Das geliebte Leben Ein Dokumentarfilm von Claudia und Günter Berghaus



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So ich glaub, das war s. Heut kommt keiner mehr. Es ist ja auch schon dunkel. Da ist bestimmt niemand mehr unterwegs.

Transkript:

Presseinformation Das geliebte Leben Ein Dokumentarfilm von Claudia und Günter Berghaus

Produktionsdaten Das geliebte Leben Regie: Claudia und Günter Berghaus Deutschland 2007 Länge: 56 Minuten Format: DV auf Digital Betacam Konzept und Recherche:... Claudia Berghaus Kamera:... Günter Berghaus Schnitt:... Anke Wiesenthal Musik:... Stefan Mohr Originalton:... Frank Bubenzer 2nd Originalton:... Marcel Echtechami Sprecher:... Frank Wünsche Postproduktionsassistenz:... Patrick Protz Produktion:... Sinnfilm- Berghaus www.sinnfilm.de

Die Mitwirkenden Künstler:... Rudolf Heltzel Ehefrau:... Ingrid Heltzel-Schwombeck Mutter:... Erna Rahn-Koglin Tochter:... Ingeborg Rahn Bestatter & Trauerbegleiter:... Marcus Siekmann Steinmetzmeister:... Hans-Peter Schenke

Gedanken zum Tod "Den wenigsten wird ein Tod ohne Sterben zuteil. Wir sterben von dem Augenblick an, in welchem wir geboren werden, aber wir sagen erst, wir sterben, wenn wir am Ende dieses Prozesses angekommen sind, und manchmal zieht sich dieses Ende noch eine fürchterlich lange Zeit hinaus. Wir bezeichnen als Sterben die Endphase unseres lebenslänglichen Sterbeprozesses." (Thomas Bernhard) "Wenn das Leben uns gefällt, dann muß auch der Tod, der von der Hand desselben Meisters kommt, uns gefallen." (Michelangelo) "Vielleicht ist es so, dass das Kindische, das Kindliche am Anfang des Lebens da ist, und dass man am Ende auch so etwas Ähnliches erfährt." (George Tabori)

Inhalt Synopsis: Der Film erzählt von zwei Paaren - einer hochbetagten Mutter mit Tochter und einem alten Ehepaar. Sie nehmen Abschied auf Raten und regeln die Geschäfte rund ums Sterben. Jede Minute wird ausgekostet, jeder Tag zum Geschenk und am gel(i)ebten Leben festgehalten. Ein melancholischer und humorvoller Film über die Zeit kurz vor dem Tod. Inhaltsangabe: Nur noch zuhause in den eigenen vier Wänden leben. Nicht mehr rauskommen, dorthin wo das Leben pulsiert. Auf die fast 90jährige Friseurin Erna Koglin wartet nach einem erfüllten Leben der Tod. Sie trägt es mit Fassung und Humor. Und spricht im gleichen Atemzug vom knusprigen Gondoliere, dem sie auf Reisen begegnet ist und vom Wunsch nach Sterbehilfe, die es in Deutschland leider nicht gibt. Rettungsanker und Verbindung zur Außenwelt ist ihre 55jährige Tochter Ingeborg. Sie regelt die Geschäfte rund ums Sterben und stellt für die Mutter ihr eigenes Leben hinten an. Vor beiden liegt ein schwerer Abschied. Darf man sich zu Lebzeiten überhaupt schon um den Tod eines geliebten Menschen kümmern? Diese Frage treibt Ingrid Heltzel um. Doch sie will alles richtig machen, wenn es soweit ist. Mit ihrem 30 Jahre älteren Ehemann Rudolf kann sie über seinen bevorstehenden Tod nicht reden. Sie sucht Hilfe beim Bestatter. Der Gedanke an den endgültigen Abschied schnürt ihr die Kehle zu. Der Maler und Bildhauer Rudolf Heltzel (97) ist ihre große, späte Liebe. Die abwechslungsreichen Jahre an der Seite des energiegeladenen Künstlers gaben Stoff für zwei Leben. Das abrupte Schwinden der Kräfte und der eigenen Identität wird zu einem Kampf mit der Zeit, das Bestattungshaus zum Ort der letzten Ausstellung.

Rudolf und Ingrid Heltzel Für Rudolf Heltzel: Wer auf dem Boden steht, über den Dächern fern aller Moden geht in Zaubergemächern, siegt auch im Drachenkampf mit Eminenzen, Weihrauch und Pulverdampf sind keine Grenzen. Noch überm Kirchenturm kann er sie streifen, Stille im Wirbelsturm kühnlich ergreifen und prägt aus Flüchtigem heitere Dauer. Die Lebenstüchtigen träumen genauer. 14. Juli 1982 von Prof. Dr. Martin Sperlich

Das Grabmal Ingeborg Rahn am fertigen Grabmal: Also ich denke ihre Annäherung an das Ende ist ganz deutlich. Und in ihrer Auseinandersetzung damit war ganz wichtig für sie, wo werde ich liegen? Wo wird mein Platz sein? Vielleicht ist es auch so, dass alte Menschen, die wie meine Mutti einen Prozeß durchmachen, dass sie merken, dass Kräfte schwinden, auch ein Teil der eigenen Identität immer mehr zur Ruhe geht, immer mehr weg geht. Dass man dann zumindest noch innerhalb einer Gesellschaft - bei meiner Mutter ohnehin, da sie sehr familien- und gesellschaftlich bezogen war - auch wissen möchte, wo ist mein Platz ganz zum Schluss. Grabinschrift Familie Rahn: "Und die Seele unbewacht, will in freien Flügen schweben, Um im Zauberkreis der Nacht Tief und tausendfach zu leben." H. Hesse

Das Gedicht auf den Tod Tod! Wie nahst du dich uns? Als Freund? Birgt dein Kommen das Grauen? Dürfen wir dir denn vertrauen oder wird unser Hoffen verneint? Bist du der dunkle Mäher, der uns mit scharfem Schnitt bringt letzter Reife näher, hemmend des Lebens Schritt? Bist du der große Erfüller lösend das Leid, den Schmerz? Kommst du als Schlaf, als stiller, öffnend die Tür himmelwärts? Bist du der Würger, der Bleiche, dem alles Leben verhaßt, der aus dem Schattenreiche gierig uns Arme erfaßt? Komm als Freund doch, als guter, sei Brücke von Welt zu Welt! Nimm uns so, wie die Mutter ihr Kind in den Armen hält! Rudolf Heltzel Nachdem Rudolf Heltzel, 1945, während des Krieges die Nachricht vom Tod des Priesterdichters Ernst Thrasolt erhalten hatte, schrieb er das Gedicht auf den Tod.

Interview mit Claudia und Günter Berghaus * Wie kamen Sie auf die Idee, einen Dokumentarfilm über das Sterben zu drehen? Claudia Berghaus: Die Idee entwickelte sich mit der Geburt unserer Tochter. Als ich das kleine Wesen zum ersten Mal in den Arm drückte kam sie mir gar nicht wie ein richtiger Mensch vor. Dieses Gefühlt hatte ich wieder als ich meine gestorbene Großmutter aufgebahrt liegen sah. Man kennt den Menschen, man kennt die Hülle, aber etwas ist nicht mehr da. Bei einem Neugeborenen ist das ähnlich, irgendwie ist einem dieser kleine Mensch schon vertraut, aber etwas ist noch nicht da. Man ist in einer komischen Zwischensituation. Von dieser Zwischensituation wollten wir erzählen. Das war der Ursprungsfunke zur Idee dieses Films. * Ist das entbunden werden von einem Neugeborenen ähnlich dem entbunden werden von einem geliebten Menschen durch den Tod? Claudia Berghaus: Offenbar ja, denn diesen Vergleich hat Ingeborg Rahn von sich aus hergestellt, ohne dass wir uns je über die Ursprungsidee zu diesem Film unterhalten hatten. Wir haben viele lange Gespräche geführt, in einem davon sagt sie den Satz: "Das, was ich mit meiner Mutter durchmache, ist wie eine Entbindung nur andersrum." Für uns war das wie ein Aha-Erlebnis: Es gibt also mehr Menschen, die das so sehen. Deswegen ist dieser Gedanke auch der letzte Satz im Film. Was wir während der Dreharbeiten immer mehr entdeckten, war die Tatsache, dass der Umgang mit einem alten Menschen sehr ähnlich dem mit einem ganz jungen Menschen ist. Man füttert ihn, man umsorgt ihn, man will alles Schlechte von ihm fernhalten aus Liebe. Ganz so, als ob die alten Menschen wieder Kind sein dürfen. * Wie und wo haben Sie den Zugang zu Menschen gefunden, die sich auf den Tod vorbereiten? Günter Berghaus: Wir haben auf Berliner Friedhöfen gefragt, ob es Leute gibt, die eine Grabstelle vorbestellt haben und vielleicht sogar schon pflegen, obwohl da noch niemand liegt. So kamen wir in Kontakte zu den Heltzels und den Rahns. Was die beiden Pflegefälle Rudolf Heltzel und Erna Koglin gemeinsam auszeichnete, das war eine unerschütterliche Lebensfreude mit der sie den Umständen trotzten, eine Art kindliche Freude am Leben. Das war uns sehr wichtig, denn wir wollten keinen grauen Film über den Tod drehen. Es sollte eine lebendige Geschichte werden, eine Liebeserklärung an das Leben, wir wollten eine Art fröhlicher Traurigkeit für diesen Film, so wie Musik von Mozart!

Interview mit Claudia Dufke und Günter Berghaus * Und doch sind es zwei völlig verschiedene Arten, wie die Rahns und die Heltzels mit Sterben und Tod umgehen. Was war der größte Unterschied zwischen den beiden Paarungen? Claudia Berghaus: Gerade beim Thema Tod wird ja der Begriff der Zeit sehr wichtig. Schließlich weiß ja kein Mensch, wieviel Zeit ihm noch bleibt. Was uns bei der Mutter-Tochter-Verbindung so fasziniert hat, war die Tatsache, dass sie immer in der Zukunft leben. Die Tochter will noch etwas schaffen, wie etwa ihr Studium. Die Mutter will noch etwas sehen und erleben, auch wenn ihr nur die gelegentlichen Besuche der hübschen jungen Männer vom diakonischen Hilfswerk bleiben. Vielleicht ist das der Grund, warum Frau Koglin so am Leben festhält, weil ihre Tochter ihre Zukunft plant und organisiert und auch einem alten Leben einen Sinn gibt. Das Ehepaar Heltzel nutzt die noch verbleibende Zeit, um gemeinsam über die zahlreichen Erinnerungen aus der Vergangenheit zu erzählen, eine Art Ernte aus einem erfüllten Leben. Der Künstler und seine Frau blühen bei jedem Interview auf, sie leben im "Jetzt" und wurden vom Sterben förmlich überrollt. Günter Berghaus: Mit 90 Jahren hat Rudolf noch in der freien Natur gemalt und dann, ganz plötzlich, war das alles nicht mehr möglich. Nach einem intensiv gelebten Leben ist es schwer zu akzeptieren, wenn die Kräfte schwinden und man Hilfe braucht. Es berührte uns sehr, eine Liebesgeschichte miterleben zu dürfen, die über den Tod hinausgeht. Warum der Titel "Das geliebte Leben"? Claudia Berghaus: Das waren mindestens drei Wochen Denkarbeit. Unser Arbeitstitel hieß "Das Ende wird so wie der Anfang sein". Das hatte ich bei den Recherchen mal auf einem Grabstein gelesen. Ein Spruch von Gustav Schüler. Damals gab es noch die Überlegung in einem Geburtshaus und bei einem Bestatter zu drehen. Dann hatten wir ganz lange keinen Titel. Bis uns, ich weiß gar nicht wem von uns beiden auffiel, dass in unseren Film mit dem schweren Thema Tod nur Menschen vorkommen, die das Leben lieben. So kam es zu dem Titel. Stehen Sie noch in Kontakt mit Ihren Protagonisten? Dufke: Manchmal rufe ich Frau Heltzel oder Frau Rahn einfach mal so an. Wenn mir gerade danach ist. Sie freuen sich dann auch immer. Das finde ich auch sehr wichtig, den Menschen, mit denen wir eine Zeit verbracht haben, auch zu zeigen, dass sie nicht nur einfach ein "Job" waren. Über den Film hinaus ist mit allen Beteiligten eine Art Freundschaft entstanden. Das Interview führte Edda Bauer, freie Filmjournalistin

Regie: Claudia Berghaus Claudia Berghaus geboren 1967 in Heide-Holstein, Studium der Medienwisssenschaften, Germanistik und Europäischen Ethnologie in Marburg, ab 1994 Recherche und Regieassistenz für Dokumentarfilme in Berlin ab 1995 freie Redakteurin im Sendeteam des ZDF-Morgenmagazins, Beiträge für Blickpunkt und Morgenmagazin -ZDF ab 2000 Regieassistentin von Rudolf Thome (moana-film) 2007 wird aus Claudia Dufke- Claudia Berghaus, durch Heirat mit Günter Berghaus Filme: DAS GELIEBTE LEBEN (Regiedebüt) 2006, 57 Min. Dokumentarfilm BERLIN ECKE BUNDESPLATZ (Recherche, Regieassistenz) 1986-2009, verschiedene Längen, dokumentarische Langzeitbeobachtung Regie: Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich RAUCHZEICHEN (Regieassistenz) 2005, Spielfilm, Regie: Rudolf Thome DU HAST GESAGT, DASS DU MICH LIEBST (Regieassistenz) 2004/05, Spielfilm, Regie: Rudolf Thome ROT UND BLAU (Regieassistenz) 2002, Spielfilm, Regie: Rudolf Thome VENUS IM NETZ (Regieassistenz) 2000, Spielfilm, Regie: Rudolf Thome A TALE OF TWO CITIES (Recherche, Regieassistenz) 1999/2000, 90 Min, Dokumentarfilm, Regie: Manfred Wilhelms DIE LEGENDE VOM POTSDAMER PLATZ (Recherche, Regieassistenz) 1998/99, 120 Min, Dokumentarfilm, Regie: Manfred Wilhelms IM LICHTBILD DER GROSSSTADT (Recherche, Regieassistenz) 1995 1997, 82 Min, Dokumentarfilm, Regie: Manfred Wilhelms NOCH MAL DAVONGEKOMMEN (Recherche, Regieassistenz) 1997/98, 90 Min, Dokumentarfilm, Regie: Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich FOTOS FÜR DIE EWIGKEIT (Recherche, Regieassistenz) 1995/96, 90 Min, Dokumentarfilm, Regie: Detlef Gumm und Hans-Georg Ullrich

Regie und Kamera: Günter Berghaus Günter Berghaus geboren 1967 in Graz- Österreich, Ausbildung zum Grafik-Designer in Köln, Ausbildung zum Kameraassistenten beim ORF in Graz, ab 1992 freier Kameraassistent bei Dokumentar- und Spielfilmen, ab 1995 Laufbahn als Oberbeleuchter bei Spielfilm/ Fernsehfilmproduktionen, seit 1998 mehrere Kurzfilme und Auftragsproduktionen als Kameramann und Regisseur Filme: DAS GELIEBTE LEBEN (Kamera und Co-Regie) 2006, 57 Min. Dokumentarfilm CAREFUL (Regie) 2007, 4 Min. Musik Clip OPFER (Kamera) 2005, 23 Min. Kurzspielfilm, Regie: Rolf Teigler EVIN IST NICHT STUMM (Kamera) 2002, 20 Min. Kurzspielfilm, Regie: Sherwan Abdulmajid FRÜHSTÜCK AB 8 (Kamera) 2001, 17 Min. Kurzspielfilm, Regie: Rolf Teigler FRISCHFLEISCH (Kamera) 2000, 10 Min. Spielfilm mit Laiendarstellern im Jugendgefängnis DEUTSCHE TELEKOM, ONLINE DATENKOMMUNIKATION (Kamera) 2000, 3 x 3 Minuten Min. Imagefilm CIRCLES (Regie und Kamera) 1998, 8 Min. Experimentalfilm Oberbeleuchter bei zahlreichen Werbe und Musikproduktionen, zb:: Coca Cola, Audi, Premiere World, ADAC, uva. Mitarbeit bei Kino und Fernseh- Spielfilmen: SIEH ZU DASS DU LAND GEWINNST (Oberbeleuchter), FERIEN (2ter Oberbeleuchter), STADT ALS BEUTE (Oberbeleuchter), FARLAND (Oberbeleuchter), VENUS IM NETZ (Oberbeleuchter), OUTLAWS (Kameraassistenz+ 2te Kamera), KONDOM DES GRAUENS (Steadycam Assistent), DAS GLÜCK MEINER SCHWESTER (Kameraassistenz)KÖRNER UND KÖTER (Oberbeleuchter), MORD IM SWINGERCLUB (Oberbeleuchter), DER SOHN DES VERRÜCKTEN DICHTERS (Oberbeleuchter), MEIN GROSSER BRUDER (Oberbeleuchter), IRRLÄUFER (Oberbeleuchter), LÖWENZAHN (Oberbeleuchter), SIEBENSTEIN (Oberbeleuchter), ANJA UND ANTON (Oberbeleuchter), SCHLESIENS WILDER WESTEN (Oberbeleuchter), DAS SCHWEIN (2nd Unit Kameraassistent), IM NAMEN DES GESETZES (2nd Unit Kameraassistent) DIE EISPRINZESSIN (2nd Unit Kameraassistent), EIN POLIZIST WIE JEDER ANDERE (Kameraassistent) Lichtgestaltung bei Kunstprojekten von Frédéric Moser & Philippe Schwinger: "CAPITULATION" und "UNEXPECTED RULES"

Sinnfilm- Berghaus 2007 www.sinnfilm.de