7. Sonntag i. Jhrsk. B Raubling und Nicklheim; 22./
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- Josef Frank
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1 7. Sonntag i. Jhrsk. B Raubling und Nicklheim; 22./ Statio: Was hat denn das Leben und das Wirken Jesu so besonders ausgezeichnet? Er hat den Menschen die Sünden vergeben und Ihnen somit wieder Lebenskraft geschenkt. Die Worte Sünde und Vergebung wirken heute oft sehr abstrakt, dabei haben wir es doch auch heute sehr nötig, Altes und Schlechtes hinter uns zu lassen. Nur so lassen sich die Probleme in der Gesellschaft und Welt und in unserem eigenen Leben lösen. Rufen wir also Gott zu Herr erbarme dich Liebe Gemeinde, liebe Mitchristen Wir haben heute im Evangelium wieder von einer Heilungserzählung gehört. Es ist nun schon der vierte Sonntag hintereinander, in dem uns der Evangelist Markus davon berichtet, wie Jesus Menschen heilt. Es scheint also sehr wichtig zu sein, dass berichtet wird, dass sich etwas verändert. Dass Jesus die Menschen zu einem besseren, glücklicheren Leben führt; dass etwas neu im Leben der Menschen wird; dass Bewegung in das Leben der Menschen kommt. Und diese Bewegung im Leben der Menschen erleben wir im heutigen Evangelium ganz augenscheinlich. Ein Gelähmter, der aufgefordert wird aufzustehen, seine Trage zu nehmen und wegzugehen. Früher war dieser Mann gelähmt, sein Leben war gelähmt und nun darf wieder Bewegung in sein Leben kommen. Für mich ist das die große Aussage des heutigen Evangeliums: In gelähmtes Leben darf Bewegung kommen! Und da gilt es nicht über die gelähmte Situation herumzujammern sondern selbst aufzustehen, so wie Jesus denn Mann dazu auffordert, und zu gehen sich zu bewegen. Gerade in der heutigen Zeit hab ich oft dass Gefühl, dass wir uns selber lähmen anstatt uns einfach nach vorne zu bewegen. Für mein Empfinden wird da oft viel zu viel gejammert:
2 Wie viele Menschen hört man immer wieder sagen: "Früher war alles besser, anders eben. Man konnte noch leben, die Preise waren niedriger, die Kriminalität geringer, die Luft besser, der Verkehr langsamer, die Winter weißer, die Sommer trockener. Die Familien waren intakter und die Jugend hatte eine Chance." Wer so romantisierend auf die Vergangenheit schaut und zugleich die Zukunft als Gräuel und perspektivendlos ansieht, nimmt vieles nicht in den Blick und verharmlost die Probleme von einst. Woran liegt das? Ich denke, wir Menschen sind Gewohnheitstiere und lassen nur ungern los, was uns einmal vertraut geworden ist. Wir haben uns so schön in der Vergangenheit eingerichtet, was sollen wir uns mit der Zukunft abgeben? Zum einen hat natürlich Beständigkeit, haben Traditionen etwas sehr Gutes an sich: Sie sind verlässlich, gültig, erzeugen Sicherheit. Sie schaffen uns Halt im Leben und bewirken eine gewisse stresslose Lebensweise: Wenn ich weiß, worauf ich mich verlassen kann, habe ich einen Halt. Aber für Traditionen gilt ein salopper Spruch: "Sie sind wie Laternen: Sie weisen den Weg von gestern nach morgen, und nur Betrunkene halten sich da r- an fest." Eine Beständigkeit im Leben ist sicher gesund, aber Trägheit und starres festhalten an Altem lähmt das Leben. Dabei können doch eben wir Christen mit einer ganze Fülle von Hoffnungen nach vorne blicken und ich glaube auch nicht, dass unsere ganze Gesellschaft keine Zukunftsperspektive mehr hat. "Steh auf, nimm deine Bahre und geh." Und der Mann nahm seine Bahre und ging vor aller Augen weg. So hörten wir im heutigen Evangelium in der Geschichte von der Heilung des Gelähmten. Jesus heilt einen Mann von seiner Unfähigkeit, sich zu bewegen, und vergibt ihm seine Sünden. Halten wir einmal fest, dass diese Heilungsgeschichten weniger von Ereignissen und Tatsachen berichten, sondern vielmehr Zeugnis geben wollen von der Kraft und Vollmacht des Gottessohnes. Dann dürfen wir uns fragen, was Jesus mit uns selbst heute angestellt, wie er uns heilen würde. Ich kann mir vorstellen, er hätte uns berufen zu einem Leben in gestalterischer Fülle und Freiheit und hätte uns so befreit von der Sünde der Trägheit. Er selbst hat es ja überdeutlich vorgelebt: Wo es ging, hat er sich für Flexibilität entschieden und den Menschen vorgelebt, wie man Zukunft eigenhändig gestaltet. Ich denke das heutige Evangelium sagt uns, dass wir nicht gelähmt und resigniert auf Altes zurückblicken sollen, sondern
3 voller Bewegung in die Zukunft blicken dürfen und der Zukunft entgegen gehen dürfen. Amen
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