München: Kurden und Linke gegen Türken Auch München sah am Sonntag rot: Am Sendlinger Tor trafen sich etwa 300 Türken, um eine Demo gegen den Terror von PKK und IS zu veranstalten. Besonders lange lief die Veranstaltung aber nicht im friedlichen Sinne ab: Schon bei der Eröffnungskundgebung wurde ich beim Filmen von einem Türken abgedrängt, der später beim Aufeinanderprall der Demo mit protestierenden Linken und Kurden das Graue-Wölfe-Zeichen zeigte und sich als Erdogan-Fan outete. Die Stimmung war hochaggressiv. (Von Michael Stürzenberger) Eine Rednerin meinte, die Türken seien ein Teil von Deutschland. Auf der Demo sah man aber ausschließlich türkische Fahnen, was darauf schließen lässt, dass sich all diese Menschen vielmehr als Teil der Türkei fühlen:
Außerdem forderte die Sprecherin, dass Demos, die sich für die Ziele der PKK einsetzen, also u.a. die Gründung eines kurdischen Staates, in Deutschland verboten werden sollten. Ein Türke drängte sich beim Filmen direkt vor mich und behinderte mich gezielt beim Filmen: So sah die Belästigung aus einer anderen Perspektive aus: Anschließend hat mich der Sprecher der Kundgebung als Provokateur bezeichnet, obwohl ich vor dieser Störung ganz ruhig gefilmt hatte. So wollte er wohl die Behinderung meiner journalistischen Arbeit durch den türkischen Demonstranten rechtfertigen: Es wurde schnell klar, dass sich bei dieser Veranstaltung jede
Menge Erdogan-Fans, türkische Nationalisten und auch Graue- Wölfe-Anhänger befanden. Außerdem wurde auch gegen Pegida agitiert: Abgesehen davon, dass der IS exakt die Befehle des Korans umsetzt und das Wirken Mohammeds genau wiederholt, es also IS = Islam heißen müsste, bedeutet dieses Schild in der Gesamtbetrachtung auch noch eine quasi-gleichsetzung von Pegida mit dieser grausamen Mörderbande. Dieser junge, etwas naiv wirkende Türke meint es mit seinem Schild ganz offensichtlich gut. Aber die Realität sieht in der Türkei leider ganz anders aus: Christen, Aleviten und Kurden werden unterdrückt, haben nicht die gleichen Rechte wie sunnitische Moslems, werden immer wieder inhaftiert und sogar umgebracht. Die Demo war eine Zurschaustellung türkischislamischen Sendungsbewusstseins und Größenwahns mitten in München:
Ein Demonstrant fragte mich allen Ernstes, ob Erdogan mich gefickt hätte. Hier weitere Diskussionen mit türkischen Demonstranten: Ein anderer Demonstrant wünscht sich die Wiederkehr des Osmanischen Reiches, so wie es früher war: Der Türke, der mich zuvor beim Filmen bedrängte, findet Erdogan als den besten Mann : Auf dem Demonstrationsweg mitten durch die Münchner Innenstadt wurde lautstark Allahu Akbar gebrüllt, wie hier in der Nähe vom Stachus an der Kreuzung Sonnen-Schwanthalerstraße: Auf der Schwanthalerstraße gab es die erste Sitzblockade von Linken und Kurden. Ein extremer Linker, der auch schon als Dauer-Gegendemonstrant beim Bürgerbegehren gegen das Islamzentrum aufgefallen ist, versuchte mein Filmen dort zu verhindern: Kurz darauf traf der türkische Demonstrationszug auf die Straßenblockade. Der Türke, der mich zuvor bedrängt hatte und sich als Erdogan-Fan outete, zeigte das Zeichen der Grauen Wölfe: Dies ist in dem folgenden Video ab 1:45 min. zu sehen. Er war aber nicht der einzige, der sich zu den Grauen Wölfen bekannte. Die Linken, die sich mit den Kurden solidarisierten, skandierten Wir kriegen Euch alle. Insgesamt war die Stimmung hochaggressiv:
Ein Linker rief den demonstrierenden Türken mit einem Megaphon Erdogan Faschist zu: Bei der Schlusskundgebung dröhnte das Bekenntnis Türkiye über den Goetheplatz. Man kam sich vor wie in Ankara: Auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung ging die Agitation weiter. Türken riefen Kindermörder PKK, was sie von den Anti-Israel-Demos übernommen haben. Anderes Feindbild, gleicher Slogan: Auf der Lindwurmstraße gerieten dann Türken und Gegendemonstranten aneinander. Die aggressive Stimmung konnte nur mit einem großen Polizeiaufgebot halbwegs unter Kontrolle gehalten werden: Dort gab es dann einen Angriff von Linksextremen auf mich. Dabei erhielt das Die Freiheit -Vorstandsmitglied Beate Wenzel einen schmerzhaften Schlag an den Hals: Die Idee zur Gründung von Pegida kam Lutz Bachmann im Oktober 2014, als er in Dresden Augenzeuge des aggressiven Aufeinanderpralls von Türken und Kurden wurde. Nachdem sich die Linksextremen auf die Seite der Kurden stellen, dürfte es in Zukunft weitere und noch heftigere Auseinandersetzungen in diesem Konfliktfeld geben. Nicht auszudenken, was in Deutschland los wäre, wenn auch noch die Visumpflicht für Türken wegfiele und eine große Zahl Kurden aus der Türkei nach Deutschland käme. Dies würde ein weiteres Feld für potentielle Terror-Anschläge bedeuten (Kamera und Fotos: Michael Stürzenberger; Kamera Video 2: Beate Wenzel)