Offenburger verbessern ihre CO 2 -Bilanz Die BUND-Klimaschutzaktion zum Mitmachen 2014/2015 Projektbericht BUND-Umweltzentrum Ortenau In Zusammenarbeit mit:
Projektverlauf Zum Projekt wurde ein Flyer erstellt, um über das Projekt zu informieren und teilnehmende Haushalte zu gewinnen. Am Projekt nahmen 10 Offenburger Haushalte teil. Zusätzlich konnte eine interessierte Ortenberger Familie vom BUND-Umweltzentrum in das Projekt integriert werden. Zwei Honorarkräfte des Umweltzentrums betreuten die Teilnehmer während der Projektzeit. Jeder Haushalt hatte dabei über die gesamte Projektdauer einen persönlichen Ansprechpartner. Die Projektkoordination wurde von der Geschäftsführerin des BUND- Umweltzentrums geleistet. Außerdem kam dem Projekt auch die ehrenamtliche Arbeit der BUND-Mitglieder des Kreisverbandes zugute. Ab Juli 2014 wurden alle Teilnehmer zu einem ersten Beratungsgespräch persönlich zu Hause besucht. Dabei wurde die individuelle Lebenssituation der Teilnehmer in Hinblick auf ihren CO 2 -Ausstoß erfasst und die CO 2 -Bilanz des Haushaltes für das Jahr 2013 errechnet. Zur CO 2 -Bilanzierung wurde der Klima-Rechner von klimaktiv, einer gemeinnützigen Gesellschaft zur Förderung des Klimaschutzes mbh, verwendet. Mit diesem Rechner kann jeder im Internet sehr einfach seine persönliche CO 2 -Bilanz errechnen lassen. Die eingegebenen Daten können durch ein Passwort gesichert werden, so dass es möglich ist, jederzeit auf die Bilanzierung zuzugreifen und sie zu ergänzen. Der CO 2 -Rechner von klimaktiv berechnete den persönlichen Ausstoß des Treibhausgases Kohlenstoffdioxid in den verschiedenen Lebensbereichen Wohnen, Mobilität, Ernährung und Konsum. Mit den Teilnehmern wurde das Ergebnis des Rechners besprochen und dabei nach ersten Ansatzpunkten zur CO 2 -Einsparung für das Projektjahr gesucht. Für die konkrete Umsetzung der eigenen Aktivitäten zur CO 2 -Einsparung war jeder Haushalt schließlich selbst verantwortlich. Der BUND bot dazu nur Anregungen und falls gewünscht unterstützende Hilfestellung an. Während der Projektzeit konnten die Teilnehmer folgende Angebote nutzen: Bereits bei der Erstberatung wurden Strommessgerät an alle Haushalte verliehen. Durch eine Kooperation mit der Ortenauer Energieagentur bestand für alle Projektteilnehmer die Möglichkeit, eine kostenlose Energieberatung vor Ort in Anspruch zu nehmen. Informationsmaterial zu verschiedenen klimaschutzrelevanten Themen wurde verteilt, zusätzliche ausführliche Fachliteratur sowie passende Dokumentarfilme konnten im BUND-Umweltzentrum ausgeliehen werden. Jeden Monat wurde vom BUND-Umweltzentrum Ortenau ein Schwerpunktthema aufgegriffen und dazu Veranstaltungen und Informationen angeboten. Die Teilnehmer konnten sich jederzeit mit Fragen an ihren persönlichen Ansprechpartner oder das BUND-Umweltzentrum Ortenau wenden. Die persönliche Betreuung der Haushalte endete mit einem abschließenden Besuch bei den Teilnehmern zu Hause im Mai oder Juni 2015. Hierbei wurde noch einmal die aktuelle CO 2 - Bilanz ermittelt und mit der Ausgangsbilanz verglichen. Gemeinsam wurde der individuelle Projektverlauf reflektiert und wesentliche Punkte für die Abschlussplakate herausgearbeitet.
Für jeden Haushalt wurde ein Plakat mit Foto entworfen und auf dem Abschlusstreffen ausgestellt. Hierauf wurden die eigene Einstellung und Umsetzungen im persönlichen Klimaschutz kurz skizziert. So konnte sich jeder einen Überblick verschaffen, was innerhalb des Projektjahres alles bewegt wurde, ohne sich über detaillierte Zahlenwerte mit den anderen Teilnehmern messen zu müssen. Am 09. Juni 2015 fand ein gemeinsames Abschlusstreffen im Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt statt. Dieses war sehr gut besucht, so dass die Haushalte auch von Seiten der Stadt Offenburg persönlich für ihr Engagement geehrt werden konnten. Begleitendes Veranstaltungsprogramm Während des Projektzeitraums wurde ein begleitendes Veranstaltungsprogramm angeboten. Dieses war in das allgemeine Veranstaltungsprogramm des BUND-Umweltzentrums Ortenau integriert und stand damit allen interessierten Bürgern offen. Angebotene Veranstaltungen: Klimawandel als Chance Die Balance von Verringerung und Anpassung Vortrag, 3.06.2014, Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt HOME Die eindrucksvollsten Bilder unserer Erde. Und ein Plädoyer für ihre Zukunft Film, 10.07.2015, VHS Offenburg Grillen vegetarisch und vegan Kochkurs,19.07. und 19.09.2014, VHS Offenburg Eröffnung 1. Repair Café Offenburg 20.09.2015, Stadtteil- und Familienzentrum am Mühlbach, Offenburg Die 4. Revolution Energy Autonomy Filmgespräch, 01.10.2014, VHS Offenburg Energiesparen mit wenig Aufwand Tipps und Tricks für kostengünstige Maßnahmen Vortrag, 14.10.2014, Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt Konsumkritische Stadtführung Rundgang, 17.11.2015, Offenburger Innenstadt Filmabend Weniger ist mehr Film, 17.12.2014, VHS Offenburg Vortrag Verträglich Reisen von Frank Herrmann Vortrag, 21.01.2015, VHS Offenburg Sprit-Spar-Training Kurs, 06. und 07.03.2015, BUND-Umweltzentrum Ortenau Klimafreundlich unterwegs Zukunftsfähige Mobilitätskonzepte in Offenburg Vortragsabend 17.03.2015, kath. Bildungszentrum Offenburg Livingstones Erben, Filmgespräch 25.03.2015, VHS Offenburg
Zudem gab es projektinterne Treffen und Veranstaltungen: Betriebsbesichtigung Biohof Witt Exkursion, 13.07.2014, Offenburg-Weier Treffen zum gemeinsamen Austausch 17.10.2014, Stadtteil- und Familienzentrum Mühlbach, Offenburg LEDs Licht der Zukunft? Führung, 06.12.2014, E-Welt des E-Werks Mittelbaden, Offenburg Abschlussfest 09.06.2015, Stadtteil- und Familienzentrum Innenstadt, Offfenburg Die Teilnehmer- Haushalte In den 11 Teilnehmer-Haushalten lebten insgesamt 31 Personen in unterschiedlichen Lebens- und Wohnsituationen. So nahmen Familien mit kleinen und mit bereits großen Kindern teil, Einzelpersonen und Rentner. Sie lebten als Mieter oder Eigentümer in Mehrfamilienhaus-Wohnungen oder Einfamilienhäusern in Altbauten und Neubauten. Die meisten der Haushalte hatten bereits vor der Teilnahme am Projekt einen klimafreundlichen Lebensstil. Entsprechend lagen auch die CO 2 -Ausgangsbilanzen (Bezugsjahr 2013) fast alle unter dem von CO 2 -Klimarechner angegebenen deutschen Durchschnitt von 10,6 Tonnen pro Kopf und Jahr. Zwei Haushalte konnten sogar schon eine CO 2 -Bilanz unter 5 Tonnen aufweisen. Öffentliche Emissionen Konsum Ernährung Mobilität Zuhause 12,0 10,0 CO2-Äquivalente [t/jahr] 8,0 6,0 4,0 2,0 0,0 Grafik 1: CO 2 -Ausgangsbilanzen aller teilnehmenden Haushalte im Vergleich zum deutschen Durchschnitt.
Die Haushalte waren über den gesamten Projektzeitraum sehr engagiert. Es wurden die unterschiedlichsten Ansätze und Ideen entwickelt, um den persönlich verursachten CO 2 - Ausstoß zu verringern. Die Bandbreite reichte hier von einfachen Stromsparmaßnahmen bei Elektrogeräten bis zum Abschaffen des eigenen Autos. Neben der persönlichen Mobilität und der Optimierung des Stromverbrauchs war auch die Ernährung für viele ein wichtiges Thema. Einige gingen zudem das Thema Konsum an, indem sie jetzt zum Beispiel bewusster und zielgerichteter einkaufen als zuvor oder versuchten Verpackungsmüll beim Einkaufen zu vermeiden. Und auch das Repair-Cafe wurde genutzt denn wenn man etwas reparieren kann, muss man es nicht neu kaufen. Vereinzelt sahen Haushalte bei ihrer CO 2 - Bilanz am Erstgespräch kaum Verbesserungsmöglichkeiten. Da sie aber im Klimaschutz bisher schon sehr aktiv waren, konnten sie sich trotzdem gut in das Projekt integrieren und ihre Erfahrungen an andere weitergeben. Neben der Ausgangsbilanz (Bezugsjahr 2013) wurde mit den Haushalten eine zweite -Bilanz am Ende der Projektzeit erstellt (Bezugsjahr 2014). Nicht immer werden die tatsächlichen CO 2 -Einsparungen im Ergebnis des CO 2 -Rechners sichtbar. Gerade im Bereich Konsum arbeitet der Rechner nur sehr grob. Trotzdem lassen viele Bilanzen eine CO 2 -Einsparung über das Jahr erkennen. Vereinzelte Verschlechterungen kamen durch geänderte Lebensumstände zustande, z.b. durch Ausbildungen, die größere Anfahrtswege nötig machen, Einschränkungen durch Krankheit oder ähnliches. Insgesamt wurden durch die Aktion 5.1 t CO 2 eingespart. Ein wichtiges Resultat des Projektes war außerdem, dass alle teilnehmenden Haushalte bestätigten, sich auch nach Abschluss weiterhin für den Klimaschutz einsetzen und weitere Schritte zum klimafreundlichen Leben umsetzen zu wollen. Haushalt 6 Grafik 2: CO 2 -Bilanzen der teilnehmenden Haushalte 1 bis 6 zu Projektbeginn (Bezugsjahr 2013) und Projektende (Bezugsjahr 2014)
Grafik 3: CO 2 -Bilanzen der teilnehmenden Haushalte 7 bis 11 zu Projektbeginn (Bezugsjahr 2013) und Projektende (Bezugsjahr 2014) Um die Vielzahl der Umsetzungen besser darstellen zu können, wurde mit den Teilnehmern für jeden Haushalt ein Plakat mit Foto erstellt, das die Erfolge der Projektzeit und persönliche Gedanken zum Klimaschutz widerspiegelt (siehe Anhang). Sie wurden während des Abschlusstreffens ausgestellt und können auch für weitere Ausstellungen verwendet werden. So dienen sie als Ideensammlung, was jeder einzelne zum Klimaschutz beitragen kann. 4. Ausblick Die Projektresonanz fiel bei den Teilnehmern positiv aus. Auch das BUND Umweltzentrum und die Stadt Offenburg zeigten sich sehr zufrieden mit dem Verlauf. In das Projekt konnten viele Erfahrungen aus dem Vorgängerprojekt Ortenauer verbessern ihre CO 2 -Bilanz einfließen, das vom BUND-Umweltzentrum Ortenau 2009/2010 durchgeführt wurde. Damals wurden 20 Familien aus der Ortenau betreut. Der Anklang, den das Projekt gefunden hat, zeigt, dass die Thematik nicht an Aktualität eingebüßt hat. Bei vielen Bürgern besteht der Wunsch, selbst mehr für den Klimaschutz zu tun. Durch solche Projekte können wertvolle Impulse gesetzt werden und auch die breite Bevölkerung dazu motiviert werden, mehr für den Klimaschutz zu tun.