Caritasverband für den Landkreis Miltenberg e.v. - Tätigkeitsbericht 2007 1



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Transkript:

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Caritasverband für den Landkreis Miltenberg e.v. Aufgaben Tätigkeitsfelder Ziele Tätigkeitsbericht 2007 3

Inhalt Vorwort 05 Aufgaben Hilfen in verschiedensten Lagen anbieten 06 Dem Zeitgeist widersprechen 06 Anwalt sein für Benachteiligte 06 Tätigkeitsbereiche Geschäftsstelle 07 Beratung Allgemeine Sozialberatung 08 Café farbe (Arbeitslosenberatung) 09 Erziehungsberatung 10 Schuldnerberatung 11 Suchtberatung 12 Flüchtlingsberatung 13 Wohnungslosenberatung 14 Gemeindecaritas 15 Kurenvermittlung 15 Demenzberatung 16 Pflege Sozialstation 17 Tagespflege & betreutes Wohnen 18 Bildung Theresienschule 19 Hilfe Essen auf Rädern 20 Alltagshilfen 20 Partyservice 20 DaKauf der Schnäppchenmarkt 21 Selbsthilfe & Gruppenangebote 22 Kultur Ausstellungen 23 Musik und Literatur 23 Eine Million Sterne 24 Ziele Umfassendes soziales Engagement 25 Einheit in der Vielfalt 25 Arbeit mit christlichem Profil 25 Offen sein für alle 26 Überall und für alle Bedürftigen da sein 26 Verantwortung und Sparsamkeit 26 Professionalität und Ehrenamt 27 4

Vorwort Die Liebe hat viele Gesichter: Hören aufeinander - das ist die Voraussetzung der Liebe. Schauen aufeinander - das ist das Erwachen der Liebe. Denken aneinander - das ist die Pflege der Liebe. Sich einsetzen füreinander - das ist die Tat der Liebe. Saturnin Pauleser, OFM Letzter Guardian des Franziskanerklosters Miltenberg Ehrenbürger der Stadt Miltenberg Der Caritasverband für den Landkreis Miltenberg e.v. wird als eingetragener Verein von einem Vorstand geleitet. Diesem obliegt die Durchführung der Geschäfte des Verbandes, wobei der Geschäftsführer die vom Vorstand vorgegebenen Beschlüsse in der täglichen Arbeit umsetzt. Beraten wird der Vorstand durch den Caritasrat, in dem Fachleute aus der caritativen Arbeit versammelt sind. Die Vertreterversammlung als Organ der die Caritas tragenden örtlichen Vereine legt grundsätzliche Entwicklungstendenzen und Entscheidungen fest. Dem Vorstand gehörten 2007 an: Dr. Friedrich Stuhlmann (1. Vorsitzender, siehe Foto), Paulinus Hohmann (Stellvertreter), Robert Grein (Stellvertreter), Pfr. Günter Munz (Caritaspfarrer Dekanat Miltenberg), Pfr. Wolfgang Schultheis (Caritaspfarrer Dekanat Obernburg) und Hermann Hellmuth (Geschäftsführer) Der große Reichtum unseres Lebens sind die kleinen Sonnenstrahlen, die jeden Tag auf unseren Weg fallen. 5

Aufgaben Hilfen in verschiedensten Lagen anbieten Das Angebot des Caritasverbandes für den Landkreis Miltenberg e.v. ist umfassend, da die Problemsituationen und die nötigen Hilfeleistungen sehr unterschiedlich sind. Es ist der Anspruch des Kreiscaritasverbandes, auf sich verändernde Situationen flexibel zu reagieren und die bestehenden Angebote immer neu zu überdenken und den Erfordernissen anzupassen. Dies führte und führt immer wieder zur Einrichtung neuer Dienste, kann aber auch einmal heißen, bestehende Angebote ganz oder teilweise einzustellen, wenn deren Aufgabe hinfällig ist oder nicht mehr in einem vernünftigen Maße umgesetzt werden kann. Denn starres Festhalten an Bestehendem ist kein Zeichen von Traditionsbewusstsein oder Stärke, sondern von mangelnder Beweglichkeit. Diese aber ist heute in der sozialen Arbeit dringend nötig. Dem Zeitgeist widersprechen Als Verband mit einem christlichen Weltbild sieht sich die Caritas auch in Miltenberg einem dem Menschen zugewandten Christentum verpflichtet, in dessen Zentrum die Trinität der Liebe steht: Gottes-, Nächsten- und Selbstliebe. Daraus resultieren Ansprüche an den Umgang untereinander und mit unseren Klienten, Kunden und Patienten. Wo diese Ansprüche (noch) nicht verwirklicht sind, sind wir aufgerufen, auf allen Ebenen an ihrer Verwirklichung tätig zu werden. Und: Dies heißt auch, dem unsolidarischen Zeitgeist zu widersprechen, sich nicht an eine Weltsicht ausliefern, die in einer Anhäufung von Geld und immer mehr Geld den Sinn des menschlichen Schaffens sieht. Anwalt sein für Benachteiligte Aus dem positiven christlichen Weltbild resultiert auch ein gesellschaftliches Selbstverständnis der Solidarität, ein Eintreten für Benachteiligte, ein Einsetzen für Schwache; und eine Anwaltsfunktion in unserer Gesellschaft, um unsolidarischen Tendenzen entgegenzuwirken und Gerechtigkeit statt Almosen einzufordern. 6

Tätigkeitsbereiche Geschäftsstelle Kernstück des Verbandes ist die Geschäftsstelle mit den zentralen Diensten. Von hier aus werden die gemeinsamen Aufgaben der verschiedenen Arbeitsbereiche erledigt bzw. koordiniert. Sie erreichen die Geschäftsführung und zentralen Dienste wie folgt: Geschäftsführer: Hermann Hellmuth, Tel. 09371/97 89 10 Email: h.hellmuth@caritas-mil.de Allgemeine Verwaltung: Marita Eck Tel. 09371/97 89 10 Email: m-eck@caritas-mil.de info & service Bürgerbüro: Angelika Süß Tel. 09371/97 89 50 Email: a-suess@caritas-mil.de Personalwesen/Buchhaltung: Uwe Seibel Tel. 09371/97 89 54 Email: u-seibel@caritas-mil.de Finanzbuchhaltung: Dagmar Hock Tel. 09371/97 89 25 Email: d-hock@caritas-mil.de Hausverwaltung: Markus Naun Tel. 09371/66 04 22 Email: m-naun@caritas-mil.de Öffentlichkeitsarbeit: Martin Pechtold Tel. 09371/97 89 40 Email: m-pechtold@caritas-mil.de Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit ist auch für die Gestaltung der Webseite www.caritas-mil.de verantwortlich; eine Übersicht über die Öffentlichkeitsarbeit gibt es im Downloadbereich der Rubrik Über uns auf dieser Webseite. Gewöhne dich daran, Dinge und Menschen immer und in jedem Fall nach ihrer guten Seite hin zu beurteilen. Vinzenz von Paul (Patron der Caritas) 7

Beratung Allgemeine Sozialberatung Der Allgemeine Soziale Beratungsdienst ist das Basisangebot aller Beratungs- und Hilfseinrichtungen. An ihn wenden sich Menschen, denen unklar ist, ob für ihr Problem ein Fachberatungsdienst existiert. Die Allgemeine Sozialberatung berät,... wenn Sie sich in einer schwierigen Situation befinden und nach Lösungen suchen: wenn Sie Informationen über Ihnen zustehende staatliche Sozialleistungen suchen, z.b. Arbeitslosengeld II / Hartz IV, Sozialhilfe oder Wohngeld. wenn Sie von Arbeitslosigkeit oder Wohnungslosigkeit bedroht sind. wenn Sie Hilfe und Beistand bei Behördengängen oder bei der Durchsetzung von Rechtsansprüchen benötigen. wenn Sie gesundheitliche oder seelische Probleme haben. wenn Sie Informationen zu speziellen Einrichtungen, Fachdiensten oder Selbsthilfegruppen suchen. Die Allgemeine Sozialberatung bieten... persönliche Gespräche und Beratung. Unterstützung bei der Durchsetzung von Ansprüchen, Vermittlung konkreter Hilfen. Weitervermittlung an Fachdienste und andere soziale Einrichtungen. Die Allgemeine Sozialberatung berät... erfahren und verschwiegen. je nach Bedarf einmalig oder längerfristig. unabhängig von Alter, Nationalität, Religion und Weltanschauung. kostenlos. Die Allgemeine Sozialberatung wird durchgeführt von Sozialarbeiter Wolfgang Härtel, der auch die Beratung für ausländische Flüchtlinge innehat (siehe unten). Im Jahr 2007 betreute er über 200 Klientenfamilien. Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 45 Email: w-haertel@caritas-mil.de Sprechzeiten: nach Vereinbarung Barmherzig sein heißt: die Tür öffnen, bevor der andere angeklopft hat. Fritz Schmidt-König 8

Café farbe (Arbeitslosenberatung) Der Name farbe steht sowohl für Arbeit, soll aber auch den Anspruch beinhalten, Farbe in den Alltag der von Erwerbslosigkeit betroffenen Menschen zu bringen. In diesem Arbeitslosentreff kann - in der schönen Jahreszeit auch im Freien - ein Kaffee getrunken, Zeitung gelesen, miteinander geredet werden. Ein Treffpunkt eben. PC-Plätze, Informationen zur Berufsfindung und zu sozialen Fragen, Beratung bei Anträgen und bei Problemen mit Behörden etc. gehören ebenso zum Angebot des Café farbe, das sich insbesondere an Erwerbslose wendet. Alkoholfreie Getränke, belegte Brötchen und Gebäck gibt es für je 0,50 Euro. Ein Treffpunkt, dessen Besuch sich Jede/r leisten kann. [Bei Verdienenden wird zum Verkaufspreis um eine kleine Spende gebeten.] Kulturveranstaltungen runden das Angebot ab und sind wesentlicher Ausdruck des Anspruchs, Farbe ins Leben zu bringen. Durch den Einsatz, den sehr engagierte ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und die über Mehraufwandsentschädigung Beschäftigten (1-Euro-Jobs) bringen, ist es gelungen, ein sehr breites Programm zu bieten. Dieses reichte 2007 von Kochkursen über Kreativ-Workshops bis hin zu vorweihnachtlichen Lesestunden. Dazu kommen Vortragsveranstaltungen und Kleinkunstabende. Mit dem Kunstkreis im Franziskushaus (KiF) wird ebenso gut zusammengearbeitet wie mit den Caritasstellen, die sich im Franziskushaus befinden, insbesondere mit Wolfgang Härtel, der für die Allgemeine Sozialberatung zuständig ist (siehe oben). Café-Leiter Hans Remsberger, der als Festangestellter für die Kontinuität im Café-Betrieb sorgen muss, schafft es immer wieder, mit seinem engagierten Team ein sehr beachtliches Programm auf die Beine zu stellen. Immer wieder bleiben Erwerbslose auch nach dem Abschluss ihres 1- Euro-Jobs dem Café als ehrenamtlich Mitarbeitende treu. Das Café entstand 2007 mit Unterstützung des Projektes Leila 50plus. Mehrere Miltenberger Einzelhandelsgeschäfte unterstützen das Café und liefern kostenfrei z.b. Brötchen oder Kuchen. 4.759 Besucher wurden von Juni bis Dezember 2007 gezählt, also monatlich im Durchschnitt 680. Etwa 150 Beratungen (Hilfe bei Problemen mit Behörden, beim Ausfüllen von Anträgen etc.) waren in diesem Zeitraum zu verzeichnen. Anschrift: Café farbe, Hauptstr. 60a, 63897 Miltenberg (am Engelplatz) Telefon: 09371/97 89 15 Email: h-remsberger@caritas-mil.de Öffnungszeiten: montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr 9

Erziehungsberatung Die Erziehungsberatung der Caritas in Miltenberg besteht seit 1975, es gab sie also bereits vor der Caritas-Geschäftsstelle, die erst drei Jahre später eingerichtet wurde. Somit ist die EB, wie sie intern abgekürzt wird, die älteste Einrichtung und mit sechs Beratungskräften auch der größte Beratungsdienst im Kreis Miltenberg. Um was geht es bei dieser Beratungsstelle? Erziehungsberatung ist ein im Gesetz verankertes Angebot der Jugendhilfe. Eltern sollen darin unterstützt werden, ihre zuweilen schwierige Erziehungsaufgabe zu erfüllen. Ziel ist ein befriedigendes Zusammenleben der Familienmitglieder miteinander, das jedem die Entfaltung seiner Persönlichkeit ermöglicht. Die Beratungsstelle kann von jedem in Anspruch genommen werden, unabhängig von Alter, Konfession, Nationalität und Weltanschauung. Die Zusammenarbeit zwischen Berater/in und Ratsuchenden erfolgt auf der Grundlage der Freiwilligkeit. Alle Mitarbeiter/innen unterliegen der Schweigepflicht. Unsere Beratungen sind für die Rat suchenden Personen kostenfrei. Die Beratungsstelle kann von Kindern, Jugendlichen, Eltern und Miterziehenden in Anspruch genommen werden, - wenn das Zusammenleben von ständigen Konflikten und gegenseitigen Enttäuschungen belastet ist. - wenn die Erwachsenen ratlos sind, wie sie mit Kindern und Jugendlichen umgehen sollen. - wenn ein Kind oder Jugendlicher sich in einer seelischen Notlage befindet. - wenn sich Eltern Sorgen machen wegen Kindergarten, Schule und Arbeitsplatz. - wenn Eltern beunruhigt sind wegen Auffälligkeiten in der seelischen und geistigen Entwicklung ihrer Kinder. - wenn bei Kindern und Jugendlichen Störungen aus dem psychosomatischen Bereich vorliegen. - wenn sich für Kinder und Jugendliche die Familie verändert, durch Trennung, Scheidung und neue Partnerschaft. - wenn Informationen zu Erziehungs- und Familienfragen gesucht werden. Im Jahr 2007 hat die Erziehungsberatung mit 614 beratenen Familien das zweithöchste Ergebnis ihrer langen Geschichte. Sie gibt einen eigenen umfangreichen Jahresbericht heraus. Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 20 Email: erziehungsberatung@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 13.30 bis 17 Uhr Foto rechts: Team der Beratungsstelle im Jubiläumsjahr 2005; hinten v.l.n.r.: Horst Lang, Erika Scherer-Vogel; Mitte v.l.n.r.: Jana-Lisa Köller ( Praktikantin), Lisa Adler, Renate Kundrat; vorne v.l.n.r.: Karin Hofmann (Verw altung), Dr. Stefan Schüßler (Stellenleiter), Reinhild Reuter 10

Schuldnerberatung Mit eineinhalb Beraterstellen ist die Schuldnerberatung des Caritasverbandes eine der kleineren Beratungsstellen, und das, obwohl die Schuldnerberatung seit ihrer Einrichtung einen Zuwachs an Rat suchenden Haushalten in Höhe von 345 % zu verzeichnen hatte. 2007 meldeten sich 505 Haushalte (wieder) an, der bisherige Höchststand. Was wird in einer Schuldnerberatung gemacht? Sie sichert die Existenz durch entsprechende Beratung, unterstützt bei der Regulierung der Schulden, deckt die Hintergründe und Ursachen von Verschuldung auf und berät vorbeugend, wie eine Überschuldung zu vermeiden ist. Erfahrungsgemäß werden die besten Erfolge bei einer frühzeitigen Inanspruchnahme erzielt. Elisabeth Jachtschütz und Theo Reus, für die Schuldnerberatung zuständig, erwarten von ihren Klienten, dass Sie freiwillig kommen, ihre Gesamtsituation offen darlegen, Absprachen und Termine einhalten, Durchhaltevermögen haben und zur Mitarbeit bereit sind. Schuldnerberatung geschieht nicht von heute auf morgen auch Schulden werden nicht an einem Tag gemacht. Dabei gilt immer, dass Schuldnerberatung keine Bürgschaften oder Schulden übernehmen kann, dass sie bei strittigen Rechtsfragen nicht nach außen tätig werden kann (hier sind Rechtsanwälte gefragt) und dass der Beratung von Selbstständigen enge Grenzen gesetzt sind. Bei den Hauptursachen der Überschuldung im Landkreis Miltenberg sind nach wie vor Arbeitslosigkeit, gescheiterter Selbstständigkeit, Trennung und Scheidung, unökonomische Haushaltsführung (Konsumverhalten), missglückte Hausfinanzierung und der Familienzuwachs (d.h. Wegfall eines Verdienstes) anzugeben. Immer mehr Jugendliche und junge Erwachsenen sammeln durch hohe Handyrechnungen ihre ersten Erfahrungen mit Schulden. Aber nicht nur sie verlieren durch die vielfältigen Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs immer häufiger den Überblick über ihre Finanzen. Kredit-, Kunden- und Kombi-Karten, Online-Banking und Teleshopping überfordern durch ihre Vielfalt immer mehr Menschen jeglichen Alters. Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 48 Email: t-reus@caritas-mil.de oder e-jachtschuertz@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 13.30 bis 17 Uhr Termine nur nach Vereinbarung Foto: Elisabeth Jachtschütz und Theo Reus von der Schuldnerberatung 11

Suchtberatung Die Psychosoziale Beratungsstelle (PsB) für Suchtprobleme des Caritasverbandes erfüllt in freier Trägerschaft staatliche Aufgaben im Bereich der Gesundheitsfürsorge. Insbesondere umfasst das Angebot der Psychosozialen Beratungsstelle die Beratung von Menschen mit Suchtproblemen, deren Angehörige und andere Bezugspersonen sowie die Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zum Themenbereich der Abhängigkeiten. Dazu gehört auch die Vermittlung in stationäre Behandlung sowie die Nachsorge. Immer mehr Menschen versuchen, Probleme durch Drogen, Alkohol, Medikamente oder bestimmte Verhaltensweisen wie Essen oder Spielen zu bewältigen. Sie suchen nach Spaß und Vergnügen oder leiden an sich und ihren Lebensumständen. Sie sehnen sich nach Zufriedenheit, Wohlergehen und Erlebnissen, sind jedoch nicht fähig, diese Sehnsüchte aus eigener Kraft zu erreichen. Der Griff zu Ersatzmitteln verspricht schnelle und unmittelbare Befriedigung der Bedürfnisse. Doch die vorübergehende Erleichterung ist nur eine Scheinlösung. Verhängnisvoll für den Betroffenen ist sein Versuch, durch die Steigerung des Konsums dieses Manko auszugleichen. Das Suchtverhalten wird so zum Dreh- und Angelpunkt aller Handlungen, Gedanken und Gefühle. Es entsteht eine Abhängigkeit. Angehörige, Freunde und Kollegen helfen dem Abhängigen oft, seine Krankheit zu verheimlichen. Was in der besten Absicht geschieht, verkehrt sich ins Gegenteil: Es hilft dem Abhängigen, mit seiner Sucht zu leben, aber nicht, von ihr loszukommen. Denn es ist notwendig, den nutzlosen Kampf um das Suchtmittel aufzugeben und neue Wege einzuschlagen. Der erste und wichtigste Schritt ist es, die eigene Hilflosigkeit einzugestehen und sich Hilfe zu suchen. In einem vertraulichen und persönlichen Gespräch können alle Fragen zur Suchtproblematik erörtert und gegebenenfalls Behandlungswege erarbeitet werden. Im Jahr 2007 wandten sich 209 Klienten an die Beratungsstelle, 96 wurden aus dem Vorjahr übernommen, zusammen also 305 Beratungsfälle. Der Alkohol ist mit 67,6 % der Hauptdiagnose noch immer das vordringlichste Problem (18 % Opioide, 5 % Cannabinoide, 3,2 % pathologisches Spielen, 2,5 % Essstörungen, 1,1 % Sedativa/Hypnotika; Rest je unter 1 % oder keine Hauptdiagnose). Neben der Beratungstätigkeit in der Hauptstelle in Miltenberg wurde auch in einer Nebenstelle in Erlenbach (seit 2008 in Elsenfeld) sowie im Rahmen der aussuchenden Arbeit in den Krankenhäusern Erlenbach und Miltenberg beraten. Spezielle Kurse zur Vorbereitung auf die Medizinisch- Psychologische Untersuchung nach Verlust des Führerscheins wegen Fahrens unter Suchtmitteln oder zur Raucherentwöhnung wurden angeboten. In der Suchtberatung arbeiten als therapeutische Mitarbeiter/innen: Birgit Kügler, Linda Lauer, Irmi Meißner-Hartmann und Christof Nasemann; sie alle sind Diplom-Sozialpädagoginnen bzw. pädagoge mit therapeutischer Zusatzausbildung und Ausbildung in Psychotherapie (HPG). Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 40 Email: psb@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 13.30 bis 17 Uhr 12

Flüchtlingsberatung Derzeit sind weit über 20 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht. In Deutschland suchen jährlich weniger als 100.000 Menschen Zuflucht. Bei uns im Landkreis lebten rund 100 Flüchtlinge, um deren Belange sich Flüchtlingsberater Wolfgang Härtel kümmert. Dazu kommen noch etwa 100 Geduldete sowie Flüchtlinge mit Grenzübertrittsbescheinigungen, z.b. albanische Volkszugehörige aus Kosovo und Rest-Jugoslawien. Wirtschaftliche Ausbeutung, Krieg, Katastrophen, Perspektivlosigkeit... - die Gründe sind vielfältig, die einen Menschen zur Flucht zwingen. In keinem Fall verlässt jemand leichtfertig seine Heimat. Hinter jedem Flüchtling steckt ein individuelles Schicksal. Asylbewerber dürfen den Landkreis nur mit Genehmigung der Ausländerbehörde verlassen. Ein Verstoß gegen die Aufenthaltsbeschränkung wird bestraft. Gemäß dem Asylverfahrensgesetz (AsylVfG) werden Asylbewerber in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, eine Wohnungswahl ist nicht möglich. In den ersten 36 Monaten des Aufenthaltes erhalten Asylbewerber Leistungen, die ca. 20% unter dem Regelsatz des Bundessozialhilfegesetzes liegen. Die Leistungen werden vorwiegend als Sachleistung gewährt, z.b. Lebensmittelpakete, Wertgutscheine für Bekleidung, Zuteilung von Hygieneartikeln. Ein Kochen nach persönlichen Gewohnheiten, nach dem eigenen Geschmack etc. ist wegen der Lebensmittelpakete faktisch nicht möglich. Die geringe Menge an Bargeld (monatlich ca. 40 Euro für einen Erwachsenen und ca. 20 Euro für ein Kind) reichen nicht aus, um alle persönlichen Bedürfnisse zu decken wie Kontakt in die Heimat, Rechtsanwaltskosten, Fahrgeld zu Behörden, Schulmittel für die Kinder etc. Medizinische Leistungen werden nur zur Behandlung akuter Erkrankungen und Schmerzzustände gewährt. Im ersten Jahr besteht ein Arbeitsverbot; danach darf nur mit einer Arbeitserlaubnis eine Tätigkeit aufgenommen werden. Steht ein Asylbewerber in einem offiziellen Arbeitsverhältnis, sind für die Benutzung der Unterkunft (meist ein Zimmer für mehrere Personen) Gebühren zu entrichten. Dass unter diesen Bedingungen zahlreiche psychische und materielle sowie auch rechtliche Probleme entstehen, dürfte klar sein. Hier wird Wolfgang Härtel tätig. Er berät in sozialen Angelegenheiten, erläutert die Gepflogenheiten in Deutschland, hält Kontakt zu Rechtsanwälten, besucht die Flüchtlinge in ihren Unterkünften oder führt Freizeiten für Kinder durch, die dann endlich einmal ein paar Tage aus der Enge herauskommen. Er vermittelt ehrenamtlichen Deutschunterricht oder gelegentlich auch die Aufnahme in eine Fußballmannschaft - und vieles mehr. Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 45 Email: w-haertel@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 13.30 bis 17 Uhr Foto: Flüchtlingsfamilie 13

Wohnungslosenberatung Der Caritasverband hilft seit 1978 Menschen, die ohne Wohnung sind und sich bei ihrer Reise im Kreis Miltenberg aufhalten. Zwar sind es gegenüber früher heute weniger Menschen, die als Wohnungslose zu uns kommen; diese bleiben aber erheblich länger in Miltenberg. So stieg die durchschnittliche jährliche Anwesenheitsdauer von 2,1 Tagen im Jahr 1986 auf 22,7 Tage im vergangenen Jahr (höchster Wert: 24,5 im Jahr 2006). Es darf also davon ausgegangen werden, dass die Hilfe der Caritas den Bedürfnissen der Betroffenen entspricht. Bei 71 Personen (davon 13 Frauen) kam es 2007 zu 1.613 nachweisbaren Anwesenheitstagen von Wohnungslosen in Miltenberg. Weiter wurden zehn Personen beraten, die früher wohnungslos waren oder Wohnungslosigkeit vorbeugen mussten. Die angebotenen Hilfen sind vielseitig: So steht ein Tagesaufenthaltsraum zur Verfügung, ebenso Übernachtungsmöglichkeiten getrennt für Männer und Frauen, es gibt Bekleidung aus den Beständen des DaKauf, Duschmöglichkeiten sind ebenso vorhanden wie Waschmaschine und Trockner, die Tagessätze werden im Auftrag von ARGE und Sozialamt ausgezahlt und es gibt die Möglichkeit der Beratung in sozialen Angelegenheiten. Diese Hilfen werden durch Karin Hofmann (Auszahlung) und Martin Pechtold (Auszahlung, Beratung) gewährt. Durch die Beratung kann in einzelnen Fällen bei der Wohnungssuche geholfen werden; Wohnungen zu finden ist für durchreisende Wohnungslose allerdings sehr schwierig, denn der Wohnungsmarkt ist sozial blind. Darüber hinaus sind es Probleme mit Behörden, Fragen zu Sozialleistungen usw., die im Mittelpunkt der Beratungen stehen. Unterstützt wird die Wohnungslosenhilfe durch Gustav Pechtold, Mitglied des Kirchenvorstandes der evangelischen Gemeinde in Miltenberg. Was im Rahmen professioneller Hilfe kaum möglich ist, kann durch ihn ermöglicht werden: Ansprechpartner sein auch am Abend und an Wochenenden, Weitergabe von gespendeten oder aus Spendengeldern beschafften Schlafsäcken, Rucksäcken etc., sammeln von Geld für die Renovierung und Verbesserung der Herberge. 1932 wurden an der Pforte des damaligen Franziskanerklosters (heute Franziskushaus) insgesamt 20.591 Essen an Bedürftige ausgegeben. Darunter waren 15.587 Essen für Durchreisende. Diese Tradition der Hilfe für Wohnungslose wird heute durch die Caritas auf andere Art weitergeführt. Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 40 Email: m-pechtold@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 13.30 bis 17 Uhr Fotos auf dieser Seite: Blick in den Übernachtungsraum für Männer (Bild oben); Berufschulklasse spendet Hygieneartikel und Kos metika für w ohnungslose Frauen und Futter für deren Hunde 14

Gemeindecaritas Unter Gemeindecaritas wird ein kostenloses Angebot an alle in der Pfarrgemeinde Tätigen verstanden, sie in ihrem Bemühen zu unterstützen, ihnen in ihrer Sorge um die Mitmenschen zu helfen. Dabei bleibt die Gemeinde in all ihrem Tun eigenständig und selbstverantwortlich; der Fachdienst Gemeindecaritas wird nur dann aktiv, wenn er von der Pfarrei angefordert wird. Mögliche Gebiete auf denen die Gemeindecaritas für eine Pfarrgemeinde aktiv werden könnte, wären beispielsweise die fachliche und tatkräftige Unterstützung beim Aufbau von Initiativ- und Interessensgruppen (wie z.b. Helfer/innenkreise, Besuchsdienste, Selbsthilfegruppen oder Gesprächskreise), die Unterstützung der Helferkreise und Besuchsdienste durch Beratung oder die Vermittlung von Referenten der Caritas für Gemeindeveranstaltungen. Der Fachdienst ist derzeit nicht besetzt; in allen diesen Fragen können Sie sich aber an Frau Eck wenden. Anschrift: Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 10 Email: m-eck@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr Kurenvermittlung Eine Mutter fühlt sich erschöpft, mutlos und krank. Ihr fehlt immer häufiger die Kraft, ihren Alltag zu bewältigen, Sie befinden sich in einer persönlichen Krisensituation. Dann geht es ihr wie vielen Müttern. Sie brauchen Zeit für sich selbst. Eine Auszeit von Familie und Verantwortung. Eine Mütterkur. Diese wird durch uns vermittelt. Neben Mütterkuren werden durch uns vermittelt: - Kuren für Mütter mit Kindern - Kinderkuren - Kindererholungen Wir vermitteln Kurmaßnahmen, die durch die Krankenkassen finanziert werden. In Beratungsgesprächen mit den Müttern versuchen wir, einen geeigneten Kurplatz zu finden. In bestimmten Fällen sind kleinere Zuschüsse zu den verbleibenden Kurkosten möglich. Erholungen müssen selbst finanziert werden. Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 10 Frau Eck Email: m-eck@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr Bitte telefonisch Beratungstermin vereinbaren 15

Demenzberatung Die Demenzberatung Untermain ist eine Kooperation der Caritas mit dem Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste, dem Diakonischen Werk, dem Bayerischen Roten Kreuz und den Johannitern. Seit 2007 wird dabei in Aschaffenburg die Beratungsstelle Demenz Untermain betrieben. Sie ist zuständig für die Stadt Aschaffenburg und die Landkreise Miltenberg sowie Aschaffenburg. Die Diplom-Sozialpädagogin und Diplom-Sozialwirtin Christine Waigand steht hier für Fragen rund um die Demenzerkrankungen zur Verfügung. Anschrift: Beratungsstelle Demenz Untermain Christine Waigand, Würzburger Str. 36, 63739 Aschaffenburg Telefon: 06021/45 11 11 7 Email: c-waigand@bd-untermain.de 2008 wurde parallel dazu auch eine Stelle in Miltenberg eingerichtet: Konrad Schmitt, Brückenstr. 19, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/66 94 92 0 Email: konrad.schmitt@gmx.de Nächstenliebe Einem anderen geben, was er braucht Ein Stück Brot, ein Lächeln, Ein offenes Ohr JETZT Nicht irgendwann Udo Hahn 16

Pflege Sozialstation Vor über 25 Jahren nahm sie ihren Dienst auf die Miltenberger Caritas- Sozialstation für häusliche Krankenpflege. Heute, nach dem Zusammenschluss mit der ehemals selbstständigen Station in Elsenfeld, ist sie die größte Einrichtung für ambulante Pflege im ganzen Landkreis; es wird sogar berichtet, sie seit derzeit die größte in Bayern. Noch immer gilt das Versprechen aus der Gründungszeit, dass alle pflegebedürftigen Menschen versorgt werden, auch im hintersten Winkel des Einzugsgebietes und auch dann, wenn es sich durch die lange Anfahrt nicht rechnen sollte. Zum Selbstverständnis der Caritas gehört es zudem, auf neue Herausforderungen zu reagieren und z.b. neue Angebote wie die Betreuungsgruppe für Demenzkranke oder das Projekt Alltagshilfen ins Leben zu rufen. Als für den 18. Dezember 1979 der Miltenberger Dekan Josef Mahr und Geschäftsführer Hans-Georg Riebel zur Besprechung einluden, um die Gründung einer Sozialstation für häusliche Krankenpflege abzuklären, waren dem bereits wichtige Absprachen vorausgegangen. Denn im November 1978 hatten Vertreter der katholischen Kirche, der Caritas und des Bayerischen Roten Kreuzes abgeklärt, dass im Altkreis Obernburg die Caritas flächendeckend die benötigten Sozialstationen aufbauen wird. Im Juli 1979 gab es diese Absprache bezogen auf den Altkreis Miltenberg. Die in der Adventszeit 1979 durch 26 Vertreter aus katholischen und evangelischen Gemeinden gegründete Sozialstation erhielt den Namen St. Stefanus und wurde dem Caritasverband für den Landkreis Miltenberg e.v. angegliedert. Ihr Einzugsgebiet umfasste fast den gesamten Altkreis Miltenberg. Die Finanzierung wurde über Leistungen der Krankenversicherung und Beiträge der weltlichen Gemeinden und Pfarreien sichergestellt. Der Einsatz der Pflegekräfte begann mit dem 1. Juli 1980. Der Sitz der Sozialstation wurde das Katholische Gemeindezentrum in Miltenberg- Nord. Außenstellen errichtete man nach und nach in Amorbach, Bürgstadt, Dorfprozelten und Großheubach und gab diesen später auch eigene Außenstellenleiterinnen. In den neunziger Jahren führte man die Pflegedokumentation ein und die Stationszentrale zog nach Großheubach um. Mit Verweis auf die Pflegeversicherung fielen Beitragszahlungen vieler Städte und Gemeinden weg, obwohl sich die Caritas noch immer verpflichtet, in jedem Ort und sei die Anfahrt auch unrentabel zu pflegen. Bereits am 20. September 1976 war in Elsenfeld unter dem Vorsitz von Matthias Peters und dem zweiten Vorsitzenden Julius Reis als eigener eingetragener Verein die Caritas-Sozialstation St. Gertraud gegründet 17

worden. Aber erst ab 1979 hatte diese Pflegestation Krankenversorgungsverträge mit den umliegenden Gemeinden abgeschlossen und den Betrieb aufgenommen. Zusammen mit der ebenfalls als eigener e.v. rechtlich selbstständi gen Caritas-Sozialstation St. Johannes in Klingenberg (heute Erlenbach) wurden somit die Absprachen von 1978/79 erfüllt: Die Caritas bietet seither flächendeckend im gesamten Landkreis Miltenberg häusliche Krankenpflege an. Im Jahr 2002 wurde zwischen der Miltenberger Caritas-Sozialstation und der in Elsenfeld eine enge Zusammenarbeit beschlossen, die 2005 im Zusammenschluss der beiden Sozialstation mündete. Mit rund 90 Beschäftigten ist die Sozialstation die bei weitem größte Abteilung des Kreis- Caritasverbandes. Die Caritas-Sozialstation Miltenberg bietet heute neben der ambulanten Krankenpflege, die das Leben von alten und kranken Menschen in den eigenen vier Wänden ermöglicht, auch landkreisweit den eigenen Dienst Essen auf Rädern sowie die Alltagshilfen an, die von der kleinen Reparatur bis hin zu Gartenpflege oder Putzarbeiten ergänzende Leistungen erbringen. Neben der Betreuungsgruppe für Demenzkranke besteht der Gesprächskreis pflegender Angehöriger, in dem auch die einstige Alzheimer-Gruppe aufgegangen ist. Spezielle Lehrkräfte bieten regelmäßig Hauskrankenpflegekurse an. Von den heutigen Außenstellen in Amorbach, Bürgstadt, Elsenfeld, Dorfprozelten, Kleinheubach und Sulzbach aus werden jeden Tag ca. 600 Patienten betreut. Pflegedienstleiterin ist heute Elke Clausmeier (siehe Foto). Anschrift: Franziskushaus, Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg Telefon: 09371/97 89 50 Email: sozialstation@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr, montags bis donnerstags von 13.30 bis 17 Uhr Gruppenfotos: Die sechs Einsatz-Teams Tagespflege & Betreutes Wohnen zu Hause Die Tagespflege in Stadtprozelten wird als Einrichtung des Kreis- Caritasverbandes im Jahr 2008 ihren Betrieb aufnehmen. Ebenso wird zurzeit ein neues Projekt für betreutes Wohnen zu Hause entwickelt. Anschrift: Tagespflege Stadtprozelten, Am Gräulesberg 34, 97909 Stadtprozelten Anfragen zum betreuten Wohnen über die Sozialstation *** Ganz in Gottes Gegenwart zu leben ist gut; aber noch besser ist s, Gottes Willen zu tun, denn das umschließt auch den Mitmenschen. Vinzenz von Paul 18

Bildung Theresienschule Eigentlich ist sie die älteste Einrichtung des Caritasverbandes, die 1858 gegründete heutige Berufsfachschule in Wörth. Allerdings ist sie auch wieder eine der neuesten Einrichtungen; denn in Trägerschaft der Caritas befindet sie sich erst seit 2003. Unsere Schule mit Internat wurde Mitte des 19. Jahrhundert von den Armen Schulschwestern als Rettungsanstalt für Mädchen gegründet und drei Jahre später offiziell zur Heimvolksschule. 1954 wurde sie Haushaltungsschule und 1983 Berufsfachschule. In der wechselvollen Geschichte der Schule und des Internates war diese Einrichtung in der Öffentlichkeit auch als Mädchenheim, Mädcheninternat Wörth, als Theresia-Gerhardinger-Schule oder Carl-Boromäus-Heim bekannt. 2003 übergab Schwester Traugott Hofmeister die Schulleitung an Caritas- Geschäftsführer Hermann Hellmuth und dessen Vertretung Elisabeth Büchler. Heute wird diese Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Sozialpflege von Angelika Spalek und Bernhard Vollmuth geleitet. Rund 200 Schülerinnen und Schülern wird nun die Möglichkeit zu schulischer und beruflicher Bildung gegeben. Ein Förderverein unter Vorsitz von Pfarrer Wolfgang Schultheis und Elisabeth Büchler unterstützt die Arbeit der Schule. Die gut 200 Schülerinnen und Schüler kommen heute aus dem gesamten Landkreis und den angrenzenden Gebieten. Als berufsbildende Einrichtung bietet die Wörther Berufsfachschule Ausbildungsgänge in Hauswirtschaft und Sozialpflege an. Auf Grundlage eines Hauptschulabschlusses können staatlich anerkannte Abschlussprüfungen abgelegt und es kann zusätzlich der mittlere Bildungsabschluss erreicht werden. Ebenso ist der Besuch des Grundlehrgangs Hauswirtschaft möglich. Hier kann der Hauptschulabschluss nachgeholt werden, in einzelnen Fällen auch der Quali. Schülerinnen und Schüler von außerhalb können einen Platz im Internat der Schule erhalten. So bietet die Theresienschule heute ein breites Angebot an schulischen und beruflichen Ausbildungsmöglichkeiten. Wer Interesse an einem Platz in dieser Berufsfachschule hat, sollte sich sofort bewerben. Anschrift: Theresienschule, Waisenhausstr. 63939 Wörth Telefon: 09372/53 37 Email: a-spalek@caritas-mil.de Sprechzeiten: montags bis freitags von 7.30 Uhr bis 13 Uhr Fotos: Klassenzimmer und Lehrküche der Theresienschule 19

Hilfe Essen auf Rädern Abgeholt und sofort zu Ihnen gebracht ist das Motto unseres Dienstes Essen auf Rädern. Wem die Zubereitung der täglichen warmen Mahlzeit zum Problem wird, wer momentan nicht in der Lage oder willens ist, für sich selbst zu kochen der kann diesen Dienst in Anspruch nehmen. Wir liefern warme Mahlzeiten in alle Orte, in denen wir auch häusliche Pflege anbieten, d.h. in die Städte und Gemeinden des Altkreises Miltenberg und viele Bereiche des Altkreises Obernburg. Dabei gilt: Tägliche Lieferung, auch an Sonn- und Feiertagen, frisch zubereitete Mahlzeiten in hoher Qualität (gekocht im Seniorenheim Maria Regina/Miltenberg, im Seniorenheim Amorbach und in der Küche der Theresienschule, Wörth) und Wahlmöglichkeiten (auch Diätkost). Koordinator des Essendienstes ist Manfred Bischof. Anschrift: Hauptstr. 60, 63897 Miltenberg, Telefon: 0151 19 52 35 92 Email: m-bischof@caritas-mil.de Alltagshilfen Viele Menschen brauchen ständige, regelmäßige oder auch nur kurzfristige Hilfe. Dabei kann der Dienst Alltagshilfen sowohl in Haushalt und Garten, beim Umgang mit Behörden, bei der Betreuung der Kinder oder bei der Versorgung von Tieren helfen; ebenso mit ergänzenden Pflegeleistungen. Die oftmals vorhandene Nachbarschaftshilfe soll damit nicht verdrängt, sondern ergänzt werden. Koordinatorin der Alltagshilfen ist Martina Blondiau. Anschrift: Alltagshilfe c/o DaKauf, Hauptstr. 1, 63924 Kleinheubach Telefon: 09371/66 04 21 Email: m-blondiau@caritas-mil.de Partyservice Der Party- und Lieferservice "Die Pfefferkörner" liefert von Wörth aus in den gesamten Landkreis Miltenberg. Das Motto: Sie feiern eine Party oder ein Familienfest. Sie richten ein Firmenjubiläum aus. Ihr Kind geht zur Erstkommunion oder Konfirmation. Sie brauchen ein warmes Mittagessen. Wir entlasten Sie gerne und liefern Ihnen ein kaltes oder warmes Buffet oder verschiedene Kuchen, je nach Wunsch. Bei uns kochen Fachkräfte. Denn der Partyservice ist integriert in die Berufsfachschule für Hauswirtschaft und Sozialpflege Anschrift: Party- und Lieferservice, Waisenhausstr. 14, 63939 Wörth Telefon: 09372/94 00 415 (Angela Heller) 20

DaKauf der Schnäppchenmarkt Am Anfang standen eine kleine Kleiderkammer im Franziskushaus und ein Möbellager, das der Caritasverband in einer Doppelgarage unterbrachte. Damals wurden ausschließlich an bedürftige Klienten der Caritas kostenlos Gebrauchtwaren ausgegeben. Im Laufe der Zeit entschloss man sich allerdings zu einer Änderung des Konzeptes. Um die Kunden nicht als bedürftig erkennbar zu machen, wurde die Kleiderkammer zum Markt für Gebrauchtwaren umgestaltet, der für alle Interessierte offen war. Abgeschlossen wurde diese konzeptionelle Änderung mit dem Umzug in die erheblich größeren Räumlichkeiten in Bürgstadt und der Umbenennung in Das andere Kaufhaus (Da- Kauf). Aufgrund der steigenden Nachfrage entschlossen sich die Verantwortlichen der Caritas in der Folgezeit, auch neuwertige Produkte ins Sortiment aufzunehmen. Die Kundschaft kommt nun aus dem ganzen Landkreis Miltenberg und der heutige Schnäppchenmarkt DaKauf steht auf eigenen finanziellen Füßen, ohne jedoch ein Gewerbebetrieb im üblichen Sinne zu sein. Noch immer steht der soziale Gedanke im Vordergrund: Finanziell Benachteiligten soll eine günstige Einkaufsmöglichkeit geboten werden. Wenn es die Umstände erfordern, stellt nach wie vor ein Caritas- Sozialarbeiter einen Berechtigungsschein aus, der zum kostenlosen Bezug von Kleidung, Möbel, Hausrat, Elektrogeräten oder Spielsachen berechtigt. Die erfolgreiche Arbeit des DaKauf-Teams brachte es mit sich, dass man im Jahr 2005 wiederum an die räumliche Kapazitätsgrenze stieß. Mit dem ehemaligen Gebäude der Firma Waidelich-Mechanik in Kleinheubach wurden daraufhin Räumlichkeiten gefunden, die dem erweiterten Flächenbedarf entsprechen. Im Jahr 2007 wurden unter Leitung von Martina Blondiau 8.600 Kleidungsstücke, 6.682 Stück Haushaltswaren und ca. 2.900 Möbelteile verkauft. Neu eingeführt wurde der Internethandel des DaKaufs unter der Adresse www.dakauf.de. Zuständig hierfür ist Angelika Süß. Anschrift: DaKauf, Hauptstr. 1, 63924 Kleinheubach Tel. 09371/66 04 15 Email: m-blondiau@caritas-mil.de geöffnet: montags - freitags 9-18 Uhr, samstags 9-13 Uhr Die Kleinen, die Schwachen, die Unzulänglichen dieser Erde sind da, um den Menschen auf die ewige Barmherzigkeit hinzuweisen. Gertrud von Le Fort 21

Selbsthilfe & Gruppenangebote Kreuzbund Der Kreuzbund ist eine Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft für Suchtkranke, Suchtgefährdete und deren Angehörige mit sechs Gruppen im Kreis Miltenberg sowie Frauengesprächskreisen und einem Angebot im Krankenhaus Erlenbach. Er ist ein Fachverband der Caritas. Als wichtiges Bindeglied im System für Suchtkranke ist für ihn eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den hauptamtlichen Fachkräften selbstverständlich. Gruppenarbeit und Gespräche prägen im Wesentlichen die Form der Hilfe im Kreuzbund. Der Rat- und Hilfesuchende wird informiert über Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten und er wird motiviert, durch die eigene vorgelebte Abstinenz, Wege in ein suchtmittelfreies Leben zu finden. Weiterhin fördern und praktizieren die Gruppen des Kreuzbundes eine sinnvolle Freizeitgestaltung und alkoholfreie Geselligkeit. Erreichbar ist der Kreuzbund im Kreis Miltenberg über die Psychosoziale Beratungsstelle (siehe oben). Gesprächskreis pflegender Angehöriger Wer Angehörige zuhause pflegt, braucht manchmal Rat und Information, möchte sich aussprechen und erfahren, wie er und die Familie mit der Belastung zu Recht kommen können. Hier hilft der Gesprächskreis pflegender Angehöriger. Die Führung der Gruppenabende wird durch eine erfahrene Fachkraft gewährleistet. Vorträge zu Themen, die Kranksein, Pflege sowie das Sterben betreffen, gehören zum Angebot des Gesprächskreises. Ebenso die Organisation von Hilfen und Unterstützung, z.b. auch in der Zeit der Teilnahme am Gesprächskreis. Informationen erteilt die Sozialstation (siehe oben). Betreuungsgruppe für Demenzkranke In der Betreuungsgruppe für Demenzkranke kümmern sich ehrenamtliche Helfer/innen unter Anleitung einer Fachkraft einmal wöchentlich von 14.00 bis 17.00 Uhr im Franziskushaus um Menschen, die aufgrund von Hirnleistungsstörungen verwirrt sind und geistig abgebaut haben. Bei dieser Betreuung ist gewährleistet, dass jedem Gast eine Betreuungsperson zur Seite steht, die ganz individuell auf dessen Bedürfnisse eingeht. Der Nachmittag beginnt mit einer Kaffeerunde und wird mit verschiedenen Angeboten zur körperlichen und geistigen Aktivierung fortgesetzt. Die Kosten betragen pro Nachmittag 15,- Euro, die auf Antrag über die Pflegekasse erstattet werden können. Auch ein Fahrdienst steht bei Bedarf zur Verfügung. Eine Anmeldung ist erforderlich. Informationen erteilt die Sozialstation (siehe oben). 22

Kultur Ausstellungen Bereits Anfang 1998 wurden im Franziskushaus Bilder ausgestellt, die bei dem Kunstworkshop Meiner Sehnsucht auf der Spur (geleitet von Linda Lauer und Martina Pechtold) entstanden waren. Vom 13. Juli bis zum 8. Oktober 1999 stellte der Caritasverband diverse Collagen etc. aus, die Schulklassen und Jugendgruppen zum Thema Wohnungslosigkeit angefertigt hatten. Gleichzeitig wurde ein 250 x 300 cm großes Gemeinschaftskunstwerk gezeigt, das unter Regie von Martina Pechtold und Olga Schleiermacher im Caritas-Kindergarten Miltenberg-Nord anlässlich eines Sommerfestes angefertigt worden war. Hieraus entstand die Idee, regelmäßig Künstlerinnen und Künstler mit ihren Werken zu präsentieren. Das Programm Kultur für alle wurde aus der Taufe gehoben und später durch kulturelle Veranstaltungen (siehe unten) ergänzt. Seit 2005 wird der für "Kultur für alle" zuständige Caritasmitarbeiter (Bereich Öffentlichkeitsarbeit) durch den Kunstkreis im Franziskushaus (KiF), eine Gruppe von kunstinteressierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern, unterstützt. Im Jahr 2007 wurden folgende Ausstellungen durchgeführt: 26. März bis zum 20. April: Lebensmittel Kunst - Kreative Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der Gymnasien Miltenberg und Amorbach 24. September bis 27. November: Farben sammeln - Bilder von Dagmar Wirth, Leinach (einschließlich Schaufenstergestaltung im info&service: Gemälde an die Straße bringen, siehe Foto) ab 24. November (Eine Million Sterne siehe unten): Skulpturen von Josef Speth ab 17. Dezember: Bilder von Hanne Jagfeld (zusammen mit Café farbe) Musik und Literatur Wie erwähnt gibt es und zwar seit 2003 neben den Ausstellungen auch kulturelle Veranstaltungen. 2007 waren dies: 14. Juli: Lieder am Sommerabend - Internationale Folklore und Lieder mit Rüdiger Horn (mit Café farbe) 7. September: Der blaue Vogel - Märchen, Malerei und Musik von Hanne Jagfeld (Café farbe) 12. Oktober 2007: Miltenberger G schichten - Notizen aus 20 Jahren; Lesung und Musik mit Hellmut Lang und Thomas Schmitt Diese Veranstaltungen runden das Kultur-Programm ab, das nicht nur Kunst bei freiem oder sehr geringem Eintritt bietet ( Kultur für alle ), sondern auch den Caritasverband in einem sehr positiven Licht präsentiert. 23

Eine Million Sterne Bereits seit vielen Jahren führt die Caritas in verschiedenen europäischen Ländern das Projekt Eine Million Sterne durch. In unseren Herzen soll es niemals dunkel werden ist ein Leitgedanke dieser Aktion, bei der öffentliche Plätze oder Gebäude an einem bestimmten Tag im Winter mit Kerzen beleuchtet werden, um Solidarität und Verbundenheit mit Benachteiligten in aller Welt zu bekunden. Der Miltenbeger Caritasverband war bei den ersten Verbänden, die sich auch in Deutschland an dieser Aktion am 24. November 2007 beteiligten. Das Franziskushaus und die Franziskanerkirche wurden in Kerzenlicht getaucht, es wurden zudem Ruhezonen angeboten sowie Kunstwerke ausgestellt. Alles unter dem Leitgedanken: Mit Besinnung gegen die Hektik der Welt, mit Helligkeit gegen das Dunkel des Vergessens und der Gleichgültigkeit. Über 1.000 Männer, Frauen und Kinder besuchten an diesem Tag das durch rund 1.500 Kerzen innen und außen erleuchtete Klostergebäude aus dem 17. Jahrhundert. Die Reaktionen waren durchweg positiv bis überschwänglich. 60 Helferinnen und Helfer hatten das Ganze ermöglicht und ab 11 Uhr die Kerzen aufgestellt, die von 16 bis 21 Uhr brannten. Es handelte sich um eine Aktion, die Bewusstsein schaffen sollte, die aufforderte zur Solidarität, die aber auch unter dem Motto Kultur für alle stand. Denn der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern auch von Spiritualität und Kreativität. Daher wurde der Kirchenraum einbezogen; und es wurden im ersten Stock des Franziskushauses Bilder der Leinacher Künstlerin Dagmar Wirth und im Erdgeschoß Skulpturen des Schneeberger Bildhauers Josef Speth gezeigt. Andreas Georg Soth (Aschaffenburg) und Achim Sauer aus Bockenem/Hildesheim hatten eigens für diesen Tag Kompositionen eingespielt, die den Franziskussaal in einen Raum der Besinnung verwandelten. Das Café farbe der Miltenberger Caritas-Treffpunkt nicht nur für Erwerbslose bot Getränke und Kuchen an. In einem eigenen Raum wurden zudem vielfältige Informationen zum Thema soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte in der einen Welt vermittelt. Material der Caritas Miltenberg, von Caritas international, Attac und amnesty international wurde dabei angeboten. Die lokalen Anzeigenblätter des News-Verlages unterstützen die Aktion als Medienpartner und berichteten mehrfach im Vorfeld. Zudem brachten sie acht Wochen lang lyrische Licht-Texte des Caritasmitarbeiters Martin Pechtold, die speziell zu dieser Aktion entstanden waren. Es handelte sich also um ein sowohl sozial-gesellschaftliches als auch künstlerisch-ästhetisches Projekt. Neue Wege wurden gegangen, um das Dunkel der Welt mit dem Licht der Hoffnung zu erfüllen. In der dabei gezeigten Vielfalt dürfte Miltenberg einmalig unter den beteiligten 32 deutschen Caritasverbänden darunter vier aus Bayern gewesen sein. 24

Ziele Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Umfassendes soziales Engagement Kein anderer Verband im Kreis Miltenberg kann eine ähnlich breite Palette von professionellen und ehrenamtlichen Angeboten unbreiten wie die Caritas. Dies verpflichtet. Auch weiterhin muss auf die gesellschaftliche Entwicklung eingegangen und Hilfsmöglichkeiten geschaffen werden. Die bestehenden sind fortzuentwickeln. Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Einheit in der Vielfalt Mit etwa 200 Beschäftigten ist der Caritasverband für den Landkreis Miltenberg e.v. (Kreis-Caritasverband) die größte Einrichtung der Caritas im Kreis Miltenberg. Ihm sind sämtliche Beratungsdienste, die größere der beiden Sozialstationen, die Berufsfachschule sowie der Second-Hand- Markt und die angegliederten Dienste angeschlossen. Das Seniorenheim, die Sozialstation Erlenbach, die Schule zur Sprachförderung sowie alle Kindergärten und die Helferkreise sowie Selbsthilfegruppen arbeiten selbstständig unter dem Dach der Caritas. Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Arbeit mit christlichem Profil Die Arbeit der Caritas geschieht stets vor dem Hintergrund eines christlich-katholischen Selbstverständnisses, das dem Deutschen Caritasverband mit seinen bundesweit etwa 500.000 Beschäftigten zueigen ist. Aufbauend auf das Liebesgebot der Bibel sollen Auswahl der Beschäftigten, Schulung und Personalführung eine eigene Note erhalten, soll die Arbeit stets geprägt sein von tiefer Zuwendung zu denen, die Unterstützung und Hilfe benötigen. Denn der durch die Bibel geprägte Blick auf den Menschen zeigt diesen nicht als Kostenfaktor oder Kunden, sondern als Kind Gottes in seiner vom Schöpfer gewollten Einmaligkeit und unveräußerlichen Wertigkeit. 25

Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Offen sein für alle Dies heißt aber nicht, dass die Arbeit der Caritas nur von und für Katholiken oder Christen erbracht wird. Die gesellschaftliche Verantwortung sowie das Selbstverständnis der Caritas bringt es mit sich, dass in den Abteilungen des Verbandes auch Nichtkatholiken beschäftigt sind und die Angebote ausnahmslos allen Menschen unabhängig von Nationalität oder Konfession offen stehen. Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Überall und für alle Bedürftigen da sein Praktisch wirksam wird das christliche Verständnis auch in der Tatsache, dass die Caritas ihre Dienste auch dann anbietet, wenn sich dies betriebswirtschaftlich nicht trägt. So sind die Mitarbeiter/innen der Sozialstation auch in den entlegenen Winkeln des Landkreises im Einsatz und auch das Essen auf Rädern wird bei Bedarf noch in das abgeschiedenste Dorf geliefert. Zudem ist die Caritas oft die einzige Anlaufstelle, die gesellschaftlich ausgegrenzte Menschen im Kreis Miltenberg haben. Nur hier gibt es eine Suchtberatung, lediglich hier werden durchreisende Wohnungslose beraten und zudem mit notwendigen täglichen Hilfen versorgt. Auch Familien mit Erziehungsproblemen oder Überschuldete finden im Kreis Miltenberg nur bei der Caritas entsprechende Beratungsstellen. Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Verantwortung und Sparsamkeit Keine qualifizierte Arbeit ist zum Nulltarif zu erhalten. Professionelle Beschäftigte haben Anspruch auf einen guten Lohn. Fachliche Arbeit benötigt ständige Fortbildung. Die dazu notwendigen Mittel erhält die Caritas aus Vergütungen für erbrachte Leistungen (z.b. in der Pflege), als öffentliche Erstattungen für Aufwendungen, die im Auftrag staatlicher Organe durchgeführt werden (insbesondere bei den Beratungsdiensten), aus Kirchensteuerzuteilungen sowie aus Spenden und Nachlässen. Der Caritasverband geht mit dem ihm zur Verfügung gestellten Mitteln sparsam und sorgfältig um. Interne und externe Buchhaltung, Rech- 26

nungsprüfung durch den Verein, Revision durch den Diözesan- Caritasverband, Prüfung durch öffentliche Geldgeber, Prüfung der Pflegeleistungen durch die Pflegekassen, Kontrolle der Beratungsarbeit die Liste der Überprüfungsmaßnahmen ist lang. Sie alle dienen dazu, Mittel sachgerecht und effizient zu verwenden. Wesentlicher noch ist die ständige Selbstkontrolle durch alle Beschäftigten und insbesondere durch eine beim Kreis-Caritasverband eigens eingerichtete Arbeitsgruppe ( Erneuern und sparen ). Caritas im Kreis Miltenberg heißt: Professionalität und Ehrenamt Da auch die karitative Arbeit in den einzelnen katholischen Pfarreien selbstverständlicher Bestandteil der Caritas ist, baut unser Wohlfahrtsverband auf zwei Pfeilern auf: Neben der unabdingbar notwendigen professionellen Tätigkeit sind es hunderte von Mitarbeiter/innen, die vor Ort ehrenamtlich tätig sind. Für sie wurde als Ansprechpartner die Fachstelle Gemeindecaritas eingerichtet. Denn das Ehrenamt wird auch weiterhin seinen selbstverständlichen Platz in der Caritas haben, da nicht jede Tätigkeit professionell erledigt werden kann und die Caritas deutschlandweit vor über 100 Jahren und in unserem Landkreis vor gut 30 Jahren aus dieser ehrenamtlichen Arbeit entstanden ist. Ich liebe den Gott des Christentums. Den Gott der Kleinen, Armen und Schwachen. Den Gott des Franz von Assisi, des kleinen Bruders ohne Ansprüche, der jeden und alle liebt und der übertreibt in der Liebe. Den Gott des Martin Luther King, der Romero, Kolbe und des Helder Camara. Den Gott aller wunderbaren Menschen, aller Frauen und Männer, die die Erde bewohnbar machen und den Himmel in ihren Herzen tragen. Phil Bosmans Impressum: Tätigkeitsbericht 2007, herausgegeben durch den Caritasverband für den Landkreis Miltenberg e.v., Redaktion: Hermann Hellmuth (verantw ortlich), Marita Ec k, Martin Pechtold (Gestaltung), 2008 27