FORM V: TRAUERGOTTESDIENST OHNE BESTATTUNG Form V beschreibt einen Gottesdienst, bei dem keine Bestattung stattfinden kann, beispielsweise wenn Verstorbene vermisst sind. Diese zu benennende Situation bestimmt den Charakter des Gottesdienstes und der Predigt. Es handelt sich also um einen Gedenk- und Abschiedsgottesdienst. Eine besondere Vertiefung kann dieser Gottesdienst durch die Feier des Abendmahls erfahren. Dabei wird die Gemeinschaft der Hinterbliebenen und der Gemeinde gestärkt und die Zusage des Trostes sowie die Vergewisserung des Glaubens an die Auferstehung leiblich erfahrbar. An die Stelle des fehlenden Sarges kann ein Bild oder ein anderer Gegenstand treten, der an die Verstorbene oder den Verstorbenen erinnert. ÜBERSICHT [Glockengeläut] [Musik] Liturgischer Gruß / Trinitarisches Votum Einstimmung mit Gebet Psalm Lied Lesung [Glaubensbekenntnis] [Lied] Predigt [Lied / Musik / Stille] [Persönliches Gedenken] Gebet mit Fürbitte [Abendmahl] Vaterunser Kommendatio [Lied] Segen [Musik] [Glockengeläut]
- 2 - LITURGIE [G L O C K E N G E L Ä U T] [ M U S I K ] L I T U R G I S C H E R G R U S S / T R I N I TA R I S C H E S V O T U M Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes [des Vaters] und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen Gemeinde: und mit deinem Geist. oder: Im Namen [Gottes,] des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, Gemeinde: der Himmel und Erde gemacht hat. E I N S T I M M U N G M I T G E B E T Liebe Familie N. N., liebe Angehörige, liebe Gemeinde, wir müssen heute von N. N. Abschied nehmen. (An dieser Stelle Worte zur Sterbesituation beziehungsweise zur besonderen Situation dieses Gottesdienstes.) Noch stehen wir unter Schock; noch verstehen wir nicht, was das wirklich bedeutet: N. N. ist tot. Wir sind hin und her gerissen in unseren Gefühlen. Wir sind aufgewühlt und ratlos. Wir sind verzweifelt und traurig. Nach und nach wird uns bewusst, was wir verloren haben. Lasst uns beten: Wir klagen vor dir, Gott. Wir klagen dich an, Gott. Wir fragen dich, warum dies geschehen konnte. Und doch vertrauen wir darauf, dass du hältst, was du uns in der Taufe versprochen hast, dass du uns beschützt und bewahrst im Leben und im Sterben. Wir glauben, dass du N. N. auch in ihrem / seinem Sterben gehalten hast, und hoffen, dass sie / er in der Liebe bleibt, die sie / er erfahren und geschenkt hat. Du, lebendiger Gott, bist unsere Hoffnung in Zeit und Ewigkeit. oder mit eigenen Worten P S A L M Lasst uns beten mit Worten des 139. Psalms: Herr, du erforschest mich
- 3 - und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, Herr, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen. Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht? Führe ich gen Himmel, so bist du da; bettete ich mich bei den Toten, siehe, so bist du auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich führen und deine Rechte mich halten. Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht. Ich danke dir dafür, dass ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke; das erkennt meine Seele. Deine Augen sahen mich, als ich noch nicht bereitet war, und alle Tage waren in dein Buch geschrieben, die noch werden sollten und von denen keiner da war. Aber wie schwer sind für mich, Gott, deine Gedanken! Wie ist ihre Summe so groß! Wollte ich sie zählen, so wären sie mehr als der Sand. Am Ende bin ich noch immer bei dir. Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz; prüfe mich und erkenne, wie ich s meine. Und sieh, ob ich auf bösem Wege bin, und leite mich auf ewigem Wege. Psalm 139,1 12.14.16 18.23.24 L I E D L E S U N G Wir setzen unsere Hoffnung auf Gott, weil wir seiner Zusage in der Taufe vertrauen. Im Brief des Paulus an die Gemeinde in Rom lesen wir: Wisst ihr nicht, dass alle, die wir auf Christus Jesus getauft sind, die sind in seinen Tod getauft? So sind wir ja mit ihm begraben durch die Taufe in den Tod, damit, wie Christus auferweckt ist von den Toten durch die Herrlichkeit des Vaters, auch wir in einem neuen Leben wandeln. Denn wenn wir mit ihm verbunden und ihm gleich geworden sind in seinem Tod, so werden wir ihm auch in der Auferstehung gleich sein. Sind wir aber mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit ihm leben werden. Römer 6,3 5.8
- 4 - [G L A U B E N S B E K E N N T N I S ] Lasst uns unseren Glauben bekennen: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige christliche Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen. [ L I E D ] P R E D I G T [ L I E D / M U S I K / S T I L L E ] [ P E R S Ö N L I C H E S G E D E N K E N ] In der Stille denken wir an N. N. oder: Wir erinnern uns an N. N., die / der mit uns das Leben geteilt hat. Wir wollen sie / ihn nicht vergessen, nicht ihren / seinen Namen, nicht ihr / sein Gesicht, nicht ihren / seinen Gang, nicht ihr / sein Lachen, nicht ihre / seine Stimme. Wir sind dankbar für alles, was ihr / ihm Gott im Leben geschenkt hat in guten und in schweren Zeiten. Wir sind dankbar, dass wir sie / ihn bei uns gehabt haben, und für alles, was sie / er uns bedeutet. Lasst uns in der Stille an sie / ihn denken und uns an die Zeit mit ihr / ihm erinnern. G E B E T M I T F Ü R B I T T E Lasst uns beten: Wir nehmen Abschied von N. N. Wir können es nicht fassen, dass alles zu Ende sein soll:
- 5 - das Gespräch, das schweigende Verstehen, das fröhliche Miteinander, das gemeinsame Tun und das geteilte Leiden. Wir wehren uns, lehnen uns auf, sagen: Das kann doch nicht sein! Hilf uns, Gott, hilf uns der Wahrheit standzuhalten, hilf uns zu trauern und die Trauer zu überwinden geduldig, Schritt für Schritt. Hilf uns dankbar zu werden für alles, was gewesen ist. Hilf uns zu erkennen, was bleibt. Und hilf uns zu hoffen auf die Zukunft bei dir. [A B E N D M A H L] VAT E R U N S E R Wir sprechen gemeinsam: Vater unser im Himmel. Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme, dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. K O M M E N D A T I O Lasst uns nun die Verstorbene / den Verstorbenen Gott anvertrauen: Aus Gottes Hand hat N. N. das Leben empfangen. In Gottes Hand geben wir den Menschen, der uns lieb war, zurück. Gott, auf den wir vertrauen, ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebenden, denn ihm leben sie alle. Lukas 20,38 In diesem Glauben bleiben wir verbunden auch mit unseren Verstorbenen. Der Friede Gottes bewahre uns alle in Zeit und Ewigkeit. oder: Lasst uns nun die Verstorbene / den Verstorbenen der Macht und Gnade Jesu Christi anvertrauen:
- 6 - N. N. gehört auch im Tode zu Christus, der sich in der Taufe mit ihr / ihm für immer verbunden hat. Denn Christus spricht: Ich bin der gute Hirte. Meine Schafe hören meine Stimme und ich kenne sie und ich gebe ihnen das ewige Leben und niemand wird sie aus meiner Hand reißen. Johannes 10,11.27 f. In diesem Glauben bleiben wir verbunden auch mit unseren Verstorbenen. Der Friede Gottes bewahre uns alle in Zeit und Ewigkeit. [ L I E D ] S E G E N Der Herr segne euch und behüte euch. Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über euch und sei euch gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf euch und gebe euch Frieden. [ M U S I K ] [G L O C K E N G E L Ä U T]