Beiblatt 1: ACCOYA. VFF Beiblatt HO.06-4/B1. Holzarten für den Fensterbau Teil 4: Modifizierte Hölzer. April 2019

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Transkript:

VFF Beiblatt HO.06-4/B1 April 2019 Holzarten für den Fensterbau Teil 4: Modifizierte Hölzer Beiblatt 1: ACCOYA Ausgabe April 2019 Beiblatt HO.06-4/B1 Gültig bis: 31.03.2022 Ersatz für Ausgabe März 2016 Verband Fenster + Fassade Gütegemeinschaft Fenster, Fassade und Haustüren e.v. In Zusammenarbeit mit: Bundesverband ProHolzfenster e.v., Berlin Burckhardtinstitut der Georg-August-Universität Göttingen, Abteilung für Holzbiologie und Holzprodukte Gesamtverband Deutscher Holzhandel e.v., Berlin Holzforschung Austria, Wien (HFA) ift - Institut für Fenstertechnik, Rosenheim Thünen-Institut für Holzforschung, Hamburg Verband der Deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.v., Frankfurt/M. Technische Angaben und Empfehlungen dieses Merkblattes beruhen auf dem Kenntnisstand bei Drucklegung. Eine Rechtsverbindlichkeit kann daraus nicht abgeleitet werden. VFF, Frankfurt 2019

Grundsätzliche und besondere Nutzungsbedingungen des Verbandes Fenster + Fassade (VFF) Grundsätzliche Nutzungsbedingungen für Publikationen Alle Publikationen des Verbandes Fenster und Fassade (VFF) einschließlich aller ihrer Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrecht zugelassen ist, insbesondere die Vervielfältigung, Verbreitung, das Ausstellen, die Bearbeitung, Übersetzung, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, bedarf der vorherigen Zustimmung der Herausgeber. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung der Herausgeber unzulässig und strafbar. Die Herausgeber behalten sich insofern sämtliche in Betracht kommenden Ansprüche insbesondere auf Unterlassung und Schadenersatz ausdrücklich vor. Besondere Nutzungsbestimmungen für Dokumente in elektronischer Form Dokumente in elektronischer Form (beispielsweise DOC- oder PDF-Format) unterliegen ebenso wie die Druckfassungen dem Urheberrechtsschutz. Der in diesen Dokumenten genannte bzw. über eine Kennung identifizierbare Erwerber (nachfolgend Erwerber genannt) hat bei deren Nutzung zusätzlich zu den grundsätzlichen Nutzungsbedingungen (s.o.) Folgendes zu beachten: Der Erwerber darf Dokumente ausschließlich zur eigenen, betriebsinternen Nutzung an einem Einzelplatz bzw. im betriebsinternen Netz seines Unternehmens verwenden. Die Weitergabe von Auszügen, z.b. als Anlage zu einzelnen Schreiben, ist unter Angabe der Quelle gestattet. Nicht gestattet ist die Weitergabe der Dokumente mit bzw. in Form von sogenannten Serienbriefen. Der Erwerber hat dafür Sorge zu tragen, dass der Empfänger die erhaltenen Dokumente nicht weitergibt. Im Fall der Weitergabe haftet der Erwerber dem Herausgeber insbesondere für den entstehenden Schaden. Das Einräumen eines Zugangs für Dritte zu den Dokumenten, deren Einstellen (vollständig oder teilweise) in das Internet und/oder in lokale Intranetsysteme (z.b. Kundendatenbanken) ist nicht zulässig. Jegliche Umgestaltung der Dokumente ist nicht zulässig. Der Erwerber ist verpflichtet, diese nur sachgerecht zu nutzen. Er verpflichtet sich, die Zugriffsmöglichkeiten nicht missbräuchlich zu nutzen und den anerkannten Grundsätzen zum Schutz der Datensicherheit Rechnung zu tragen; er wird ferner den Herausgebern Hinweise auf eine missbräuchliche Nutzung unverzüglich anzeigen. Der Erwerber trägt im Übrigen Sorge dafür, dass unberechtigte Dritte nicht in den Besitz der Dokumente oder der von ihm oder dem Erwerber angefertigten Vervielfältigungsstücke gelangen oder sich unberechtigt Kenntnis vom Inhalt der Daten verschaffen. Verband Fenster + Fassade (VFF) Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren e.v. Technischer Ausschuss VFF Fachgremium Holzartenliste Seite 2 von 8

Inhalt 1 Einführung 3 2 Geltungsbereich 3 3 Produktbeschreibung 3 4 Prüfroutinen 7 4.1 Visuelle Tests 7 4.2 Messungen 7 1 Einführung Dieses Beiblatt ergänzt nachgewiesene produktspezifische Angaben zu dem VFF Merkblatt HO.06-4 Holzarten für den Fensterbau Teil 4: Modifizierte Hölzer. Das Merkblatt beschreibt die bekannten Modifizierungsverfahren und benennt die zur Herstellung maßhaltiger Außenbauteile aus Holz erforderlichen Eigenschaften modifizierter Holzprodukte und hierfür geeignete Nachweisverfahren. Die nachfolgend angegebenen Eigenschaften werden in dem Merkblatt erläutert und es finden sich allgemeine Hinweise. Es ist dort auch ein Literaturverzeichnis angegeben. 2 Geltungsbereich Dieses Beiblatt enthält die Produktbeschreibung des modifizierten Holzprodukts ACCOYA Holz, sowie die Beschreibung eines Schnellprüfverfahrens (Abschnitt 4), mit dem die Einhaltung der zugesicherten Produkteigenschaften überprüft werden kann (vgl. Tabelle B1, Abschnitt 2, Zeile 4). Es ist ausschließlich in Verbindung mit dem VFF Merkblatt HO.06-4 Holzarten für den Fensterbau Teil 4: Modifizierte Hölzer in der aktuellen Ausgabe anzuwenden. Das Beiblatt gilt maximal bis zu dem auf dem Deckblatt angegebenen Gültigkeitsdatum. Die Gültigkeitsdauer wird nach Rückfrage beim Hersteller von ACCOYA Holz bei unveränderter Eignung verlängert. Nimmt der Hersteller Änderungen vor, welche die Eigenschaften des Produkts beeinflussen, oder liegen ihm neue Erkenntnisse zu einzelnen, nachstehend aufgeführten Eigenschaften vor, hat er diese auch innerhalb der dreijährigen Gültigkeitsdauer unverzüglich unter Vorlage der entsprechenden Nachweise (Prüfberichte) der Gütegemeinschaft zu melden. Unter Berücksichtigung der vom Hersteller vorgelegten Nachweise wird dann eine Aktualisierung dieses Beiblatts erstellt und mit neuer Gültigkeitsdauer veröffentlicht. Dies gilt auch, falls das modifizierte Holzprodukt ACCOYA Holz nicht mehr hergestellt wird und dieses Beiblatt zurückgezogen werden muss. 3 Produktbeschreibung Bei dem modifizierten Holzprodukt ACCOYA Holz handelt es sich um nach dem weltweit patentierten Verfahren der Fa. ACCSYS Technologies Ltd., London, Vereinigtes Königreich acetylierte Radiata-Kiefer (Pinus radiata). Die vom Hersteller zugesicherten Eigenschaften von acetylierter Radiata-Kiefer (ACCOYA Holz) sind in Tabelle B1 zusammengefasst. Die in der nachstehenden Tabelle B1 aufgeführten Eigenschaftskennwerte beruhen auf entsprechenden Prüfberichten, bei denen im Fensterbau übliche Konstruktionen und Komponenten geprüft wurden. Bei Verwendung abweichender Konstruktionen und/oder Komponenten ist deren Eignung und/oder Verträglichkeit durch entsprechende zusätzliche Prüfungen nachzuweisen. ALLGEMEINER HINWEIS: Bei der Be- und Verarbeitung von ACCOYA Holz ist sorgfältig zu verfahren und die Anweisungen der Lieferanten (Klebstoffe, Beschichtungssysteme, Beschläge, Dichtungen, Dichtstoffe, Isolierglas) sind genau zu beachten. Die Ergebnisse können ev. in Abhängigkeit vom verwendeten Produkt unterschiedlich ausfallen. Daher dürfen in jedem Fall ausschließlich vom Lieferanten freigegebene Produkte eingesetzt werden. Aufgrund der verringerten Feuchtigkeitsaufnahme können Abbinde- und/oder Trockenzeiten verlängert sein. Falls verfügbar, werden neben den Eigenschaftskennwerten von ACCOYA Holz die Vergleichswerte für unbehandelte Radiata-Kiefer sowie z.t. für unbehandelte Gemeine Kiefer (Pinus sylvestris) angegeben. Bei den Zahlenwerten in der Tabelle B1 handelt es sich je nach Indices (x) um folgende Werte: 1 Mittelwert, Minimum... Maximum 2 Mittelwert/Maximum 3 Mittelwert/charakteristischer Wert 4 Mittelwert/Minimum Seite 3 von 8

Tabelle B1: Eigenschaften von acetylierter Radiata-Kiefer (ACCOYA Holz) Eigenschaft ACCOYA Holz Hinweise für die Anwendung 1. Allgemeine Eigenschaften Holzart(en) Pinus radiata (PNRD: Radiata-Kiefer, Radiata Pine,) aus Plantagenanbau Holzqualität EN 942: J10. Die Accoya-Sortierqualität A1 entspricht dieser Aussehensklasse. Die Accoya-Sortierqualität A2 entspricht der Aussehensklasse J20 2. Herstellungsverfahren Modifizierungsverfahren Struktur- und Farbänderungen durch Modifizierung Prüfroutinen zur Überprüfung der zugesicherten Eigenschaften Acetylierung im geschlossenen Autoklaven Nachweise der Qualitätssicherung: - KOMO-Zertifikat BRL 0605 Modifiziertes Holz - FCBA-Zertifikat Nr. 517-17-2297 - ICC-ES Evaluation Report ESR 2825 Durch die Acetylierung werden die Harze teilweise gelöst und sammeln sich an der Oberfläche, dies führt zu einer olivbraunen, eichenähnlichen Farbveränderung der Oberfläche. Die Acetylierung führt nicht zu Rissbildung oder Zellkollaps. Eintauchen des Holzquerschnitts 30 bis 50 mm in kaltes Wasser (20 2 C) (Lagerung auf Stapelleisten). Messung der Querschnittsabmessungen vor und nach 24-stündiger Wasserlagerung Durch einen bestimmten Acetylierungsgrad wird sichergestellt, dass das behandelte Holz über den gesamten Querschnitt die Dauerhaftigkeitsklasse 1 erreicht. Dieser wird durch ständige Eigen- und Fremdüberwachung nachgewiesen. Die prozessbedingten Verfärbungen (leichtes Nachdunkeln der Oberfläche) wirken sich nicht negativ auf die Be- und Verarbeitung aus. Maximale Querschnittszunahme: + 2,5 % bei rückgetrocknetem Holz (darrtrocken) + 1,5 % bei klimatisiertem Holz (Raumklima) Siehe auch Punkt 3 3. Materialeigenschaften 3.1 Physikalische Eigenschaften Resistenz gegen holzzerstörende ACCOYA Radiata Pilze Klasse 1 Klasse 4-5 Resistenz gegen Bläue nicht resistent Bläueschutz erforderlich Rohdichte 1 g/cm³ ACCOYA Radiata Rohdichtekontrolle im Rahmen der (bei 20 C/65 % rel. Luftfeuchte) 0,53 0,45... 0,61 0,47 0,42... 0,55 Wareneingangsprüfung erforderlich. Ausgleichsholzfeuchte (bei 20 C/65 % rel. Luftfeuchte) % ACCOYA Radiata Mit handelsüblichen Geräten zur 4,5 9,8 Schätzung der Holzfeuchte nach elektrischem Widerstands- und kapazitivem Verfahren sind nur orientierende Die Fasersättigung von ACCOYA liegt circa bei 10 %... 12 % Schätzungen möglich, da diese nicht für Messungen unterhalb 6,0 % geeignet sind. Beim kapazitiven Verfahren ist die Rohdichte auf 510 kg/m³ einzustellen. Quellungs- und Schwindungseigenschaften ACCOYA Radiata Radial % 0,7 /1,0 3,4 / 4,0 Tangential % 1,5 / 2,3 7,9 / 9,6 Axial % 0,13/0,36 k.a. Kapillare Wasseraufnahme 2 ACCOYA Radiata Radial kg/m 2.h -0,5 0,41/0,50 0,64/0,78 Tangential kg/m 2.h -0,5 0,30/0,42 0,27/0,50 Axial kg/m 2.h -0,5 1,6/2,3 2,0/2,5 Brandverhalten D nach EN 13501-1, B2 nach DIN 4102 Wärmeleitfähigkeit ( D -Wert) W/mK 0,12 Nennwert der Wärmeleitfähigkeit nach EN 12664 in Verbindung mit EN 10456 Seite 4 von 8

Eigenschaft ACCOYA Holz Hinweise für die Anwendung 3.2 Mechanische Eigenschaften Biegefestigkeit 3 N/mm² ACCOYA A1 Radiata Festigkeitsklassen gem. EN 338 45,3/22,7 43,0/25,8 (Bauholz für tragende Zwecke Festigkeitsklassen): Accoya-Sortierklasse A1: C22 Accoya-Sortierklasse A2: C16 Biege- Elastizitätsmodul 3 Druckfestigkeit senkrecht und parallel zur Faserrichtung 3 N/mm² ACCOYA Radiata 9920/5290 9060/5200 N/mm² ACCOYA Radiata Axial 58,5/40,2 42,5/31,5 Radial 5,8/4,8 5,0/4,5 Tangential 4,4/3,6 3,3/2,4 Bruch- kj/m² ACCOYA Radiata Schlagarbeit 3 50,0/22,0 48,0/20,0 Schraubenausziehwiderstand 4 Oberflächenhärte 4 (Jankahärte) kn ACCOYA Radiata Kiefer Im Neuzustand, gemessen mit SPAXradial 2,4 / 2,0 2,0 / 1,7 1,7 / 1,5 Senkkopf-Schrauben Kreuzschlitz Z, tang. 2,0 / 1,7 1,7 / 1,2 1,7/ 1,5 3,5 x 35 mm und ASSY 3.0 Klavierbandschraube 3,5 x 35 mm axial 1,9 / 1,4 1,4 / 1,0 1,5 / 1,1 kn ACCOYA Radiata radial 4,0/ 2,9 2,8 / 1,8 tangential 4,2 / 3,2 2,7 / 1,6 axial 6,6 / 5,4 3,6 / 2,8 Brinellhärte N/mm² k.a. 23,4 13-19 3.3 Chemische Eigenschaften Registrierung, Bewertung, Zulassung, Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) nicht zutreffend. Während der Acetylierung werden ausschließlich unbedenkliche Stoffe eingesetzt bzw. produziert. 4. Eignung für den Fensterbau 4.1 Eignung im Bereich der Fensterkomponenten Lamellierte und/oder keilgezinkte Kanteln: Eignungs- - 3 Lamellen ACCOYA, Geprüft wurden folgende Kombinationen: prüfung - 1 Lamelle ACCOYA, 2 Lamellen Kiefer, - 1 Lamelle ACCOYA, 2 Lamellen Haftfestigkeit von Klebstoffen Verträglichkeit mit Oberflächenbeschichtungen Verträglichkeit mit Beschlägen und Befestigungsmitteln Fichte Im Allgemeinen kein Unterschied zu unbehandelter Radiata-Kiefer. MUF- Systeme sind jedoch nicht zu empfehlen. Im Allgemeinen kein Unterschied zu unbehandelter Radiata-Kiefer Bei lasierender Beschichtung können sich Stapelleisten-Auflagen abzeichnen, daher sollte ein Referenzmuster für den Endkunden erstellt werden. Essigsäuregehalt kann zu Korrosion (Oxydation, Weißrost, Rotrost) von Metallen führen. Für die Lamellierung und Keilzinkung können EPI-Klebstoffe empfohlen werden. Produkte verwenden. Produkte verwenden. Hirnholzversiegelung empfohlen. Zwischenschliff kann ev. entfallen. Produkte verwenden. Verschmutzungen, z.b. nach dem Einbau, sollten innerhalb von 8 Stunden beseitigt werden, um Verfärbungen zu vermeiden. Vorzugsweise sind Befestigungsmittel aus Edelstahl (A2/A4) zu verwenden. Sind keine solchen oder andere korrosionsbeständige Metalle verfügbar, ist die Verwendung beschichteter Befestigungsmittel in Betracht zu ziehen. Produkte verwenden Seite 5 von 8

Eigenschaft ACCOYA Holz Hinweise für die Anwendung Verträglichkeit mit Dichtstoffen (Haftverhalten) Verträglichkeit mit Dichtprofilen Verwendbarkeit im Kontakt mit dem Isolierglasrandverbund Hinweise zur Be- und Verarbeitung Sägen, Fräsen, Schneiden, Bohren, Eindrehmoment Schrauben, etc. Staubentwicklung Emissionen während der Verarbeitung (flüchtige Stoffe, für die MAK-Werte gelten) Entsorgung von Produktionsabfällen Altholzverordnung Besonders besorgniserregende Stoffe nach REACH ( Kandidatenliste ) Gefahrstoffe nach TRGS 900 WG 1: Neutral-Silicon: keine Beeinträchtigung festgestellt WG 2: Alkoxy-Silicon: bedingt geeignet! WG 3: MS-Dichtstoff: keine Beeinträchtigung festgestellt WG 1: Polyethylen, Polypropylen (EPDM): keine Beeinträchtigungen festgestellt WG 2: Silicon-Kautschuk: keine Beeinträchtigungen festgestellt WG 3, WG 4: Thermoplastische Elastomere: keine Beeinträchtigungen festgestellt WG 5: Weich-PVC: keine Beeinträchtigungen festgestellt Im Rahmen der Kurzprüfung: Isolierglastest P3 nach ift Richtlinie DI-01/1 (nur Fall 1) wurden keine Beeinträchtigungen festgestellt Das Holz der acetylierten Radiata-Kiefer (ACCOYA ) ist im Vergleich zu unbehandeltem Radiata-Holz leicht und werkzeugschonend zu bearbeiten. Feinstaubanteil deutlich erhöht gegenüber unbehandeltem Holz. Unbeschichtetes ACCOYA -Holz kann Essigsäure emittieren Nicht zutreffend. Während der Acetylierung werden ausschließlich unbedenkliche Stoffe eingesetzt bzw. produziert. 4.2 Eignung als Endprodukt (Holzfenster) Verleimung und Festigkeit Die Untersuchungen erfolgten an mit im Eckbereich EPI-Klebstoffen verklebten Schlitz- Zapfen-Verbindungen, hergestellt in Anlehnung an DIN 68 121. Bei Massivkanteln sowie dreifach verleimten Kanteln aus ACCOYA (jeweils IV 68 und IV 78) wurde die Gewichtsklasse (Flügelgewicht) 130 kg (IV 68) und 150 kg (IV 78) erreicht. Haftungsunverträglichkeit mit essigsäurehärtenden Silicon-Dichtstoffen. Einsatz von Primern erforderlich. Produkte verwenden Produkte verwenden Produkte verwenden Die Verarbeitung von ACCOYA führt in Allgemeinen zu glatten Oberflächen mit geringerem Holzausbruch als bei unbehandeltem Holz. Der Zwischenschliff kann ev. entfallen. Die Einsatzempfehlungen der Lackhersteller sind zu beachten Bei Vergleichsmessungen der Holz- Berufsgenossenschaft in einem Verarbeitungsbetrieb wurde keine Überschreitung der MAK-Werte festgestellt. Bei Vergleichsmessungen er Holz- Berufsgenossenschaft in einem Verarbeitungsbetrieb wurde keine Überschreitung der MAK-Werte festgestellt. Produktionsabfälle von ACCOYA sind in die Altholzkategorie A II einzuordnen. Sicherheitsdatenblatt verfügbar Für andere konstruktive Eckverbindungsvarianten (z.b. Dübel-, mechanische Verbindungen) sind entsprechende Nachweise zu führen. Seite 6 von 8

Eigenschaft ACCOYA Holz Hinweise für die Anwendung Freibewitterung von Fenstern Nach vier Jahren Freibewitterung wurden an ACCOYA -Fenstern keine Veränderungen festgestellt. Es gab keine Korrosion an Edelstahl- und beschichteten Befestigungsmitteln, keine geöffneten Fugen und keine Schäden an den beschichteten Oberflächen. 5. Endprodukt Emissionsprüfung Kammerprüfung Rest-Emissionen von Essigsäure, auch aus beschichtetem ACCOYA -Holz führen in der Regel nicht zu wahrnehmbaren Geruchsbelästigungen 4 Prüfroutinen Die Verarbeiter von ACCOYA Holz können sich vermittels folgender, einfach durchzuführender Tests im Rahmen ihrer Wareneingangskontrolle davon überzeugen, dass die gelieferte Partie die vorstehend genannten Eigenschaften erfüllt. 4.1 Visuelle Tests Überprüfung der Lieferungen auf Vollständigkeit und Übereinstimmung mit der jeweiligen Bestellung. Die Übereinstimmung der gelieferten Ware mit dem KOMO-Produktzertifikat Nr. 33058 muss deklariert sein, außerdem muss die Lieferung einen Hinweis auf die Produktionsnummer (Losnummer/Chargennummer) enthalten. 4.2 Messungen 4.2.1 Benötigte Messinstrumente a) Holzfeuchtemessgerät b) Messschieber c) Wasserbehälter mit kaltem Wasser (20 2 C) 4.2.2 Probekörper Für diesen Versuch werden Kantelabschnitte von 300 mm Länge verwendet. 4.2.3 Vorbereitung der Probekörper Die Holzfeuchte der Probekörper wird bestimmt. Bei Verwendung der elektrischen Widerstandsmethode muss das Messgerät auf Radiata-Kiefer, Kiefer oder Nadelholz eingestellt werden. Wird ein nach der kapazitiven Methode (Dielektrizität) arbeitendes Messgerät verwendet, muss eine Rohdichte von 510 kg/m³ eingestellt werden. Die Probekörper müssen eine Holzfeuchte von maximal 6-7% aufweisen. Ist dies nicht der Fall, müssen sie rückgetrocknet werden und die Holzfeuchte ist nach der Trocknung erneut zu bestimmen. 4.2.4 Durchführung der Prüfung An einem Ende der Probekörper werden Dicke und Breite markiert und mit dem Messschieber gemessen (vgl. Bild B1). Die Messwerte werden notiert. Die Probekörper werden dann mit diesem Ende in den Wasserbehälter gestellt, so dass zwischen 30 und 50 mm der Probekörper in das Wasser eintauchen und 24 1 h im Wasserbad belassen. Bild B1: Messung der Länge und Breite des Prüfkörpers 4.2.5 Ermittlung der Ergebnisse Die Probekörper werden aus dem Wasserbehälter entnommen, überschüssiges Wasser entfernt. Danach wird die Holzfeuchte der Probekörper an dem ins Wasser eingetauchten Ende gemessen, sie muss nunmehr einen deutlich höheren Wert haben (> 20 %). Die Länge und Breite nach der Wasseraufnahme werden gemessen und notiert. Ermittlung der Längen- und Breitenzunahme: l 2 /b 2 - l 1 /b 1 l/ b = ---------------- x 100 (%) l 1 /b 1 Wobei: l/ b: Längen- bzw. Breitenzunahme des Prüfkörpers l 1 /b 1 : Länge/Breite des Prüfkörpers vor Wasserlagerung l 2 /b 2 : Länge/Breite des Prüfkörpers nach Wasserlagerung Seite 7 von 8

4.2.6 Anforderungen Die maximale Querschnittszunahme darf nicht mehr als: + 2,5 % bei rückgetrocknetem Holz (darrtrocken) und + 1,5 % bei klimatisiertem Holz (Raumklima) betragen. Verband Fenster + Fassade Gütegemeinschaft Fenster, Fassaden und Haustüren e.v. Walter-Kolb-Straße 1-7 60594 Frankfurt am Main Telefon: 069 / 95 50 54-0 Telefax: 069 / 95 50 54-11 Homepage http://www.window.de E-Mail: vff@window.de; ral@window.de Seite 8 von 8