20 Jahre Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern



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Transkript:

20 Jahre Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern

Grußwort Liebe Leserinnen und Leser, Sie halten eine Jubiläumsbroschüre in den Händen, die Ihnen das 20-jährige Wirken der Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern präsentiert. Kurz nach der deutschen Einheit, vor nunmehr 20 Jahren, wurde die Johanniter-Unfall-Hilfe e.v. zunächst mit sechs Kreisverbänden gegründet. Unweit von Schwerin und Wismar sowie in den Städten Rostock, Anklam, Strasburg und in Bergen auf Rügen lagen die damaligen Ursprünge. Heute sind wir eine moderne christliche Hilfsorganisation, gegliedert in drei Regionalverbände mit Sitz in Leezen, Neubrandenburg und Rostock, mit mehr als 350 hauptamtlich Beschäftigten. Diese werden von rund 200 ehrenamtlichen Helfern unterstützt. Der Rettungsdienst, der Fahrdienst für Menschen mit Behinderung und die Erste Hilfe Ausbildung stellten die ersten Aktivitäten dar. Was sich daraus in 20 Jahren entwickelt hat, zeigt dieses Heft. Heute bieten die Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern ein breites Spektrum an Dienstleistungen an: Neben den bereits genannten Diensten gehören Pflege, Menüservice und Hausnotruf sowie der Betrieb von Kindertagesstätten und Jugendzentren ebenso zu den Leistungen wie die ehrenamtlichen Sanitätsdienste, Seniorenbegleitung, Notfallbegleitung, die Rettungshundestaffel oder der Katastrophenschutz. Nehmen Sie sich die Zeit und lernen Sie die Johanniter näher kennen! Impressum Jürgen Fäßler hauptamtlicher Regionalvorstand Mecklenburg-Vorpommern West und Südost Frank Baudisch hauptamtlicher Regionalvorstand Mecklenburg-Vorpommern Nord Reinhard v. Hirschheydt ehrenamtlicher Regionalvorstand Mecklenburg-Vorpommern Südost Herausgeber: Johanniter-Unfall-Hilfe e. V. Landesverband Nord Holstenplatz 18, 22765 Hamburg Text und Redaktion: Berenike Matern Fotos: Johanniter, Paul Hahn, Hans Oberluggauer Layout: Jon Menzel Auflage: 2500 Exemplare 2 Frhr. Matthias v. Erffa ehrenamtlicher Regionalvorstand Mecklenburg-Vorpommern West Bogislav v. Platen ehrenamtlicher Regionalvorstand Mecklenburg-Vorpommern Nord Zugunsten der Lesbarkeit wird in dieser Broschüre auf eine doppelte Schreibweise (männlich/weiblich) verzichtet. Sämtliche Ausdrücke, die männlich bzw. weiblich formuliert sind, gelten sinngemäß auch für Frauen bzw. Männer.

Wie alles begann 20 Jahre sind in der über 900-jährigen Geschichte des evangelischen Johanniterordens, der im Jahre 1099 in Jerusalem gegründet wurde, als Kreuzfahrer ein von Laienbrüdern betriebenes und Johannes dem Täufer geweihtes Hospital vorfanden, eine recht kurze Zeit. Die christlichen Ritter schlossen sich der Laienbruderschaft an und machten es sich zur Aufgabe, Kranke zu pflegen und sich der Schwachen der Gesellschaft anzunehmen. 1952 ging aus dem Orden die Johanniter-Unfall-Hilfe e.v. hervor. Ihr Ziel: Möglichst viele Menschen sollten im Notfall Erste Hilfe leisten können. Mit knapp 300 Regional-, Kreis- und Ortsverbänden ist sie heute im gesamten Bundesgebiet vertreten. Rund 13.000 hauptamtliche und etwa 30.000 ehrenamtliche Mitarbeiter engagieren sich in ganz Deutschland. Mehr als 1,4 Millionen Menschen unterstützen die Hilfsorganisation mit Spenden. In Mecklenburg-Vorpommern hat sich innerhalb der letzten 20 Jahre beeindruckend schnell ein solides Netzwerk an sozialen Dienstleistungen entwickelt. Ende Juli 1990 hatte die damalige Bundesregierung über ein Soforthilfeprogramm Hilfslieferungen in den Osten Deutschlands geschickt, um Versorgungsengpässe in Seniorenheimen und Krankenhäusern zu überbrücken. Von Oktober 1990 an engagierte sich der damalige Johanniter-Landesverband Hamburg beim Aufbau in Vorpommern und der Landesverband Schleswig-Holstein in Mecklenburg. Erste mobile soziale Dienste zur Versorgung älterer Menschen entstanden. Die Johanniter-Unfall-Hilfe war den wenigsten Menschen ein Begriff, ihre Zielsetzung erklärungsbedürftig. Mit Gründung des ersten ostdeutschen Ortsverbandes am 9. März 1990 in Wismar war der Grundstein gelegt. Getragen von der Aufbruchstimmung der ersten Stunde entstanden schnell die ersten Dienstleistungen: Bereits Anfang 1991 übernahmen die Johanniter einige Sozialstationen, der Fahrdienst in Rampe ging an den Start und im Juni 1991 fuhren die ersten Rettungswagen in Rostock. Seitdem ist die Entwicklung in Mecklenburg-Vorpommern eine Erfolgsgeschichte: Mit dem modernen Intensivtransporthubschrauber in Rostock, dem Johanniter-Zentrum in Mirow oder den hohen Standards im Qualitätsmanagement haben die Johanniter die Weichen für die Zukunft gestellt. Heute sind die Johanniter von der Insel Poel über Wismar, Klein Trebbow, Pokrent, Plate und Leezen, von Rostock über Neubrandenburg, Mirow, Ducherow, Groß Polzin, Anklam und Woldegk bis hin nach Stralsund, Rügen und Hiddensee vertreten und bieten Hilfe für Menschen in allen Lebenslagen. 3 Quelle: Nordkurier, 1991 Quelle: Nordkurier, 1991

Menschen bei den Johannitern 4 Regine Schubert, Buchhalterin in Leezen Regionalverband Mecklenburg- Vorpommern West Seit dem 13. Mai 1991 bin ich bei den Johannitern in Leezen. Ich bin Buchhalterin aber gerade in der Anfangsphase, als Not am Mann war, habe ich zum Beispiel im Fahrdienst ausgeholfen. Der Kontakt kam über meinen früheren Arbeitgeber, die Weinbergschule in Schwerin: Dort war das Fahrzeug kaputt und die Johanniter übernahmen den Fahrdienst für die Schüler das tun sie übrigens noch heute. Nach und nach kamen weitere Dienstleistungen hinzu: Die Johanniter eröffneten in Leezen die Sozialstation und die Kindertagesstätte. Es fehlte am Anfang vor allem an technischer Ausrüstung. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich losgefahren bin, um eine Schreibmaschine und einen Taschenrechner für die Abrechnung zu kaufen! Seitdem hat sich natürlich viel verändert. Dank moderner Software geht heute alles viel einfacher und schneller. Für die nächsten 20 Jahre wünsche ich mir, das wir unsere Dienste noch erweitern können: Das ist für die Region wichtig. Heidi Schröder, Pflegedienstleitung in der Sozialstation Mirow Regionalverband Mecklenburg- Vorpommern Südost Ich bin in Mirow geboren und seit 1978 als Gemeindeschwester tätig. Im Februar 1991 fing ich als Pflegekraft bei der neugegründeten Sozialstation der Johanniter an, gemeinsam mit zwei weiteren Schwestern. Heute sind wir zu siebt und wir drei Gründungsschwestern sind immer noch dabei! Wir sind ein eingeschworenes Team und wir kennen unsere Patienten sehr lange meist schon, bevor sie unsere Kunden werden. Das ist auf dem Land anders als in der Stadt. Seit 2010 ist unser Pflegedienst im Johanniter-Zentrum Mirow untergebracht, ein schönes, modernes Haus. Wir sind sehr gut in die Gemeinde integriert: Beim Festumzug zum Stadtjubiläum 775 Jahre Mirow sind die Johanniter mitgelaufen. Viele unserer Kunden standen am Straßenrand und haben uns zugewunken das war eine schöne Aktion. Ich bin sehr glücklich, dass ich in so einem tollen Schwesternteam arbeiten kann! Rainer Mattern, Wachleiter, Rettungsdienst Rostock Regionalverband Mecklenburg- Vorpommern Nord Nach der Wende wollten wir in Rostock einen modernen Rettungsdienst aufbauen. Wir das waren meine sechs Kollegen und ich, alles Rettungsassistenten und -sanitäter. Dafür suchten wir einen Träger und haben uns an die Johanniter gewandt. Die Johanniter setzten großes Vertrauen in uns. Wir haben ein geeignetes Gebäude für die Rettungswache in Reutershagen ausgesucht und konnten viel gestalten. Im Juni 1991 ging es los und alle sieben Kollegen von damals sind noch dabei. Unser erster Rettungswagen war eine Spende von den Johannitern aus Kiel. Am Anfang war einiges erklärungsbedürftig: Zum Beispiel der Funkrufname der Johanniter, Akkon, benannt nach der israelischen Stadt, in der der Johanniterorden zeitweilig ansässig war. Aber mittlerweile kennt man uns gut. Die Einsätze sind mehr geworden in den letzten Jahren. Wir besetzen seit 1993 auch den Intensivtransporthubschrauber der Johanniter am Klinikum Südstadt.

In guten Händen: Pflege bei den Johannitern Menschen zu pflegen gehört zu den traditionellen Aufgaben der Johanniter. In Mecklenburg-Vorpommern sind die Johanniter von Anfang an in diesem Bereich aktiv: Im Januar 1991 übernehmen sie die Sozialstationen in Neuburg und auf der Insel Poel. Im Februar 1991 gründeten sie in Mirow die nächste Sozialstation. Drei Pflegekräfte, ehemalige Gemeindeschwestern, kümmerten sich fortan um die ersten Patienten. Seitdem sind sechs weitere moderne ambulante Pflegedienste entstanden: die Sozialstationen in Altenkirchen (später in Dranske), Ducherow, Groß Polzin und Woldegk (alle 1991) sowie die Pflegedienste in Leezen (1992) und Rostock (1993). Insgesamt betreuen die Johanniter über 600 pflegebedürftige Menschen in Mecklenburg-Vorpommern: Sie übernehmen neben der medizinischen Versorgung und Medikamentengabe auch die tägliche Körperpflege wie Waschen, Frisieren oder das Zubereiten von Mahlzeiten. Tagespflegeeinrichtungen kümmern sich liebevoll und kompetent um ihre Tagesgäste und gestalten einen abwechslungsreichen Tagesablauf. Betreutes Wohnen Einen entspannten und gut versorgten Lebensabend können Senioren im neuen Johanniter-Zentrum in Mirow im Landkreis Mecklenburg-Strelitz verbringen: Das 2010 fertig gestellte Zentrum vereint auf rund 2.000 Quadratmetern insgesamt 16 Wohneinheiten für Betreutes Wohnen, einen Gemeinschaftsraum und die Räume des Pflegedienstes Mirow unter einem Dach. Die Bewohner können bei Bedarf ein vielfältiges Therapieangebot nutzen. Entlastung für Angehörige Eine große Entlastung für Angehörige von Pflegebedürftigen, die ihre Eltern oder Partner nicht ins Pflegeheim geben möchten, bieten die Johanniter- Tagespflegen. Mit der im November 1996 in Leezen eröffneten Einrichtung für 18 Tagesgäste begann das Engagement in diesem Bereich. Seit 2005 finden 15 Tagesbesucher Platz in der neu erbauten Tagespflege Plate. Die Einrichtung kooperiert eng mit dem benachbartem Servicewohnen und bietet den Tagesgästen und Bewohnern zahlreiche gemeinsame Aktivitäten. 18 Besucher betreuen die Johanniter in der 2002 gegründeten Tagespflege in Anklam. Die Pflegekräfte in den hell und freundlich gestalteten 5

Rund um die Uhr einsatzbereit: Der Rettungsdienst der Johanniter Bei einem Verkehrsunfall, einem Herzinfarkt oder einem Schlaganfall zählt jede Minute: Der Rettungsdienst ist schnell am Einsatzort, um lebensrettende Erste Hilfe zu leisten. Bereits im Juni 1991 gründen die Johanniter eine Rettungswache in Rostock, im selben Jahr folgt die Wache in Neuburg bei Wismar, die 2003 in einen Neubau nach Redentin umzieht. Auch auf der Insel Rügen sorgen die Johanniter rund um die Uhr für Sicherheit: Seit 1992 sind sie in Altenkirchen vertreten, seit 1997 in Binz. Im August 1996 übernehmen die Johanniter die Rettungswache Alt Käbelich. Im Juli 2007 lagern sie das dortige Notarzteinsatzfahrzeug in den neuen Standort Bredenfelde aus. Von dort ist eine schnellere Versorgung der Region möglich. 1998 nehmen sie auf Hiddensee einen Rettungsstützpunkt in Betrieb, zunächst in Kloster. Im Januar 2010 zogen die Sanitäter in einen modernen Neubau am Hafen von Vitte ein. Insgesamt 8.275 Einsätze fuhren die Johanniter 2010 im Rettungsdienst und Krankentransport. 6 Schnelle Hilfe aus der Luft Mit dem erstmals 1993 in Betrieb genommenen Intensivtransporthubschrauber in Rostock verlegen die Johanniter nicht nur Intensivpatienten in Spezialkliniken, sondern sind mit dem eigenen Inkubator auch für den Transport von Frühchen bestens ausgerüstet. Seit 2010 sind die Johanniter mit einem Hubschrauber vom Typ Eurocopter AS 365 N im Einsatz. Die geräumige und leistungsfähige Maschine ist mit modernster Medizintechnik ausgestattet. Mit einer Reichweite von rund 1000 km und einer Reisegeschwindigkeit von ca. 300 km/h können auch Kliniken bis ins benachbarte Ausland binnen kürzester Zeit angeflogen werden. Für Patienten bedeutet das einen schnelleren und schonenden Transport: Auch während des Fluges können Ärzte den Zustand des Patienten überwachen und bei Bedarf eingreifen. Der Intensivtransporthubschrauber wird in Kooperation mit der Rotorflug GmbH und dem Klinikum Südstadt betrieben. Alle Rettungswachen und der Intensivtransporthubschrauber sind seit 2010 TÜV-zertifiziert.

Rundum gut versorgt: Die sozialen Dienste der Johanniter Mit dem Johanniter-Hausnotruf kommt im Notfall Hilfe auf Knopfdruck. Immer mehr Menschen in Mecklenburg-Vorpommern vertrauen diesem Dienst, der seit 1995 in der Region um Leezen, seit 2001 rund um Neubrandenburg und seit 2002 rund um Rostock angeboten wird. Hausnotrufkunden tragen am Körper einen robusten, wasserfesten Notrufsender. Im Falle eines Sturzes oder Unwohlseins lösen die Kunden per Knopfdruck den Alarm aus und stellen über das Basisgerät automatisch eine Sprechverbindung zur Hausnotrufzentrale her, die rund um die Uhr besetzt ist. Über Mikrofon und Lautsprecher klären die Johanniter, wie ernst die Lage ist und benachrichtigen je nach Situation einen Arzt, den Rettungsdienst, Nachbarn oder Angehörige. Der Johanniter-Hausnotruf wurde 2010 TÜV-zertifiziert. Wunschzielort zu bringen. Dabei legen die Johanniter höchsten Wert auf gute Ausbildung und regelmäßiges Fahrtraining. Auch wechseln die Fahrer als Bezugspersonen der Fahrgäste nur selten: So können sie ein Vertrauensverhältnis zu den Fahrgästen aufbauen. Mehr Mobilität im Alltag Im November 1990 beförderten die Johanniter erstmalig in Mecklenburg-Vorpommern Schüler zur Weinbergschule in Schwerin mit einem Fahrzeug fing alles an. Bereits 1991 kamen weitere Aufträge im Umkreis dazu, 1993 übernahmen die Johanniter einen Fahrdienst in Greifswald, seit 2004 fahren die Johanniter für die Rostocker Stadtmission. Mittlerweile sind täglich über 80 Fahrzeuge unterwegs, um Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen zuverlässig zu ihren Schulen zu befördern und Erwachsene sicher zu ihrer Arbeitsstelle, zum Arzt oder zu ihrem 7

Für einen guten Start ins Leben: Die Johanniter-Kindertagesstätten Auch die Kleinsten sind bei den Johannitern gut und liebevoll betreut: Fünf Kindertagesstätten sind in Johanniter-Trägerschaft die älteste, das Zwergenparadies in Leezen, feiert ihr 50-jähriges Jubiläum: 1961 gegründet, wurde sie 1993 von den Johannitern übernommen und seitdem modern ausgebaut. In fünf Gruppen betreuen die Erzieherinnen 96 Kinder vom Krippenalter bis zur Vorschule. Ein durch Spenden finanzierter Spielplatz bietet viel Raum zum Toben. Ebenfalls 1993 wechselte die Kita Sonnenschein in Anklam zu den Johannitern. 2009 hat sich die Einrichtung offiziell zur Gesunden Kita zertifizieren lassen und gemeinsam mit dem Gesundheitsamt Anklam das Projekt Bunt und Gesund angestoßen. Die Kita bietet neben abwechslungsreicher Ernährung ein umfangreiches Bewegungsprogramm für Kinder, Eltern und Erzieher an. Die Kitas in Leezen und Anklam arbeiten eng mit der jeweils im angrenzenden Gebäude befindlichen Tagespflege zusammen so entsteht ein Austausch zwischen Jung und Alt. Im Herbst 2005 ging die Trägerschaft der 1971 gegründeten Kita Bumerang in Neubrandenburg an die Johanniter. Nach einer umfangreichen Sanierung und Umbaumaßnahmen haben die Kinder viel Platz zum Spielen und Lernen. Neben Arbeiten mit Holz und Naturmaterialien in der Kreativwerkstatt bietet die Kita auch Tanzprojekte und musikalische Früherziehung. Seit der Eröffnung des neuen Bumerang - Hortes 2010 ist die Einrichtung mit über 300 Kindern die größte Johanniter-Kita bundesweit. 2008 übernahmen die Johanniter die Waldmäuse in Klein Trebbow. Die kleine Kita bietet 26 Krippen- und Kindergartenkindern tagsüber ein Zuhause. Wie ihr Name verrät, sind die Waldmäuse gern und oft im angrenzenden Wald unterwegs und lernen die Natur im Jahreszeitenwechsel aus erster Hand kennen. Neuestes Mitglied in der Johanniter-Familie ist seit März 2011 die Kita Landmäuse in Pokrent: Bis zu 54 Kinder finden hier Platz, die Jüngsten im Krabbelalter, die ältesten sind Hortkinder im Grundschulalter. Seit 1993 unterstützen die Johanniter in Leezen mit den Hilfen für Erziehung und der Suchtberatung sozial schwache Familien. In der Tagesgruppe finden zahlreiche pädagogische Angebote statt: zum Beispiel Werkstattprojekte oder Bewegungsaktionen. Im 1998 eingerichteten Snoezelraum können die Kinder entspannen. 8

Ausbildung zum Lebensretter: Die Erste-Hilfe-Kurse der Johanniter Die ersten Minuten am Unfallort sind die kritischsten Erste Hilfe kann Leben retten. Seit fast 20 Jahren bilden die Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern deshalb Ersthelfer aus: 1993 begannen die ersten Ausbildungen in Anklam. Seit 2004 können in Neubrandenburg auch Kinder in den Kursen für die Ersthelfer von Morgen lernen, wie sie im Notfall mit ganz einfachen Mitteln helfen können: Die Kleinen erfahren, wie man ein Pflaster klebt und wie sie per Telefon den Rettungsdienst alarmieren können. Seit April 1995 bieten die Johanniter in Leezen die Breitenausbildung an: Die Lehrgangspalette reicht von den Sofortmaßnahmen am Unfallort bis hin zu den Ersthelfern von Morgen für die kleinen und kleinsten Helfer. Auch in Rostock und auf Rügen bieten die Johanniter eine breite Kursauswahl an. Nicht nur Privatpersonen, sondern auch Betriebe nutzen die Kurse der Johanniter, um ihre Mitarbeiter in Erster Hilfe schulen zu lassen. 2010 bildeten die Johanniter 2028 Erwachsene und 357 Kinder aus. ins Krankenhaus befördert. Von der Hanse Sail über die Veranstaltung Leuchtturm in Flammen in Warnemünde sichern die Rostocker Johanniter zahlreiche Großveranstaltungen sanitätsdienstlich ab. Auch in Wismar und Leezen sind die Johanniter aktiv, wenn es um den ehrenamtlichen Sanitätsdienst geht: Die Helfer betreuen Veranstaltungen wie Motocrossrennen, das beliebte Buchtschwimmen, aber auch Konzerte bekannter Stars und Norddeutschlands größte Technoparty, das Pioneer Alpha Festival. Wer sich ehrenamtlich bei den Johannitern engagieren möchte, ist stets herzlich willkommen. Im Einsatz, wenn andere feiern Von Anfang an haben die Helfer in Rostock ehrenamtliche Sanitätsdienste geleistet. Bis zu 100 Mal im Jahr sind die Johanniter auf Veranstaltungen im Einsatz und sorgen für Erste Hilfe. Nicht nur Pflaster und Verband für die Wundversorgung gehören zum Standardrepertoire, sondern auch das Trösten und Betreuen von Kindern, die ihre Eltern im Menschengewirr verloren haben. Viele Patienten können nach der Erstversorgung weiterfeiern. Menschen mit schwereren Verletzungen werden zur weiteren Versorgung 9

Gemeinschaft erleben: Die Johanniter-Jugendzentren und -Schulsanitätsdienste Im März 1994 beginnen die Johanniter mit der Jugendarbeit in den Ramper Werkstätten für Behinderte, 1997 eröffnet der Jugendclub Leezen offiziell in eigenen Räumlichkeiten. Nach der vorübergehenden Schließung von 2002 bis 2009 kann die Einrichtung im April 2009 feierlich wiedereröffnet werden. Die 10 Spiel, Spaß, Freunde treffen, gemeinsame Aktivitäten in den Johanniter-Jugendzentren und -Clubs in Leezen, Mirow, Woldegk und Lichtenberg ist immer etwas los. Im September 1992 startet die Jugendarbeit in Woldegk. 1993 bezieht das Jugendzentrum die jetzigen Räume im ehemaligen Kindergarten Friedrich Fröbel. Den schlechten Zustand des Hauses nutzen die Johanniter für zahlreiche Renovierungsprojekte, in die die Kinder und Jugendlichen zum Teil aktiv eingebunden werden. Dank zahlreicher Spenden werden nach und nach die Räume wohnlich dekoriert, die Sanitäranlagen modernisiert, das Dach neu eingedeckt. 1994 wird der Fanfarenzug gegründet. Die drei Tanzgruppen des Jugendzentrums treten regelmäßig auf regionalen Veranstaltungen auf. Über 30 Jugendliche besuchen das Zentrum in ihrer Freizeit. Leezener Jugendlichen halfen bei der Renovierung. Rund 20 bis 25 junge Menschen nutzen die Angebote des Clubs regelmäßig: Sie treffen sich dort nach der Schule, machen Hausaufgaben oder hören Musik. Auch die Bastel- oder Koch-Arbeitsgemeinschaften sind sehr beliebt. Erste Hilfe macht Schule Helfen wie die Profis das lernen die Johanniter- Schulsanitäter in ihrer Ausbildung. Ausgerüstet mit einem Erste-Hilfe-Einsatzkoffer sorgen sie im Team an ihrer jeweiligen Schule für schnelle Hilfe bei kleineren und größeren Unfällen im Sportunterricht, der Chemiestunde oder auf dem Pausenhof. Rund 100 Schulsanitäter sind 2011 in Mecklenburg-Vorpommern im Einsatz. Im spielerischen Wettkampf messen sich die jungen Ersthelfer bei den alle zwei Jahre stattfindenden Landeswettkämpfen der Johanniter: Hier müssen sie anhand von realistischen Fallbeispielen zeigen, wie sie Wunden versorgen und Krankheitsbilder diagnostizieren neben sportlichem Ehrgeiz steht vor allem die Gemeinschaft im Vordergrund.

Hilfe im Notfall: Die Rettungshundestaffel und der Katastrophenschutz Bei Katastrophen und in Krisensituationen ist es wichtig, einen kühlen Kopf zu bewahren. Deswegen üben die Katastrophenschutz-Einheiten der Johanniter regelmäßig, wie sie in unklaren Lagen professionell handeln können. Seit 1992 ist in Bergen auf Rügen ein ehrenamtlicher Betreuungszug der Johanniter mit rund 20 Helfern im Auftrag des Landkreises Rügen im Einsatz. Im Katastrophenfall haben sie die Aufgabe, Unterbringungsmöglichkeiten für Evakuierte oder Verletzte zu schaffen, zum Beispiel in Schulen oder in Zelten. Sie versorgen die Menschen mit Mahlzeiten, betreuen sie und leiten sie bei Bedarf zur ärztlichen Behandlung an Krankenhäuser weiter. Der letzte große Einsatz liegt glücklicherweise Jahre zurück: 1995 waren die Ehrenamtlichen aufgrund des Hochwassers drei Tage auf den Beinen, füllten Sandsäcke und kümmerten sich um die Verpflegung aller Helfer. Seit 1993 ist in der Region Mecklenburg- Strelitz ebenfalls ein Betreuungszug aktiv. 20 Helfer kümmern sich im Katastrophenfall um die Versorgung der Bevölkerung. Echte Spürnasen Mit vier Mitgliedern und deren Hunden startete die Rettungshundestaffel 2003 in Stralsund, mittlerweile trainieren 15 Johanniter mit 17 Hunden regelmäßig zwei Mal wöchentlich: Sie suchen vermisste Personen, zum Beispiel in unwegsamen Gelände, in Waldgebieten oder sogar unter Trümmern. Typische Einsätze sind die Suche nach Kindern, die sich verlaufen haben, oder nach desorientierten älteren Menschen. In der Fläche ersetzt ein Hund etwa 40 bis 50 Helfer und kann in 15 Minuten bis zu 30.000 Quadratmeter absuchen. Besonders die Trümmersuche stellt für die Hunde eine große Herausforderung dar: Aus einer Vielzahl anderer Gerüche muss der Rettungshund die menschliche Witterung eines Opfers unter meterdicken Trümmerschichten erkennen. Durch Bellen signalisiert er: Hier ist jemand! Rund sechs Einsätze pro Jahr hat die ehrenamtliche Rettungshundestaffel, zum Beispiel im Sommer 2010 beim Abbruch der Steilküste in Rügen. Die Ausbildung zum Rettungshund dauert gut zwei Jahre, die Prüfung muss alle 18 Monate wiederholt werden. Die Staffel ist in den Katastrophenschutz der Hansestadt Stralsund eingebunden. 11

Ehrenamtlich im Einsatz: Die Notfallbegleiter und die Seniorenbegleiter Quelle: Wochenzeitung Markt, 2004 Unglücke, wie zum Beispiel Autounfälle, Feuer oder andere Katastrophen, hinterlassen bei den Beteiligten nicht nur körperliche, sondern auch seelische Spuren. Ehrenamtliche Notfallbegleiter unterstützen die Arbeit der Rettungsdienste, indem sie Unfallopfern und ihren Angehörigen in Krisensituationen Beistand leisten. Für diese wichtige Tätigkeit werden die Ehrenamtlichen gut ausgebildet, denn sie müssen selbst psychisch sehr stabil sein. Zur Ausbildung gehören Themen wie Umgang mit Trauer und Tod oder das Überbringen von Todesnachrichten, außerdem psychologisches Grundwissen. 1999 wurde die erste Gruppe in Greifswald gegründet. 2000 kamen Notfallbegleiter in Anklam und auf Usedom dazu. Ebenfalls seit dem Jahr 2000 gibt es eine Gruppe in Rostock mit mittlerweile 20 Aktiven, die den Landkreis Bad Doberan und die Hansestadt versorgt. Im Einsatz waren sie zum Beispiel beim G-8-Gipfel 2007 in Heiligendamm oder bei dem Massenunfall auf der A19 im April 2011. Seit 2004 ist eine Gruppe in Nordwestmecklenburg aktiv, seit 2005 eine Gruppe in Neubrandenburg. Auch in Schwerin und Parchim gibt es Aktive. Insgesamt engagieren sich in Mecklenburg-Vorpommern über 90 Johanniter-Notfallbegleiter und -seelsorger. Auf über 150 Einsätze kommen die Ehrenamtlichen durchschnittlich pro Jahr. Immer ein offenes Ohr Immer mehr Menschen leben im Alter allein und verlassen die eigenen vier Wände nur noch selten. Sie wünschen sich Gesellschaft. Seniorenbegleiter öffnen Horizonte: Die ehrenamtlichen Helfer ermöglichen älteren Menschen zum Beispiel einen Besuch im Park, lesen ihnen vor, begleiten sie zum Arzt und sie haben stets ein offenes Ohr für die Themen, die den Senioren auf dem Herzen liegen. Damit entlasten sie auch deren Angehörige. Seit 2010 gibt es eine Gruppe von sechs Seniorenbegleitern in Ducherow, die in einem Kurs gelernt haben, wie sie Senioren motivieren, beschäftigen und begleiten können. Dazu gehörten auch Informationen über das Krankheitsbild Demenz, rechtliche Grundlagen, Trauerarbeit und Kommunikation ein Projekt, das Zukunft hat. 12

Geprüft und für gut befunden: 20 Jahre Johanniter 20 Jahre Qualität Qualitätskriterien nach DIN ISO 9001:2008 lassen wir sowohl intern als auch von externen Experten des TÜV Süd freiwillig bestätigen: Erstmalig im Jahr 2010 und seitdem im jährlichen Rhythmus kommen Rettungsdienst und Hausnotruf und in Zukunft auch weitere Dienste auf den Prüfstand. Das TÜV-Zertifikat belegt: Die Abläufe stimmen, die Vorgaben werden eingehalten und der Service für die Kunden wird stetig verbessert. Mit der ständigen Weiterentwicklung unseres Qualitätsmanagements stellen wir sicher, dass wir immer auf dem neuesten Wissensstand sind. Und das geben wir an unsere Kunden weiter. 20 Jahre Johanniter-Unfall-Hilfe e.v. in Mecklenburg-Vorpommern, das bedeutet für uns 20 Jahre Dienst am Menschen. Wir wollen und werden unsere Dienstleistungen auch in Zukunft weiter ausbauen. Im Mittelpunkt stehen für uns dabei stets unsere Kunden. An ihnen richten wir unsere Leistungen aus, wir wollen immer besser werden und weiter von den Wünschen unserer Kunden lernen. Auch das gute Abschneiden unserer ambulanten Pflegedienste bei den Routineprüfungen des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen belegt, wie viel Wert wir auf qualitativ hochwertige Pflege legen. Die sehr guten Noten, die uns unsere Kunden in der Kundenbefragung ausstellen, sind für uns Ansporn und zugleich schönster Vertrauensbeweis. Daran werden wir uns messen nicht nur in den nächsten 20 Jahren. Die Qualität unserer Dienstleistungen, alle Arbeitsabläufe, die Dokumentation und die Umsetzung der 13

Chronologie: Die Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern März 1990: Gründung des Ortsverbandes Wismar Juli 2000 Übernahme der Sozialstation in Rostock 1991 01.01.1991: Februar 1991: April 1991: Juni 1991: November 1991 1992: 01.07.1992: September 1992: 1993: September 1993: 01.04.1993: Gründung des Kreisverbandes Rostock Übernahme der Sozialstationen Neuburg und Poel sowie Woldegk Gründung der Sozialstation Mirow Erster Fahrdienst in Rampe Übernahme der Sozialstationen Ducherow und Groß Polzin Eröffnung der Rettungswache Rostock Eröffnung der Rettungswache Neuburg Gründung des Kreisverbandes Rügen Eröffnung der Rettungswache (Juli) Gründung des Ortsverbandes Leezen, Übernahme der Sozialstation Gründung des Jugendclubs Woldegk Übernahme des Pflegedienstes Rostock Gründung des Fahrdienstes Greifswald Beginn der Breitenausbildung in Anklam Übernahme der Sozialstation Kavelsdorf Inbetriebnahme des Intensivtransporthubschraubers Übernahme der Kita Leezen und der Kita Anklam 17.10.2001: 2003: Februar 2003: 2004: 2005: 20.05.2005: Herbst 2005: 01.09.2008: März 2009: Erster Hausnotrufkunde in Neubrandenburg Umzug der Rettungswache Wismar von Neuburg nach Redentin Gründung der Rettungshundestaffel Stralsund Inbetriebnahme des Fahrdienstes Rostock Gründung der Notfallbegleiter Nordwestmecklenburg Gründung der Notfallbegleiter Neubrandenburg/Mecklenburg-Strelitz und der Notfallseelsorger Uecker-Randow Einweihung des Seniorenparks in Plate Übernahme der Kita Neubrandenburg Übernahme der Kita Klein Trebbow Wiedereröffnung des Jugendclubs Leezen 01.09.1995: Dezember 1995: August 1996: 30.10.1996: 20.11.1996: 01.01.1997: 02.10.1997: Gründung weiterer Kreisverbände Eröffnung der Hausnotrufzentrale in Leezen Übernahme der Rettungswache Alt Käbelich Einweihung der Regionalgeschäftsstelle in Leezen Eröffnung der Tagespflege Leezen Bildung der Regionalverbände Mecklenburg-Vorpommern West, Südost und Nord Eröffnung des Jugendclubs Leezen Juni 2010: Februar 2010: April 2010: Mai 2010: 01.03.2011: 24.06.2011: Erhalt des TÜV-Siegels für die Rettungswachen und den Hausnotruf Einweihung des neuen Johanniter-Zentrums in Mirow Einweihung der neuen Rettungswache in Vitte auf Hiddensee Einweihung des neuen Intensivtransporthubschraubers in Rostock Übernahme der Kita Pokrent Jubiläumsfeier 20 Jahre Johanniter in Mecklenburg-Vorpommern in Wismar 1999: 2000: Gründung der Notfallbegleiter Greifswald Gründung der Notfallbegleiter Rostock, Usedom und Anklam 15

Dranske Altenkirchen Hiddensee Schönberg Lütjenburg Bergen / Rügen Lensahn 1 Stralsund Plön Cismar Siblin Eutin wig-holstein üd/ost 1 226 Travemünde Poel Wismar RG Rostock Mecklenburg-Vorpommern Nord 20 Rostock 20 Groß Polzin Reinfeld RG Lübeck Lübeck 20 20 14 19 20 Anklam 1 Mölln Schwerin RG Leezen Leezen 19 RG Neubrandenburg Ducherow Mecklenburg-Vorpommern Südost linde Wentorf Geesthacht 24 24 14 19 Neubrandenburg 104 20 Alt Käbelich Woldegk 20 Mecklenburg-Vorpommern West 24 19 Mirow 11 11 24 Regionalverband Mecklenburg-Vorpommern West Regionalgeschäftsstelle Leezen Lindenallee 2, 19067 Leezen Tel. 03866 4622-0, Fax 03866 4622-22 mvw@johanniter.de www.johanniter.de/leezen Geschäftsstellen Landesverband (LG), Regionalverbände (RG) Regionalverband Geschäftsstellen Mecklenburg-Vorpommern Nord Ortsverbände, Dienststellen, Stützpunkte Regionalgeschäftsstelle Rostock Eikbomweg 32b, 18069 Rostock Tel. 0381 890313-0, Fax 0381 890313-8 mvn@johanniter.de www.johanniter.de/rostock Einrichtungen des Johanniterordens Regionalverband Mecklenburg-Vorpommern Südost Regionalgeschäftsstelle Neubrandenburg Clara-Zetkin-Straße 15 c/d, 17033 Neubrandenburg Tel. 0395 3514677, Fax 0395 3514784 mvso@johanniter.de www.johanniter.de/neubrandenburg