Strombeschaffung optimieren vernetzen sparen EnergyOn Bahnhofplatz 1a CH-3930 Visp T +41 27 955 20 20 welcome@energyon.ch www.energyon.ch 1
Agenda Einleitung Netzzugang / Verbrauchsstätten / Areale Strombeschaffung am Markt Vom Wert der Flexibilität Ausblick 2
Einleitung Strommarktöffnung Chance für günstigere Strompreise? Einkaufsgemeinschaft Lohnt sich die Beschaffung im Pool? Strom ein spezielles Produkt 3
Voraussetzung für Markteintritt Jahresverbrauch mindestens 100MWh pro Verbrauchsstätte Anzahl der Messstellen spielt keine Rolle Unterzeichnete Netzanschluss- und Netznutzungsverträge sind nicht erforderlich Netzzugang muss bis am 31. Oktober mitgeteilt werden In der Regel muss die Messung angepasst werden wenn nicht schon vorhanden: Lastgangmessung mit Fernauslesung 4
Verbrauchsstätte definieren Zur Verbrauchsstätte gehören alle Messstellen des Bergbahnunternehmens, sofern sie eine wirtschaftliche und örtliche Einheit bilden Wirtschaftliche Einheit: dasselbe Unternehmen bzw. dieselbe juristische Person Örtliche Einheit: in einem zusammenhängenden Gebiet, physisch z.b. mit einer kontrollierten Piste miteinander verbunden keine örtliche Einheit besteht, wenn zwischendurch ein Bus oder Zug benutzt werden muss Messstellen festlegen, die zur Verbrauchsstätte gehören 5
Netztopologie Verbrauchsstätte / Areal Doppeltarifzähler Einfachtarifzähler Leistungstarifzähler NE 7 NE 7 Lastgangzähler NE 5 Stammkabel 6
Netztopologie bereinigen Eigentum am Trafo und der dahinterliegenden Verteilung auf dem Areal vermeidet viele Probleme - der Verschachtelungseffekt ist dann quasi «eingebaut» Bei Vermischung von Netzebenen und Eigentumsverhältnissen kann die Situation nur von allen Beteiligten Schritt für Schritt gemeinsam und im Interesse aller vereinfacht werden ggf. externe Unterstützung beiziehen Transparente Kostenaufteilungen und Abrechnungen sind Voraussetzung 7
Verbrauchsprofil definieren Verbrauchsprofil einer Verbrauchsstätte ist die Summe aller Zähler Es findet eine Verschachtelung der Leistungen statt; d.h. der höchste Leistungsbezug der Verbrauchsstätte ist tiefer, als wenn die Leistungsspitzen der einzelnen Messstellen addiert werden Beispiel Pilotregion: 17 Messpunkte vs. 1 virtueller Messpunkt Leistungstarif Annahme: 2.10 CHF/kW/mt. Verbrauchsprofil 01.07.2012 bis 30.06.2013 8
Verschachtelungseffekt bei Pilotregion [5.6 GWh] 9
Verschachtelungseffekt bei Pilotregion [CHF] Leistungstarif: 2.10 CHF/kW/Monat Einsparung: 34 000 CHF/Jahr 10
Areale Gemeinsame Lastgangmessung für mehrere Verbrauchsstätten auf einem Areal ist zulässig, wenn: Verbrauchsstätten Energie über einen oder mehrere gemeinsame Ausspeisepunkte beziehen, jede Verbrauchsstätte einen Jahresverbrauch von mind. 100MWh aufweist, alle betroffenen Endverbraucher einverstanden sind, der Lieferant im gemeinsamen Einverständnis gewählt wurde. 11
Nutzung von Arealnetzen Ausspeisepunkt eines Endverbrauchers im Arealnetz liegt bei dessen Verbrauchsstätte, nicht unbedingt beim Netzanschlusspunkt des Areals (Trafo). Das Netznutzungsentgelt auf dem Areal regeln Arealnetzbetreiber und Endverbraucher unter sich. Gegenüber dem Verteilnetzbetreiber ist (direkt oder indirekt) das Netzentgelt für diejenige Netzebene geschuldet, an der das Arealnetz angeschlossen ist. 12
Strombeschaffung am Markt 13
Preisindikation Pilotbetrieb Hochtarif HT (Mo Fr, 08:00 20:00): 51% Niedertarif (Rest der Zeit): 49% Hauptverbrauch im Winter, wenn Stromangebot eher knapp und teuer Unverbindliches Angebot 26.02.2014 (± 10% Mengentoleranz): 14
Strombeschaffung im Pool? Verschiedene marktberechtigte Verbrauchsstätten können gepoolt werden. Das Profil in einem Pool von Bergbahnunternehmen wird etwas ausgeglichener Im Winter bleiben der grosse Bedarf und die hohen Spitzen Wenn die meteorologischen Verhältnisse stimmen, reagieren Poolteilnehmer aus derselben Region gleich: Hochbetrieb bei Schönwetter und Ferien; beschneien, wenn der Schnee knapp ist und die Witterung stimmt Vorteilhafter wäre ein Pool mit starken Verbrauchern im Sommer die allerdings von starken «Winterverbrauchern» nicht profitieren 15
Das spricht gegen Beschaffung im Pool Poolmitglieder haben heute unterschiedliche Tarife individuelle Verbrauchsprofile haben unterschiedliche Preise wie wird der Poolvorteil aufgeteilt? Poolprodukt ist möglicherweise nicht für alle Poolteilnehmer ideal Poolteilnehmer können ausscheiden oder neu dazukommen Der Preisvorteil durch Menge ist eher gering. Lediglich Transaktionskosten werden günstiger. Abwicklungskosten relativ hoch, Poolbetreiber ist weiterer Intermediär Falls Pool eigenständige Rechtsperson finanzielle Sicherheiten stellen 16
Gemeinsame Ausschreibung trotzdem möglich Verbrauch über 100 000kWh/a (Marktberechtigung) keine Verpflichtung gegenüber einem bestimmten Lieferanten Bei einem Durchschnittspreis in der Grundversorgung von 9 10 Rp./kWh und einem Stromverbrauch von 1 GWh resultiert bei einem Marktangebot von 6.3-6.4 Rp./kWh eine Einsparung von rund 30 40 000 CHF/a. So Rechnet man aus, ob es sich lohnt: Aus den Rechnungen der letzten 12 Monate jeweils die Energiekosten ohne MWST (nicht Netzentgelt und nicht Abgaben) zusammenzählen und durch die Summe des entsprechenden Verbrauchs teilen Durchschnittspreis 17
Vom Wert der Flexibilität Potential der Flexibilität beim Stromverbrauch wird anhand von zwei konkreten Beispielen berechnet: 1. Energieeinkauf zum optimalen Zeitpunkten für Pumpanlage (Speisung Speichersee für Beschneiung) 2. Angebote für Regelleistungsreserve innerhalb eines Regelenergiepools Flexibilität: Beschneiungsanlage: wenig Flexibilität, weil die Beschneiung von anderen externen Faktoren abhängt - Bedarf, Witterung Pumpanlage: grosse Flexibilität Die Pumpanlage ist nur etwa während 400h pro Jahr in Betrieb Der Speichersee ist in 60h gefüllt und reicht für mehr als 100h Beschneiung Historische Daten 2012/13: ¼ h Werte vom 01.07.2012 bis 30.06.2013 18
Energieeinkauf zum optimalen Zeitpunkt Pumpanlage dient der Speisung des Speichersees für die Beschneiung Nur während ca. 400h pro Jahr in Betrieb Der See in 60h gefüllt Reserve für mehr als 100h Beschneiung Eine zeitliche Verschiebung des Betriebs für günstigen Einkauf ist möglich Beispiel: Stromeinkauf für Pumpanlage während der Nacht Leistung 4 x 0.57 MW = 2.28 MW Jahresverbrauch Pumpanlage 2012/13 = 843 MWh Direktbeschaffung am Markt 19
Zum optimalen Zeitpunkt pumpen durchschnittliches Preisprofil über 24 Stunden 80 /MWh Verlagerung des Betriebs vom Tag in die Nacht Verteilung der Kosten optimiert 40 /MWh Verteilung der Kosten Betriebsdaten 2012/13 Kosten Betriebsdaten 2012/13 Kosten 2012/13 optimiert 63 985 CHF 49 938 CHF Gewinnpotential 14 047 CHF 22% 20
Regelenergiereserve Pumpanlage Teilnahme an Regelleistungsreserve-Auktionen Schweiz (via Regelenergiepool) Negative Regelleistung = Möglichkeit Pumpen einzuschalten (z.b. Sommer) Positive Regelleistung = Möglichkeit Pumpen auszuschalten (falls in Betrieb) ACHTUNG: Preise können von Jahr zu Jahr stark ändern 21
Regelenergiereserve Pumpanlage 2 000 CHF/Woche wöchentliche Erträge KW 1 bis 52 abhängig von Auktionspreisen Potential Regelleistung positiv Pumpanlage ausschalten Potential Regelleistung negativ Pumpanlage einschalten Max = 2.28 MW Ertrag Regelleistung positiv Ertrag Regelleistung negativ Gewinnpotential 1 994 CHF 62 387 CHF 64 381 CHF 22
Fazit Hohes Potential Dank Speichersee mit separater Pumpanlage für Speisung Gesamtenergieverbrauch im Beispiel: 5 566 MWh Annahme Tarif Netzgebühren + Strombeschaffung + Abgaben = 18 Rp/kWh Stromkosten insgesamt: 1 000 000 CHF Potential % Gesamtkosten Bemerkungen 1. Energieeinkauf optimaler Zeitpunkt 14 000 CHF 1.4% Nur Pumpanlage berücksichtigt Strompreis 2013 1/4h Muster Verschiebung von Tag in Nacht 2. Regelleistungsreserve 64 000 CHF 6.4% Nur Pumpanlage berücksichtigt Preise Regelenergie 2013 Annahme: 35% des Grenzpreises im Auktionsverfahren realisierbar 3. Verschachtelungseffekt 34 000 CHF 3.4% 17 Messpunkte werden zu einem virtuellen Messpunkt zusammengefasst 112 000 CHF 11.2% 23
Ausblick Beschaffung im Pool oder jeder für sich? Ausschreibung Strombedarf «Gruppe der Willigen» Verwertung von Flexibilität Teilnahme an einem Regelenergiepool individuell konkrete Potentialanalysen & Pool-Plattform Vertrag 24
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