Ihr Journal Wachsende Unzufriedenheit Bundesgartenschau Was bleibt?



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Transkript:

ZKZ 67651 3. Jahrgang Nr. 1/März 2007 www.volkssolidaritaet.de VOLKSSOLIDARITÄT Ihr Journal Wachsende Unzufriedenheit Studie mit großem Medienecho Seite 5 Bundesgartenschau Tag der Volkssolidarität Seite 9 Was bleibt? Ratgeber Recht Seite 39

Die neue Sterbegeld-Vorsorge Plus Mit der neuen Sterbegeld-Vorsorge Plus können Sie schon zu Lebzeiten alles regeln und auf umfangreiche Vorteile und Leistungen bauen. Damit Ihre Angehörigen nicht nur finanziell entlastet werden, sondern auch Unterstützung im Trauerfall erhalten. Als Mitglied in der Volkssolidarität genießen Sie besonders günstigen und speziellen Schutz: Sterbegeld-Vorsorge Plus Sterbegeld von 1.000.- bis 12.500.- Euro Aufnahme bis 80 Jahre Keine Gesundheitsfragen Keine Wartezeit, lediglich Staffelung der Leistung im 1. Versicherungsjahr Staffelung entfällt bei Unfalltod Doppeltes Sterbegeld bei Unfalltod Beitragsbefreiung bei Pflegestufe III Verkürzte Beitragszahlungsdauer Assistance-Leistungen im Trauerfall z.b. 24 Stunden-Service-Hotline Versicherungsträger: Hamburg-Mannheimer Lebensversicherungs-AG mit der Organisation für Verbandsgruppenversicherungen, Überseering 45, 22297 Hamburg Bitte ausfüllen und einsenden an: Volkssolidarität Bundesverband e.v. Bundesgeschäftsstelle Alte Schönhauser Str. 16 10119 Berlin Tel.: 030/ 278 97-250 Name Ja, ich möchte mehr über die Sterbegeldvorsorge Plus der Volkssolidarität wissen: Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: Koll. 303

Ungeschönte Fakten Es gehört zu den mit der friedlichen Revolution der DDR-Bürger erreichten Freiheiten, dass noch 1990 im Auftrag der Volkssolidarität ein Altenreport zur sozialen Situation der älteren Menschen in der DDR veröffentlicht werden konnte. Seitdem ist es fester Bestandteil der Interessenvertretung unseres Verbandes, durch die regelmäßige Veröffentlichung von Daten und Fakten zur sozialen Lage insbesondere älterer Menschen in den neuen Bundesländern die Öffentlichkeit darüber zu informieren, wie die Menschen leben, wie sie denken, was sie fühlen. Anfang dieses Jahres wurde der Sozialreport 2006 vorgestellt, mit dem Fazit, dass die Zufriedenheiten in der ostdeutschen Bevölkerung seit 2000 sinkend, die Befürchtungen über die weitere Entwicklung steigend sind. Natürlich finden solche Aussagen unterschiedliche Resonanz vor allem in der Politik. Während verantwortungsbewusste Ostpolitiker eine hohe Übereinstimmung mit ihren eigenen Erfahrungen feststellen, lehnen andere vor allem importierte Ost berater die Ergebnisse als Meinungsmache ab. Auch Meinungsfreiheit gehört zu den Errungenschaften, für die sich viele Menschen 1989/1990 eingesetzt haben. Aber dazu gehört nicht nur, die eigene Meinung sagen und verbreiten zu können. Dazu gehört auch, dass Möglichkeiten für die Diskussion über unterschiedliche Positionen geschaffen werden, und dazu gehört der Wille der Politik, die Auffassungen anderer nicht nur zur Kenntnis zu nehmen, sondern ihren Entscheidungen mit zugrunde zu legen. Beides trifft für die verabschiedeten Regelungen im Bereich der Arbeitsmarkt-, Gesundheits- und Alterssicherungspolitik der letzten Jahre nicht zu. Natürlich gab es Anfang 2007 rd. 800.000 weniger Arbeitslose als 2006, aber es sind immer noch 1,6 Millionen mehr als 1991. Aber wer glaubt denn ernsthaft, dass die inzwischen mehreren Hunderttausend Nicht-Mehr-Arbeitslosen in den 1-Euro-Jobs heute zufriedener sind als zu Zeiten, in denen sie in regulärer Arbeit ein ihrer Leistung entsprechendes Geld verdienen konnten? Wer glaubt denn ernsthaft, dass der sinkende Krankenstand auf einem besseren Gesundheitszustand beruht und nicht auf Angst vor Arbeitslosigkeit und Nebenwirkungen der Gesundheitsreform? Wer glaubt denn ernsthaft, dass die 75 % Neurentner in den neuen Ländern, die mit Abschlägen in die Rente gehen, diese Entscheidung getroffen haben, weil sie genug auf der Kante haben, um im Alter sorgenfrei leben zu können? Die Beispiele ließen sich fortführen. Sie untersetzen, dass es durchaus große Gruppen von Bürgern gibt, für die sich in den vergangenen Jahren die Erwartungen an die Zukunft verschlechtert haben und die Verunsicherung zugenommen hat. Nicht mehr und nicht weniger steht im neuesten Sozialreport. Es wird deshalb zurecht darauf aufmerksam gemacht, dass das hohe Maß an sozialer Zukunftsunsicherheit den sozialen Frieden und die soziale Stabilität langfristig gefährden kann bzw. wird. Festzuhalten bleibt: Die Volkssolidarität sieht auch weiterhin in der Darstellung, wie die Bürger in Ostdeutschland ihre realen Lebensverhältnisse sehen und einschätzen, einen wichtigen Aspekt ihrer sozialpolitischen Interessenvertretung. Unsere Verantwortung ist es zugleich, mit dafür zu wirken, dass die Lebensbedingungen in den neuen Bundesländern lebenswert bleiben und auch unsere Kinder und Enkel hier arbeiten und sich wohl fühlen können. Eine solche Entwicklung wird dann in den Sozialreporten der nächsten Jahre auch wieder ins Positive umschlagen. Inhalt 4 LESERBRIEFE 5 DAS THEMA Studie der Volkssolidarität fand großes Echo 6 9 DER BUNDESVERBAND 10 27 DIE LANDESVERBÄNDE Berlin...................... 10 12 Brandenburg................ 13 15 Mecklenburg-Vorpommern..... 16 18 Sachsen.................... 19 21 Sachsen-Anhalt.............. 22 24 Thüringen.................. 25 27 30 31 AKTUELL Wärme, Geborgenheit und Nähe 32 PANORAMA Wir sind Jecken Doll 34 AKTUELL Kinderhilfe für Elternhaus in Cottbus 36 BÜCHERTIPP & FILM 39 RATGEBER RECHT Was bleibt? 40 41 RATGEBER GESUNDHEIT 44 RATGEBER VERBRAUCHER 45 PANORAMA Holländische Tulpenpracht 46 47 LAND & LEUTE Die Kinder von Golzow 48 LEXIKON 49 RÄTSEL 46 50 RATGEBER REISEN Ein halbes Menschenleben auf Zelluloid eine Reihe, die einzigartig in der Filmgeschichte ist Professor Gunnar Winkler Präsident der Volkssolidarität Titelfoto: Peter Himsel Ihr Journal Nr. 1/März 2007 3

trag Die Volkssolidarität geht nach Westen. Viel Glück für diese mutigen Mitglieder. Gerda Stiller, Rostock Leserbriefe EU-Verfassung Im Zuge der Mitgliederwerbung ist auch auf den Stellenwert der Volkssolidarität in der EU-Verfassung hinzuweisen. Wenn die Volkssolidarität stark genug ist, könnte sie ihre Vorstellungen beim Gerichtshof in Straßburg einklagen. Es wäre sinnvoll, in Ihr Journal über die EU-Verfassung und die Ziele der Solidarität zu schreiben, mit dem Ziel, dass Europa in Zukunft den Platz Deutschlands im Bewusstsein der Mitglieder einnimmt. Otto Häntzka, Lauchhammer Schreibende Senioren Seit mehr als 11 Jahren haben sich im Elbtalkreis Radebeul schreiblustige Senioren zusammengefunden. Zwölf Mitglieder treffen sich seither regelmäßig alle zwei Wochen, um ihre Texte vorzustellen und kritisch zu betrachten. Was für gut befunden wurde, findet sich jährlich in der Anthologie Radebeuler Mosaik wider. Heute ist der Radebeuler Autorenkreis schreibender Senioren, unter Schirmherrschaft der Volkssolidarität, in unserer Stadt zu einer Institution geworden, die niemand mehr missen möchte. Dr. Lothar Trampau, Radebeul Informationsreich und vielgestaltig Meine Frau und ich sind langjährige Mitglieder der Volkssolidarität. Wir empfinden die Volkssolidarität schon immer als das, was sich in ihrem Namen ausdrückt: eine Vereinigung von Menschen, die Solidarität als wichtigste Aufgabe ihres Lebens betrachten. Übersetzt man Solidarität ins Deutsche, dann finden sich Worte wie Gemeinsamkeit, Übereinstimmung, Verbundenheit, Zusammengehörigkeitsgefühl, gegenseitige Hilfe und Zusammenhalt. Eigenschaften, die sich gerade heute als lebensnotwendig erweisen. Das Dezember-Journal 2006 ist wie immer eine interessante Zeitschrift, die sich durch Informationsreichtum, Vielgestaltigkeit und für die Arbeit orientierend auszeichnet. Besonders gefallen uns immer wieder die Leitartikel von Prof. Winkler, der es versteht, kritisch die Staatspolitik zu bewerten und Schussfolgerungen für die Volkssolidarität abzuleiten. Vielen Dank für Ihr Journal und weiter so. Dr. Rudolf Dix, Zeuthen Harz-Reise Wie jedes Jahr verreisten wir eine gemischte Gruppe unter der Regie der Volkssolidarität Gera-Langenberg und unserer Reiseleiterin Frau Schiller für sechs Tage mit dem Reiseklub. Wir erlebten wunderschöne Tage und stellten fest: Unsere Heimat ist eine Reise wert. Wernigerode, Stollberg, Goslar und Quedlinburg waren unsere Ziele und wir erfreuten uns an den schönen Fachwerkhäusern. Ein reibungsloser Ablauf der Reise und gute Betreuung waren uns sicher. Auch für 2007 haben wir uns wieder vorgenommen, gemeinsam zu reisen. Käthe Röder, Gera Viel Glück Ich freue mich, dass Prof. Winkler als Präsident unserer Organisation wiedergewählt wurde und wünsche dem neuen Bundesvorstand eine erfolgreiche Arbeit. Besonders begrüße ich den Kooperationsvertrag von SODI und dem Landesverband Berlin. Fasziniert hat mich der Bei- Neujahrskonzert einfach grandios Unsere Cousine hatte uns zum Neujahrskonzert der Volkssolidarität nach Berlin eingeladen. Was hatten wir erwartet? Ein Konzert in einem Vereinsheim mit volkstümlicher Musik. Aber: Wir machten große Augen als es in Berlins gute Stube ging, zum Konzerthaus am Gendarmenmarkt. Das war ja wie im Fernsehen beim Konzert aus Wien. Was folgte, war einfach grandios. Das Programm, die Sänger, das Orchester waren Spitze. Marion Sauer hat als Moderatorin locker, spritzig durch die Veranstaltung geführt. Fabelhaft! Man konnte sich als Zuschauer fallen lassen und von einer besseren Welt träumen. Dieses beschwingte Gefühl hat uns den ganzen Januar hindurch begleitet. Danke an die Volkssolidarität, dass sie das für uns ermöglicht hat und dann noch zu bezahlbaren Preisen. Wir freuen uns auf die Neujahrskonzerte 2008. Heike & Uwe Andrezejewski, Holle-Derneburg Mehr Anerkennung In der Dezember-Ausgabe berichteten Sie auf Seite 5 von der Feier des Reiseklubs im Friedrichstadtpalast. Dass diese Feier ein voller Erfolg geworden war, habe ich von den Mitgliedern des Seniorenchores gehört. Sie nennen ihn auch kurz in der Bildunterschrift. Groß war die Enttäuschung bei den Damen und Herren des Chores, dass ihre monatelangen Proben für ihren Auftritt und ihr Erfolg nirgends gewürdigt wurden, auch nicht in den Berichten der Tageszeitungen. Ich weiß, wie Der Chor Frohes Lied aus Prenzlauer Berg/Berlin auf der Jubiläumsveranstaltung des Reiseklubs sehr sich alle um Perfektion bemüht haben. Auch der Komponist Masanez probte bei uns in der Senioren-Begegnungsstätte am Arnimplatz im Prenzlauer Berg mit dem Chor Frohes Lied. Ich finde, dass eine Seniorenzeitung dafür wenigstens eine Anerkennung hätte finden können. Charlotte van der Meer, Berlin 4 Ihr Journal Nr. 1/Dezember 2007

Wachsende Unzufriedenheit Studie der Volkssolidarität fand großes Echo in den Medien Am 16. Januar stellte der Bundesverband auf einer Pressekonferenz in Berlin den Sozialreport 2006 vor. Die Studie, erarbeitet vom Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrum Berlin-Brandenburg e.v. (SFZ), fand in den Medien und in der Öffentlichkeit eine große Aufmerksamkeit. Das Thema Mit dem Sozialreport 2006 wurden die Ergebnisse der nach 1990 zum 17. Mal durchgeführten Erhebung des SFZ zu den Auffassungen und Befindlichkeiten der Bürger der neuen Bundesländer über ihre soziale Lage und Entwicklung aufbereitet. Die Kurzfassung der Ergebnisse von 2006 (der nächste Seniorenreport erscheint als Langfassung im Jahr 2007) wurde in dieser Form zusammengestellt, da gerade die Entwicklungen zwischen 2005 und 2006 zum Teil gravierend für die subjektiven Befindlichkeiten der Ostdeutschen waren bzw. sind. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die Stimmung im Osten weiter gekippt ist um ein von Bundestagspräsident Thierse geäußertes Bild aufzugreifen. Die an vielen Indikatoren erkennbare Tendenz sich ändernder positiver Bewertung von einem abnehmenden subjektiven Wohlbefinden zu einem zunehmend subjektiven Unwohlsein und steigender Zukunftsunsicherheit hat ein ganzes Bündel von Ursachen, von denen die wenigsten in der Vergangenheit der neuen Bundesländer liegen. Siebzehn Jahre nach dem Eindrücken der Mauer von Ost nach West erweisen sich die Bürger der neuen Länder als eine Gruppe mit spezifischen Denk- und Verhaltensstrukturen, Werten, Wertorientierungen und Erwartungen sowie Vergangenheits- und Gegenwartsbewertungen. Die Einheit schließt bis in die Gegenwart nicht nur zunehmende Gemeinsamkeiten, sondern zugleich das Unterschiedliche, das Anderssein und Andersdenken ein. Alle Bemühungen, eine Angleichung um jeden Preis zu beschwören, ignorieren die unterschiedlichen Lebensbiographien und Sozialisationen ebenso wie die Realitäten keineswegs immer gerechtfertigter unterschiedlicher Lebensverhältnisse. Wohlstandsverluste prägen die Gesamtstimmung Die allgemeine Lebenszufriedenheit ist in den neuen Bundesländern nach einem raschen Anstieg zu Beginn der 90er Jahre auf einem relativ hohen Niveau bis 1999 stabil geblieben und erreichte 1999 mit 59 % Zufriedenen und nur 7 % Unzufriedenen den Höchstwert. 2000 beginnend sinkt die allgemeine Zufriedenheit auf ihren Tiefpunkt im Jahre 2006 vergleichbar mit den Werten von 1991. Im Jahre 2006 waren in den neuen Bundesländern 4 % mit ihrem Leben alles in allem sehr zufrieden, 35 % zufrieden, 43 % teilweise zufrieden, 12 % unzufrieden und 4 % sehr unzufrieden (1 % ohne Antwort). Trotzdem gilt insgesamt: Die unzufriedenen Ostdeutschen gibt es nicht, aber sie sind nicht mehr so zufrieden wie vor Jahren, bei deutlich erkennbarer rückläufiger Tendenz. Den Wohlstandsgewinnen die sich bis 1999 eindeutig in höheren Zufriedenheiten reflektierten stehen in den letzten Jahren Wohlstandsverluste gegenüber (Arbeitsmarkt, Verlangsamung des Angleichungsprozesses, Sozialabbau u.a.), die zu sinkenden Zufriedenheiten führten. Abnehmende Zufriedenheiten sind für alle sozialen Gruppen charakteristisch und reflektieren die Verunsicherungen und unterschiedlichen Wirkungen der Sozialreformen auf die einzelnen Alters- und Erwerbsgruppen. Insbesondere bei den 50- bis 59-Jährigen erfolgte seit 1999 ein steter Rückgang der allgemeinen Zufriedenheit von 54 % auf 29 %. Für die ab 60-Jährigen ist (noch) eine relativ hohe Zufriedenheit typisch, aber allein zwischen 2005 und 2006 sank diese von 65 % auf 49 %. Auch bei Arbeitslosen ist eine weitere Abnahme der ohnehin niedrigen Lebenszufriedenheiten festzustellen (2006: 39 %). Die Zufriedenheiten in den einzelnen Lebensbereichen sind unterschiedlich ausgeprägt. Neben Bereichen mit hohen positiven Wertungen (Wohnen 74 %, Partnerschaft 66 %, Freizeit 60 %), die über dem Niveau der allgemeinen Lebenszufriedenheit liegen, sind diese in: wirtschaftliche Situation 4 %, soziale Gerechtigkeit 4 %, Einkommens-Preis-Entwicklung 4 %, persönlicher politischer Einfluss 5 %, Lebensbedingungen für Familien 10 % Demokratie 10 % gering ausgeprägt. Unzufriedenheiten werden vor allem hinsichtlich der sozialen Gerechtigkeit (72 %), der wirtschaftlichen Situation im Lande (70 %) sowie des Einkommen-Preis-Verhältnisses zum Ausdruck gebracht. 2006 stieg die Unzufriedenheit mit dem Gesundheitswesen von 21 % (2005) auf 39 %. Der vollständige Sozialreport 2006 kann gegen eine Schutzgebühr von 2 Euro bei der Bundesgeschäftsstelle der Volkssolidarität bestellt oder als PDF-Datei im Internet unter www.volkssolidaritaet.de heruntergeladen werden. Sozialreport 2006 Ihr Journal Nr. 1/März 2007 5

Bundesverband Stimmung auf neuem Tiefpunkt Sozialreport 2006 Interview mit Dr. Bernd Niederland, Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität Warum hat die Volkssolidarität den Sozialreport 2006 in Auftrag gegeben? Die vorliegende Studie ist wie auch andere derartige Materialien unseres Verbandes Teil unserer sozialpolitischen Arbeit. Sie ist als Politikberatung zu verstehen, indem Stimmungen über die realen Lebensverhältnisse der Öffentlichkeit und damit auch der Politik nahe gebracht werden. Wir stellen die Studie wichtigen politischen Verantwortungsträgern zur Verfügung. Mit den Ergebnissen dieser und anderer Studien wollen wir als Sozial- und Wohlfahrtsverband Informations- und Aufklärungsarbeit leisten. Welche Schlussfolgerungen zieht der Bundesverband daraus? Die Zufriedenheitsverluste in den Bereichen soziale Gerechtigkeit und persönlicher politischer Einfluss veranlassen uns, unser diesbezügliches sozialpolitisches Wirken zu kräftigen. Das gilt in unserem Falle für die Alterssicherung, für die Gesundheits- und die Pflegepolitik sowie für die Familienpolitik. Im Einklang mit den Erkenntnissen der Studie haben wir am 22. Januar eine Protestpostkartenaktion an die Adresse der Bundeskanzlerin gestartet. Damit wollen wir den Mitgliedern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch Menschen außerhalb des Verbandes die Möglichkeit geben, ihren persönlichen Protest gegen die unsoziale, sozial ungerechte Politik der Alterssicherung für heutige und künftige Rentnerinnen und Rentner zum Ausdruck zu bringen. Unsere sozialpolitischen Vorstellungen, Vorschläge und Konzepte werden wir entsprechend den gesellschaftlichen Gegebenheiten fortschreiben und um neue Akzente bzw. Ansätze erweitern. Dazu gehören u. a. die sozialen Folgen des demografischen Wandels, die bevorstehende Pflegereform und die Armutsbekämpfung. Durch soziale Bündnisse und Partnerschaften wollen wir die Wirksamkeit unserer sozialpolitischen Arbeit verstärken, u.a. im Netzwerk für eine gerechte Rente. Was bedeutet das für die Volkssolidarität als Sozial- und Wohlfahrtsverband? Die soziale Lage hat sich für viele Menschen dramatisch mit Hartz IV und anderen Reformen der letzten Jahre verschärft. Stichworte sind die neue Armut, Armut trotz Arbeit, Armut von Familien mit Kindern und die mit den künftigen Rentnerjahrgängen sich verschärfende Altersarmut auf die die Studie verweist. Das legt uns als Sozial- und Wohlfahrtsverband die Verantwortung auf, unser Engagement in der Armutsbekämpfung und in der Hilfe für Arme in den nächsten Jahren deutlich zu verstärken. Sozialpolitisch geht es uns dabei um eine gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums. Soziale Gerechtigkeit heißt für uns zuvorderst Verteilungsgerechtigkeit mit dem Ziel, die andauernde Umverteilung des vorhandenen gesellschaftlichen Reichtums von unten nach oben endlich zu beenden. Zugleich werden wir unsere sozialen Angebote und Hilfeleistungen für Menschen, die von Armut bedroht oder bereits betroffen sind, deutlich ausbauen. Für die Volkssolidarität, die ihre Heimat in den ostdeutschen Bundesländern hat, ist das aufgrund der besonderen sozialen Bedingungen im Osten doppelt so hohe Arbeitslosigkeit, ausgeprägte Langzeitarbeitslosigkeit, Abbau sozialer Infrastruktur eine große Herausforderung, der wir uns stellen. Wie reagiert die Volkssolidarität in Zukunft auf die soziale Entwicklung? Die Erkenntnisse der Studie bestärken uns in unserem Anliegen, die Volkssolidarität in ihrer Dualität von Sozial- und Wohlfahrtsverband konsequent weiter zu profilieren und dabei die Sozialschutzfunktion unseres Verbandes für Menschen, die unsere Unterstützung, unsere Hilfe und soziale Begleitung wollen und brauchen auszugestalten. Dazu wollen wir durch Gemeinschaftserlebnisse, durch Nachbarschaftshilfe, durch Begegnung und Kommunikation ein Kontrastprogramm bieten zur zunehmenden Vereinzelung und Vereinsamung in unserer Gesellschaft. Als strategische Aufgabe sehen wir es an, die Volkssolidarität als von der Öffentlichkeit wahrnehmbare Instanz der Sozialberatung in den nächsten Jahren auszubauen, von der allgemeinen alltagspraktischen sozialen Beratung in unseren Mitgliedergruppen, Diensten und Einrichtungen, über die fallspezifische soziale Beratung durch Sozialarbeiter und andere Fachkräfte bis hin zur Renten- und Gesundheitsberatung in Kooperation mit Partnern. Der Sozialreport 2006 wurde in Berlin den Medien vorgestellt. Foto: T. Gräser 6 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Alternative zur Rentenpolitik Erwerbstätigenversicherung statt Rente mit 67 / Konzept vorgelegt Bundesverband Mit dem Konzept für eine Erwerbstätigenversicherung machen SoVD, DGB und Volkssolidarität deutlich, dass es Alternativen zur Rentenpolitik der Bundesregierung gibt. Wir legen ein zukunftsweisendes Konzept vor, das mehr soziale Sicherheit schafft, die Solidargemeinschaft stärkt und dem Strukturwandel der Arbeitswelt Rechnung trägt. Die Erwerbstätigenversicherung wirkt insbesondere einer unzureichenden Altersvorsorge von geringfügig Beschäftigen und Selbstständigen entgegen, erklärt SoVD-Präsident Adolf Bauer im Namen der drei Verbände. DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach erklärte: Die Erwerbstätigenversicherung ist auch eine Alternative zur Rente mit 67, die nichts anderes als eine Rentenkürzung ist. Denn die Wenigsten haben eine Chance, wirklich zwei Jahre länger zu arbeiten. Deshalb fordert der DGB, dass zuerst der Arbeitsmarkt in Ordnung gebracht werden muss, bevor über eine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters entschieden werden kann. Das gemeinsam erarbeitete Konzept von SoVD, DGB und Volkssolidarität sieht vor, langfristig alle Berufstätigen in die gesetzliche Rentenversicherung einzubeziehen. In einem ersten Schritt sollen geringfügig Beschäftigte und Selbstständige ohne Pflichtversicherung sowie Politiker in die Erwerbstätigenversicherung aufgenommen werden. Langfristig sollen auch Beamte und Freiberufler einbezogen werden. Heute haben immer weniger Menschen einen klassischen sozialversicherungspflichtigen Job. Viele geringfügig Beschäftigte und Selbstständige können nicht ausreichend für das Alter vorsorgen. Prof. Dr. Gunnar Winkler, Präsident der Volkssolidarität, sagte dazu: Es gibt ein wachsendes Schutzbedürfnis von Menschen, die heute aus vielen Gründen nicht mit einer zuverlässigen Absicherung im Alter rechnen können. Sicherungslücken im Alter und die Gefahr von Altersarmut sind vermeidbar. Die Erwerbstätigenversicherung leistet dazu einen Beitrag. (Informationen: www.volkssolidaritaet.de) Prof. Dr. Winkler, Annelie Buntenbach und Adolf Bauer in Berlin (v.l.n.r.) Thema Gesundheitsreform: Für eine gerechte Gesundheitsreform Nachdem die so genannte Gesundheitsreform am 2. Februar 2007 entgegen aller Kritiken von Verbänden und Experten wie auch der Volkssolidarität beschlossen wurde, soll hier noch mal auf Stellungnahmen der Volkssolidarität kurz vor dem Gesetzesbeschluss verwiesen sein: SoVD-Präsident Adolf Bauer und Prof. Dr. Gunnar Winkler, Präsident der Volkssolidarität, erklärten auf einer Pressekonferenz am 9. Januar 2007: Wir fordern die Große Koalition angesichts der schwerwiegenden Folgen zu einem Neubeginn bei der Gesundheitsreform auf. SoVD und Volkssolidarität wenden sich gemeinsam gegen einen Bruch mit den Grundprinzipien einer solidarisch und paritätisch finanzierten Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und den daraus erwachsenden Folgen für die 72 Millionen gesetzlich Versicherten. Wir befürchten, dass es zu einer schlechteren Gesundheitsversorgung für die gesetzlich Krankenversicherten kommt. Der Entwurf der Großen Koalition für das GKV- Wettbewerbsstärkungsgesetz setzt falsche Wettbewerbsanreize. Er fördert stattdessen einen fatalen Wettlauf um die niedrigsten Kosten bei der Leistungserbringung. Der Gesundheitsfonds zwingt die Krankenkassen in ein zu enges Finanzkorsett und erzeugt eine Unterfinanzierung der Gesundheitsversorgung. Damit droht, dass aus der Zweiklassenmedizin eine Dreiklassenmedizin wird. Chronisch Kranke, alte und behinderte Menschen sowie Geringverdiener sind die Verlierer dieser Reform. Foto: Bildschön/Rafalzyk Reform mit Risiken und Nebenwirkungen Über kurz oder lang führt diese Gesundheitsreform zu gefährlichen Risiken und Nebenwirkungen. Diese Reform bricht mit dem Solidarprinzip in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und löst nicht die eigentlichen Probleme. Das erklärte der Präsident der Volkssolidarität, Prof. Gunnar Winkler, am 1. Februar in Berlin zur Abstimmung des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetzes im Deutschen Bundestag. Es ist Ausdruck einer verfehlten Politik, dass diese Reform mit Beitragserhöhungen einhergeht. Winkler warnte davor, die längerfristig wirksam werdenden Einschnitte zu verharmlosen. Die für 2009 geplante Einführung des Gesundheitsfonds und von Zusatzbeiträgen belastet die Versicherten neben den jetzt zu leistenden Beiträgen und privaten Aufwendungen mit einer neuen dritten Kostenkomponente. Kostensteigerungen werden dann allein auf die Versicherten abgewälzt. Schon jetzt würde das einer zusätzlichen Belastung von über 7,5 Milliarden Euro entsprechen, kritisierte er. Winkler kündigte an, dass die Volkssolidarität die Wirkungen der Gesundheitsreform verfolgen und festzustellende Defizite öffentlich thematisieren wolle. Wir setzen uns weiterhin dafür ein, für Arzneimittel nur den reduzierten Mehrwertsteuersatz anzuwenden und unterstützen Bemühungen, gesundheitliche Prävention als vierte Säule im Gesundheitssystem zu verankern. Längerfristig führt kein Weg daran vorbei, die unsolidarische Trennung von gesetzlicher und privater Krankenversicherung durch eine Bürgerversicherung zu überwinden. Ihr Journal Nr. 1/Dezember 2007 7

Bundesverband Werbung an mehr als 2.000 Litfaßsäulen Plakat Gesundheit ist keine Ware gegen Gesundheitsreform Seit November letzten Jahres war das Plakat Gesundheit ist keine Ware der Volkssolidarität an 2.014 Litfaßsäulen in ostdeutschen Städten sowie in Zügen der Berliner S-Bahn zu sehen. Das Plakat gehört zu den Aktivitäten der Volkssolidarität gegen die Reform des Gesundheitswesens. Es steht zum einen für die entsprechende Grundposition des Verbandes, zum anderen macht es deutlich, wie der Verband selber Solidarität lebt. Das Plakat zeigt zudem anschaulich, dass es bei Gesundheit um mehr geht als quasi technische medizinische Leistungen, sondern um Zuwendung und Fürsorge im positivsten Sinne, die ebenfalls von der zunehmenden Kommerzialisierung des Gesundheitswesens bedroht sind. Mit dem Plakat, gestaltet von der Agentur TRIALON, wird die im vergangenen Jahr begonnene Imagekampagne Solidarität leben fortgesetzt. Die Plakate werden auch von den Landes-, Kreis-, Stadt- und Regionalverbänden der Volkssolidarität in der Öffentlichkeit eingesetzt. Termine: 20. März 2007, Berlin: Sozialpolitisches Fachgespräch zu Problemen der demografischen Entwicklung 23.04. 29.05.2007: Frühlingstreffen in Ägypten 2. Juni 2007, Tag der Volkssolidarität auf der BUGA, Gera 12. Juni 2007, Berlin: Sozialpolitisches Fachgespräch zum Thema Pflege Rege Beteiligung an der Postkartenaktion der Volkssolidarität Postkartenaktion gegen Rente mit 67 Motto: Lebensqualität für heutige und künftige Rentner sichern! Die Volkssolidarität hat eine Postkartenaktion unter dem Motto Lebensqualität für heutige und künftige Rentner sichern! gestartet. Dabei werden Mitglieder und Mitarbeiter des Verbandes sowie andere Bürger mit Postkarten an die Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel ihren Protest gegen die Rente mit 67 ausdrücken. Der Bundesgeschäftsführer der Volkssolidarität, Dr. Bernd Niederland, erklärte dazu: Mit dieser Aktion will die Volkssolidarität ihren Mitgliedern, Mitarbeitern und interessierten Bürgern Gelegenheit geben, Foto: M. Zeidler nach Renten- Nullrunden, Mehrwertsteuererhöhung und Anhebung der Krankenkassenbeiträge selbst aktiv auf politische Entscheidungen von Bundesregierung und Bundestag zu reagieren, die für die heutige und die künftigen Rentnergenerationen zu hohen Belastungen führen und ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Den politisch Verantwortlichen bis hin zur Bundeskanzlerin soll verständlich gemacht werden, dass die Mitglieder der Volkssolidarität diese Entwicklung nicht widerspruchslos hinnehmen. Der Text auf der Postkarte lautet: Lebensqualität für heutige und künftige Rentner sichern! Sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin, die Rentner haben in den letzten Jahren viele finanzielle Opfer gebracht. Seit 2003 wurden die Renten nicht mehr an die Preisentwicklung angepasst. Wohnund Lebenshaltungskosten steigen trotzdem weiter. Höhere Mehrwertsteuer und wachsende Gesundheitskosten entwerten die Kaufkraft der Renten zusätzlich. Für 2007 und 2008 sind weitere Renten- Nullrunden vorgesehen. Gegen diese Politik protestiere ich ganz entschieden. Beenden Sie diesen Kurs, der nicht nur zu Lasten der älteren Generation geht. Er schadet zunehmend auch den Jungen. Denn die Rente mit 67 ist kein Problem der Rentenversicherung. Sie verschärft nur die Konkurrenz von Jung und Alt auf dem Arbeitsmarkt. Gleichzeitig planen Sie schon jetzt, dass die Renten auch nach 2010 nur geringfügig steigen sollen, also auch für die künftigen Rentner. Dazu sage ich nein! Die gesetzliche Rente darf nicht auf Sozialhilfeniveau absinken. Stoppen Sie diesen unsozialen Kurs und sorgen Sie wieder für mehr soziale Gerechtigkeit. Unser Land ist reich genug, um für alle Menschen ein menschenwürdiges Leben im Alter zu sichern. Mehr Informationen unter www.volkssolidaritaet.de 8 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Schau der Blumen und Gärtner Tag der Volkssolidarität auf der Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg Am 27. April wird die Bundesgartenschau 2007 in Gera und Ronneburg eröffnet. Bis zum 14. Oktober sind die Pforten dieser großen Leistungsschau der Blumen und der Gärtner geöffnet. Erstmals ist die Bundesgartenschau in zwei Ausstellungskomplexe aufgeteilt, dem Hofwiesenpark in Gera und der Neuen Landschaft in Ronneburg. Zum umfangreichen Programm gehört der Tag der Volkssolidarität am Sonnabend, dem 2. Juni 2007, in der Zeit von 10 bis 15 Uhr. Dieser Tag wird organisiert in Verantwortung des Landesverbandes Thüringen. Das Programm ist verbunden mit dem kleinen Chortreffen des Bundesverbandes, dem Chortreffen des Landesverbandes Thüringen sowie den Wandertagen der Landesverbände Sachsen und Thüringen. Eine Präsentation zeigt das Leistungsspektrum unseres Verbandes und die Angebote der Kooperationspartner der Volkssolidarität. Das Programm des Tages der Volkssolidarität im zentralen Veranstaltungsoval Hofwiesenpark (Gera): 10.00 Uhr Eröffnung des Tages durch den Präsidenten der Volkssolidarität, Vertreter des Landes- und Kreisverbandes und Repräsentanten der Stadt Gera 11.00 Uhr Beginn der Chortreffen 11.00 Uhr Eröffnung der Präsentation des Bundesverbandes, der Landesverbände und des Reiseklubs, Aktionsfläche neben der Bühne 12.00 Uhr Beginn der Wanderungen auf 3 Routen 15.00 Uhr Gera sagt: Auf Wiedersehen, Abschlussveranstaltung Areal Neue Landschaft Ronneburg und endet am BUGA-Areal Hofwiesenpark Gera. Letztere gilt mit ihren fünfzehn Kilometern als weitestes Angebot für die Wanderfreunde. Sämtliche drei Wege sind gut ausgebaut und enthalten kaum Steigungen. Sie sind zudem für Rollstuhlfahrer geeignet. Für alle Mitglieder der Volkssolidarität beträgt die Teilnehmergebühr, einschließlich Eintrittspreis, der zum mehrmaligen Betreten der beiden Ausstellungsbereiche berechtigt, an diesem Tag ermäßigt 11,00 Euro (der reguläre BUGA-Eintrittspreis beträgt 14 Euro). Für Kinder bis zu 7 Jahren ist der Eintritt frei. Die Anmeldung von Einzelpersonen und Gruppen kann über die Geschäftsstelle des Kreisverbandes Gera e.v. erfolgen (siehe Anmeldeformular). Der Versand der Eintrittskarten erfolgt ab 01.05.07 und nur dann, wenn der Nachweis der Einzahlung der Teilnehmergebühr(en) in der Kreisgeschäftsstelle Gera vorliegt. Außerdem hat der Reiseklub für die Volkssolidarität in seinem Tagesfahrtenkatalog 2007 eine Tagesreise aufgelegt. Buchungen können somit auch über die bekannten Adressen bzw. Ansprechpartner unseres Kooperationspartners erfolgen. Näheres zur BUGA erfahren Sie im Internet unter www.buga2007.de Hiermit melde(n) ich(wir) mich(uns) verbindlich für die Teilnahme am Tag der Volkssolidarität am Sonnabend, dem 02.06.07, in Gera an und bitte(n) um Zusendung der Eintrittskarten für... Personen. Name Vorname Ich(Wir) bin(sind) an folgender Wanderroute interessiert: Route 1: Hofwiesenpark Gera (ca. 2,5 km) Route 2: Collis Hofwiesenpark Gera (ca. 5,0 km) Route 3: Neue Landschaft Ronneburg Hofwiesenpark Gera (ca. 10,0 km) Ich(Wir) bin(sind) an keiner Wanderung interessiert Den Teilnehmerbetrag von 11,00 pro Person habe(n) ich(wir) an folgendes Konto überwiesen: Sparkasse Gera-Greiz Kontonummer: 85 910 Bankleitzahl: 830 50 000 Verwendungszweck: BUGA, Name und Anschrift*) Bundesverband Die Wanderfreunde dürfen dabei unter drei Angeboten wählen. Die etwa 2.500 Meter lange Route gestaltet sich als Rundweg im BUGA-Areal Hofwiesenpark Gera, die zweite Route (5 km) führt von Collis zum BUGA-Areal Hofwiesenpark Gera. Die dritte Strecke beginnt auf dem BUGA- Unterschrift *) Zur eindeutigen Zuordnung der Eintrittskarten ist es unbedingt notwendig den Namen und die Anschrift des Mitgliedes anzugeben an das die Eintrittskarten versandt werden sollen. Der Versand der Eintrittskarten erfolgt ab 01.05.07 und nur dann, wenn der Nachweis der Einzahlung der Teilnehmergebühr(en) in der Kreisgeschäftsstelle Gera vorliegt. Anmeldung an: Volkssolidarität Kreisgeschäftsstelle Gera De-Smit-Straße 34 07545 Gera Tel: 0365 8558 500, Fax: 0365 8558 520 E-Mail: gera@volkssolidaritaet.de Ihr Journal Nr. 1/März 2007 9

Landesverband Berlin Heimleiterin Gabriele Haack des Seniorenwohnheims Alfred- Jung empfing den symbolischen Scheck der Sparda-Bank Berlin-Brandenburg. Foto: M. Zeidler Banker mit sozialer Ader Sparda-Bank Berlin-Brandenburg überreichte Spendenscheck an Seniorenwohnheim Alfred Jung Große Überraschung im Seniorenheim Alfred-Jung-Straße in Berlin Lichtenberg. Zum gemütlichen Nachmittag (Thema Ein Kessel Buntes ) hatten sich zwei ungewöhnliche Gäste angesagt: Kai Böttcher und Frank Leuckhardt von der Sparda-Bank Berlin-Brandenburg. Die beiden Banker waren nicht mit leeren Händen gekommen. Unter dem Beifall der Heimbewohner überreichten sie einen symbolischen Scheck in Höhe von 2.500 Euro, der für die Anschaffung eines dringend benötigten Duschstuhls verwendet werden soll. Das soziale Engagement der Genossenschaftsbank, die über eine halbe Millionen Bankkunden und eine Bilanzsumme von 5 Milliarden Euro verfügt, kommt nicht von ungefähr. Zunächst einmal, so der stellvertretende Regionalleiter Berlin-Brandenburg Kai Böttcher, verpflichte das neue Sparda- Produkt Gewinnsparen die Bank nach dem Lotteriegesetz, einen bestimmten Teil des damit erzielten Ertrages für gemeinnützige soziale Zwecke zur Verfügung zu stellen. Zum anderen aber fühle sich Sparda als Genossenschaftsbank dem sozialen Gedanken besonders verpflichtet. Schließlich erhoffe man sich auch durch Aktionen, wie die in der Alfred-Jung-Straße, einen positiven Effekt in Bezug auf Publikumsresonanz und Bekanntheitsgrad. Für die Volkssolidarität, betont Frank Leuckhardt, Sparda-Filialleiter in Fried- richshain, habe man sich entschieden, weil sie als etablierte Einrichtung einen guten Namen habe und eine gute Arbeit für die Menschen leiste. Frank Leuckhardt betätigt sich auch als Scout, um potenzielle Empfänger für das soziale Engagement der Sparda-Bank ausfindig zu machen. Wir sehen uns im Kiez um, wo brennt es, wo gibt es Sorgen, wo können wir helfen. Voraussetzung für den Geldfluss seien in jedem Fall karikative, gemeinnützige Zwecke. Erstes Projekt der Sparda-Bank in diesem Jahr war das Heim in der Alfred-Jung-Straße. Wie beide Banker versicherten, wolle man einzelne Projekte auch längerfristig begleiten. Sie erwähnten in diesem Zusammenhang auch ausdrücklich die Volkssolidarität. Dr. Hanspeter Pohl, Geschäftsführer Sozialdienste der Volkssolidarität Berlin ggmbh, würdigte das soziale Gewissen der Bank. Gerade in dieser Zeit werde jede Hilfe gebraucht, zum Beispiel um eine qualitativ hochwertige Pflege, die sehr teuer ist, sicher zu stellen. Die Berliner Volkssolidarität habe viele soziale und finanziell aufwendige Projekte, wo Zuwendungen immer willkommen sind. Übrigens: Die Sparda-Bank, die in Berlin und Brandenburg über 80 Filialen (davon 20 in Berlin) verfügt, führt für ihre Kunden das Giro-Konto kostenfrei. Auch für die Kreditkarte werden keine Gebühren erhoben. Wolfgang Weiß Termine: 9./10. Mai 2007: Wandertag der Volkssolidarität Berlin und Brandenburg zum Schloss Boitzenburg 19. Mai 2007: Veronika, der Lenz ist da Zusatzkonzert auf Grund großer Nachfrage, 11 Uhr, Russisches Kulturhaus 23. Juni 2007 Eröffnung der Berliner Seniorenwoche auf dem Breitscheidplatz Erste Sitzung des Beirats Der durch die Landesdelegiertenversammlung erstmals berufene Beirat des Landesverbandes kam Anfang des Jahres zu seiner ersten Sitzung zusammen. Zum Vorsitzenden wurde der Bezirksvorsitzende von Marzahn-Hellersdof Hans Ulrich Theile und als Stellvertreter Wilfried Lucko gewählt. Der Beirat wird den Vorstand bei der Erarbeitung vereinspolitischer Strategien und Konzepte beraten so wird es darum gehen, Leitlinien für das Ehren- und Hauptamt auszuarbeiten. Zum Beirat gehören u.a. alle sieben Bezirksvorsitzenden von Berlin. 10 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Freiwilligenagentur Spandau öffnete ihre Türen Pünktlich zum Tag des Ehrenamts im Dezember letzten Jahres nahm die Freiwilligenagentur Spandau ihre Arbeit im Selbsthilfetreffpunkt Siemensstadt auf. Hier werden Menschen beraten, die sich freiwillig im Bezirk Spandau engagieren wollen, um interessante Tätigkeiten vermittelt zu bekommen. Diese ehrenamtlichen Mitarbeiter leisten einen wichtigen Beitrag für den Zusammenhalt des Bezirkes und der Stadt. Gleichzeitig werden soziale Einrichtungen und Projekte aufgerufen, sich zu melden, damit in den Bereichen Soziales, Kultur, Sport, Politik, Bildung, Medien und Umwelt, Ehrenamtliche in ihre Vorhaben einbezogen werden können. Zunächst werden für das Organisationsteam der Agentur freiwillige Mitgestalter Die Volkssolidarität bietet vielfältige Möglichkeiten für ehrenamtliches Engagement. Jeder, mit Herz und Verstand, der Interesse hat sein Wissen weiterzugeben, sich zu verwirklichen und Anerkennung zu finden, der sich zeitweise oder längerfristig engagieren möchte, ist bei der Volkssolidarität gut aufgehoben. Für den Mitgliederverband werden aktive Helfer gesucht für die Nachbarschaftshilfe und zur Organisation des Verbandslebens, für Reisen, Kultur, sportliche Aktivitäten und vieles mehr. In den 6 Kindertagesstätten werden ehrenamtliche Helfer benötigt: mal muss Spielzeug repariert werden, mal braucht der Garten Pflege. Und auch Lesestunden sind sehr beliebt. Die Besuchsdienste der Sozialstationen und Seniorenheime suchen dringend Verstärkung und Unterstützung. Regelmäßige Spaziergänge, Gespräche, gemeinsame Spiele und auch Zeitungvorlesen helfen vielen älteren Menschen aus der gesellschaftlichen Isolation. Im Vordergrund sowie kreative Menschen mit Spaß an neuen Aufgaben gesucht. Schön wäre es, wenn Interessenten über Erfahrungen im sozialen Bereich, im Projektmanagement oder bei der Erstellung von Webseiten verfügten. Der Träger dieser Vermittlungsund Beratungsstelle ist die Berliner Volkssolidarität in Kooperation mit den Vereinen Spandauer Selbsthilfetreffpunkte e.v. und Sozial-kulturelle Netzwerke Casa e.v. Kontakt: Bettina Tscheschner e-mail: fwa-spandau@volkssolidaritaet.de Selbsthilfetreffpunkt Siemensstadt, Hefnersteig 1, 13629 Berlin, mittwochs 15-17 Uhr, Tel. 030/381 70 57 Selbsthilfe Treffpunkt Mauerritze, Mauerstr. 6, 13597 Berlin, freitags 10-12 Uhr, Tel. 030/353 89 566 Mehr Mut zum Ehrenamt! In Berlin werden aktive Mitstreiter gesucht Anerkennung für das Ehrenamt gibt es nicht nur wie hier zu den Feiern anlässlich des Jahrestages der Volkssolidarität steht dabei ein ganz neues Projekt: der ambulante Hospizdienst. Wer sich in der Volkssolidarität ehrenamtlich engagieren möchte, erhält Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung, Unterstützung durch hauptamtliche Mitarbeiter, findet interessante Kontakte und Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Selbstverständlich sind alle ehrenamtlich Engagierten über den Verband unfall- und haftpflichtversichert. Auch die Anerkennung bleibt nicht aus von leuchtenden Augen über den Blumenstrauß bis hin zum FreiwilligenPass der Stadt Berlin. Seit September 2006 besteht die Möglichkeit, sich an Hand der VS-Internetseite über den Bedarf an ehrenamtlicher Unterstützung zu informieren. In den Bezirken stehen dafür Ehrenamtskoordinatorinnen zur Verfügung (Ilona Schmidt/Lichtenberg, Martina Schäfer/Pankow, Monika Urban/Spandau, Bettina Tscheschner/ Freiwilligenagentur Spandau, Diana Krause/Friedrichshain, Eveline Lämmer/Prenzlauer Berg-Weißensee), die jederzeit beraten und vermitteln können. Ansprechpartnerin: Anita Andres Mo bis Fr von 9 15 Uhr, Volkssolidarität Landesverband Berlin e.v., Alfred-Jung-Straße 17, 10367 Berlin, Tel.: 030/30 86 92 55, Fax: 030/27 92 469, Mail: anita.andres@volkssolidaritaet.de Mit Kiez-Info stets aktuell Erfolgreiche Ortsgruppe in Pankow Der siebenköpfige Vorstand der Ortsgruppe 33 aus Pankow, Vorsitzender Werner Preißler (links, hinten) Einmal im Jahr lässt sich die Ortsgruppe 33 um ihren agilen Vorsitzenden Werner Preißler nicht lumpen und lädt zu einer tollen Jahresabschlussveranstaltung mit allem Drum und Dran ein. Mit Musikern und Künstlern von der Komischen Oper, mit nicht langen Festreden, mit Tanz und einem köstlichen Buffet. So war es dann auch zum Jahresausklang in den Schönholzer Festsälen in Pankow. Die Ortsgruppe ist ein Zugpferd für den Pankower Bezirksverband, nicht zuletzt auch gerade deshalb, weil die 245 Mitglieder starke Gruppe nach wie vor mit einem Mitgliederzuwachs aufwartet. Werner Preißler und sein Vorstand setzen für ihr kontinuierliches Wirken auf einen abgestimmten Jahresplan, auf monatliche Anleitungen und auf die Verteilung der Aufgaben auf möglichst viele Schultern. Mit einem Beitragsaufkommen von durchschnittlich 2,21 Euro nehmen sie einen Spitzenplatz unter den Pankower Ortsgruppen ein. Damit alle Mitglieder stets bestens informiert sind, wird eigens eine kleine Zeitung, die Kiez-Informationen herausgegeben. Spätestens hierdurch erfahren alle von den Höhepunkten des Jahres ob von den Neujahrskonzerten, der Haus- und Straßensammlung, dem Frühlingstreffen in Ägypten, den Tagesfahrten und anderen Ereignissen. Berlin Ihr Journal Nr. 1/März 2007 11

Berlin Paule Platsch und seine Nachbarn Wie Senioren in Lichtenberg ihre Kita fanden Selbst unsere Enkel sind schon über den Kindergarten hinaus; dennoch haben wir nun unseren Kindergarten. Unser weil er aus kommunaler Regie in Obhut der Volkssolidarität übernommen wurde. Unser weil wir Mitglieder, alles Senioren, um Umfeld wohnen. Da kann man sich erlauben, neugierig hineinzuschauen. Vielleicht können wir uns nützlich machen? So haben wir gedacht. Vielleicht können wir gemeinsame Sache machen eben solidarisch sein im Wohngebiet: Senioren Kindergarten junge Eltern! Wir wollen doch weg von dem Image, lediglich eine Organisation der Greise zu sein! Paule Platsch ist der lustige Name unseres Kindergartens in Berlin-Lichtenberg. Also sind wir reingeplatscht vor einem Jahr und haben in Frau Lindner, Paules Leiterin, die richtige Seele gefunden. Was hat sich als nützlich und verbindend erwiesen nach einem Jahr? Unsere Inge Daniel (75) liest in der ältesten Gruppe Märchen und Geschichten und lässt sich mit Fragen traktieren. Es ist gut, wenn das mal ein anderer, ein Außenstehender tut! sagen die Erzieherinnen. Einmal im Monat muss Dienstberatung sein mit allen Mitarbeiterinnen. Das geschieht in den Mittagsstunden, wenn die Kinder schlafen. Aber trotzdem kann man sie nicht unbeaufsichtigt lassen. Schlafwache heißt das, und 3 Schlafbetreuer werden gebraucht. Auch das machen wir doch gerne mal. Wir fahren oder schleppen Papier in unseren Kindergarten. Das bringt etwa einen 20-Euro-Schein für jeden gefüllten Container. Geld haben wir auch gegeben vom Ergebnis unserer Haus- und Straßensammlung. Die Kinder der ältesten Gruppe, die Schulanfänger, haben wir mit einem Gutschein für die Buchhandlung verabschiedet. 2 Kinder erhielten eine größere Schulausstattung eine solidarische Hilfe für deren Eltern nach Vorschlag des Kindergartens. Und im November vergangenen Jahres erfuhren wir ein Dankeschön die Ortsgruppen waren eingeladen. Frau Syring hatte ihre älteste Gruppe auf ein lautstarkes Singeprogramm getrimmt. Anders als wir Alten zeigten sie dabei unbefangen ihre alterstypischen Zahnlücken ein Spaß nebenbei. Eltern hatten reichlich Kuchen gebacken ein Zeichen, dass etwas angekommen ist von unserer Sympathie. Wir danken hiermit den Platsch-Eltern und Erzieherinnen! Und noch das: Wir begrüßen Frau Lindner und ihr Team als Mitglieder der Volkssolidarität! Wir haben das nicht beeinflusst es wächst zusammen, was sich gegenseitig nützt! W. Scharf Wir bleiben jung... 20 Jahre Johannisthaler Seniorenchor Puppenkleider für die Kita Wärme gab es für den Körper, Wärme für die Seele auch. Dass die Omis häufig helfen, ist für uns ein alter Brauch. So aus einem Gedicht, das die Ortsgruppe 201 aus Biesdorf-Süd verfasst hatte. Dabei ging es um eine Art Hilfsaktion für nackte Püppchen. Zum Hintergrund: Die Volkssolidarität ist seit 2006 Träger der Kindereinrichtung Waldhäuschen in Biesdorf. Weil Kinder unser wertvollstes Gut sind unterzeichnete kurz darauf die Ortsgruppe 201 aus dem Wohngebiet einen Patenschaftsvertrag mit der Kita. Dazu gehören Treffen bei Grillfesten, Hilfe bei der Schlafwache und andere hilfreiche Dienste: Als nackte Püppchen nach Kleidung riefen, ließen sich die Omis der Ortsgruppe nicht lange bitten. Sie häkelten, strickten und nähten, so dass am Nikolaustag die Puppen in ihrer tollen Garderobe zur Freude aller Kinder übergeben werden konnten. Wir bleiben jung, jung ein ganzes Leben lang... mit diesem Lied eröffneten im November die Fröhlichen Sänger aus Johannisthal ihr Jubiläumskonzert, mit dem sie das 20-jährige Bestehen ihres Chores feierten. Und die Zuhörer im voll besetzten Gemeindesaal der evangelischen Kirche in Johannisthal glaubten den 26 Damen und 10 Herren im Alter von 64 bis 85 Jahren das gern. Unter der Leitung von Raimund Wölbing, der seit dem Jahr 2000 mit diesem Ensemble arbeitet, brachten die Sänger einen repräsentativen Ausschnitt aus ihrem anspruchsvollen Programm zu Gehör: Bekannte deutsche und internationale Volkslieder, aber auch klassisches Liedgut wie Melodien von Bach oder Mozart gehören zum Repertoire. Dass die Umstellung auf die Ansprüche eines neuen Chorleiters und das Erarbeiten neuer Stücke nicht immer leicht ist, deutete Edith Eger, Mitbegründerin des Chores, in ihrer Eröffnungsrede an. Für ihr unermüdliches Wirken wurde sie von Dr. Christine Roßberg, Vorsitzende der Berliner Volkssolidarität, mit dem Gemälde Berliner Ansichten von Prof. Walter Womacka geehrt. Eingeladen hatten sich die Johannisthaler Sänger für ihr Jubiläumskonzert den Seniorenchor Fröhliche Rentner unter der Leitung von Dr. Christine Roßberg und den Seniorenchor Otto Dunkel unter der Leitung von Margot Schlei. Auch diese überzeugten mit ihrem Können und verstärkten den Eindruck: Der Chorgesang ist ein wahrer Jungbrunnen! Was ist aus dem Laien-Chor geworden, der 1986 aus einer Johannisthaler Ortsgruppe entstand, aus Freude am Singen und um andere zu erfreuen! Sechs Chormitglieder bereichern und unterstützen als Musette-Gruppe das Repertoire. Man singt mehrstimmig, wagt sich an Neues und holt sich auch Unterstützung bei der Jugend. Beim Festkonzert sang z.b. die Schülerin Luisa Schaefer vom Georg-Friedrich-Händel-Gymnasium die Solopartien in Sing, Schwälbchen dein Lied, nach einem italienischen Madrigal. Wer Lust bekommen hat mitzusingen, ist willkommen. Dienstags trifft man sich zwischen 10 und 12 Uhr im Rathaus Johannisthal zu den Proben. Monika Ebner 12 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Landesverband Brandenburg Freiwillige Arbeit hat viele Gesichter Erfolgreiche Bilanz einer Ortsgruppe aus Königs Wusterhausen Zwanzig Jahre Ortsgruppe sind auch zwei Jahrzehnte uneigennütziger ehrenamtlicher Arbeit. Im Leben eines Menschen sind 20 Jahre nicht viel, meinte der Vorsitzende Horst Kauschka in der Feierstunde anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Ortsgruppe in Königs Wusterhausen. Aber wenn unsere 260 Mitglieder zählende Gemeinschaft Bilanz zieht, dann vervielfachen sich alle Erlebnisse und es wird ein Buch daraus. Darin enthalten sind Erinnerungen an besonders aktive und langjährige Mitglieder, wie z.b. Anita Herrmann, die 60 Jahre und Elisabeth Richter sowie Charlotte Keding, die 50 Jahre dabei sind. Wenngleich auch der Mitgliederschwund nach der Wende allgemein sehr spürbar gewesen sei, so kamen doch auch immer wieder neue, jüngere Mitglieder und Förderer vor allem wegen eines vielfältigen Angebotes der Gruppe hinzu. Neben kulturellen und thematischen Veranstaltungen wie regelmäßige Gesprächsrunden mit Experten zu Fragen zum Gesundheitswesen und zu kommunalen Problemen sind Hausbesuche durch die Helfer bei Jubiläen, Geburtstagen und bei Krankheit, Sommer- und Weihnachtsfeste und Fahrten für Behinderte zur Tradition geworden. Jährlich konnten 1.200 Euro im Rahmen der Listensammlung gesammelt werden. Sehr bereichert wurde die Gruppenarbeit durch die Patenschaft mit dem Kindergarten Regenbogen aus Schenkendorf. Der Kreativzirkel findet schon seit vielen Jahren Aufmerksamkeit mit seinen Exponaten auf den verschiedenen Ausstellungen. Die Gruppe Flinke Wiesel im Bereich altengerechtes Wohnen beim Seniorenheim unter Leitung von Frau Junker sorgt für spezielle Bewegung und Gymnastik. Susanne Statkowa Horst Kauschka: Unsere Ergebnisse können sich sehen lassen. Ehrenamt ein Stück Lebensqualität Fortbildungszyklus wird fortgesetzt Ohne ehrenamtliches Engagement wäre unsere Gesellschaft weniger funktionsfähig, wäre sie kälter und ärmer. Diese Aussage des Ministerpräsidenten Mathias Platzeck am 18. Januar 2007 auf der Gründungsveranstaltung der Landesarbeitsarbeitsgemeinschaft der Freiwilligenagenturen in Potsdam stellen unsere ca. 6.000 ehrenamtlich Tätigen durch ihr engagiertes Wirken unter Beweis. Sei es in der Nachbarschafts- und Selbsthilfe der Mitgliedergruppen, der Durchführung sozialkultureller Veranstaltungen, in der ehrenamtlichen Betreuung von Menschen mit Demenz, der Mitwirkung in Seniorenbeiräten und kommunalen Gremien, beim Sammeln von Spenden und in der Übernahme von Leitungsaufgaben in Vorständen. Diese Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen. Eines verbindet alle ehrenamtlich Tätigen: Sie schaffen bzw. bewahren ein Stück Lebensqualität; für sich und andere. Will die Volkssolidarität auch künftig ihre selbst gestellten Ziele verwirklichen, muss sie sich den Herausforderungen der Zeit stellen. Auf der Bundesdelegiertenversammlung nannte Prof. Winkler diese Aufgaben bei der Förderung ehrenamtlichen Engagements: z. B. die Gewinnung neuer Ehrenamtlicher, um auf vielen Gebieten die Nachfolgerfrage zu klären; Schaffung neuer Angebote für ehrenamtliches Wirken; gezielte Fort- und Weiterbildungsangebote. Auch in unserem Landesverband werden wir uns den Aufgaben stellen. Bereits im vergangenen Jahr wurde in den Kreisund Regionalverbänden eine Ehrenamtsanalyse durchgeführt, deren Ergebnisse jetzt ausgewertet werden. Ganztätige Seminare Gegenwärtig finden in allen Verbandsgliederungen unseres Landesverbandes Wahlen statt. Bei Erscheinen dieser Ausgabe werden sie in den Mitgliedergruppen bereits abgeschlossen und in den Kreis- und Regionalverbänden in vollem Gange sein. Um den (neu)gewählten Mitgliedern dieser Vorstände zu helfen, schnell die Herausforderungen, vor denen unser Verband steht, zu erkennen und konkrete Schlussfolgerungen abzuleiten, bietet der Landesverband im Rahmen des Fortbildungszyklusses Ehrenamt in der Volkssolidarität fünf ganztägige Seminare an. Dieses Fortbildungsangebot richtet sich auch an die hauptamtlichen Mitarbeiter in den Geschäftsstellen, die für die ehrenamtliche Arbeit verantwortlich sind. Denn erfolgreiches ehrenamtliches Engagement bedarf professioneller Strukturen, um Koordinierung, Planung und Organisation zu bewerkstelligen. Hier die Termine und Themen der Seminare, die in Potsdam im Bürgerhaus am Schlaatz stattfinden: 12. Februar 2007: Grundlagen ehrenamtlicher Arbeit in der Volkssolidarität 24. April 2007: Planung ehrenamtlicher Arbeit 19. Juni 2007: Kommunikation in der Volkssolidarität 18. September 2007: Rechtliche Rahmenbedingungen für die ehrenamtliche Arbeit in der VS 13. November 2007: Öffentlichkeitsarbeit in der Volkssolidarität Informationen bei allen Geschäftsstellen Ihres Kreis- bzw. Regionalverbandes oder an die Landesgeschäftsstelle, Benzstraße 10 in 14482 Potsdam. Ansprechpartnerin: Frau Witzke Ihr Journal Nr. 1/März 2007 13

Solidarität mit Gomel geht weiter Brandenburg Unsere Solidarität mit sozialschwachen Kranken und Behinderten in Gomel, Weißrussland, haben die Familien vor Ort immer wieder mit Freude und Dankbarkeit angenommen. Es kommt jetzt aber verstärkt darauf an, Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Initiiert von der Caritas, wurde im Herbst 2004 damit begonnen, das erste Behinderten-Kinderdorf in Weißrussland zu bauen. Die entsprechenden Aufträge wurden an ortsansässige Betriebe übergeben. Hier sollen später die Kinder betreut, ihren Fähigkeiten entsprechend ausgebildet und an einfache Tätigkeiten herangeführt werden. Gegenwärtig ist es so, dass kranke und behinderte Waisenkinder direkt aus den Kindereinrichtungen in Altersheime eingewiesen werden. Vor einem solchen Schicksal sollten die Kinder bewahrt werden. Die Bauherren sind nur auf Spenden angewiesen. Der Staat beteiligt sich nicht an den Baukosten, wird aber nach der Fertigstellung die Instandhaltung und die Betriebskosten übernehmen. Wenn die Spenden aufgebracht werden können, kann in ca. zwei bis drei Jahren das Dorf fertig gestellt sein. Wir rufen alle Mitglieder und Freunde der Volkssolidarität auf, diese Initiative mit zu unterstützen und ihre Spenden auf das Spendenkonto des Bundesverbandes der Volkssolidarität zu überweisen: Bank für Sozialwirtschaft AG Berlin, BLZ: 100 20 500. Kontonummer: 800 Kennwort: Hilfe für Gomel Paul Rehor (re.) im Gespräch mit Verantwortlichen aus der Region Neue Angebote der sozialen Betreuung: Ein Stück Würde erhalten Seit dem 1. Januar 2002 besteht auf Grund des Pflegeleistungs-Ergänzungsgesetzes die Möglichkeit, den erheblich zusätzlichen Betreuungsbedarf von Menschen mit Demenz im Bereich der häuslichen Pflege durch neue Angebote zu fördern. Damit sollen zugleich die Pflegenden entlastet werden. An 21 Einrichtungen der Volkssolidarität im Land Brandenburg gibt es solche Angebote, z.b. Betreuungsgruppen und die Betreuung in häuslicher Umgebung. Für die Einsätze werden die Helferinnen durch die Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.v. vorbereitet und geschult sowie von Fachkräften der Einrichtungen in ihrer Tätigkeit begleitet. Die ehrenamtlich tätigen Helferinnen erhalten eine Aufwandsentschädigung. Zwei sollen hier zu Wort kommen. Beate Scholz, Potsdam: Ich sah eine Anzeige in der Zeitung, dass Helferinnen gesucht würden. Von Demenz hatte ich bis dahin absolut keine Ahnung, ich kannte das Wort noch nicht einmal. Als mir das Aufgabengebiet erklärt wurde, war ich sofort fasziniert und habe mich auch schnell hineingefunden. Zweimal in der Woche bin ich bei einer 80-jährigen Frau, die allein lebt. Ich begleite sie zur Fußpflege, zum Friseur, zum Einkauf. Natürlich stehe ich mit den Kindern in ständigem Kontakt und sage sofort Bescheid, wenn mir irgendetwas auffällt. Es sind Menschen, die mich brauchen. Darum ging es mir ja auch. Es macht unheimlich viel Spaß und es kommt sehr viel von ihnen zurück. 1) Erfahrungen weitergeben Karin Gronow, Potsdam: Am 1. April bin ich in Rente gegangen und am 4. April habe ich hier schon angerufen und gefragt, ob ich mitmachen kann. Ich hatte ja schon vorher in einem Pflegeheim mit Demenzkranken gearbeitet und wollte meine Erfahrungen weitergeben. In allererster Linie geht es doch darum, den Kranken in ihrem letzten Lebensabschnitt noch so viel Glück wie möglich zu bereiten und ihnen auch ein Stück Würde zurückzugeben. Eine Würde, die ihnen die Krankheit nimmt. Da ist z. B. der ehemalige Gartenbauarchitekt, mit dem ich lange Spaziergänge mache und bei dem ich merke, wie wohl er sich im Grünen fühlt. Er kennt alle Pflanzen und sagt mir die lateinischen Namen. Er freut sich auf meine Gesellschaft, während seine Frau mal Zeit für sich hat. 2) 1) 2) Quelle: Die Tür nach draußen öffnen, Niedrigschwellige Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen im Land Brandenburg, Alzheimer-Gesellschaft Brandenburg e.v. 14 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Termine Verbandswahlen im Landesverband bis zum 28. 02. 2007 in den Mitgliedergruppen bis zum 31. 05. 2007 in den Bereichen der Regionalverbände bis zum 31.08.2007 in den Kreis- und Regionalverbänden 27.10.2007: 11. Landesdelegiertenversammlung 01.03. 15.04. 2007: Listensammlung 09./10.05. 2007: gemeinsamer Wandertag der Landesverbände Berlin und Brandenburg in Boitzenburg Chronik der Volkssolidarität Stolz überreichte Manfred Augustyniak im November 2006 auf der Anleitung der OG-Vorstände die von ihm geschriebene Chronik der Volkssolidarität in Region Guben. Das 222 Seiten umfassende Werk konnte sich sehen lassen. Mehr als ein Jahr hatte Herr Augustyniak Akten in den Stadtarchiven Guben und Cottbus gewälzt und die in der LAUSITZER RUNDSCHAU seit 1952 veröffentlichten Beiträge gesichtet. Genutzt hatte er weiter die Chroniken der Begegnungsstätte und von Ortsgruppen aus Guben und Jänschwalde. Gespräche mit dem Reisebei- rat und Mitarbeiter der Sozialstation sowie viele persönliche Erinnerungen wurden ebenfalls miteinbezogen. An diesem Tag machte der Autor aber auch auf ein Problem aufmerksam, vor dem nicht nur die Chronisten der Volkssolidarität stehen: die Materialsammlung. In vielen Mitgliedergruppen wurde er nicht fündig, weil es dort keine Aufzeichnungen gab. Aber für künftige Chronisten und Generationen ist es wichtig, dass das jetzige Geschehen für die Nachwelt erhalten bleibt und nicht in Vergessenheit gerät. Gisela Schulz Brandenburg 02.06.2007: Tag der Volkssolidarität auf der BUGA in Gera. Fragen zur Tagesfahrt bzw. zum kleinen Chortreffen der VS beantwortet Ihnen gern Frau Franca Eberwein unter der Rufnummer 030 293 66 307. BUGA 2007 GmbH Eine bunte Palette Lesestoff Zehn Jahre Bücherstübchen im Nachbarschaftstreff Ihr Journal bittet alle Mitglieder, die noch über Zeitzeugnisse der Geschichte der Volkssolidarität verfügen und entbehren können, diese an die Geschäftsstellen der jeweiligen Kreis- und Regionalverbände zu schicken. Frankfurt (Oder). Immer dienstags breitet die 75-Jährige eine bunte Palette Lesestoff aus. Oft sind sie und ihre Bücher auch willkommener Gast in Ortsgruppen oder größeren Veranstaltungen. Das Bücherstübchen entstand im August 1996. Damals suchte Frau Schmuck eine sinnvolle Beschäftigung. In der Geschäftsstelle des Kreisverbandes wurde gerade ein so genannter Medienservice eingerichtet. Nach kurzer Zeit wurde dieser wieder eingestellt, aber der Buchverkauf durch Frau Schmuck ging weiter. Über 3.000 Bücher sind inzwischen über den Ladentisch gegangen. Verkauft werden nur Bücher, die nicht mehr als zehn Euro kosten. Ich weiß ja, dass un- Frau Schmuck in ihrem Element sere Rentner nicht so flüssig sind, so die rüstige Seniorin. Das Geschäft mit Romanen, Kinder-, Koch- und Reisebüchern, Atlanten, Kalendern und Nachschlagewerken, CD u. a. m. läuft bestens. 10 % des Umsatzes kommen dem Kreisverband zugute. Im Bücherstübchen geht es oft sehr persönlich zu. Beratung, Bestellung und Verkauf gehen mit dem Austausch von Neuigkeiten und Nettigkeiten einher. Wenn gewünscht oder wo nötig, bringt sie den Lesestoff auch nach Hause. Oft wird sie schon vor Arbeits beginn erwartet. Frau Schmuck betreibt das Bücherstübchen ehrenamtlich. Das macht ihr auch nach zehn Jahren noch immer Spaß. Ich gehe gern aus dem Haus für diese freiwillig übernommene Aufgabe, außerdem bin ich dadurch unter Menschen. V. Wedig Ihr Journal Nr. 1/März 2007 15

Landesverband Mecklenburg-Vorpommern Pflegeheimanbau in Gadebusch übergeben Irma Schmidt in ihrem neuen Zuhause mit Pflegedienstleiterin Marita Laaß Finanzierung erfolgte aus eigenen Mitteln Sylvia Gehlhaar versorgt Otto Schäding mit einem schmackhaften Mittagessen. Die kleine Stadt Gadebusch liegt eingebettet in der Westmecklenburgischen Seen- und Hügellandschaft. Hier kreuzen sich die Bundesstraßen 104 und 208. Die Altstadt ist sehenswert und das Rathaus ist eins der schönsten Mecklenburgs. Es gibt hier bestimmt noch viel Sehenswertes. Eine kleine Meldung wert war aber auch ein Ereignis, das am 1. Dezember 2006 stattfand. Der Kreisverband der Volkssolidarität (VS) eröffnete in Anwesenheit zahlreicher Gäste, darunter Bürgermeister Ulrich Howest, den Anbau des Pflegeheimes mit zusätzlichen 22 Plätzen. Gudrun Kornhaaß, die langjährige Geschäftsführerin der VS, gerät ins Schwärmen: Dieses neue Gebäude haben wir vollständig eigenfinanziert. Es war schon am zweiten Tag voll belegt. Jetzt zahlt sich die Komplexheit der Überlegungen aus. In der Rudolf-Breitscheid-Straße in Gadebusch betreibt die VS nicht nur das Pflegeheim mit nun insgesamt 42 Plätzen, in vier Doppel- und 34 Einzelzimmern, sondern auch eine Anlage des Betreuten Wohnens mit 56 Mietpartien sowie eine Tagespflege mit elf Plätzen. Dazu gehören eine Begegnungsstätte für jede Gelegenheit, in der 80 Gäste Platz finden können, und eine eigene Küche, die alle rundum versorgt. Verantwortlich für alle ist seit Fotos: Hänsel Gudrun Kornhaaß, Geschäftsführerin des Kreisverbandes Schwerin-Nord-West-Mecklenburg e.v. vor dem von der VS eigenfinazierten Neubau 1996 Marianne Reuter. Allein in Gadebusch beschäftigt die VS 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bildet sogar zwei Azubis aus, einen Koch und eine Altenpflegerin. Beim Durchschreiten der neuen Räumlichkeiten des Pflegeheimes fallen sofort die zahlreichen Ölgemälde ins Auge. Schon seit der Eröffnung des ersten Heimteiles 1996 gibt es eine erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Malzirkel der Kreisvolkshochschule Gadebusch, der alle Bilder zur Verfügung stellte. Gut behütet Irma Schmidt gehört zu den ersten Bewohnern des neuen Komplexes. Der Umzug war für sie zwar auch aufregend, aber nicht zeitaufwendig, denn sie war schon Mieterin im Betreuten Wohnen. Sie nimmt die gute Pflege gelassen und dankbar entgegen. Und sie hat sie auch hundertfach verdient. Viele Jahre war sie in der Landwirtschaft um Gadebusch tätig, auch in der Molkerei und im Konsum. Acht Kinder zog sie groß, sechs Jungen und zwei Mädchen. 13 Enkelkinder hat die 74-Jährige inzwischen. Sie erhält viel Besuch, weiß Pflegedienstleiterin Marita Laaß. Ja, ein Kind kommt immer vorbei, sagt Irma Schmidt, die sich gerade mit einem kniffligen Kreuzworträtsel beschäftigt. Im Speiseraum riecht es noch neu. Hier haben sich schon die ersten Mittagsgäste eingefunden. Sauerbraten mit Apfelrotkohl und Salzkartoffeln stehen auf dem Speiseplan. Otto Schäding gehört auch zu den neuen Bewohnern des Pflegeheimes. Wegen der Kinder zog er von Greifswald nach Gadebusch. In Greifswald arbeitete er als Prediger der Sieben Tage Adventisten. Sylvia Gehlhaar bringt ihm das Essen. Auch für sie war die Eröffnung des neuen Teils des Pflegeheimes ein unvergessliches Erlebnis. Seit Jahren arbeitete die 39-Jährige ehrenamtlich für die Volkssolidarität. Aber ab 1. Dezember erhielt sie einen Arbeitsplatz als Hauswirtschaftspflegerin und ist im Pflegeheim eingesetzt. 16 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Jörg Bogenschneider bereitet den Blumenschmuck für eine Geburtstagsfeier in der Begegnungsstätte vor. Foto: Hänsel Hilfe in großer Not Greifswalder Obdachlosenhaus hält die Tür für jeden offen Der Stadtteil Eldena in Greifswald ist eine gute Wohngegend. Hübsche Einfamilienhäuser inmitten gepflegter Gärten lassen das Leben zur unbegrenzten Freude werden. Und dann das. 1991 richtete die Stadt ausgerechnet hier ein Obdachlosenhaus ein. Die Bewohner von Eldena äußerten lautstark ihre Bedenken. Sie befürchteten Trinkgelage in ihren Anlagen und Schlimmeres. Aber sie wurden eines Besseren belehrt. 1996 nahm der Kreisverband der Volkssolidarität (VS) Greifswald das Heim in der Gartenstraße 3a unter seine Fittiche. Wir sorgen dafür, dass Ruhe und Ordnung herrschen, sagt Gisela Köpke, die langjährige Geschäftsführerin der VS. Und dann berichtet sie über ein prägendes Erlebnis aus dem Dezember 2005, das die große Solidarität der Greifswalder mit den Bewohnern des Heimes demonstriert. NDR-Aktion brachte Hilfe Der Anbau des Hauses wurde durch einen Brand völlig zerstört und das Löschwasser richtete zusätzlichen Schaden an. Zum Glück wurde niemand verletzt. Aber die Küche wurde ebenfalls ein Opfer der Flammen, und damit verbrannte sämtliches Küchengerät. Es gab weder einen Kühlschrank noch eine Geschirrspülmaschine oder einen Herd und Waschmaschine. Dann startete der NDR unter dem Motto Hand in Hand für unser Land. eine Aktion, die Wunder bewirkte, berichtet die Geschäftsführerin. Am 11. Dezember begann die Aktion und um 11 Uhr rollte schon eine Waschmaschine an. Die Greifswalder Bevölkerung spendete alle Küchengeräte, Bestecke, Bettwäsche, Handtücher. Ich kann gar nicht beschreiben, wie glücklich wir waren. Die Catering-Firma des Theaters richtete sogar die Weihnachtsfeier für die Obdachlosen aus. Inzwischen ist alles wieder in Ordnung. Der Anbau wurde abgerissen und trotzdem musste keiner das Haus verlassen. Die Bewohner zogen eben ein bisschen enger zusammen. Neues Zuhause für 32 Obdachlose 32 Bürger, darunter auch drei Frauen, im Alter von 18 bis 65 Jahre haben hier inzwischen ein Zuhause gefunden. Einige wohnen dort schon über mehrere Jahre. Bis zu 37 Bewohner kann das Obdachlosenheim aufnehmen. Ein Bereitschaftsdienst, in dem alle VS-Mitarbeiter integriert sind, sorgt dafür, dass keiner die Nacht auf der Straße zubringen muss. Hierher kann man schneller kommen, als man landläufig annimmt, erklärt Gisela Köpke. Die Ehe wird geschieden, der Alkohol kommt hinzu und dann türmen sich die Mietschulden... Michael Krüger und Marian Przesang, die Mitarbeiter der VS, kümmern sich um den kontinuierlichen Ablauf des Tages. Zum Beispiel, dass die hygienischen Grundsätze eingehalten werden. Die Obdachlosen versorgen sich selber. Sie bereiten sich das Essen zu und waschen ihre Wäsche. Einige gehen jeden Tag zur Arbeit. Sie sind sparsam, um ihre Schulden abzahlen zu können, nämlich erst dann können sie wieder eine eigene Wohnung mieten. Jörg Bogenschneider ist seit eineinhalb Jahren sein eigener Herr. Neun Jahre und acht Monate habe ich hier gewohnt, zählt er auf. Jetzt hat er eine eigene Wohnung. Er hat als geringfügig Beschäftigter bei der Volkssolidarität Arbeit gefunden. Ich mache alles, was anfällt, erklärt er. Seine solidarische Einstellung lässt er sich nicht nehmen. So kocht er für die Obdachlosen, die erkrankt sind, das Mittagessen, am liebsten Rosenkohl mit Spiegelei. Auch der 19-jährige Frank Schulze hat nach mehreren Therapien endlich wieder Boden unter die Füße bekommen. Seit dem vergangenen Sommer wohnt er im Obdachlosenhaus und geht im Möbellager der VS einer Arbeit auf Ein-Euro-Basis nach. Gisela Köpke hebt die gute Zusammenarbeit mit den Ämtern und besonders mit Oberbürgermeister Dr. Arthur König hervor, ohne die so manches Vorhaben scheitern würde. Der OB nahm wie in jedem Jahr an der Weihnachtsfeier des Hauses teil und übergab wieder den halben Erlös vom Verkauf des Riesenweihnachtsstollen an die Bewohner des Obdachlosenhauses. Marie-Louise Hänsel Mecklenburg-Vorpommern Von links: Frank Schulze, Michael Krüger und Marian Przesang auf dem schönen Gartengelände des Greifswalder Obdachlosenhauses Ihr Journal Nr. 1/März 2007 17

Mecklenburg-Vorpommern Von links: Wilhelm Meyer(68),Jutta Hübner(65), Lieselotte Müller(64) und Dieter Grasselt(62) Abwärtstrend konnte gestoppt werden Neue Ortsgruppe in Rostock-Schmarl Dorothea und Heinz Dähncke waren die ersten Gäste, die sich am Nachmittag des 16. Januar 2007 zur Gründungsversammlung einer neuen Ortsgruppe der Volkssolidarität (VS) einfanden. Seit 1959 gehören beide der Rostocker VS an. Nach und nach treffen immer mehr Mitglieder ein. Wilma Lentz, ist schon seit 1949 Mitglied in dem Wohlfahrtsverband. Mit Ehemann Ernst war sie bislang in Evershagen organisiert. Jetzt freuen sich beide, dass auch in Schmarl eine Gruppe entstehen soll. Die Mitarbeiterinnen um Begegnungsstättenleiterin Heidi Wachtel haben die Tische festlich gedeckt. Jetzt kann die Wahl des Vorstandes beginnen. Vier Schmarler haben sich spontan für die Mitarbeit im Vorstand gemeldet, und sieben Helferinnen und Helfer gibt es auch schon. Der Staatswissenschaftler Wilhelm Meyer wird einstimmig zum Vorsitzenden gewählt. Lieselotte Müller als seine Stellvertreterin, Jutta Hübner als Hauptkassiererin und Dieter Grasselt, verantwortlich für Kultur und Sport, stehen ihm zur Seite. Es gibt auch schon erste Gedanken für ein geselliges Miteinander. So soll am 14. März die Feier zum Internationalen Frauentag steigen und für den 9. Mai ist ein Spaziergang durch den IGA-Park mit Kaffeeplausch geplant. Von links: Ernst und Wilma Lentz sowie Dorothea und Heinz Dähncke freuen sich über die Gründung der Ortsgruppe 39 in Rostock-Schmarl. Foto: Hänsel Die Vorschläge des Kulturbeirates der VS werden auch dankend aufgenommen. Dazu gehört der Regionale Wandertag in diesem Jahr zum Barstorfer Leuchtturm, Theater-Nachmittage, Konzerte im Barocksaal und das Projekt Rostock aufs Dach geschaut, das 2007 mit einer Besteigung des Turmes der Petrikirche verbunden ist. Die Wahl der neuen Ortsgruppenleitung ist nicht der einzige Höhepunkt des Tages. Der Vorsitzende kann schon zwei neue Mitglieder aufnehmen. Renate Strehl und Christa von Huth werden mit Blumen begrüßt und wollen aktiv mitarbeiten. Damit zählt die Gruppe jetzt schon 85 Mitglieder. Hinzu kommen 77 Solidarmitglieder, die ebenfalls im Rostocker Stadtteil Schmarl zu Hause sind. Damit ist die Rostocker Volkssolidarität jetzt wieder in allen Stadtteilen präsent. Glückwünsche für die Neugründung der Ortsgruppe, die die Nummer 39 tragen wird, überbrachten der Vorsitzende des Kreisverbandes der Volkssolidarität Rostock, Rainer Penzlin, und der Verantwortliche für Mitgliederbewegung Christian Timmermann. Die Schmarler Gruppe ist ein echter Zugewinn, teilte Penzlin mit. Damit zählt der Kreisverband nahezu 6.400 Mitglieder. Der Abwärtstrend konnte 2006 gestoppt werden. Es wurden über 400 neue Mitglieder aufgenommen. Marie-Louise Hänsel Termine: Gleich zwei Veranstaltungen führt der Landesvorstand zum Frauentag am 8. März durch. So wird die Halle am Fernsehturm in Schwerin mit ihren 600 Plätzen um 10.30 und um 15.30 Uhr ihre Gäste erwarten. Zu den Besuchern wird wiederum Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff zählen, Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider hat ebenfalls ihr Kommen zugesagt. Das Unterhaltungsprogramm wird u.a. bestritten vom Salonorchester Blauer Pavillion aus Stralsund, der Irish Folk & Show Dance Group aus Berlin und dem Polizeiorchester Schwerin. Ihr erstes großes Schlachtfest, immerhin sind sieben Schweine zu schlachten, führen der gemeinsame Träger des Projektes Neuanfang Bossow /ein Ortsteil des Luftkurortes Krakow a. See am Sonnabend, den 31. März, durch. Verbunden mit einem Rahmenprogramm, werden große und kleine Besucher auf ihre Kosten kommen. Die Landesdelegiertenversammlung findet am 14. April 2007 statt. Tagungsort ist wiederum Lohmen. Im Zentrum stehen die Wahlen des Landesvorstandes und der Delegierten zur Bundesdelegiertenversammlung. Mitglieder von Töpferzirkeln sind herzlichst zu einem Workshop in das Hotel Seewisch eingeladen. Termin: 21./22. Mai in Flessenow. Für Mitglieder von Floristikzirkeln findet ein Workshop in Saßnitz/Rügen statt. Termin 19./20. September, Hotel Meeresgruß 18 Ihr Journal Nr. 1/März 2007

Landesverband Sachsen Mit handwerklichem Geschick und Liebe zum Detail Seniorenpflegeheim durch sanierten Bauernhof ergänzt In unmittelbarer Nähe zum Seniorenpflegeheim Robert Koch befindet sich der liebevoll sanierte Bauernhof, der völlig neue Betreuungs- bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten eröffnet. Mit viel Engagement, handwerklichem Geschick und Liebe zum Detail gelang es den beteiligten fast ausschließlich einheimischen Firmen, das schätzungsweise um 1780 erbaute, völlig marode ehemalige Bauerngut u.a. nach traditioneller Lehmbauweise in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Erhard Matschke, Vorsitzender des Kreisverbandes der Volkssolidarität Zwickauer Land, kann mit Stolz von einem Kleinod sprechen. Rund 600.000 Euro wurden, neben der 70-prozentigen Förderung durch das Amt für Ländliche Neuordnung Oberlungwitz, insgesamt investiert. Durch Mitarbeiter der Volkssolidarität wurden etwa 20 Prozent an handwerklichen Eigenleistungen erbracht. Durch die schrittweise Sanierung des Objektes ist die Scheune, die ein komplettes neues Fachwerk erhielt, bereits seit 2004 nutzbar. Es entstanden vier Zimmer mit Dusche/WC und Mehrzweckräume, die gern als Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige des Pflegeheimes genutzt werden. Im Rahmen der Betreuung der Tschernobyl-Kinder wird das Objekt ebenfalls im Sommer genutzt. Seit 2004 wurde der so genannte Schuppen und das Wohnhaus denkmalschutzgerecht hergerichtet. Im Schuppen, der einen Stall mit Kamerunschafen, Zwerghasen und ein Voliere beherbergt, soll künftig ein kleines Bauernmuseum entstehen. Das gesamte Anwesen wird vielfältig genutzt und verfügt über weitere Betreuungs- bzw. Beschäftigungsmöglichkeiten. Die an Demenz erkrankten Bewohner des Pflegeheimes fühlen sich hier in einer tagesstrukturierenden Betreuung geborgen. Im Garten- und Tierprojekt der Kontaktund Beratungsstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen sollen Betroffene angeregt werden, sinnvoll und freiwillig aktiv zu werden. Der Ablauf eines gesamten Jahres und die damit verbundenen Feste geben das Tätigsein mit Tieren und Pflanzen auf natürliche Weise vor. Dabei erleben psychisch Kranke den Sinn und die Notwendigkeit von Zeit-, Orts- und Arbeitsstrukturen. Das sanierte Umgebindehaus bietet Räume für Tagungen, vielfältige Veranstaltungen, bis hin zu Familienfeiern. Die Mitgliedergruppe der Angestellten des Verbandes führte dort bereits eine Veranstaltungen durch. Auch erste Ortsgruppen nutzten diese Räumlichkeiten für Beratungen. Der ansprechend gestaltete Innenhof, auch für Rollstuhlfahrer geeignet, vervollkommnet das Ensemble, welches nicht zuletzt Nutzungsmöglichkeiten für die rund 60 Heimbewohner bereithält. Fotos: Andrea Köllner Termine: 07. März 2007 Seminar Ehrenamt in Rabenstein 12. März 2007 2. Landesvorstandsitzung in Dresden 14. März 2007 Arbeitsgruppe Sozialpädagogische Familienhilfe in Riesa 22. März 2007 Arbeitsgruppe Sozialstationen 30./31. März 2007 Klausurtagung des Landesvorstandes mit den Vorsitzenden und Geschäftsfüher/innen der Stadt-, Kreis- und Regionalverbände in Frankenberg 12. April 2007 Arbeitsgruppe Finanzen in Burgstädt 17. April 2007 Arbeitsgruppe Kindertageseinrichtungen in Zwenkau 19. April 2007 Arbeitsgruppe Mitgliederverband in Chemnitz 24. April 2007 Arbeitsgruppe Wohnen im Alter in Langenreinsdorf 10. Mai 2007 Beratung der Geschäftsfüher/innen der Stadt,- Kreis -und Regionalverbände in Glaubitz Ihr Journal Nr. 1/März 2007 19

Sachsen Die Freude ist groß über die Ritterburg. Foto: Frank Baldauf Tolle Ritterburg im Sonnenland Investitionen für Kindergarten Polenz In den vergangenen Monaten hat der Kreisverband der Volkssolidarität Sächsische Schweiz als Träger der Kindereinrichtung Sonnenland in Polenz den Brandschutz auf den neuesten Stand gebracht. Es wurden Brandschutztüren eingebaut, brandhemmender Fußbodenbelag verlegt, die Rettungswege mit Notbeleuchtung ausgestattet und eine rauchmeldergeschützte Alarmanlage installiert. Gleichzeitig wurde ein Teil des Invetars erneuert so gab es neue Garderobenmöbel und neue Schränke. Die Kinder freuten sich am meisten über eine tolle Ritterburg, die sie gleich eroberten. Die Gesamtkosten betragen rund 40.000 Euro. Die Finanzierung erfolgte mit Fördermitteln, einem Zuschuss der Stadt Neustadt sowie aus Eigenmitteln. Der Kindergarten feierte im vergangenen Jahr sein 45-jähriges Bestehen und ist seit 1993 in der Trägerschaft der Volkssolidarität. Wohlfühlen in der Schlossresidenz Glaubitz Ein Haus mit familiärer und gemütlicher Atmosphäre Die Schlossresidenz Glaubitz wird seit 1996 vom Volkssolidarität Kreisverband Riesa-Großenhain e. V. betrieben. Am 21. Juni 2004 öffnete ein Neubau auf dem Schlossgelände seine Pforten. Der Staatssekretär im Sächsischen Sozialministerium, Albin Nees, besuchte aus diesem Anlass die Glaubitzer Einrichtung. 55 Plätze hält die Glaubitzer Schlossresidenz für die Betreuung vor. Professionelle Pflegekräfte betreuen 24 Stunden am Tag die Heimbewohner. Im Jahr 2006 wurde die Einrichtung in eine Tochtergesellschaft umgewandelt und heißt seitdem Volkssolidarität Schlossresidenz Glaubitz ggmbh. Unsere Schlossresidenz Glaubitz liegt im Schlosspark auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes Glaubitz. Die Nähe zur Natur durch angrenzende Wald- und Feldflächen garantieren eine ruhige Lage der Einrichtung. Der Umzug in ein Alten- und Pflegeheim ist für einen älteren Menschen ein bedeutender Einschnitt in sein bisheriges Leben. Durch die neue Situation, fremde Menschen und eine unbekannte Umgebung fühlen sich viele Menschen überfordert. Deshalb haben wir in unserem Haus eine familiäre, übersichtliche und gemütliche Atmosphäre geschaffen. Ausgebildetes Personal, sehr gute medizinisch-pflegerische, sozial-fürsorgerische Leistungen und vor allem menschliche Zuwendung und Geborgenheit sind für uns selbstverständlich. Doch nicht nur auf die Pflege, auch auf die Betreuung der Bewohner durch viele abwechslungsreiche Veranstaltungen und Beschäftigungen in Zusammenarbeit mit unseren Ergotherapeutinnen wird großer Wert gelegt. Ein regelmäßiges Sportprogramm in der Sportgruppe, Spaziergänge, Rollstuhlwanderungen, Sitztänze für unsere gehbehinderten Heimbewohner das alles hält fit und bringt vor allem Freude. Ein besonderer Höhepunkt ist das traditionelle Sportfest des Kreisverbandes Riesa-Großenhain e. V., das jedes Jahr im schönen Park auf dem Gelände des Schlosses stattfindet. Im Chor unserer Einrichtung können die Heimbewohner ihren musikalischen Bedürfnissen nachgehen. Unsere Mitar- beiterin Karin Müller hat einen Malzirkel ins Leben gerufen, in dem interessierte Heimbewohner ihr Talent pflegen können. Gesprächsrunden, Kino- und Spielnachmittage sowie Feste im Frühjahr, Sommer und Herbst unter Einbeziehung der Angehörigen sind bei allen sehr beliebt. Großen Spaß haben die Heimbewohner bei Alltagstätigkeiten wie Kochen und Backen. Dabei werden Erinnerungen wach und eventuelle Ressourcen gefördert. Die jährliche Faschingsfeier sowie Grillnachmittage und die Weihnachtsfeier sind traditionelle kulturelle Höhepunkte. Mit der Einführung des Qualitätsmanagements werden fortlaufend Zufriedenheitsanalysen mit den Heimbewohnern und Angehörigen in den Bereichen Verwaltung, Pflege und Küche durchgeführt. Um den Bedürfnissen aller Bewohner zu entsprechen, besucht der Küchenchef abwechselnd jede Etage einmal im Monat und spricht mit den Bewohnern über Speisewünsche und eventuelle Beschwerden. Ziel unserer Pflege ist es, die Selbstständigkeit im täglichen Leben zu fördern, zu erhalten und wiederherzustellen. Aus diesem Grund bieten wir in unserem Leistungsangebot den Service Ergotherapie an. Die Einzel- sowie Gruppentherapien werden von den Heimbewohnern sehr gern wahrgenommen. Peter Noack 20 Ihr Journal Nr. 1/März 2007