Belgrade, Bergen, Berkeley LBL and UC, HU Berlin, Bern, Birmingham, Bologna, Bonn, Boston, Brandeis, Bratislava/SAS Kosice, Brookhaven NL, Bucharest, Cambridge, Carleton, Casablanca/Rabat, CERN, Chinese Cluster, Chicago, Clermont-Ferrand, Columbia, NBI Copenhagen, Cosenza, INP Cracow, FPNT Cracow, Dortmund, JINR Dubna, Duke, Frascati, Freiburg, Geneva, Genoa, Glasgow, LPSC Grenoble, Technion Haifa, Hampton, Harvard, Heidelberg, Hiroshima, Hiroshima IT, Indiana, Innsbruck, Iowa SU, Irvine UC, Istanbul Bogazici, KEK, Kobe, Kyoto, Kyoto UE, Lancaster, Lecce, Lisbon LIP, Liverpool, Ljubljana, QMW London, RHBNC London, UC London, Lund, UA Madrid, Mainz, Manchester, Mannheim, CPPM Marseille, Massachusetts, MIT, Melbourne, Michigan, Michigan SU, Milano, Minsk NAS, Minsk NCPHEP, Montreal, McGill Montreal, FIAN Moscow, ITEP Moscow, MEPhI Moscow, MSU Moscow, Munich LMU, MPI Munich, Nagasaki IAS, Naples, Naruto UE, New Mexico, Nijmegen, BINP Novosibirsk, Ohio SU, Okayama, Oklahoma, LAL Orsay, Osaka, Oslo, Oxford, Paris VI and VII, Pavia, Pennsylvania, Pisa, Pittsburgh, CAS Prague, CU Prague, TU Prague, IHEP Protvino, Ritsumeikan, UFRJ Rio de Janeiro, Rochester, Rome I, Rome II, Rome III, Rutherford Appleton Laboratory, DAPNIA Saclay, Santa Cruz UC, Sheffield, Shinshu, Siegen, Simon Fraser Burnaby, Southern Methodist Dallas, NPI Petersburg, Stockholm, KTH Stockholm, Stony Brook, Sydney, AS Taipei, Tbilisi, Tel Aviv, Thessaloniki, Tokyo ICEPP, Tokyo MU, Toronto, TRIUMF, Tsukuba, Tufts, Udine, Uppsala, Urbana UI, Valencia, UBC Vancouver, Victoria, Washington, Weizmann Rehovot, Wisconsin, Wuppertal, Yale, Yerevan Seite 42

Ein Teil der ATLAS-Kollaboration Seite 43

Das ATLAS-Areal überirdisch Seite 44

Die unterirdische Kaverne von ATLAS Länge = 55 m Breite = 32 m Höhe = 35 m Tiefe = 100 m Seite 45

Teilchenkollisionen bei LHC 7.5 m 25 ns 10 7 10 9 Hz 10 5 Hz Selektion von 1 aus Ereignissen 10 13 Seite 46

Der ATLAS Kontrollraum Seite 47

Datennahme und Speicherung 120 GB/s Hardware Trigger Auslesespeicher Multi-stage Software Trigger 1 Petabyte Massenspeicher pro Jahr (10 6 Gigabyte) Seite 48

Computing 140 Institute 35 Länder 9.000 Benutzer Dynamisches Datenmanagement und Jobverarbeitung in einem weltweitem Computernetzwerk Martin zur Nedden CERN Master Class 2011 Seite 49

Das CERN Rechenzentrum Weltweit eines der größten Rechenzentren Seite 50

GRID-Computing LHC wird ca. 15 Pb/ Jahr an Daten produzieren (~ 3 Mio DVDs) Nur handhabbar mit weltweit verteilter Speicherung und Analyse der Daten LHC Computing GRID z.z. 100.000 Prozessoren in 140 Zentren in 33 Ländern Ca. 100 Mio Rechenjobs pro Jahr Martin zur Nedden CERN Master Class 2011 Seite 51

Ausblick: Vermessung des Higgs H ZZ 4 l Optimaler Kanal zur Entdeckung des Higgs-Teilchens bei LHC Zu erwartendes Higgs- Signal nach 1 Jahr Messen Simulation eines Higgs Zerfalles Ereignisses Seite 52