Wohnform und am Studienort verbrachte Wochenenden

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Transkript:

Wohnform und am Studienort verbrachte Wochenenden Einleitung Mit der Aufnahme eines Studiums beginnt ein neuer Lebensabschnitt, der oft auch mit einer Veränderung der Wohnsituation/Wohnform einhergeht. Viele Studierende verlassen ihren Herkunftsort und entwickeln eine eigenständige Lebensweise in zunehmender finanzieller Unabhängigkeit von den Eltern (z. B. durch eigene Erwerbstätigkeit). Dazu gehört auch die Entscheidung für eine bestimmte Wohnform. Diese ist im starken Maße durch die finanzielle Situation beeinflusst. Die Mieten an den Studienstandorten sind in den letzten Jahren besonders in Großstädten wie Berlin, Hamburg, Köln oder München deutlich gestiegen (Bauer, 2017). Mangel an bezahlbarem Wohnraum stellt einen erheblichen Stressfaktor dar, mit dem Studierende umgehen müssen. Der Auszug aus dem Elternhaus in eine eigene Wohnung (allein oder mit Partner_in) oder in eine Wohngemeinschaft wird u. a. von folgenden Faktoren bestimmt: dem Alter der Studierenden, den finanziellen Möglichkeiten bzw. der Bildungsherkunft, dem Wohnangebot am Studienort und der Nähe zum Heimatort (Middendorff, Apolinarski, Becker, Bornkessel, Brandt, Heißenberg et al., 2017). Ältere Studierende z. B. wohnen seltener bei ihren Eltern, im Wohnheim oder in einer Wohngemeinschaft. Es zeigen sich Zusammenhänge zwischen der Wohnform und dem Gesundheits- und Risikoverhalten von Studierenden, z. B. in Bezug auf den Alkoholkonsum (Boot, Rosiers, Meijman & van Hal, 2010). Studierende können ihre Vorstellungen bezüglich der Gestaltung ihres Wohn- und Lebensraumes aufgrund von finanziellen Einschränkungen selten vollständig umsetzen. So kann Unzufriedenheit entstehen (Middendorff, Apolinarski, Poskowsky, Kandulla & Netz, 2013), die auch die Studienleistung beeinträchtigt. Ein Ortswechsel zur Aufnahme des Studiums ist ein Risiko für das aus Eltern und Freund_innen bestehende soziale Netz am Herkunftsort. Das Netzwerk kann durch Besuche an Wochenenden gepflegt werden. Gleichwohl gilt es am neuen Wohnort neue soziale Netze aufzubauen. Hierbei können Angebote der Hochschule unterstützen. Nützlich ist dabei zu wissen, ob Studierende ein darauf zielendes Angebot der Hochschule an Wochenenden wahrnehmen würden oder den Hochschulstandort ausschließlich an Studientagen aufsuchen. Methode Die Studierenden wurden um die Angabe gebeten, ob sie allein, mit dem_der (Ehe-)Partner_in, bei den Eltern oder in einer Wohngemeinschaft wohnen. Zudem sollten sie berichten, wie viele Wochenenden sie während des Semesters an ihrem Studienort verbringen. 1

UHR TU Kaiserslautern Kernaussagen Die Mehrheit der Studierenden ist aus dem Elternhaus ausgezogen (79,8 %). Die meisten Befragten wohnen allein (32,1 %) oder in einer Wohngemeinschaft (28,3 %). Anteilig mehr weibliche als männliche Studierende wohnen mit dem_der (Ehe-) Partner_in zusammen ( : 27,9 %, : 12,3 %). Anteilig mehr männliche als weibliche Studierende wohnen in einer Wohngemeinschaft ( : 22,4 %, : 33,4 %). Nur ein knappes Drittel der Studierenden (30,2 %) der TU Kaiserslautern verbringt den überwiegenden Teil der Wochenenden im Semester (mindestens 13) am Studienort. Ein ähnlich hoher Anteil ist im Semester nur an ein bis vier Wochenenden in Kaiserslautern anzutreffen (34,5 %). Ergebnisse Wohnform Die meisten Studierenden der TU Kaiserslautern leben allein in einer Wohnung (32,1 %), etwas weniger in einer Wohngemeinschaft (28,3 %), knapp ein Fünftel bei den Eltern oder Verwandten bzw. mit dem_der Partner_in in einer eigenen Wohnung. Männliche Studierende wohnen häufiger in einer Wohngemeinschaft als weibliche ( : 22,4 %, : 33,4 %). Weibliche Studierende leben dagegen häufiger mit dem_der (Ehe-) Partner_in zusammen ( : 27,9 %, : 12,3 %). Die Anteile der männlichen und weiblichen Studierenden, die allein ( : 30,7 %, : 33,3 %) oder bei den Eltern/Verwandten wohnen ( : 19,1 %, : 21,1 %; vgl. Abbildung 1), unterscheiden sich kaum. Von den Studierenden der Fachbereiche Chemie, Physik, Informatik, Mathematik, Wirtschaftswissenschaften und Bauingenieurwesen leben jeweils die meisten allein, von den Studierenden des Fachbereichs Biologie die meisten (31,9 %) bei ihren Eltern/Verwandten. Der Anteil der Studierenden, die mit ihrem_ihrer (Ehe-) Partner_in zusammenwohnen, ist im Fachbereich Sozialwissenschaften am höchsten (31,5 %). Die meisten Studierenden der Fachbereiche Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Elektro- und Informationstechnik, Architektur sowie Raum- und Umweltplanung leben in einer Wohngemeinschaft (vgl. Abbildung 2). Am Studienort verbrachte Wochenenden 30,2 % der Befragten sind im Semester an 13 bis 16 Wochenenden in Kaiserslautern. Ein Drittel (34,5 %) der Studierenden ist nur ein bis vier Wochenenden im Semester am Studienort. Die Anzahl der am Studienort verbrachten Wochenenden im Semester unterscheidet sich zwischen weiblichen und männlichen Studierenden kaum (vgl. Abbildung 3). Am höchsten ist der Anteil der Studierenden, die ihre Wochenenden fast immer (13 16 Wochenenden während des Semesters) am Studienort verbringen, bei Studierenden der Mathematik (46,1 %). Der Anteil der Studierenden, die nur selten die Wochenenden in Kaiserslautern verbringen (ein bis vier Wochenenden während des Semesters), ist bei den Befragten der Fachbereiche Sozialwissenschaften (45,4 %) und Bauingenieurwesen (43,7 %) am höchsten (vgl. Abbildung 4). 2

Literatur Bauer, F. (2017). IW-DREF-Studentenwohnpreisindex. Zugriff am 22.08.2018. Verfügbar unter https://www.uni-heidelberg.de/md/journal/2017/10/iw_gutachten_dref_studentenwohnpreisindex_2017.pdf Boot, C. R. L., Rosiers, J. F. M., Meijman, F. J. & van Hal, G. F. G. (2010). Consumption of tobacco, alcohol, and recreational drugs in university students in Belgium and the Netherlands: The role of living situation. International Journal of Adolescent Medicine and Health, 22 (4), 527 534. Middendorff, E., Apolinarski, B., Becker, K., Bornkessel, P., Brandt, T., Heißenberg, S. et al. (2017). Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2016. 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt vom Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Zugriff am 02.02.2018. Verfügbar unter https://www.bmbf.de/pub/21._sozialerhebung_2016_hauptbericht.pdf Middendorff, E., Apolinarski, B., Poskowsky, J., Kandulla, M. & Netz, N. (2013). Die wirtschaftliche und soziale Lage der Studierenden in Deutschland 2012. 20. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerks durchgeführt durch HIS Hochschul-Informations-System (Wissenschaft). Bonn, Berlin: Bundesministerium für Bildung und Forschung. 3

UHR TU Kaiserslautern Grafische Ergebnisdarstellung Abbildung 1: Wohnform, differenziert nach Geschlecht. Abbildung 2: Wohnform, differenziert nach Fachbereichen. 4

Abbildung 3: Am Studienort verbrachte Wochenenden (im Semester), differenziert nach Geschlecht. Abbildung 4: Am Studienort verbrachte Wochenenden (im Semester), differenziert nach Fachbereichen. 5