Erntedankfest 5./ in Raubling und Nicklheim; Gen 1,24-2,4; Lk 12,15-32

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Transkript:

Erntedankfest 5./6.10.2002 in Raubling und Nicklheim; Gen 1,24-2,4; Lk 12,15-32 Statio: Wir feiern an diesen Wochenende Erntedank. Dies kann uns wieder einmal bewusst machen dass wir in Abhängigkeit zur Natur leben, dass wir auf das Wachsen und Gedeihen angewiesen sind. Aber auch darauf dass wir gesund an Körper und Geist sein dürfen und dass es uns möglich ist selbst zu arbeiten. Erntedank heißt nicht nur Dank für die Früchte der Felder sondern Dank für unser ganzes Leben. In Gottes Hand dürfen wir uns geborgen wissen und hoffen dass er für das Nötige sorgt. Diesen Gott und seine menschgewordene Liebe Jesus Christus rufen wir für diese Feier nun in unsere Mitte. Du hast den Menschen diese Erde anvertraut, damit wir auf ihr leben können Du kümmerst dich um uns wie ein sorgender Vater und eine liebende Mutter Du stehst zu uns Menschen, was auch auf dieser Welt geschieht. Predigt: Liebe Gemeinde, liebe Mitchristen Dieses Jahr liegt für mich über Erntedank ein kleiner Schatten. Flutkatastrophen haben diesen Sommer weite Teile unseres Landes und große Teile Europas heimgesucht. Nicht nur Ernten, die wir an diesem Sonntag besonders im Blick haben, sondern ganze wirtschaftliche Existenzen und auch Menschenleben wurden zerstört. Und trotzdem erscheint es mir wichtig Erntedank nicht ausfallen zu lassen, sondern einen besondern, einen ganz besonders Danke zu sagen. Danke zu sagen ist den vielen Helfern, die versucht haben, die betroffenen Menschen vor noch Schlimmerem zu bewahren. Danke zu sagen ist der Haltung der Solidarität, die nahezu die gesamte Bevölkerung, auch die der weniger oder gar nicht betroffenen Gebiete erfasst hat. Die Haltung der Dankbarkeit gilt aber auch Gott gegenüber, dass trotz der Zerstörung so weiter Gebiete noch immer genug Ressourcen vorhanden sind, die es ermöglichen, wohl mit erheblichem Aufwand, die entstandenen Schäden wenn schon nicht hundertprozentig zu behe-

ben, so doch so weit zu sanieren, dass wieder ein menschliches Leben in den von Hochwasser heimgesuchten Gebieten möglich sein wird. Trotzdem tun wir uns in diesem Zusammenhang vielleicht mit dem Dank heute schwer. Man möchte am liebsten mit Romano Guardini sagen: Wenn ich irgendwann vor meinem Richter stehe und er mir einige Fragen zu meinem Leben stellt, dann hätte ich auch einige Fragen an ihn, angesichts der Zerstörung des vergangenen Sommers. Aufs ganze gesehen, ist es aber auch an der Zeit, sich als Gesellschaft Gedanken zu machen, welche Lehren aus den Erfahrungen der letzten Woche zu ziehen sind. Ich will mich aber nicht in Details wie Klimaschutzbündnis und Raumplanung verirren, sondern vielmehr aus einer christlichen Grundhaltung heraus in die Heilige Schrift schauen. In der Alten Erzählung aus dem Buch Genesis, die wir in der Lesung gehört haben, wird deutlich was der Auftrag Gottes an den Menschen ist. Als sein Ebenbild sollen wir an der Schöpfung mitarbeiten. Dieser große Garten der Welt ist uns übergeben worden, dass wir ihn nutzen aber auch pflegen müssen. In der Kultur unseres Abendlandes ist aber aus diesem Auftrag Gottes heraus ein Bewusstsein entstanden, dass wir Menschen uns über die Natur erheben können und die Grenze des Menschlichen Tuns ist nur noch das technisch machbare. Wenn etwas technisch neu machbar ist, dann müssen wir anscheinend das auch tun. Wir können aber nicht immer weiter auf Kosten der Natur leben und so tun als gäbe es nur ein jetzt und keine Zukunft. Umwelt und Ressourcen müssen auch für die nachkommenden Generationen gewahrt bleiben. Vielleicht ist es nun endlich an der Zeit nicht alles technisch machbare sofort umzusetzen. Vielleicht müssen wir auf unseren eigenen Vorteil auch einmal verzichten, zum Wohl der ganzen Welt. Vielleicht darf das alleinige Ziel nicht ein uneingeschränktes Wirtschaftswachstum sein, sondern vielleicht genügt auch die Zufriedenheit mit dem was wir haben. Und wir sollten den wirtschaftlichen Ist-Stand wieder so nutzen dass er allen Menschen dient und nicht nur wenigen. Ich denke für unsere Welt wäre eine grundsätzliche Haltungsänderung notwendig. Vielleicht eine gewisse Haltung aus dem heutigen Evangelium. Nicht das krampfhafte Festhalten an Erworbenem führt den Menschen zur Freiheit, sondern eine Hal-

tung sich immer wieder neu beschenken zu lassen und verantwortungsvoll mit diesen Gütern umzugehen. Solch eine Haltung können wir aber nicht einfach von der Gesellschaft, von der Politik, von der Wirtschaft oder der Kirche einfordern. Zu einer solchen Haltung sind wir alle aufgerufen. Und da dürfen wir uns nicht immer nur von unserem eigenen Vorteil leiten lassen sondern wir müssen liebevoll und nachhaltig mit den uns geschenkten Gütern umgehen. Amen