Beschreibung neuer Pteromalidcn aus Ungarn (Hymenoptera, Chaleidoidea)

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ANNALES HISTORICI-NATURALES MUSEI NATIONALIS HUNGARICI Tomus 06. Budapest 1974. Beschreibung neuer Pteromalidcn aus Ungarn (Hymenoptera, Chaleidoidea) Von G. SZELÉNYI, Budapest Abstract Description of new Pteromalid wasps from Hungary viz. Boucekina gen. n. with the type species B. splendens sp. n., Norbanus brevicornis sp. n., and Picroscytoides erdoesi sp. n., the latter bred from larvae of Cephus pygmaens L. 2 figures. Boucekina gen. n. (Abb. 1) Kopf quer, innere Augenränder nach unten sehr schwach divergierend, Antennen tief unter der Gesichtsmitte, sehr wenig höher als die untere Augenlinie eingelenkt, 12-gliedrig: 11253, die Ringgliedcr nicht scharf von den proximalen Geißelgliedern abgesetzt, das erste Geißelglied nur wenig breiter als die Ringglieder, Scapus die vordere Ocelle nicht erreichend. Beide Mandibeln mit 4 Zähnen, der unterste Zahn bedeutend größer als die anderen und stark zugespitzt, die restlichen Zähne schwach entwickelt. Thorax mit durchlaufenden, nach hinten jedoch allmählich seichter eingedrückten Parapsidenfurchen. Scutellum ohne Querfurche, Postnotum spiegelglatt, Propodeum ebenfalls, mit einer sehr feinen Längsleiste. Pronotum abgerundet, Collare nicht vorhanden. Flügel glashell, Behaarung dunkel Speculum vorhanden, Basalzelle kahl, Costalzelle mit zerstreuten Härchen, Marginális länger als die Postmarginalis und kürzer als die Stigmalis. Beine normal, Hinterleib etwa von Thoraxlänge, nur die Spitzen der Bohrerklappen sichtbar. Typische Art: Boucekina splendens sp. n. Die Gattung gehört in die Tribe Ormocerini und ist am nächsten mit Ammeia DEL., 1962 verwandt von der sie sich in der Form der Antennen unterscheidet, die nur 12 Glieder haben und deren Ringglieder allmählich in den Geißel übergehen und von den proximalen Geißelgliedern kaum unterscheidbar sind. Die neue Gattung benenne ich zu Ehren meines lieben Freundes Dr. Z. BOTJCEK, London, in Würdigung seiner hervorragenden Leistungen in der Erforschung der Chalcidoiden. Boucekina splendens sp. n. (Abb. 1) Weibchen. Kopf rötlich violett, Clypeus mehr grünlich, Antennen dunkelbraun, Scapus mit schwachem Metallschimmer (eine einzige Paratype hat gelben Scapus). Thorax rötlich-kupfrig, Scutellum mehr grün, Propodeum durchaus grün, Beine schwarz, Knie und Spitze der Tibien, sowie die Tarsen das Endglied ausgenommen, gelb. Hinterleib mit grünlich-goldigem Metallschimmer.

348 G. SZELÉNYI Abb. 1. Boucekina splendens gen. n. und sp. n. O : Pedicellus und Fühlergeißel. Abb. 2. Norbanus brevicornis sp. n. 9 : Pedicellus und Fühlergeißel Kopf stark quer (von oben gesehen 43: 10), breiter als der Thorax (43: 36), überall fein, am Scheitel und Clypeus dichter netzrunzelig, von vorne gesehen etwas breiter als hoch. Antennen ziemlich stark gekeult, das Endglied etwa dreimal so breit wie das erste Fadenglied ; Pvinglieder nur sehr undeutlich von den Geißelgliedern unterscheidbar, sämtliche Glieder vom ersten Ringglied an allmählich verbreitert und stark quer, fast unmerklich kurz behaart und mit spärlichen Sensillae. Pedicellus länger als die einzelnen Geißelglieder, das Endglied so lang wie die drei vorhergehenden Glieder zusammen. Augen kahl, fast doppelt so lang wie breit (22:12), Wangen kurz, fast nur 1/3 so lang wie ein Auge (8:22) und 1/4 so lang wie die Breite der Mundöffnung. Clypeus in der Mitte sehr schwach vorgezogen. Thorax nicht vollkommen 1 1/2-mal so lang wie breit (48:36), Pronotum ohne scharfem Rand, nach vorne allmählich abschüssig und sich verjüngend ; Mesoscutum etwas breiter als lang, fein netzrunzelig und glänzend, Parapsidenfurchen vor dem Scutellarfurche etwas verschwommen werdend, Scutellum etwas länger, als breit, bedeutend dichter und feiner genetzt, glänzer d. Längenverhältnis von Pronotum: Mesoscutum: Scutellum wie 10:13:15. Dorsellum spiegelglatt Propodeum ebenfalls und mit einer sehr feinen Längsleiste, Thoraxseiten netzrunzelig, nur Mesepimeron glatt und glänzend. Beine normal. An den Flügeln das Verhältnis von Costalzelle: Marginalis: Postmarginalis: Stigmalis wie 33:16:20:12. Hinterleib von Thoraxlänge, überall glatt und glänzend, oben eingefallen, Tergitgrenzen nur undeutlich sichtbar. Länge 1,2 1,5 mm. Männchen und Biologie unbekannt. Holotype: Ungarn, Vác: Naszály, 15. VI. 1972 (Hym. Typ. Nr. 4228) in einer Trockenrasengesellschaft von Festucetum pallentis hungaricum erbeutet, ferner 17 Paratypen (Hym. Typ. Nr. 4229 4245), 12 darunter an demselben Fundort an demselben Tage gefangen, 5 weitere am 15. VI. 1973 am selben Fundort. Holotype und Paratypen in dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum, Budapest. Norbanus brevicornis sp. n. (Abb. 2) Weibchen. Dunkel stahlblau, der Scapus ebenfalls, Pedicellus und proximale Geißelglieder schwarzbraun, distal allmählich mehr bräunlich, das Endglied rötlichgelb ; Beine schwarzbraun, Basis der Schienen gelb, äußerste Schienenspitzen etwas rötelnd, Tarsen gelb mit schwarzem Endglied.

K o p f z i e m l i c h gedrungen etwa d o p p e l t so b r e i t wie lang (105:50) wenig breiter als der T h o r a x (105:80), hintere Ocellen fast d o p p e l t so w e i t v o m Scheitelrand als von d e m A u g e n r a n d entfernt, Schlafen fast h a l b so l a n g wie die A u g e n (18:35). A n t e n n e n w e n i g oberhalb der u n t e r e n A u g e n l i n i e eingelenkt, Schaft die vordere Ocelle n i c h t erreichend w a l z e n r u n d, etwas länger als Pedicellus, R i n g l i e d e r u n d die beiden p r o x i m a l e n Geißelglieder zusammen. Pedicellus etwas länglich, w e n i g länger als die Ringglieder, diese quer, das zweite jedoch fast d o p p e l t so l a n g wie das erste. Erstes Geißelglied fast doppelt so lang wie d i c k, u m 1/3 länger als der Pedicel lus. das 2. Glied ebenfalls lär.glich, 3. u n d. 4. ebenfalls etwas länger als b r e i t, die beiden l e t z t e n Geißelglieder schwach quer, das E n d g l i e d ohne w a h r n e h m b a r e Gliederung, fast so l a n g w i e die d r e i vorhergehenden Glieder zusammen, a n der Spitze pfriemenförmig verjüngt. Pedicellus + Geißel d e u t l i c h kürzer als die K o p f breite (80:50). T h o r a x 1 1/2-mal so l a n g wie b r e i t (125:80), Verhältnis v o n P r o n o t u m : Mesos c u t u m : S c u t e l l u m wie 8:50:40; P r o n o t u m n a c h vorne senkrecht abschüssig, n u r u n t e n, l a t e r a l etwas k a n t e n a r t i g zugeschärft ; Mesoscutum quer, die Parapsidenfurchen bis z u m h i n t e r e n D r i t t e l w a h r n e h m b a r, Scutellarfurche m i t d e m V o r d e r r a n d der A x i l l e n fast eine gerade L i n i e b i l d e n d. D o r s e l l u m v e r s c h w o m m e n n e t z r u n zelig, M e t a n o t u m i n der h i n t e r e n Hälfte spiegelglatt; Thoraxrücken gleichmäßig u n d scharf netzrunzelig, P r o p o d e u m d i c h t e r aber ebenfalls scharf genetzt fast wagerecht, Luftlöcher k u r z o v a l, das M e t a n o t u m berührend. P o s t s p i r a c u l a r s k l e r i t k l e i n u n d glänzend g l a t t, Mesepipleuron v e r s c h w o m m e n genetzt. Flügel i n der M i t t e, u n t e r der Marginális l e i c h t getrübt, Speculum v o l l k o m m e n fehlend, Costal u n d Subcostalzelle behaart, Verhältnis v o n Costalzelle: M a r g i n a l i s : P o s t m a r g i n a l i s : Stigmalis wie 8 5 : 4 3 : 4 8 : 2 1. Beine n o r m a l, hintere Schienen m i t zwei Sporen. H i n t e r l e i b etwas länger als der T h o r a x (150:125), alle T e r g i t e m i t geradem H i n t e r r a n d, oben sehr v e r s c h w o m m e n genetzt, seitlich, das 6. T e r g i t auch dorsal, behaart. Länge 4 4,3 m m. M ä n n c h e n u n d Biologie u n b e k a n n t. H o l o t y p e : Ungarn, Mezőtúr, 20. V I I I. 1966, i n einer halophilen Pflanzengesellschaft von Artemisio-Festucetum pseudovinae erbeutet ( H y m. T y p. N r. 4253). Paratype: U n garn, Újszentmargita, 30. V. 1967, i n einer ähnlichen Pflanzengesellschaft von PeucedanoAsteretum punctati festucetosum pseudovinae gefangen ( H y m.. T y p. N r. 4254). Holo type und Paratype i n dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museum, Budapest. Die neue A r t unterscheidet sich v o n sämtlichen A r t e n der G a t t u n g, ausgenom m e n N. calabrus M A S I, 1942 (comb, n.) d u r c h das v o l l k o m m e n e F e h l e n eines Spécu l u m s u n d d u r c h die d i c h t behaarte Subcostalzelle. I n dieser H i n s i c h t also der G a t t u n g Ficroscytoides M A S I 1926 ähneld jedoch l e i c h t unterscheidbar d u r c h den geraden H i n t e r r a n d des ersten T e r g i t s. M A S I u n t e r b r a c h t e seine A r t i n der U n t e r g a t t u n g Masioscytus S Z E L., 1942, die i c h für die N orbanus-arten m i t fehlendem Speculum e r r i c h t e t habe [ t y p i s c h e A r t N. (M.) modiglianii M A S I, 1972]. D i e Männchen des subg. Masioscytus S Z E L. haben Geißelglieder, die weder k n o t i g n o c h wirteiförmig behaart sind, die Männchen v o n N. calabrus M A S I u n d N. brevicornis sp. n. sind n o c h n i c h t b e k a n n t, infolgedessen k a n n gegenwärtig n i c h t m i t Sicher h e i t entschieden werden, ob diese beiden bei Masioscytus untergebracht werden können. B e m e r k e n s w e r t i s t es, daß N. calabrus bei den neueren A u t o r e n unerwähnt blieb (vgl. F E R R I É R E 1952, G R A H A M 1969). Sie unterscheidet sich v o n N. brevicor nis d u r c h die längeren Geißeglieder u n d d u r c h das Verhältnis zwischen Länge des Pedicellus -j- Geißel u n d K o p f breite, bei N. calabrus 10:9, bei N. brevicornis 10:13.

350 G. S z E L É N Y I Picroscytoides erdoesi sp. n. W e i b c h e n. D u n k e l s t a h l b l a u, der H i n t e r l e i b bei allen P a r a t y p e n schwarz m i t k u p f r i g e m Schimmer, n u r an der H o l o t y p e a n d der Basis bräunlich, Tegulae schwarzbraun, A n t e n n e n schwarzbraun!, ventrale Seite der Geißelglieder allmäh l i c h mehr rötelnd, die K e u l e einfarbig gelbrot, A u g e n b r a u n r o t, Hüften s t a h l b l a u, Schenkel u n d Schienen schwarz, äußerste Basis der Schienen u n d Tarsen, ausgenom m e n das E n d g l i e d, gelb. K o p f w e n i g breiter als der T h o r a x (105:95), 2 1/2-mal so b r e i t wie l a n g (105:45) Schläfen fast halb so lang wie der Querdurchmesser der A u g e n (17:30), K o p f v o n, vorne gesehen etwas höher als b r e i t, A u g e n fast d o p p e l t so lang wie die W a n g e. A n t e n n e n etwa i n der Gesischtsmitte, sehr wenig oberhalb der u n t e r e n A u g e n l i n i e eingelenkt, Scapus c y l i n d r i s c h, l e i c h t gebogen etwas kürzer als Pedicellus, R i n g glieder u n d die beiden p r o x i m a l e n Geißelglieder zusammengenommen, die vordere Ocelle n i c h t erreichend ; Pedicellus wenig länglich, 2/3 so l a n g wie das erste Geißel glied, dieses z w e i m a l so l a n g wie b r e i t, alle folgenden Geißelglieder länglich, an Länge allmählich abnehmend, die K e u l e u n d e u t l i c h d r e i r i n g e l i g, etwas länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen, die pfriemienförmige Spitze l e i c h t gebogen, 1/4 so l a n g wie die übrige K e u l e. D e r K o p f überall, a u f dem Scheitel dichter, sonst weitläufiger aber scharf genetzt, Clypeus gestreift, sein V o r d e r r a n d gerade. Die h i n t e r e n Ocellen etwas weiter v o n einander als v o m Augenrande entfernt. Pedicellus-f- Geißel so l a n g wie die K o p f b r e i t e (105). T h o r a x e t w a 1 1/2-mal so lang wie b r e i t (135:95), P r o n o t u m sehr k u r z n a c h vorne senkrecht abschüssig aber ohne scharfem V o r d e r r a n d. Mesoscutum quer, i m v o r d e r e n D r i t t e l m i t Ansätzen v o n Parapsidenfurchen, V o r d e r r a n d der A x i l l e n u n d des Scutellums fast eine gerade L i n i e b i l d e n d, S c u t e l l u m w e n i g breiter als l a n g. Verhältnis v o n P r o n o t u m : Mesoscutum : S c u t e l l u m wie 6:50:43. Thoraxrüc k e n gleichmäßig, sehr scharf netzrunzelig, D o r s e l l u m ebenfalls j e d o c h v i e l d i c h t e r genetzt. P r o p o d e u m sehr d i c h t u n d scharf genetzt, Luftlöcher o v a l, fast den H i n t e r r a n d des M e t a n o t u m s berührend. Flügel schwach getrübt, Speculum n i c h t v o r handen Costal-, u n d Subcostalzelle gleichmäßig behaart. Verhältnis v o n Costalzelle: Marginális: Post m a r g i n a l i s : Stigmalis wie 85:30:33:20. Beine n o r m a l. H i n t e r l e i b u m 1/3 länger als der T h o r a x (195:135), e t w a s v o n oben gedrückt, alle T e r g i t e fein genetzt, 1. T e r g i t an der Basis g l a t t, der R e s t m i t r u n d l i c h e n N e t z maschen, a m H i n t e r r a n d beiderseits eckig eingekerbt, die übrigen T e r g i t e m i t i n die Quere verlängerten Maschen, H i n t e r r a n d des 2. T e r g i t s beiderseits l e i c h t geschwun gen, die folgenden T e r g i t e m i t geradem H i n t e r r a n d, l a t e r a l i n der h i n t e r e n Hälfte m i t weißen, nach h i n t e t e n gerichteten Borstenhaaren, 6. T e r g i t auch dorsal b e h a a r t. Petiolus stark quer u n d g l a t t. Länge 3,8 4,8 m m. Männchen unbekannt. H o l o t y p e : Ungarn, Békásmegyer, 16. V I I I. 1956 gezogen aus Cephas pygmaeus L. ( H y m. T y p. N r. 4246). Paratypen: Ungarn, Nagykovácsi, 16. V H I. 1956, aus Cephus pygmaeus L. (ein Weibchen); Debrecen, zwischen 10 30. V H. 1957 gezogen durch K O P P Á N Y I aus Cephus pygmaeus L. (zw ei Weibchen); Szentendre sziget, 12. I X. 1936 (ein Weibchen); Szekszárd, V I I I. 1932 (ein Weibchen) (die beiden letzteren ohne Angabe des Sammlers) und ßerhida, 28. V I I. 1952 ( E R D Ő S ) (ein Weibchen). ( H y m. T y p. N r. 4 2 4 7 4252). Holotype und Paratypen i n dem Ungarischen Naturwissenschaftlichen Muse um, Budapest. r

Am nächsten mit P. obscurus MASI, 1926 verwandt von der sie sich durch den kürzeren Kopf (P. obscurus: 1,9 1,95-mal so breit wie lang nach GRAHAM, 1969, P. erdoesi: 2,33-mal so breit wie lang) und durch das vollkommene Fehlen eines Spéculums unterscheidet. Biologie: Parasit der Weizenhalmwespe, Cephus pygmaeus L. Vielleicht bezieht sich die Angabe von NIKOLSKAYA (1952) über die Zucht von P. obscurus MASI aus Cephus pygmaeus auf diese Art. Benannt in Errinnerung an den unermüdlichen Erforscher der Chalcidoidenfauna Ungarns, Rev. Dr. J. ERDŐS. Schrifttum DELUCCHI, V. (1962): Hyménoptères Chalcidiens du Maroc, II. Pteromalidae (suite). AI Awamia, 4: 7 25. PERRIÈRE, CH. (1952): Les Chalcidiens des lagunes de Venise. Boll. Soc. Venez. Stor. Nat., 6: 159-178. GRAHAM, M. W. R. DE V. (1969) : The Pteromalidae of North-Western Europe (Hymenoptera: Chalcidoidea). - Bull. Brit. Mus. (Nat. Hist.), Entom., Suppl. 16: 1-908. MASI, Z. (1942) : Diagnosi di un nuovo Picroscytus palearctico e note su alcune specie congeneri. Ann. Mus. Civ. Stor. Nat. Genova, 61: 285 286. SZEUÉNYI, G. (1941): Über die Chalcididengattungen Arthrolysis Forst, und Picroscytus Tboms. (Hym.) - Ann. Mus. Nat. Hung., 34: 117-131. Anschrift des Verfassers: Dr. G. SZELÉNAI Zoologische Abteilung des Ungarischen Naturwissenschaftlichen Museums H 1088 Budapest, Baross utca 13. Ungarn