Aussichten für Gold zunehmend bullisch 11.07.2017 Clive Maund In unserem letzten Update hatten wir gedacht, dass Gold seiner üblichen saisonalen Schwäche in diesem Jahr vielleicht entkommen könnte, aber das war nicht der Fall. Stattdessen begann ein relativ steiler Abwärtstrend und am vergangenen Freitag ist der Kurs erneut deutlich eingebrochen. Die gute Nachricht ist, dass dieser Einbruch das Gesamtbild nicht beeinträchtigt hat. Die Situation ist weiterhin äußerst bullisch und der Rückgang hat zudem den Vorteil, dass ein Großteil schwachen Hände nun aus ihren Positionen gespült wurde. Das werden wir auch anhand des aktuellen Charts mit den Daten des Commitments of Traders (COT) Reports sehen. Der gesamte Sektor befindet sich nun in der Ausgangslage für eine baldige Umkehr und den Start eines starken Aufwärtstrends. Im aktuellen 6-Monats-Goldchart sehen wir den Abwärtstrend, der Anfang Juni begann und den Kurs am Freitag unter das Mai-Tief sinken ließ. Die gleitenden Durchschnitte sind bearish angeordnet und Gold ist entsprechend dem RSI jetzt überverkauft. Auch der MACD zeigt zunehmend einen überverkauften Zustand an. Seite 1/12
Im 20-Monatschart erkennen wir, dass Gold unter einem Rounding Top nach unten gedrückt wird. Da die COT-Daten und das Sentiment bereits äußerst bullische Signale senden, gehen wir nicht davon aus, dass der Goldpreis unter die eingezeichnete blaue Trendlinie fällt, insbesondere da gegen Ende des Monats auch positive saisonale Faktoren wieder zum Tragen kommen sollten. Wir rechnen folglich mit einem Ausbruch des Kurses aus dem Rounding-Top-Muster in nicht allzu ferner Zukunft. Dies wäre eine extrem bullische Entwicklung, die den Beginn eines neuen Aufwärtstrends markieren würde. Seite 2/12
Der langfristige 8-Jahreschart zeigt nach wie vor eine Bodenbildung in Form einer riesigen, umgekehrten Schulter-Kopf-Schulter-Formation. In diesem Chart wirkt der Einbruch des Goldkurses in den letzten Wochen winzig und wie wir sehen hat er das große Ganze nicht beeinflusst. Wenn diese Interpretation korrekt ist, befinden wir uns sowohl preislich als auch zeitlich an einem exzellenten Punkt für Käufe. Es ist wirklich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass die Bildung dieses Bodens am Goldmarkt bereits Mitte 2013 begann. Seite 3/12
Der jüngste COT-Chart macht einen zunehmend bullischen Eindruck. Die großen Spekulanten geben endlich auf und "werfen das Handtuch", was sich am recht dramatischen Rückgang ihrer Long-Positionen in den letzten Wochen ablesen lässt. Die Positionen nähern sich vom Umfang her nun dem extrem niedrigen Niveau, das beim Tief im Dezember 2015 verzeichnet wurde. Für interessierte Investoren sind das außerordentlich gute Neuigkeiten. Es gibt zwar noch Raum für Verbesserungen Seite 4/12
und falls der Goldkurs weiter nachgibt, werden sich diese auch manifestieren, aber dieser Raum ist nunmehr stark begrenzt. Wir befinden uns hier entweder an einem wichtigen Boden oder ganz in der Nähe. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um die Aktien der besseren Gold- und Silberbergbauunternehmen zu kaufen. Wir möchten außerdem darauf hinweisen, dass sich der Edelmetallsektor typischerweise antizyklisch zu den allgemeinen Aktienmärkten verhält, d. h. er wird wahrscheinlich profitieren, wenn es dort abwärts geht. Der 8-Jahreschart des GDX, der stellvertretend für den Sektor der Goldunternehmen steht, zeigt ebenfalls die Bildung einer großen Schulter-Kopf-Schulter-Formation, die dem Muster des Goldkurses selbst stark ähnelt. Die Gültigkeit dieser Formation wird durch das hohe Handelsvolumen während des Kursanstiegs nach der Bildung des "Kopfes" bestätigt, d. h. während der Rally ausgehend von den Tiefs Ende 2015. Da der Goldpreis sich derzeit in der Nähe der Tiefs der rechten Schulter bewegt, glauben wir, dass nun ein guter Zeitpunkt für den Aufbau von Positionen bei den Edelmetallaktien ist. Dafür spricht zudem, dass die Marktstimmung in diesem Sektor, wie wir wissen, derzeit entsetzlich ist. Die breite Masse der Anleger würde die Aktien der Minengesellschaften nicht einmal mit der Seite 5/12
Kneifzange anfassen, so wie das auch schon Ende 2015 war. Die COT-Daten sehen mittlerweile ebenfalls sehr bullisch aus und jeder weitere, kurzfristige Kursrückgang würde das Gesamtbild höchstens von "sehr bullisch" in "extrem bullisch" ändern. Der 20-Monatschart des GDX macht auf den ersten Blick einen eher furchterregenden und abschreckenden Eindruck, denn die Seite 6/12
Serie der tieferen Tiefs in der jüngeren Vergangenheit und die sinkenden gleitenden Durchschnitte deuten auf einen Einbruch unter die nächste Unterstützungslinie und eine rasante Talfahrt bis zur darauf folgenden Unterstützung im Bereich von 19 $ hin. Es gibt jedoch verschiedene Anzeichen dafür, dass sich eine Umkehr anbahnt, auch wenn diese zugegebenermaßen eventuell erst nach einem Absturz auf 19 $ erfolgen wird. Die bullischen Faktoren sind die Konvergenz des Preises mit den gleitenden Durchschnitten und, wie oben erwähnt, die bullischen COT- und Sentimentindikatoren. Halten Sie Ausschau nach einer deutlichen Umkehrformation im Kerzenchart oder nach einem Ausbruch des Kurses über die eingezeichnete Halbkuppel. Seite 7/12
Der 6-Monatschart des GDX zeigt die Kursbewegungen der letzten Wochen im Detail und macht den Einbruch in einen Unterstützungsbereich deutlich. Selbst wenn diese Zone nach unten durchbrochen wird, gehen wir davon aus, dass die bullischen Faktoren schon bald zu einer Umkehr des Kurses nach oben führen werden. Seite 8/12
Die Charts des Dollarindex sehen indes weiterhin düster aus. Im 8-Monatschart können wir erkennen, wie der Kurs unterhalb einer parabolischen, abwärts gerichteten Trendlinie fällt, deren Krümmung zunehmend steiler nach unten zeigt. Wenn dieser Trend den Dollar weiter sinken lässt, sollte sich das positiv auf den Goldpreis auswirken - auch wenn davon bislang noch nichts zu sehen war. Ein Ausbruch des Dollars aus der Parabel wäre natürlich bullisch für die US-Währung. Seite 9/12
Auch der 8-Jahreschart des Dollars ist nicht gerade inspirierend. Ein großes, bearishes Broadening Top scheint sich der Vollendung zu nähern und der Kurs scheint sich in Richtung der Untergrenze dieses Chartmusters bei derzeit etwa 90,5 Punkten zu bewegen. Ein Einbruch unter dieses Niveau würde wahrscheinlich weitere Kursverluste nach sich ziehen und könnte dazu führen, dass sich die Abwärtsbewegung beschleunigt. Falls sich der Dollar weiterhin deutlich schwächer entwickelt, sollte das selbstverständlich gut für Gold und Silber sein. Seite 10/12
Kommen wir noch kurz auf ein eher esoterischen Thema zu sprechen. Wie auch anderswo angemerkt wurde, hat der Goldkurs und vor allem der Silberkurs - die Tendenz, sich bei Vollmond umzukehren. Am Wochenende hatten wir gerade einen Vollmond und im Kerzenchart des Silberpreises könnte sich am Freitag eine Umkehrformation gezeigt haben. Vielleicht ist also der Zeitpunkt einer Trendwende im Edelmetallsektor gekommen. Als pragmatische Trader müssen wir uns nicht den Kopf darüber zerbrechen, warum das so ist. Wenn erwiesen ist, dass es funktioniert, können wir es nutzen. Da wir nun einmal bei solchen Dingen sind, zum Schluss noch ein Wort zu den seismischen Aktivitäten unter dem Supervulkan im Yellowstone-Nationalpark, die in letzter Zeit stark zugenommen haben. In den vergangenen Wochen wurden hunderte leichter Beben aufgezeichnet. Vielleicht haben Sie davon gelesen. Das Timing eines möglichen Ausbruchs ist, vorsichtig ausgedrückt, eher schwierig zu bestimmen, denn der letzte ist immerhin 640.000 Jahre her. Offenbar ist eine Eruption jedoch bereits überfällig. Abgesehen davon, dass ein Ausbruch des Supervulkans die Vereinigten Staaten zerstören würde - welche Auswirkungen hätte er auf den Goldpreis? Das ist schwer vorherzusagen, denn für ein Ereignis vergleichbaren Ausmaßes gibt es keinen Präzedenzfall. Wir wissen jedoch mit Sicherheit, dass die Manipulationen des Goldpreises an der COMEX mit sofortiger Wirkung enden Seite 11/12
würden, weil die New Yorker Terminbörse trotz ihrer großen Entfernung vom Yellowstone-Nationalpark unter einer 2,5 m hohen Ascheschicht begraben würde. In der Folge könnte die Shanghai Gold Exchange an Bedeutung gewinnen und zum Mittelpunkt des Goldmarktes avancieren. Sie wissen schon - es gibt nichts, das nicht für irgendjemanden von Nutzen wäre. Clive Maund www.clivemaund.com Der Artikel wurde am 10.07.17 auf www.clivemaund.com veröffentlicht und exklusiv für GoldSeiten übersetzt. Dieser Artikel stammt von GoldSeiten.de Die URL für diesen Artikel lautet: https://www.goldseiten.de/artikel/338906--aussichten-fuer-gold-zunehmend-bullisch.html Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer! Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt! Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright by GoldSeiten.de 1999-2019. Es gelten unsere AGB und Datenschutzrichtlinen. Seite 12/12