Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen



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Transkript:

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen Seit wann machst Du denn was mit Handwerkern? Hast du das gelernt? Ich denke: Es gibt hier sicherlich einige, die mich kennen und die schwören würden, dass ich kein Handwerker bin! Und das stimmt auch. Aber seit wann spielen Handwerker in meinem Pastorenleben eine Rolle? Das habe ich mich dann selbst gefragt und geforscht. Jedenfalls 2009 habe ich (lt. meinem Manuskript) einmal folgendes bei einer Taufe gesagt: Was wird aus Marc und Lenny werden? Was werden sie besonders gut können und was wird ihnen schwer fallen? So habe ich damals mehr rhetorisch gefragt. Und dann gesagt: Vielleicht werden sie wunderbare Handwerker: Auch in der Bibel kommen viele Handwerker vor. Dann habe ich einige aufgezählt und dann gesagt, dass wir über den Apostel Paulus lesen, dass er seinen Lebensunterhalt als Zeltmacher verdiente und, dass die erste Christin in Europa Lydia war, Purpurkrämerin, Handwerkerin und Unternehmerin in einer Person. (By the way: Frau Kluth freut das besonders) Auch Kirche und Handwerk sind eng verbunden, habe ich damals gesagt(!). Seht mal die Orgel! Wir freuen uns über die Orgelbauer. Und ich denke, wie viele Generationen von Handwerkern des ganzen Baugewerbes hier an dieser Kirche schon im Laufe der Jahrhunderte gebaut und Bleibendes geschaffen haben. Und dann habe ich diesen Satz gesagt, konnte mich gar nicht mehr erinnern: Das Handwerk ist dem Himmel doch sehr nah! (Ziel: Kinder sollen ihre Gaben erkennen dürfen/können) Das Handwerk - dem Himmel sehr nah! Ich konnte, als ich das las, mir sofort ein neues Handwerk-Werbeplakat vorstellen, mit diesem hellblauen Hintergrund und dem Slogan in der Ecke: Das Handwerk, die Wirtschaftsmacht von nebenan. Und dann in großen roten Buchstaben:

Kirche und Handwerk dem Himmel so nah! Das ist ja eine sehr einfallsreiche Handwerkwerbung, die uns heute begegnet. Das Handwerk will mit dieser Kampagne sein Image aufbessern. Und vielleicht bei so einer Verbundwerbung von Kirche und Handwerk würde ja auch etwas von dem verbesserten Image auf uns als Kirche abfärben. Dass wir das nicht nötig hätten, will ja wohl niemand behaupten. Die Kirche. Die geistliche Kompetenz von nebenan! So ist es doch ja auch fast noch, Gott sei Dank! Und so sieht s aus! Karten verteilen (Klaviermusik) die Nähe und dadurch bedingte Anziehung zwischen Kirche und Handwerk ist es doch, die uns heute hierhergeführt hat. Darum nur gibt es einen Handwerkspastor in der Hannoverschen Landeskirche. Wir sind uns nah und zusammen sind wir dem Himmel nah. Das gilt natürlich auch beispielsweise für VW-Arbeiter aber, sagen wir mal im Handwerk an sich gibt es noch ein Gespür für diese Nähe. Im Handwerk lebt das Bewusstsein: Das sind unsere Kirchen. Wir haben sie gebaut. Wir haben Gott dieses Haus gebaut. Und es waren nicht die Bischöfe und Pastoren, nicht der Papst und nicht Martinus Luther. ============ Die Kampagne des Handwerks läuft seit 2010 und geplant weiter bis 2019 und versucht ganz pfiffige neue Wege. Früher hat man vielleicht so geworben: Wir treffen den Nagel auf den Kopf ihre Tischlerwerkstatt Anton Brettschneider. Oder: Unsere Torten sind einfach lecker ihre Konditorei Mathilde Süßmund.

Oder ganz klassisch: Heizungsbau, Sanitäre Anlagen, Klima- und Schwimmbadtechnik Röhrich (Manchmal wurde daraus einfach: Gas Wasser Scheiße!). Aber es blieb eben werbetechnisch nicht beim Ideal Standard. Heute werben alle Handwerker gemeinsam. Z.B. so: Selbst bei einem 0 : 0 haben wir zwei Tore gemacht. Die kurze Geschichte des Handwerks: Rad erfunden, Pyramiden gebaut, Mars erkundet, Abfluss repariert. Was ist wichtiger? fragt man sich. (Also: es gibt ja schon Abflüsse, da wär man lieber auf dem Mars!) Oder es heißt: "Ich baue keine Stadien. Ich gebe 80.000 Menschen ein Zuhause. Und auch solche Slogans, die die Nähe zur Kirche offensichtlich machen, verbreitet das Handwerk heute: Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde, den ganzen Rest haben wir gemacht. Na ja, theologisch gibt es da u.a. noch die Vorstellung, dass Gott kontinuierlich weiter baut an seiner Schöpfung aber vielleicht reicht deshalb ja schon - zum besseren Verständnis -, liebe Vertreterinnen und Vertreter des Handwerks, eine kleine Fußnote auf den Plakaten: Mit Gottes Hilfe! (Anregung) Das Meer zu teilen ist ein Wunder. Zwei zu verbinden, Handwerk. oder Ich ziehe keine Mauern hoch. Ich baue Gott ein Haus. Das klingt gut! wir haben es ja auch schon immer gewusst: "Klappern gehört zum Handwerk" obwohl natürlich ein handwerkliches Angebot auch darin besteht, jegliches Klappern fachmännisch bzw, fachfraulich zu unterbinden. Aber das nur so nebenbei. Jedenfalls stimmt in der Ökonomie wohl der Satz: "wer nicht wirbt, stirbt!" Und wie man richtig wirbt, kann man studieren. Ich erzähle Ihnen mal ein Beispiel für erfolgreiche Werbung:

Bei strahlendem Maiwetter kommen zwei Werbeleute an einem Blinden vorbei, der in der Fußgängerzone sitzt und um ein Almosen bittet. Er trägt ein Schild um den Hals mit der Aufschrift: "Von Geburt an blind". Nur wenige Passanten beachten ihn; sein Hut ist leer. "Er hat die falsche Methode", bemerkt einer der Werbeleute. "Wetten, dass ich es schaffe, ihm mit einem anderen Text den Hut zu füllen?" Er dreht das Schild des Blinden um und schreibt etwas darauf. Aus der Ferne beobachten die beiden, wie sich nach einer gewissen Zeit der Hut füllt. Da geht der andere der beiden Werber zu dem Blinden und liest: "Es ist Frühling. Ihr seht ihn. Ich nicht." So macht man Werbung: man rührt die Menschen an. Die Menschen, die an dem Blinden vorübergehen, werden durch diese Wahrheit angerührt: "Es ist Frühling. Ihr seht ihn. Ich nicht." Das lässt sie nicht kalt. Sie erbarmen sich - so könnten wir das mit einem altmodischen, biblischen Wort sagen. Sie wollen ihm mit ihrer Spende Gutes tun. Der Werbetexter hat eine Beziehung hergestellt zwischen dem, der in Not ist und denen, die vorübergehen. Und so denken sie: Wenn er schon nicht sehen kann, wie schön der Frühling ist, soll er doch nicht dazu auch noch Not leiden müssen. Jesus hätte das gefallen. Er hat ja sinngemäß gesagt: Was ihr für Menschen tut, das tut ihr für mich, für Gott. Im Predigttext, den ich ausgesucht habe, geht es nun u.a. um Menschen wie die, die dem Blinden geholfen haben. Dabei ist nicht die Höhe der Spenden das Thema, sondern es geht besonders darum, warum sie spenden, was sie motiviert, zu geben. In der Bergpredigt hat Jesus etwas dazu gesagt: Textlesung: Habt acht auf eure Frömmigkeit, dass ihr die nicht übt vor den Leuten, um von ihnen gesehen zu werden... Wenn du nun Almosen gibst, sollst du es nicht vor dir ausposaunen lassen, wie es die tun, die von den Leuten gepriesen werden wollen. Wenn du aber Almosen gibst, so lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut, damit dein Almosen verborgen bleibe. Mt. 6,1-4 i.a. Soweit dieser Teil der Rede Jesu - Wir merken, das geht uns alle an.

Aber wir müssen bei dem Thema auch vorsichtig sein. Wenn die Kirche über Geld redet, wird es immer spannend. Aber eigentlich geht es hier in erster Linie aber auch gar nicht um Geld. Es geht hier um ein Tun, das nicht dem eigentlichen Zweck, der dem Tun entspricht, dient, sondern darüber hinaus etwas anderes bewirken soll: Eine Spende wird beispielsweise nicht gegeben, damit sozial schwachen Menschen so geholfen werden kann, sondern damit andere, die davon erfahren, ihren Hut ziehen und sagen: "Alle Achtung, das ist aber einer guter Mensch!" Die Wirtschaft hat daraus ein Programm gemacht: Tue Gutes und rede darüber - dann wird dein Image aufpoliert und du verkaufst mehr! Doch so verkommt die gute Tat und wird missbraucht. Oder genauso bezieht sich das, was Jesus sagt, z.b. auf die Zärtlichkeit eines Heiratsschwindlers, die nicht Ausdruck eines echten Gefühls für den Partner oder die Partnerin ist, sondern Mittel zum Zweck. Du hast aber schöne Augen - flüstert ihr da einer ins Ohr, aber er selbst schielt mit seinen Augen nur auf ihr Geld. Übrigens, der Besuch bei der alten Oma kann auf die gleiche Art und Weise verkommen, wenn ich die Zeit bei ihr "investiere", um in ihrem Testament gut wegzukommen. aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ich, als es mir nicht gut ging, und das war eine ganze Zeit so, neben meiner Familie, die mir sehr geholfen hat, auch andere Menschen an meiner Seite hatte, die mir halfen, ohne dabei an sich und eigene Interessen zu denken. Davon sind heute einige hier, worüber ich mich sehr freue - und es ist mir ein Bedürfnis, ihnen dafür von Herzen zu danken. Ich habe nochmal neu in anderer Dimension -gelernt, wie wertvoll Freundschaft und Beziehung sind. ====== ====== Von jungen Leute hört man häufig: "Ich möchte später einmal einen Beruf haben, in dem ich viel Geld verdienen kann, um gut leben zu können." Niemand, liebe Gemeinde, hat was gegen Geldverdienen - aber eigentlich sollte der Satz lauten: "Ich möchte später einen Beruf haben, der mir Freude macht, in dem ich gerne arbeite, der meinen Fähigkeiten und meinen Neigungen

entspricht, dass ich morgens gerne aufstehe und mich darauf freue, arbeiten zu können." So geht es mir und meinen Kolleginnen und Kollegen im HKD übrigens. - Also manchmal wirklich! Glaub ich, hoff ich! ======== Ja, und es betrifft eben auch die Frommen, die meinen, sie könnten sich vor Gott mit dem Guten rühmen, das sie getan haben. Jesus sagt: Gott verweist Euch nicht an Eure Nächsten, damit ihr ihm damit einen Gefallen tut und euch dadurch gleichzeitig einen Platz im Himmel sichert, sondern nur um der Menschen willen, die eure Hilfe brauchen! Der Sinn von Spenden besteht darin, dass denen mit dem Geld geholfen wird, die es nötig haben - und mehr nicht. Handeln mit Hintergedanken - das ist es, was Jesus hier anspricht: Es ist für Menschen nicht gut, wenn das, was sie tun, nur ein Mittel ist, um etwas anderes zu erreichen. Es entwertet dabei ja auch den Bedürftigen. In meiner jetzigen Aufgabe höre und spreche ich auch selbst oft den Segenswunsch: Gott segne das ehrbare Handwerk. Ehrbar das heißt auch wohl: ohne Hintergedanken. Ehrlich sein. Ohne den Kunden übers Ohr zu hauen. Ohne der Kundin etwas zu verkaufen, was sie gar nicht braucht. Natürlich ist nicht alles im Handwerk 100%ig nur ehrbar. Ich bin nicht naiv. Aber ich finde, die Absicht muss spürbar sein, ehrbar bleiben zu wollen. Und ich denke, diese Ehrbarkeit sollte man auch getrost von Kunden erwarten dürfen. ======== Kirche und Handwerk das passt schon. Das passt auch zu mir. Aber ich bin ehrlich gesagt auch noch dabei, Handwerkspastor zu werden. Meine Sorge ist manchmal, die Kontakte könnten zu oberflächlich sein, zu wenig existentiell. Das handwerkliche Leben, sowohl auf Arbeitgeber- als auch auf der Arbeitnehmerseite ist es ja bestimmt nicht. Und so werbe ich auch heute um Vertrauen. Auch als Seelsorger möchte ich für Menschen im Handwerk da sein. Was ich mir also erhoffe, wenn ich das noch sagen darf, was ich mir also erhoffe, ist Beziehung.

Beziehungen machen aufmerksam, verändern, helfen zum Guten, wie wir beim Beispiel mit dem Blinden gesehen haben. Ich wünsche mir Beziehung - eben auch zu den Menschen in meiner neuen Gemeinde, im HKD, bei den Handwerkern, in den Betrieben, den Innungen, Kreishandwerkerschaften, den Handwerkskammern, dem Landesarbeitskreis Kirche und Handwerk, den Berufsbildenden Schulen und allen die sich als Teil vom KWA, also von Kirche.Wirtschaft.Arbeitswelt verstehen. Ja, ich möchte anrühren und angerührt werden vom Leben der Menschen, die sich zu dieser Gemeinde rechnen. Und uns allen möchte ich das heute auch sagen: Glaubt, dass wir alle dem Himmel nah sind. Behaltet im Blick, dass wir selbst nicht alles machen können. Und wagt immer mehr auch Beziehungen zu anderen Menschen. "Es ist Frühling. Ihr seht ihn. Ich nicht." Erbarmt euch über andere, fühlt, was sie fühlen - denn Beziehungen verändern, heilen uns alle. So segne Gott auch weiterhin das ehrbare Handwerk und jede andere ehrbare Arbeit. Amen