Erlebnisse, Erfahrungen, Erinnerungen. Ein Bericht, der zeigt, dass die Zeit sich unaufhaltbar weiterdreht.



Ähnliche Dokumente
Holiday plans: ein Gespräch über Urlaubspläne

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

Sibylle Mall // Medya & Dilan

Anleitung über den Umgang mit Schildern

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Liebe oder doch Hass (13)

Krippenspiel für das Jahr 2058

Kreativ visualisieren

50 Fragen, um Dir das Rauchen abzugewöhnen 1/6

O du fröhliche... Weihnachtszeit: Wie Sarah und ihre Familie Weihnachten feiern, erfährst du in unserer Fotogeschichte.

Nina. 2. Ninas Mutter lebt nicht mit Nina und der Familie zusammen. Warum könnte das so sein? Vermute. Vielleicht ist sie. Möglicherweise.

Materialien für den Unterricht zum Film Crazy von Hans-Christian Schmid Deutschland 2000, 93 Minuten

B: bei mir war es ja die X, die hat schon lange probiert mich dahin zu kriegen, aber es hat eine Weile gedauert.

Versetzungsgefahr als ultimative Chance. ein vortrag für versetzungsgefährdete

Weltenbummler oder Couch-Potato? Lektion 10 in Themen neu 3, nach Übung 5

SARUNLAPORN AUS THAILAND EINE BILDERGESCHICHTE

Predigt an Silvester 2015 Zuhause bei Gott (Mt 11,28)

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Mehr Arbeits-Plätze für Menschen mit Behinderung auf dem 1. Arbeits-Markt

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Das Leitbild vom Verein WIR

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Das Weihnachtswunder

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Eltern, Freunde,

Das Gewissen Sekundarstufe 1 2 Std.

Menschen haben Bedürfnisse

Darum geht es in diesem Heft

Elma van Vliet. Mama, erzähl mal!

Dass aus mir doch noch was wird Jaqueline M. im Gespräch mit Nadine M.

Gutes Leben was ist das?

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

PREDIGT ZUM 1. ADVENT Was wünschst du dir?

Papa - was ist American Dream?

Kieselstein Meditation

Mein persönlicher Lerncheck: Einen Bericht schreiben

ΤΠΟΤΡΓΔΙΟ ΠΑΙΓΔΙΑ ΚΑΙ ΠΟΛΙΣΙΜΟΤ ΓΙΔΤΘΤΝΗ ΜΔΗ ΔΚΠΑΙΓΔΤΗ ΚΡΑΣΙΚΑ ΙΝΣΙΣΟΤΣΑ ΔΠΙΜΟΡΦΩΗ ΣΕΛΙΚΕ ΕΝΙΑΙΕ ΓΡΑΠΣΕ ΕΞΕΣΑΕΙ ΥΟΛΙΚΗ ΥΡΟΝΙΑ

Jojo sucht das Glück - 3 Folge 10: Die Idee

einen Vibrator benutzt; wie man bei einem Kredithai einen Kredit zu 17 Prozent aufnimmt, der in 30 Tagen zur Rückzahlung fällig wird; wie man seinen

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Evangelisieren warum eigentlich?

Kulturelle Evolution 12

A2 Lies den Text in A1b noch einmal. Welche Fragen kann man mit dem Text beantworten? Kreuze an und schreib die Antworten in dein Heft.

Nina. bei der Hörgeräte-Akustikerin. Musterexemplar

Liebe Leserinnen und Leser,

Arbeit zur Lebens-Geschichte mit Menschen mit Behinderung Ein Papier des Bundesverbands evangelische Behindertenhilfe e.v.

Mein Jahr in Südafrika! "Masisukume Sakhe"

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz

Erntedankfest. Danken und Teilen (Entwurf für Eltern Kindgruppen)

Wie halte ich Ordnung auf meiner Festplatte?

Jonas Kötz. Lisa und Salto

Jojo sucht das Glück - 2 Folge 19: Schlaflos

Statuten in leichter Sprache

Der Klassenrat entscheidet

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

Dies sind die von Ihnen angeforderten QuantumNews für Kunden und Freunde der Naturheilpraxis * Andreas Frenzel * QuantumTao * Coaching * Paarberatung

東 京. Tokyo Hallo ihr Lieben! Ich weiß es hat etwas gedauert, aber dafür gibt es eine schöne PDF-Datei.

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein

Was tust du auf Suchmaschinen im Internet?

Der Gabelstapler: Wie? Was? Wer? Wo?

DAVID: und David vom Deutschlandlabor. Wir beantworten Fragen zu Deutschland und den Deutschen.

Ausbildung. Erfahrungsbericht einer Praktikantin

Ein süsses Experiment

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

»gefallene Frauen«galten. Aber die Stigmatisierung finde weiterhin auf der beruflichen und finanziellen Ebene statt. 2 Irgendwie gehört das aber

Copyright Sophie Streit / Filzweiber / Fertigung eines Filzringes mit Perlen!

Video-Thema Manuskript & Glossar

Aussagen zur eigenen Liebe

Was ich als Bürgermeister für Lübbecke tun möchte

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

1. Was ihr in dieser Anleitung

Stadt radio Orange Dein Fenster auf Orange 94.0

Feuergeschichte. Lies die Geschichte genau durch. Schreib auf ein Blatt Papier, wie sich Tom jetzt richtig verhält. Benutze das Merkblatt.

Kinderarmut. 1. Kapitel: Kinderarmut in der Welt

Gymnázium a Střední odborná škola, Rokycany, Mládežníků 1115

Sind Sie reif fürs ASSESSEMENT CENTER?

Hm, also es ist seit meinem letzten Rundbrief so viel passiert, da weiß ich gar nicht wo ich anfang soll...

Was kann ich jetzt? von P. G.

Schüler und Lehrer. Teil 1: Was ist Erleuchtung? von Anssi Antila

Um Glück zu haben, musst du ihm eine Chance geben.

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Kinder der Welt. Sophie

Der professionelle Gesprächsaufbau

Fotos und Videos von Ihnen und von Ihren Kindern und Jugendlichen

Spielmaterial. Hallo! Ich bin der kleine AMIGO und zeige euch, wie dieses Spiel funktioniert. Viel Spaß! von Liesbeth Bos

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Was ist PZB? Personen-zentrierte Begleitung in einfacher Sprache erklärt

Serienbrieferstellung in Word mit Kunden-Datenimport aus Excel

1!

Also: Wie es uns geht, das hat nichts mit dem zu tun, ob wir an Gott glauben.

Anne Frank, ihr Leben

P.A.R.T.Y.- Programm (Prävention von Alkohol- und Risikobedingten Traumen bei Jugendlichen)

Transkript:

Erlebnisse, Erfahrungen, Erinnerungen Ein Bericht, der zeigt, dass die Zeit sich unaufhaltbar weiterdreht. Nun sitze ich hier, nach sieben Monaten Auslandsaufenthalt und schreibe den Bericht, der meine letzten Monate zusammenfassen soll. Monate, die definitiv mit sehr viel Stress verbunden waren. Das heißt nicht, dass ich sie nicht genossen habe, sie haben einfach nur mehr Kraft gekostet, da sie, obwohl es nach außen hin nach weniger aussieht, durch besondere Ereignisse, Besuche, das Zwischenseminar, Campings und vielem mehr einfach anstrengend waren und nie wirklich Routine aufgekommen ist. Aber erst einmal von Anfang an: Mein letzter Bericht hat mit der Vorschau auf zwei Argentinienbesuche geendet. Ach ja, da war ja was, doch wie lang ist das schon her!? Mendoza und Buenos Aires. Zwei Städte, verschieden wie Welten, die Eine ruhig, (wenn man das für eine Millionenstadt wie Mendoza sagen kann) klein und idyllisch, kulinarisch aber Unsere Truppe mit Mauricio in Mendoza definitiv sehenswert (am Mittagstisch wurde schon einmal diskutiert, wo man abends essen geht Danke, Mauricio). Die Andere riesig, hektisch, bunt, aufregend. An dieser Stelle einen Dank an unsere zwei Argentinien-Korrespondentinnen Meike und Tessa, die uns Unterkunft, Unterhaltung und jede Menge Spaß geboten haben! Zu Silvester waren sie dann dafür bei uns eingeladen :) Die Casa Rosada, der Präsidentenpalast in Buenos Aires

Ebenfalls im November waren wir mit ein paar unserer Jungs der Casa auf dem Gigante, dem Berg vor San Felipe, der immerhin 1000 Höhenmeter über San Felipe liegt. Besonders war, dass sich sogar zwei Jungs aufgerafft haben, um neue Grenzen zu testen und ihre Höhenangst herauszufordern. Und dazu muss man sagen, dass der Berg es echt in sich hatte hinsichtlich Steigung als auch Boden. Respekt an die Jungs, die sich die 10 Stunden Gipfelfoto auf dem Gigante gequält haben;) Der Ausflug in ein Frei-/Naturbad zum Geburtstag der Casa war da dann doch etwas entspannter, und ins eher frische Wasser zu springen kostete niemanden große Überwindung. Alles in allem ein Ausflug, der zusammen mit Ehemaligen, Aktuellen, allen deutschen und chilenischen Mitarbeitern ein tolles Fest werden sollte! Gedeckter Tisch in Vaitea: Ein gelungener Tag mit Tischtennis, Wasserball und selbstgemachten Hamburgern

Im Dezember ist eine Reihe von Ereignissen zu nennen, vor allem aber der Tag, an dem uns unser Chef Mario Londres 38, sowie die Villa Grimaldi gezeigt hat, zwei Orte, die zu der dunklen Vergangenheit Chiles, der Pinochetdiktatur, gehören. Hier wurden Menschen gegen ihren Willen festgehalten, lebten unter unmenschlichen Bedingungen, wurden gefoltert und benutzt, um Informationen zu bekommen. Oben: Gedenktafel in der Villa Grimaldi, rechts: Diskussion über Geschehenes Die Härte und absolute Unmenschlichkeit der hier handelnden Personen, wurde in den persönlichen Erzählungen, sowie in den vielen Berichten, Fotos, Filmen und vielen anderen Dokumenten beim anschließenden Besuch im Menschenrechtsmuseum erschreckend deutlich. Ein Brief, der mich besonders bewegt hat, war der einer Achtjährigen, die Ihrem Vater geschrieben hat. Wann kommst du wieder? Ich habe gute Noten und bin immer brav wie du es wolltest, damit du zurückkommst, ich vermisse dich wahnsinnig, komm bitte bald wieder zurück. Dazu Bilder von Kindern, die malen, wie ihre Väter getrennt sind von der Familie, die hungernde Menschen malen ohne Haus mit der Aufschrift wir und auf der anderen Seite Villen und Die Reichen Freunde von Pinochet. Seit diesem Besuch ist der Respekt vor den Leuten noch einmal deutlich gestiegen, die trotz oder gerade wegen dieser Torturen gekämpft haben, gegen eine Regierung, die vor nichts zurückschreckte, was die eigene Macht stärkte und ihre Feinde schwächte. Das Risiko, sein eigenes

Leben zu riskieren, alles zu verlieren, hat sie nicht eingeschüchtert für eine bessere Zukunft zu kämpfen. Umso trauriger ist es, dass es heute immer noch viele Pinochet-Befürworter gibt, beziehungsweise Leute, die ihre Augen vor dem, was passiert ist, verschließen. Leider ist auch die Aufklärung über das Geschehene lange nicht so wie zum Beispiel in Deutschland die frühzeitige und in der Schule durchgängige Thematisierung der Nazizeit. Hinzu kommt, dass selbst heute, 37 Jahre nach dem Putsch, gut 20 Jahre nach dem Ende der Diktatur, immer noch nicht alle Geschehnisse bekannt sind und manche Familien noch immer nicht wissen, was mit ihren Verwandten passiert ist. Man kann nur hoffen, dass für die Opfer jeder Stein in Bewegung gesetzt, für die Familien Unterstützung angeboten und für die Zukunft eine Basis geschaffen wird, die es nie wieder zulässt, dass das Land in so eine dunkle Zeit abrutschen kann! Das Menschenrechtsmuseum in Santiago, welches hauptsächlich die Zeit Pinochets thematisiert Eine andere, fröhlichere Geschichte, die den Dezember füllt, war die Fertigstellung des Klettergerüsts für das Pablo VI. Hierbei handelt es sich um die 2 Monate dauernde immer wieder neu geplante, verworfene und schließlich durchgezogene Verwirklichung unseres Klettergerüsts. Ohne irgendein Vorwissen in Sachen Holzverarbeitung oder Gerüstbau, dafür aber mit der Unterstützung eines Freundes, der auch die nötigen Werkzeuge besorgen konnte, entstand somit ein einfaches, aber sehr schönes, kunterbuntes Klettergerüst, auf welchem die Kleinen sehr gerne spielen und auf das Nils und ich sehr stolz sind. Die Idee, dieses noch zu vergrößern und Dinge wie zum Beispiel eine Rutsche oder eine Hängebrücke zu installieren, ist bisher leider am Geld gescheitert, aber vielleicht bekommt ja jemand beim Bericht lesen und Bilder bestaunen

Lust, ein bisschen finanziell zu helfen, damit wir das absolut coolste Klettergerüst der Welt haben;) Nicht immer ging die Farbe nur aufs Holz Dann ging es aber auch schon mit großen Schritten auf Weihnachten zu, was für mich eher schwierig war. Auch wenn wir deutschen Jungs uns zusammengetan haben (die Mädels waren mit ihren Familien im Urlaub), gemeinsam eine Messe besucht haben und in der Nacht bei Empanadas und Bier zusammensaßen, ist es nicht das Gleiche, wenn man genau weiß, wie die traditionelle Abfolge sich gerade ohne einen abspielt, und man sich einfach völlig am falschen Ort fühlt. Und Weihnachtszimtplätzchen schmecken bei 35 und mehr definitiv nicht so gut! Das war für mich echt ein kleiner Tiefpunkt, den ich aber schnell überwunden habe, da nun einmal Silvester vor der Tür stand! Das haben wir alle zusammen in Valparaiso verbracht, wo wir insgesamt mit einer Freiwilligen aus Paraguay, Tessa und Meike (wer aufmerksam gelesen hat weiß: die Argentinierinnen;) ), einer Freiwilligen - der Freundin von Niklas - aus Peru, den Familien von Laura, und Helen, also insgesamt 16 Deutschen und ein paar Chilenen, das größte Feuerwerk Südamerikas gesehen haben. Das mit Worten zu beschreiben ist sowieso nicht möglich, das einzige, was ich euch sagen kann ist: Erlebts auch mal! Ab nach Valpo 2012!;) Die Besucher blieben dann alle noch ein paar Tage, bis sich dann wieder alle an ihren gewohnten Plätzen in den

verschiedensten Ländern eingefunden haben. Diese Tage kommen auf der Unvergesslich-Liste auf jeden Fall auch ganz vorne vor! Im Januar war es dann soweit, 6 Monate Chile sind erreicht. Halbzeit im Auslandsjahr, was für uns hieß, dass es in die Nähe Santiagos in ein kleines, bescheidenes Dorf ging zum Zwischenseminar. Dass dieses nicht in der Stadt, sondern in kompletter Ruhe stattfand, und dazu nur 11 deutsche Freiwillige dabei waren, war im Endeffekt echt gut, da man sich besser kennen gelernt hatte und durch den engen Kontakt viel schneller persönliche Gespräche aufbauen konnte. Dies haben wir auch getan und sprachen dann über verschiedenste Dinge, von eigenen Geschichten einzelner, Strukturen der Projekte, Zufriedenheit mit der Betreuung und vieles mehr. Diese fünf Tage, die wir dort verbrachten, haben mir echt gut getan. Es war schön, mal nicht ratlos dies oder das zu machen, sondern von oben draufzugucken, wie man in welcher

Situation wohl am besten handelt. Hinzu kam dass es echt lustig war, und die Leute, die wir kennen gelernt haben, auch ganz lustige Typen sind. Von der Evangelischen Kirche im Rheinland kam auch noch eine Mitarbeiterin, die uns sogar noch nach San Felipe gefolgt ist, um unsere Projekte und unsere Chefs ein wenig kennen zu lernen, was wohl beide Seiten ganz cool fanden. Was nun kam, beziehungsweise noch vor mir liegt, das ist das Reisen mit meinen Deutschlandbesuchen! Im Februar ist schon mein Bruder gekommen und wir haben uns in Santiago, Viña del Mar und Valparaiso rumgetrieben. Wir waren am Strand, im Stadion auf dem Cerro San Cristobal. Der Besuch hat mir wahnsinnig gut getan, weil ich mit meinem Bruder echt gut auskomme, und er einfach kennenlernen sollte, wie ich lebe und was ich mache. Nur war es ein bisschen komisch, ihn, den man sonst nur am Telefon hat, auf einmal vor sich in seiner Chilewelt stehen zu sehen, obwohl er doch aus der Deutschlandwelt kommt. Noch komischer war es allerdings, ihn nach der coolen Zeit wieder ziehen lassen zu müssen, mit dem Wissen, dass ich ihn erst im August wiedersehe. Nun werde ich im März von meinem besten Freund besucht, mit dem es ein bisschen durch den Norden Chiles in Richtung Atacamawüste geht.

Nebenbei geht hier nun nach den langen Sommerferien die Schule wieder los, und damit kehrt wohl auch langsam der Alltag zurück. (Für mich natürlich erst, wenn ich wieder da bin ) Aber ich bin darüber auch echt froh, weil die Casa in den letzten 2 Monaten eher spärlich gefüllt war und viele der Jungs arbeiten, oder bei ihren Familien oder Freunden waren. Das in diesem Bericht das Pablo VI nicht groß erwähnt wird liegt auch daran, dass ich aufgrund von Seminar und Besuch meinerseits, oder Campings seitens des Heimes noch nicht wirklich wieder viel arbeiten konnte, und ich vermiss die Kleinen langsam echt. Alle werde ich aber nicht wiedersehen, da 12(!) der 33 Kinder nach den Ferien nicht mehr wiederkommen, weil sie wieder bei den Familien wohnen oder von Verwandten adoptiert wurden. Einerseits ist es schon schwer loszulassen, andererseits habe ich mich riesig gefreut, als ich die beiden Zwillinge, die mir mit der Zeit wirklich ans Herz gewachsen sind, mit ihrer Tante auf der Plaza gesehen habe: Beide schick angezogen, ohne zu schlagen, ohne Schimpfwörter (alleine dafür schon Respekt!:) ) und als sie mich erkannt haben, sind sie mir in die Arme gesprungen. Auch die Kinder haben uns also nicht vergessen ;) So, das muss für dieses Mal reichen, im nächsten Bericht gibts dann Bilder vom Norden Chiles und viele neue Geschichten rund um das spannende Leben hier. Auch wenn die Abreise nun näher ist als die Ankunft, noch bleibt Zeit, eine Menge zu erleben!!! Im Februar 2011, Simon