Alte Hasen oder altes Eisen? Biografische Aspekte für ein erfolgreiches Älterwerden in diskontinuierlicher Beschäftigung Helga Dill Dr. Florian Straus Innovation und Biografie -31.1.2013 Kardinal Wendel Haus München
Unsere Fragen Wie altert man in diskontinuierlicher Beschäftigung? Wie altert man in einer Branche, die als junge Branche gilt? Altern ist ja jetzt der Mega-Trend Altern Kreativität und Innovationsfähigkeit mit? Was ist nötig für gelingendes Altern oder gelingendes Leben?
Diskontinuierliche Beschäftigung ist auf dem Vormarsch bedeutet Wechsel von Berufen und Tätigkeiten (lebenslanges Lernen) bedeutet Wechsel der Arbeitgeber/Auftraggeber umfasst Wechsel zwischen verschiedenen Beschädtigungsformen und Wechsel von einem Projekt zum nächsten hat in der IT- und Medienbranche Tradition
Die IT-Branche gilt immer noch als junge Branche ist geprägt von rasantem Wandel altert leidet unter einem massiven Fachkräftemangel
Fachkräftemangel in der IT
Altern - biologisch Ab 15 Jahren lässt die Elastizität der Augenlinse nach. Ab 25 Jahren werden Schleimhaut und Bindegewebe der Nase dünner. Ab 30 Jahren beginnt die Filterleistung der Niere nachzulassen. Ab Mitte 30 schrumpfen die Muskelzellen. Ab 30 Jahren werden die Arterienwände dicker, dafür wird die Haut dünner. Ab Mitte 30 sinkt das Lungenvolumen. Ab 60 Jahren degenerieren die Stimmlippen. Ab 65 Jahren schrumpft das Gehirn. Aber die Intelligenz beeinträchtigt das Altern nicht. (Quelle:Süddeutsche Zeitung Magazin, Nummer 4/23. Januar 2013)
Kreativität im Alter Kreativität ist altersunabhängig, aber der Weg, kreative Lösungen zu finden verändert sich mit der biografischen Erfahrung. Vier Faktoren die Kreativität im Alter kennzeichnen: ein hohes Maß an subjektiver Erfahrungen, eine geschlossene Gestalt im Sinne von Einheit und Harmonie, die Integration unterschiedlicher Ideen und perspektiven und eine besondere Akzentsetzung auf Altersprozesse. (Andreas Kruse 2011)
Voraussetzungen für Kreativität und zufriedenes Arbeiten Eine Tätigkeit, die ausfüllt Angstfreies Arbeiten Offenheit, flache Hierarchien Anerkennung und Wertschätzung Teamarbeit Selbst gewählte Diskontinuität als Erfahrungsschatz (aus den biografischen Fallstudien, DEBBI-Risk)
Handlungsbefähigung Welche Bewältigungsressourcen brauchen Menschen, die mit nicht gewollten Diskontinuitäten konfrontiert werden? Warum schaffen die einen trotz vergleichbarer äußerer Rahmenbedingungen mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen????? Salutogenese Medizinsoziologie Selbstwirksamkeit Kognitive Psychologie
Handlungsbefähigung Welche Bewältigungsressourcen brauchen Menschen, die mit nicht gewollten Diskontinuitäten konfrontiert werden? Warum schaffen die einen trotz vergleichbarer äußerer Rahmenbedingungen mehr aus ihren Möglichkeiten zu machen? Salutogenese Medizinsoziologie Handlungsbefähigung Selbstwirksamkeit Kognitive Psychologie
Handlungsbefähigung Hier geht es um ein dynamisches und zugleich doch andauerndes Gefühl der Sinnhaftigkeit, gemeint ist die Einschätzung, dass die Anforderungen, vor denen man gerade steht Herausforderungen sind, die Anstrengung und Engagement lohnen der Verstehbarkeit, d.h. dass die Dinge, die einem zustoßen strukturiert, erklärbar und verstehbar sind der Selbstwirksamkeit, d.h. man sich in die Lage fühlt diese Anforderungen aktiv zu beeinflussen, d.h. Probleme auch aus eigener Kraft meistern, eigene Absichten und Ziele zu verwirklichen der Perspektivität,, d.h. man in der Lage ist konkrete Situationen aus verschiedenen Perspektiven und mit Interesse bzw. Neugier zu betrachten des positiven Selbstwerts. Hier geht es nicht um das oft naive positiv thinking, sondern dass man sich in wechselnden Situationen mag und öfters etwas findet, worüber man lachen kann des Vertrauens und der sozialen Integration, d.h. dass man sich als Teil eines tragfähigen sozialen Netzwerks sieht, in der Lage ist sich dort Unterstützung zu holen und es hier Menschen gibt, die einen sicher nicht enttäuschen.
= Metafähigkeit (aktiviert u.a. die vorhandenen Ressourcen) Handlungsbefähigung Altert nicht!! (eher im Gegenteil) Auch bei gewollten diskontinuierlichen Verläufen wichtig Grundlage für Flexibles Handeln und unterstützt kreative, innovatives Handeln Entsteht als identitätsbezogenes Erfahrungswissen
Alte Hasen? Altes Eisen? Was führt zu altem Eisen? Entwertungserfahrungen Krankheit ein eher negatives, defizitäres Altersbild unverbundene Kompetenzen und Erfahrungen Was haben die alten Hasen vorzuweisen? Netzwerk glückliche Fügungen Gesundheit Anerkennung überwiegt Entwertungserfahrungen Kompetenzen und Erfahrungen integrieren können positives Selbst- und positives Altersbild Sinnhaftigkeit, Verstehbarkeit Kohärenz Vertrauen und soziale Integration
Alter verschiebt sich Eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit, wie sie der demografische Wandel verlangt, verlangt also auch nach einer offenen, salutogenen Arbeitskultur und Lebenswelt. Und sie verlangt ein verändertes Altersbild, eine Verschiebung des Alters-Limes. Wer unter 70 ist, sollte nicht beweisen müssen, dass er nicht alt ist. Er sollte auch nicht den Zwang spüren, seine Jugendlichkeit unter Beweis stellen zu müssen. Heute werden Menschen 70 ohne alt zu sein. (Otten. 2009. Die Studie 50+)
Aber auch das muss möglich bleiben
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Helga Dill Dr. Florian Straus IPP Ringseisstr. 8 80337 München dill@ipp-muenchen.de straus@ipp-muenchen.de www.ipp-muenchen.de