Ankobra Beach Ltd. fördert Montessori in Afrika, Ghana



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Transkript:

Ankobra Beach Ltd. fördert Montessori in Afrika, Ghana Eine Montessori Schule in Ankobra Beach nur eines der zahlreichen Projekte, die das seit mehr als 20 Jahren in der Region aktive Unternehmen fördert Seit etwa zwei Jahren sind wir mit der Planung einer Montessori Schule in Ankobra Beach beschäftigt und allmählich wird es ernst. Das Konzept steht und erfreut sich der Zustimmung durch Schulbehörde und Landrat von Axim. Bereits im August 2013 konnten wir zwei deutsche Lehrerinnen verpflichten, acht ghanaische Lehrer erfolgreich in der Montessori Pädagogik zu schulen und die Teilnehmer anschließend mit einem Zertifikat auszeichnen. In Zusammenarbeit mit den Expertinnen aus Deutschland haben wir das Schulkonzept erarbeitet. Die damit verbundenen Kosten haben bisher die Ankobra Beach Ltd. und die Manager des Resorts, Ines und Claus Egger, getragen. Ebenfalls im Vorfeld signalisierte uns das Architekten Team Hummel+Plümmer aus Deutschland Interesse am Projekt. Sie waren im Oktober 2013 wiederholt in Ankobra Beach, um mit uns gemeinsam die Gegebenheiten des Geländes und die Möglichkeiten zur baldigen Umsetzung des Schul-Baus zu erarbeiten. Frau Plümmer ist Dozentin im Studiengang Zukunftssicher Bauen an der Fachhochschule Frankfurt am Main. Sie initiierte im Winterseminar 12/13 ein Seminar Nachhaltiges Bauen in den Tropen. Ihr Fokus richtet sich besonders auf das Energiebewusste Bauen und Umbauen, das Ressourcenoptimierte Bauen und das Planen und Bauen für Alle im globalen Kontext. Die natürlichen Ressourcen und die Nachhaltigkeit spielen in diesem Zusammenhang eine wesentliche Rolle. So wird als Baustoff vorwiegend Bambus favorisiert. Auch hierzu gibt es bereits einen, von uns erarbeiteten, langfristigen Entwicklungsplan, der für die Region zukünftig von unschätzbarem Wert sein könnte und ca. 2.000 neue Arbeitsplätze für Analphabeten sichern würde. Bis zur Fertigstellung des Schulgebäudes werden wir mit einer altersgemischten Klasse von 6 9 Jahren dafür geeignete Räumlichkeiten der Ankobra Beach Ltd. beziehen. Das erste Klassenzimmer und ein Teil der Unterrichtsausstattung stehen schon bereit. Ein Lehrer aus Europa wird uns voraussichtlich ab Februar 2014 unterstützen, der ghanaischen Lehrkraft zur Seite stehen und diese in moderner Pädagogik unterweisen. Die großen Bauvorhaben der Regierung für die Region in den nächsten Jahren wird einen immensen Ansturm von Facharbeitern (geplant sind ca. 12.000 neue Arbeitsplätze) und deren Familien nach sich ziehen. Das sichert die langfristige Profitabilität dieses Vorhabens - das heißt, das Schuldprojekt, zu Anfang noch durch Spenden finanziert, könnte und sollte sich auch möglichst bald alleine tragen. Die Schulbeiträge für die Kinder werden nach den unterschiedlichen Einkommen der Eltern gestaffelt sein, und ein möglichst großer Prozentsatz der Schüler sollen/können eine schoolarship erhalten. Das soll verhindern, dass die Schule eine reine Eliteschule wird. Damit Sie sich ein genaueres Bild davon machen können, was uns mit der Schule in Ankobra Beach so vorschwebt, laden wir sie herzlich ein, über den nachfolgenden Link eine wunderbare Schule auf Bali zu besuchen: www.greenschool.org

1. Vorwort Unsere Montessori-Einrichtung dient der ganzheitlichen Erziehung und Bildung von Kindern. Körperliche, geistige, emotionale und soziale Aspekte der Bildung sind gleich zu gewichten und nicht voneinander trennbar. Montessori-Pädagogik ist frei von einer festgelegten Weltanschauung. Der Umgang der an den Einrichtungen beteiligten PädagogInnen, Kinder und Eltern ist getragen von der Achtung vor dem Kind, der Achtung der Menschen untereinander, der Achtung vor der Schöpfung und von der Einsicht in die Gleichwertigkeit und Gleichrangigkeit aller Menschen, unabhängig von Ihren individuellen Eigenschaften. Education is the most powerful weapon which you can use to change the world. Nelson Mandela

2. Profil Basis: Ganzheitliches und Selbsttätiges Lernen nach Montessori Jahrgangsgemischte Lerngruppen Säulen: Streitkultur als Sozialkompetenz Klassenrat und Schülerrat (Demokratieerziehung) Natur entdecken und wissenschaftliche Experimente Lesekultur Sport und Spiel Musik, Kunst, Handwerk und Tanz Lerntagebücher (Führung und Struktur des Lernplans) Sprachen (Englisch, Fanti, Deutsch, Französisch) Regelmäßige Zusammenarbeit mit Experten Dokumentation und Präsentation von den eigenen Lernergebnissen als Leistungs- Sozialformen und Rituale Ausstellung und Vernetzung vor Ort Interreligiöse/Moralische Erziehung Umwelterziehung Dach: Kosmische Erziehung Ziel der kosmischen Erziehung ist es, einen universellen Lehrplan zu schaffen, der die Harmonie zwischen Geist und Gewissen eines jeden Menschen fördert.

2.1. Kosmische Erziehung (KE) Dr. Montessori und ihr Sohn Mario Montessori entwickelten die Kosmische Erziehung (KE) hauptsächlich während ihres Indienaufenthaltes 1939-1945. Sie beinhaltet die Bereiche der Biologie, der Geographie, der Geologie, der Astronomie und der Geschichte, geht jedoch weit über die Vermittlung der Naturwissenschaften hinaus und verfolgt die Idee einer Humanisierung der Gesellschaft über die ganzheitliche Erziehung der Kinder. Die religiöse, moralische, sittliche und soziale Erziehung sind Bestandteile der KE, die in eine Friedenserziehung mündet. Frieden ist in diesem Zusammenhang als ein Thema des Alltags zu sehen und meint, den Frieden zu leben. Gerechtigkeit und Liebe bilden die sittliche Grundlage dafür. Montessori sprach vom Kind als Hoffnungsträger für eine bessere, friedfertige Menschheit, die in Frieden zusammen lebt und eine `Nazione Unica` bildet. Inhaltlich besteht die KE aus den großen Erzählungen, die den Schülern einen thematischen Überblick geben, aus der detaillierten Arbeit an vorgefertigten Materialien, aus Lerngängen und dem Experimentieren. Durch die eigenständige Arbeit am Material (learning by doing) und das Experimentieren (trial and error) lernen die Schüler die Zusammenhänge von Phänomenen kennen und erhalten Einsicht in die Ordnung, die u. a. auf ökologischem Gebiet die Grundlage allen Lebens bildet. Aus dieser Ordnung leitet sich auch der Name der `Kosmischen Erziehung` ab: Kosmos (griech.) = Welt, Ordnung, Schmuck, Anstand. Durch die eingehende Beschäftigung mit der Natur und der Entwicklung des Lebens, wächst bei den Schülern die Achtung vor der Schöpfung und die Bereitschaft zum achtsamen Umgang mit ihr. Die Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Kulturen und Weltreligionen vermitteln die Toleranz gegenüber anderen Menschen und Nationen.

2.2. Das große Ganze Alles Wissen dieser Welt steht in einem großen Zusammenhang. Wird dieser bewusst erlebt und erfahren, betrachtet sich der einzelne Mensch als Teil des großen Ganzen. D. h. er wird in jeder Hinsicht beziehungsfähig, weil er in lebendiger Beziehung zu Allem ist. Die Begegnung mit Allem in Beziehung zueinander ist die Basis für Selbstständigkeit und gibt den neuen Helden und Heldinnen den Mut, die Kraft, die Ausdauer und das Know-how, unsere Welt von morgen in ihrem ganzheitlichen Zusammenhang neu zu gestalten. Schulen müssten eigentlich sein - Basislager für Weltentdecker und Weltgestalter, für Helden, wie sie die Welt von morgen braucht! Prof. Dr. Gerald Hüther 3. Montessori-Pädagogik als Grundlage An unserer Schule finden Lernen, Erziehung und Entwicklung der Kinder auf der Grundlage der Montessori-Pädagogik statt. Die Italienische Ärztin und Psychologin Maria Montessori (1870-1952) erforschte die körperlichen, sozialen und intellektuellen Entwicklungsbedürfnisse des Kindes. Bei ihrer Arbeit mit behinderten und gesunden Kindern entdeckte sie verschiedene Gesetzmäßigkeiten der kindlichen Entwicklung, die einem inneren Bauplan folgen so genannte sensible Perioden. Daraus entstand ihre Pädagogik, die das Kind in seiner Würde und Individualität anerkennt und es als Baumeister seiner selbst in den Mittelpunkt der Erziehung stellt. Hilf mir es selbst zu tun! Diese Aufforderung eines Kindes machte sie sich zum Leitsatz. Dabei beließ sie es nicht sich nicht mit theoretischen Gedanken, sondern entwickelte eigene Lernmaterialien, die die Aufmerksamkeit des Kindes auf sich ziehen, in kleinen Lernschritten aufeinander aufbauen und das Bedürfnis des Kindes nach Eigentätigkeit unterstützen. 3.1 Freie Arbeit Kernstück des Unterrichts ist die Freiarbeit Jedes Klassenzimmer ist aufwändig mit vielfältigen Lernmaterialien ausgestattet. Als Kernstück des Schulalltags gibt es jeden Tag einen festen Zeitraum für die Freiarbeit. Für ein differenziertes und motiviertes Lernen müssen dazu einige Voraussetzungen erfüllt sein: Die freie Wahl der Arbeit, das Bestimmen des Zeitpunktes und der Dauer der Arbeit, eine uneingeschränkte Wiederholungsmöglichkeit sowie eine vorbereitete Umgebung. Die Freiheit wird allerdings durch die Struktur des Materials und die Regeln der Gemeinschaft begrenzt. In der täglichen Freiarbeit arbeiten Schülerinnen und Schüler auf individuellem Lernniveau und in individuellem Tempo an verschiedenen schulischen Inhalten. Dabei werden sie von den Lehrkräften begleitet, im Gebrauch der Materialien angeleitet und in ihrer Arbeit unterstützt. Da wir eine private Schule sind und den ghanaischen Bildungsplan erfüllen müssen, wird den Schülerinnen und Schülern aber auch ein Pflichtpensum aufgetragen.

Voraussetzung für den Erfolg ist eine genaue Beobachtung eine wichtige Aufgabe der Montessori- Lehrkraft. Neben der täglichen Freien Arbeit findet auch nach Stundenplan geregelter, gemeinsamer Fachunterricht statt. 3.2 Materialien Damit Kinder selbstständig lernen können, bedarf es einer speziell vorbereiteten Umgebung. Maria Montessori entwickelte eine Fülle von Materialien für die verschiedenen Lernbereiche. Je nach ihrem persönlichen Entwicklungstand begreifen die Kinder im wahrsten Sinne des Wortes im handelnden Umgang mit diesen Materialien mathematische, sprachliche und naturwissenschaftliche Zusammenhänge. Dabei ist das Material so aufgebaut, dass es vom Konkreten bis zum Abstrakten führt. Die Kinder können mit dem Material, das nach Lernschritten und Schwierigkeitsstufen gegliedert ist, selbstständig arbeiten und ihre Lernerfolge kontrollieren. Ein Beispiel aus dem Bereich des Zählens: Es beginnt mit einer Perle. Diese wird mit neun anderen zu einer Zehnerstange verbunden und zeigt eine Länge. Zehn Zehnerstangen ergeben eine Hunderter-Fläche. Und zehn solcher Flächen ergeben einen Tausender-Würfel. So können die Kinder sowohl numerische als auch räumliche Größenvorstellungen sprichwörtlich begreifen. 3.3 Sensible Phasen Maria Montessori stellte bei ihrer Arbeit mit Kindern fest, daß es in der kindlichen Entwicklung Phasen gibt, in denen das Kind eine besondere Empfänglichkeit, eine besondere Bereitschaft für den Erwerb bestimmter Fähigkeiten hat. Während dieser sensiblen Phasen richtet sich die Aufmerksamkeit des Kindes auf gewisse Bereiche seiner Umgebung. So gibt es etwa bestimmte Perioden für den Erwerb der Sprache, den Ordnungssinn, die Bewegung oder die Unterscheidung von Gut und Böse.In jeder vorangegangenen sensiblen Phase wird das Fundament für die darauffolgende gelegt.

Die sensiblen Phasen sind von vorübergehender Dauer und dienen nur dazu, dem Heranwachsenden den Erwerb einer bestimmten Fähigkeit zu ermöglichen. Sobald dies geschehen ist, klingt die betreffende Empfänglichkeit wieder ab. Aus diesen Erkenntnissen können wichtige erziehungsrelevante Konsequenzen abgeleitet werden: In Perioden erhöhter Lernbereitschaft werden durch das Angebot einer entsprechenden Anregungs-Umgebung bestimmte Fähigkeiten unbewußt leicht und spielerisch erworben. Versagt die Umwelt dem Kind jedoch die Möglichkeit, Erfahrungen im Sinne seiner sensiblen Periode machen zu können, so wird der Mensch diese Versäumnisse nur schwer nachholen können. 3.4 Das Kind als Baumeister seiner selbst Im Mittelpunkt der Pädagogik von Maria Montessori stehen die Bedürfnisse des einzelnen Kindes. Diese unterscheiden sich von denen der Erwachsenen. Es gilt, jedes Kind nach dem Maß seiner eigenen Ressourcen zu fördern und an seine natürlichen Lerninteressen anzuknüpfen. So können Kinder unterschiedlicher Begabungen gemeinsam unterrichtet werden. Jedes Kind hat einen inner plan, aus dem heraus es sich entwickelt. Menschliche Entwicklung beruht auf einem komplexen Wechselspiel von Anlage, Umwelt und Eigenaktivität. Erst durch Interaktion mit seiner Umwelt baut sich das Individuum auf und vollendet sich. Der Mensch gilt für Montessori als aktiver Baumeister und konstruktiver Bildner der eigenen Persönlichkeit und somit als Schöpfer seiner selbst. Bildung ist also ein Prozess, der individuell verschieden ist und unterschiedlich viel Zeit braucht. Eine solche wertschätzende Haltung gegenüber dem Kind schafft die Basis für selbstgesteuertes und angstfreies Lernen, wie es die aktuelle Hirnforschung fordert. Die Arbeit am Material unterstützt den Lernprozess in besonderem Maße: Werden Lerninhalte - wie in herkömmlichen Schulen üblich - nur durch Zuhören und Zuschauen erlebt, behält der Mensch nur ca. 20% der Informationen. Neue Erkenntnisse zeigen, dass Kinder und Erwachsene bis zu 90% des Lernstoffes behalten, wenn sie zusätzlich über das Material selbst aktiv werden können. Genau dieses verlinkte Lernen kann wirklich verinnerlicht werden und geht nicht mehr verloren. 3.5 Polarisation der Aufmerksamkeit als Weg zum inneren Gleichgewicht (Normalisierung) Hat das Kind die Möglichkeit, seine Tätigkeit und das Material frei zu wählen, kann es in einer geeigneten Umgebung in einen Zustand höchster Konzentration kommen. Es arbeitet über einen längeren Zeitraum hinweg sehr intensiv und ausdauernd. Dabei lässt es sich nicht mehr von äußeren Reizen ablenken. Maria Montessori nannte diesen meditations-ähnlichen Zustand Polarisation der Aufmerksamkeit. Das Kind geht ganz in der selbst gewählten Tätigkeit auf und erfährt Bestätigung. Solche Phasen stärken die individuelle Persönlichkeit und motivieren zu weiterem Lernen. Kinder, die ihren eigenen Bedürfnissen folgen können und dadurch in ihrer Persönlichkeit in ein Gleichgewicht finden, können ihre Individualität entfalten. Im schulischen Kontext erleben sie Freude am Lernen und sind fähig zu Selbstdisziplin.

3.6 PädagogInnen Die Aufgabe der Pädagoginnen ist es, eine vorbereitete Umgebung zu schaffen und zu pflegen, in der sich das Kind frei entscheiden kann und sich wohlfühlt. Durch die vorbereitete Umgebung kommt dem/der Pädagoge eine neue Rolle zu. Er/ Sie ist nach Maria Montessori zwischen Kind und Umgebung ein Gehilfe des Kindes, das sich selbst entwickelt. Durch genaue Beobachtung hilft der/die Pädagogin den Weg zu den Entdeckungen zu öffnen, indem er/sie der kindlichen Aktivität folgt und ihr nicht vorangeht. Als zu schulende Qualitäten bei den PädagogInnen beschreibt Montessori: Beobachten, damit die geistigen Bedürfnisse, Neigungen, Potentialitäten und sensiblen Phasen erkannt werden und die Offenbarungen des Kindes gesehen werden Geduld, da man warten können und bereit sein muss, lieber Zeit zu verlieren als zu gewinnen, statt ungeduldig eingreifen zu wollen, wenn sich beim Kind nicht sofort Erfolge einstellen Vertrauen in das Kind, genauer gesagt in die verborgenen Schöpferkräfte des Kindes, in der festen Überzeugung, dass das Kind seinen eigenen Weg finden wird Hilfe, aber nur dann, wenn das Kind Hilfe braucht und ebenso bereit sein, sich zurück zu ziehen und sich jeder Einmischung zu enthalten, sobald das Kind in eine Tätigkeit vertieft ist Liebe zum Kind, wobei nicht die emotionale Liebe zum Kind gemeint ist, sondern Liebe im Sinne eines lebhaften Interesses am seelischen Wachstum und dem intellektuellen Fortschritt des Kindes Demut, weil sich der/die Pädagoge/Pädagogin vom Kind und seiner Entwicklung führen lassen muss 3.7 Jahrgangsgemischtes Lernen Arbeiten in einer altersgemischten Gruppe ermöglicht Kindern auch von Mitschülern zu lernen. Dies gilt nicht nur auf kognitiven sondern auch auf sozialem Gebiet. Es ist bereichernd für die ganze Gruppe. Es ermöglicht dem Einzelnen in seinem eigenem Tempo und seinem aktuellen Interesse Erfahrungen zu machen. Das gelernte Wissen wird wiederholt und somit vertieft, indem die Kinder auch anderen beim Lernen assistieren. Dies fördert das Selbstbewusstsein, indem die Lernenden zu Lehrenden werden. Sowohl für die Schnell- als auch für die Langsamlerner hat das Vorteile. Gleichen Schritt und Tritt zu verlangen, beachtet nicht die unterschiedlichen Anstrengungen für große und kleine Beine. Ruth C. Cohn

3.7 Stundenplan - Beispiel Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag 07:30 08 :30 Off. Anfang Off. Anfang Off. Anfang Off. Anfang Off. Anfang 08:30 10 :00 Freie Arbeit Freie Arbeit Freie Arbeit Freie Arbeit Freie Arbeit 10:00 10:20 Snack Snack Snack Snack Snack 10:20 11:20 Sprache Sprache Sprache Sprache Sprache 11:20 12:20 Mathe Musik Mathe Science/Cosmic Mathe 12:20 13:00 Lunch Lunch Lunch Lunch Lunch 13:00 13:30 Lesen Lesen Lesen Lesen Lesen 13:30 14:30 Kunst Moral. Educ. Science/Cosmic Sport Kunst 14:30 15:00 Klassenrat Sport/Tanz Science/Cosmic Sport/Spiel Tanz Offener Anfang: Die Schüler kommen zwischen 7:30 Uhr 8:30 Uhr in die Schule. Sie werden vom Lehrer begrüßt und können sich sofort an die Arbeit machen. Wenn alle da sind um 8:30 Uhr gibt es den gemeinsamen Morgenkreis. Snack: Lunch: Projektarbeiten: Nachmittagsbetreuung: Hierbei wird auf eine ausgeglichene Ernährung wertgelegt. Früchte, Rohkost, Ei, Brot, Joghurt, Müsli, Tee und Säfte werden bereitgestellt. Es wird für alle gekocht. Auch hier wird auf eine ausgeglichene und kindgerechte Ernährung großen Wert gelegt. Der Tisch wird stets gemeinsam gedeckt und abgeräumt. Teil des Unterrichts ist es außerdem, öfter mal gemeinsam zu kochen oder auch das Essen zu organisieren (z. B. Gartenarbeit) im Rahmen der Projekte. Finden regelmäßig während der Unterrichtszeit statt, dabei werden je nach Bedarf einzelne Fächer umgestellt. von 15 h 17 h, kann beantragt werden

Die Säulen Streitkultur als Sozialkompetenz Konflikte zwischen Kindern werden nach eingeübten Regeln, soweit wie möglich von ihnen selbst geregelt. Dabei kommt es auf eine Lösung des Problems an und nicht auf Schuldzuweisungen. Klassenrat und Schülerrat (Demokratieerziehung) Schüler haben ein Mitspracherecht und lernen hierbei ihre Anliegen zu artikulieren. Der Klassenrat wird regelmäßig als Bestandteil der Unterrichtsstruktur abgehalten. Natur entdecken und wissenschaftliche Experimente Durch die intensive Beschäftigung der Kinder mit der Natur (Nature Walks) wird ihr Forscherdrang geweckt und das Umweltbewusstsein geprägt. Ökologische Zusammenhänge werden entdeckt und schon in frühen Jahren wird durch das Experimentieren die Grundlage für die Naturwissenschaften gelegt. Im angeschlossenen Park und Garten werden landwirtschaftliche Methoden erprobt und praktisches Arbeiten geübt. Lesekultur Ein tieferes Verstehen wird nur durch Sprache vermittelt, ist also die Grundlage für Wissenserwerb. Außerdem führt die Fähigkeit der stillen Beschäftigung mit sich selbst, zu einer inneren Einheit. Feste Lesezeiten und ein reichhaltiges Angebot spannender Literatur- und zahlreichen Sachbüchern ermöglicht den Kindern den Erwerb einer guten Lesekompetenz. Sport und Spiel Kinder haben einen ungeheuren Bewegungsdrang. Durch geeignete Sport- und Spielangebote wird die Fein- und Grobmotorik, der Gleichgewichtssinn und die Koordinationsfähigkeit, geschult. Das vorhandene Gelände auf Ankobra Beach Ltd. bietet dazu vielfältige Möglichkeiten. Schwimmen, klettern, balancieren, laufen, Ballsport, Leichtathletik etc. Musik, Kunst, Handwerk und Tanz Das Ghanaische Kulturgut muss gefördert werden, dazu gehört das traditionelle Singen, Tanzen und Trommeln. Durch die vielfältigen kunsthandwerklichen Angebote und sich wandelnden Projekte auf Ankobra Beach Ltd., wie z. B. Bambus und Holzarbeiten, Schnitzen, Nähen, Weben, Mosaik, Batiken, etc. wird die Freude am künstlerischen Arbeiten gefördert. Lerntagebücher (Führung und Struktur des Lernplans) Zusammen mit dem Lehrer, plant der Schüler während der Freiarbeit aktiv seinen Lernprozess. Der Lehrer achtet dabei darauf, dass die Inhalte des Lehrplans in der Freiarbeit und dem Fachunterricht abgedeckt werden. Sprachen Allgemeine Unterrichtsprache ist Englisch. Fanti, Deutsch und Französich wird im Fachunterricht gelehrt.

Regelmäßige Zusammenarbeit mit Experten Der Leitsatz von Ankobra Beach Where Africa meets the world, beschreibt das Kommen und Gehen interessanter Menschen und der damit verbundenen unterschiedlichsten Berufssparten (Expatriats und Urlauber) im Resort. Durch den regen Kontakt, Austausch und das allgemeine Interesse an den Projekten von Ankobra Beach, laden wir geeignete Personen gerne für Vorträge, Präsentationen, zum Geschichten erzählen oder für praktisches Arbeiten im Rahmen der Projekte ein. Dokumentation und Präsentation von den eigenen Lernergebnissen als Leistungswürdigung/-kontrolle Einzel-, Teamarbeiten und Ergebnisse der Freiarbeit werden gesammelt und dokumentieren den individuellen Lernfortschritt. Präsentationen vor der Gruppe fördern den Leistungswillen und stärken das Selbstbewusstsein. Gleichzeitig erfährt der Schüler eine Würdigung seines Arbeitseinsatzes. Sozialformen und Rituale Feste Rituale bestimmen den Tagesablauf. Beim gemeinsamen Morgenkreis werden persönliche Befindlichkeiten und Erlebnisse ausgetauscht. Dies dient der Psychohygiene, dem Verständnis füreinander und schafft die Basis für ein ausgeglichenes Arbeitsklima. Manche Beiträge werden gerne als Unterrichtsthema aufgegriffen. Ausstellung und Vernetzung vor Ort Zu größeren Präsentationen der Schülerarbeiten werden Eltern, Verwandte und Besucher benachbarter Ortschaften, eingeladen. Unsere Schule ist für weitere Formen der Zusammenarbeit offen und transparent für Interessierte. Auch Lehrer von anderen Schulen können sich als Praktikanten bewerben. Interreligiöse/Moralische Erziehung Toleranz gegenüber andersgläubigen Menschen soll eine der Grundlagen unserer moralischen Erziehung sein. Im Sinne einer ethischen Erziehung werden den Kindern der Inhalt verschiedener Religionen und deren Praktiken, ganz ohne Wertung vermittelt. So soll die Grundlage für ein verantwortungsbewusstes Miteinander gelegt werden. Umwelterziehung Der schonende Umgang mit den Ressourcen und nachhaltiges Wirtschaften sind Teil des Ankobra Beach Resort Konzeptes. Die damit verbundenen Arbeiten bieten den Kindern von klein auf, Möglichkeiten aktiv mitzuwirken. Sei es Mülltrennung, Müllvermeidung, Pflanzenvermehrung, Recycling, Kompostierung, Ressourcenschonendes Haushalten etc. COPYRIGHT 2013 Ines Egger