J&S Test. Vorbereitung. Kartenkunde, Krokieren, Lagerbau, Pioniertechnik. Pfadi Pulacha Seite 1 von 18



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J&S Test Vorbereitung Kartenkunde, Krokieren, Lagerbau, Pioniertechnik Pfadi Pulacha Seite 1 von 18

1. Minimalkenntnisse (nach Pfadi-Winti/Baspo) Kartenkunde Signaturen: die wichtigsten Signaturen der Landeskarte kennen und die durch sie dargestellten Objekte beschreiben Reliefdarstellung: Begriffe Aequidistanz und Höhenkurve erklären, Aequidistanz der Landeskarte kennen, Geländeformen mit Hilfe der Höhenkurven anhand der Karte beschreiben Landeskarten-Massstäbe: Distanzen aus der Karte entnehmen, Verwendungszwecke der Karten 1:25 000, 1:50 000, 1:100'000 kennen Koordinaten berechnen: Koordinatennetz der Landeskarte erklären, Koordinaten eines gegebenen Punktes in der Karte bestimmen, mit Hilfe der gegebenen Koordinaten einen Ort bestimmen Krokieren: Wegkroki zeichnen / anwenden Sicheres Orientieren mit Karte und Kompass im Gelände: mit Hilfe einer genordeten Karte die Richtung von Leitlinien im Gelände (Wege, Waldränder, Gewässer etc.) bestimmen, eine Karte norden und den eigenen Standort bestimmen können (vorwärts und rückwärts einschneiden), einer gegebenen Route auch im Gelände mit wenig Orientierungspunkten folgen Lagerbau und Pionierarbeiten Wichtigste Knoten können und richtig anwenden: Samariter, Achterknoten, Mastwurf (Achterschlinge), Anker, Seilspanner (Fuhrmannsknoten), Seil zwischen zwei Bäume spannen, Seil aufnehmen/aufrollen ( Babeli ) Folgende Knoten können und richtig anwenden: Spierenstich (Fischerknoten), Parallelbund, Kreisbund Seilkunde: Anwendungen von Hanf- und Kunststoffseilen erklären (Art, Material, Funktion) Einfacher Zeltbau: Blachenbiwak bauen (Gotthard, Firstzelt, Berliner), Spatz-Gruppenzelt aufstellen Erste Hilfe Kleine Wundversorgung: Schürf-, Brand- und Schnittwunden reinigen und verbinden Lebensrettende Sofortmassnahmen: ABC kennen und richtig anwenden, richtig lagern, beatmen Natur und Umwelt/Ökologie: Naturkenntnis Lebensraum Wald: wichtigste Bäume (Blätter und Früchte) kennen, essbare Dinge aus dem Wald kennen und finden (Beeren, Wildgemüse, Tee, Suppe), wichtigste Tiere in Feld und Wald, wichtigste giftige Pflanzen und Pilze kennen Umwelt: Verhaltensregeln zu Fuss und mit dem Bike im Freien (Feld, Wald, Wiese) kennen, Umweltschutz im Lager (Tipps zum Verhalten/Lagerbau geben können) Pfadi Pulacha Seite 2 von 18

2. Kartenkunde Signaturen Pfadi Pulacha Seite 3 von 18

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Karte Kartenmassstäbe Karte Farbe 1mm 4mm (1 Häuschen) 1cm 1km entspricht auf der Karte 1:25'000 braun 25m 100m 250m 4cm 1:50'000 grün 50m 200m 500m 2cm 1:100'000 rot 100m 400m 1km 1cm Möglichkeiten zum Distanzen messen: mit einer Schnur den Weg abfahren und anschliessend die Länge messen mit dem Kartenmassstab (Rapex) abmessen mit einem Kartenroller den Weg abfahren Geländedarstellung Auf einer Karte ist der senkrechte Höhenabstand zwischen zwei folgenden Höhenkurven immer gleich gross. Diesen Abstand nennt man Äquidistanz. Man kann sich das so vorstellen, als ob ein Hügel in Scheiben von gleicher Dicke geschnitten würde. Die Schnittlinien entsprechen dann den Höhenkurven auf der Karte. Je näher die Höhenkurven beieinander liegen, desto steiler ist das Gelände; je weiter sie auseinander liegen, desto flacher ist es. Man sieht dies auch auf dem Höhenprofil der rechten Abbildung. Deshalb merke, Höhenkurven können sich nie kreuzen! Die gültige Äquidistanz ist jeweils in der Mitte des unteren Kartenrandes angeschrieben. Die Höhenkurven können auf einer Karte in verschiedenen Farben erscheinen, je nachdem, ob es sich um ein Gelände mit Feld und Wald (braun), Fels (schwarz) oder Gletscher/Gewässer (blau) handelt. In der Regel ist jede fünfte Höhenkurve etwas dicker ausgezogen und mit der Höhe angeschrieben (Zählkurve). Ist das Gelände zwischen zwei benachbarten Höhenkurven ziemlich flach, so erscheinen bisweilen auch gestrichelte oder punktierte Zwischenkurven, die jeweils die halbe oder einen Viertel der Äquidistanz wiedergeben. Ist ein Gelände besonders steil (Felsen), so werden die Formen mit Schraffen (Strichen) dargestellt. Schraffen wirken plastischer als Höhenkurven, können aber nicht zur Höhenberechnung verwendet werden. Die Schummerung hebt die Geländeformen auf der Karte noch plastischer hervor. Dabei nimmt man eine Beleuchtung aus Nordwesten an, die südöstlich abfallenden Flanken werden in violettgräulicher Tönung schattiert. Pfadi Pulacha Seite 8 von 18

Äquidistanzen (Distanzen zw. Höhenlinien) Karte Normal / Flachland Alpengebiet 1:25'000 10m 20m 1:50'000 20m 1:100'000 50m Verwendungszweck Karte 1:25'000 1:50'000 1:100'000 Anwendungsgebiet Wanderungen in schwierigem Gelände (Alpen, Jura), präzise Navigation Wanderungen im Flachland, Velotouren, bedingt als Strassenkarte nutzbar Velotouren, Überblick über grössere Landgebiete, als Strassenkarte nutzbar Koordinaten Koordinaten heissen die Zahlen, welche die genaue Lage eines Punktes angeben. Um jeden Punkt in der Schweiz bestimmen zu können, hat man sie mit einem Koordinatennetz aus senkrechten und waagrechten Linien überzogen. Der Abstand zwischen diesen Koordinaten beträgt jeweils einen Kilometer, man spricht daher auch vom Kilometernetz. Dieses Netz ist mit den zugehörigen Kilometerwerten auf den Landeskarten aufgedruckt. Die senkrechten Linien (Ordinaten) werden von West nach Ost (also nach rechts) gezählt. Sie zeigen den Rechtswert, der zwischen 400 und 900km liegt. Die waagrechten Linien (Abszissen) werden von Süden nach Norden gezählt und bezeichnen den Hochwert, der zwischen 0 und 300km liegt. Die Lage eines Punktes im Koordinatennetz wird stets durch einen Rechtswert und einen Hochwert angegeben. Der Nullpunkt des Netzes wurde in die Nähe von Bordeaux in Frankreich verlegt, damit in der Schweiz der Rechtswert immer grösser ist als der Hochwert. Sie können also nicht verwechselt werden. Fixpunkt in der Schweiz ist die alte Sternwarte Bern mit den Koordinaten 600.000 /200.000 (600km/200km). Punktbezeichnung: In der Regel liegt ein gesuchter Punkt nicht direkt auf dem Schnittpunkt von zwei Kilometerlinien, sondern irgendwo im Netzquadrat. Auf einem Kartenausschnitt soll ein Punkt bestimmt werden: liegt unser Punkt z.b. im Quadrat mit dem Rechtswert 687 und dem Hochwert 255, so muss man mit einem Kartenmassstab die Distanz von den genannten Kilometerlinien zum gesuchten Punkt messen. Nach rechts misst man bei diesem Beispiel noch 130 Meter, nach oben 275 Meter. Diese Werte werden hinter dem zugehörigen Kilometerwert notier. Man erhält somit die beiden Zahlengruppen 687.130/255.275. Der gesuchte Punkt liegt also 687 Kilometer 130 Meter östlich und 255 Kilometer und 275 Meter nördlich vom Nullpunkt. Pfadi Pulacha Seite 9 von 18

3. Kompasskunde Funktionen und Begriffe Der Kompass ist ein Gerät zur Bestimmung der Himmelsrichtung. Er ist ein wichtiges und sehr nützliches Orientierungsmittel im unwegsamen, unbekannten Gelände und bei erschwerten Sichtverhältnissen (Nebel, Nacht, Hindernisse). Hauptbestandteil jedes Kompasses ist die Magnetnadel, die sich auf einer Achse dreht. Die magnetische (meist rot markierte) Nadelspitze hat die Eigenschaft, sich immer nach Norden auszurichten. Wenn man mit dem Kompass Norden bestimmt hat, kann man im Uhrzeigersinn auch die Himmelsrichtungen Ost (E), Süd (S) und West (W) festlegen, welche jeweils im rechten Winkel (90 Grad) auseinander liegen. Mit dem Kompass kann man nicht nur die Himmelsrichtungen bestimmen, sondern jede beliebige Marschoder Blickrichtung. Dazu messen wir das Azimut. Das Azimut ist der Winkel zwischen der geographischen Nordrichtung und einer beliebigen Zielrichtung, gemessen im Uhrzeigersinn. Leider weist die Kompassnadel nicht zum geographischen Nordpol, sondern zum magnetischen Nordpol. Der magnetische Nordpol liegt etwas westlicher. Den abweichenden Winkel zwischen den beiden Polrichtungen nennt man Deklination. Sie beträgt in der Schweiz etwa 2 Grad und nimmt jährlich etwas ab. Bei den meisten Kompassen ist die Deklination bereits berücksichtigt, so dass beim Messen eines Azimuts direkt der richtige Winkelwert abgelesen werden kann. Achtung: Die Kompassnadel kann durch elektrische Leitungen und metallische Gegenstände abgelenkt werden; sie zeigt dann in eine falsche Richtung! Halte daher den Kompass von solchen Einflüssen fern. Aufbau und Arten In der Pfadi verwenden wir meistens den Recta-Marschkompass. Aus diesem Grund beziehen sich die nachfolgenden Anleitungen auf die Anwendung dieses Modells. Die Aufgaben können aber auch mit einem anderen Kompassmodell gelöst werden. Die linke Darstellung zeigt die wichtigsten Bestandteile des Recta-Kompasses. Die verschiedenen Kompassmodelle zeichnen sich vorwiegend durch unterschiedliche Kreiseinteilungen aus. Folgende Einteilungen triffst du an: 360 Grad : Altgrad, bekannte Kreiseinteilung 400 Grad : Neugrad, rechter Winkel = 100 Grad 6400 A-Promille : Artilleriepromille, militärische Einteilung Die Recta-Kompasse sind entweder in 6400 Artilleriepromille oder 360 Grad eingeteilt. Allfällige Umrechnungen kannst du mit einem Dreisatz oder einer Umrechnungstabelle vornehmen. Tipp: Solche Tabellen kannst du dir leicht selber machen, ein hilfreiches Beispiel dafür findest du im Thilo. Pfadi Pulacha Seite 10 von 18

Grundanwendungen Grundanwendung I: Richtungsübertragung Gelände-Karte (Rückwärtseinschneiden) Du siehst von deinem Standort A im Gelände einen Punkt B, den du auf der Karte bestimmen willst. Schritt 1: Azimutbestimmung im Gelände Visiere mit dem waagrecht gehaltenen Kompass über die Ziellinie den gewünschten Punkt B an. Drehe dann die Kompass-Skala, bis der nach Norden zeigende (rot markierte) Teil der Magnetnadel zwischen die beiden Leuchtstriche der Nordmarke zu stehen kommt (bei ausgestrecktem Kompass im Spiegel kontrollierbar). Bei der schwarzen Zeigermarke (Index) kannst du nun den Richtungswinkel (Azimut) ablesen. Schritt 2: Azimutübertragung auf Karte Das unter Schritt 1 berechnete Azimut bleibt eingestellt. Bestimme auf der Karte deinen Standort A, und lege dann den Kompass so auf die Karte, dass eine Ecke der Hinterkante (Schnurseite) auf den Standort zu liegen kommt. (Nicht umgekehrt, sonst ist die Richtung um 180 Grad verdreht! Stell dir vor, du hättest am Standort die Schnur um den Hals. Sie zeigt somit vom angepeilten Punkt weg). Drehe nun den Kompass (mit eingeschobenem Spiegel) um den Standort, bis Nordrichtung und Netzlinien auf Karte und Kompass übereinstimmen. (Die Magnetnadel muss beim Arbeiten auf der Karte nicht berücksichtigt werden.) Der gesuchte Punkt B liegt nun auf der Geraden in Richtung der am Standort A angelegten Längskante. Durch die Übertragung der im Gelände geschätzten Distanz auf die Gerade kannst du die genaue Lage des Punktes B bestimmen. Grundanwendung II: Richtungsübertragung Karte-Gelände (Vorwärtseinschneiden) Du möchtest in unbekanntem oder unübersichtlichem Gelände die Richtung von deinem Standort A zum unbekannten Punkt B bestimmen. Auf der Karte ist dir die Lage beider Punkte bekannt. Schritt 1: Azimutbestimmung auf der Karte Lege den Kompass auf die Karte längs der Verbindungslinie von Standort A zu Punkt B. Die Ziellinie des Kompasses liegt dabei parallel zur Verbindungslinie und somit in der gesuchten Richtung (Kompass-Schnur zeigt auf Seite Standort A, sonst gibt es einen 180 Grad-Fehler). Drehe nun die Kompass-Skala, bis Nordrichtung und Liniennetz auf Karte und Kompass übereinstimmen. (Die Magnetnadel brauchst du beim Arbeiten auf der Karte nicht zu beachten.) An der schwarzen Zeigermarke (Index) kann nun das Azimut abgelesen werden. Schritt 2: Azimutübertragung ins Gelände Das unter Schritt 1 bestimmte Azimut bleibt eingestellt. Visiere nun an deinem Standort A über die Ziellinie des Kompasses und drehe dich, bis die rote Nadelspitze zwischen die beiden Leuchtstriche der Nordmarke zu stehen kommt (im Spiegel kontrollieren). Die Ziellinie zeigt nun in die Richtung des gesuchten Punktes B. Pfadi Pulacha Seite 11 von 18

4. Krokieren Das Kroki ist eine von Hand gezeichnete Skizze eines Geländeabschnittes in Form einer vereinfachten Ansicht oder eines vereinfachten Planes. Es dient zur Verdeutlichung einer Meldung, zur Angabe eines Punktes oder einer Wegstrecke. Ein Kroki erfüllt dann seinen Zweck, wenn es besondere Informationen enthält, welche einer Landeskarte oder einer blossen Beschreibung nicht entnommen werden können. Das Kroki ist also eine persönliche Darstellung des Geländes, auf dem wir z.b. auch unsere Lagerbauten einzeichnen können. Je nach Verwendungszweck zeichnet man ein Ansichts-, Plan- oder Wegkroki. Signaturen Signaturen für Ansichtskroki Signaturen für Plan- und Wegkroki Wald: Häuser / Dörfer: Gewässer: diagonale Schraffur senkrechte Schraffur waagerecht Schraffur Angaben in einem Kroki Titel sagt aus, was das Kroki darstellt (beim Ansichtskroki auch Hinweis auf Standort des Betrachters) Massstab wird durch eine Vergleichsstrecke ersichtlich, die man im Kroki einträgt die Angabe Nordrichtung erleichtert die Ausrichtung des Krokis nach dem Gelände wichtige Objekte werden angeschrieben Name des Zeichners sowie Entstehungsdatum und Zeit werden unten am Krokirand angeschrieben Kroki-Arten Ansichtskroki Ein Ansichtskroki ist ein skizziertes Bild eines Geländeausschnittes. Zeichne zuerst ganz leicht die wichtigsten Geländelinien vor, damit du die richtige Blatteinteilung erhältst. Dann werden die notwendigen Details wie Wälder, Strassen, Häuser, Lagerplatz usw. durch vereinfachte Signaturen (siehe Abbildung oben links) eingetragen und die vorgezeichneten Geländelinien ausgezogen. Mit zunehmendem Abstand vom Betrachter werden die Striche der Geländeformen und Objekte immer schwächer abgebildet. Abschliessend werden noch allfällig notwendige Beschriftungen angebracht (z.b. Gelände- oder Ortsnamen, Lagerplatz...). Pfadi Pulacha Seite 12 von 18

Plankroki Das Plankroki ist eigentlich eine von Hand gezeichnete Karte. Es soll aber nicht einfach ein Ausschnitt aus der Landeskarte abgezeichnet werden, sondern man kann gerade auf dem Plankroki Einzelheiten darstellen, für die auf der normalen Karte kein Platz vorhanden ist. Auf dem Plankroki eines Dorfes können zum Beispiel die für ein Lager wichtigsten Gebäude wie Läden, Post, Gemeindehaus, Kirche, Bahnhof usw. hervorgehoben werden. Beim Rekognoszieren eines Lagerplatzes kann man auf einem Plankroki bereits die möglichen Standorte der vorgesehenen Bauten eintragen. Wegkroki Das Wegkroki ist dem Plankroki ähnlich und soll den Weg von einem Punkt zu einem anderen weisen. Ein Wegkroki wird verwendet, wenn keine Landeskarte vorhanden ist oder wenn diese zu wenig detailliert ist. Im Unterschied zum Plankroki werden beim Wegkroki nur Einzelheiten angegeben, die unmittelbar links oder rechts des Weges liegen. Die Signaturen sind gleich wie beim Plankroki Pfadi Pulacha Seite 13 von 18

5. Lagerbau und Pioniertechnik Knoten Die Grundlage zur fachkundigen Ausführung der meisten Pionierarbeiten bilden die Knoten. Es genügt aber nicht, viele Knoten zu kennen; man sollte auch über ihre richtige Anwendung Bescheid wissen. Zum Üben eignen sich Stricke und Seile besser als dünne Schnürchen. Übe auch gleich am richtigen Objekt: die Achterschlinge an einem Pfahl, den Maurerknoten um einen Stamm... Kannst du die Knoten auch "blind" richtig knüpfen? Seilverbindungen 1. Samariterknoten Verbindung zweier gleicher Seile. Liegt flach und wird darum auch beim Anlegen von Dreiecktuch-Verbänden gebraucht (drückt nicht). 2. Weberknoten Verbindung zweier ungleich dicker Seile. Kann vom Samariterknoten abgeleitet werden. Das dickere Seil bildet ein Auge. Kann mit einer Schlinge auch zum Aufziehen gebraucht werden (2a). 3. Fischerknoten (Spierenstich) Verknüpft gleich oder unterschiedliche dicke Seile. Seilbefestigungen 4. Achterschlinge (Mastwurf) Hält sehr gut, bei Zug an einem oder beiden Seilenden. Wird entweder vorgefertigt (4a) übergestülpt (z.b. Pfahl) oder direkt am Objekt (z.b. Baum) gemacht. 5. Schifferknoten (Bretzeli) Zum Befestigen eines Seiles an einem dünnen Gegenstand (Ring, Geländer, dünner Baum) und zum Verstäten geeignet (z.b. bei Seilbrücken). 6. Maurerknoten Befestigung eines Seilendes an einem Baum. Somit nur einseitiger Zug möglich und notwendig (Seilbrücken). Pfadi Pulacha Seite 14 von 18

7. Ankerknoten Nur anwendbar, wenn der Zug an beiden Enden gleich gross ist 8. Flaschenknoten (Päckliknoten) Hauptsächlich zur Befestigung von Strickleitersprossen, auch zum Binden eines Postpakets. 9. Seilspanner (Fuhrmannsknoten) Anwendung des Flaschenknoten zum Spannen eines Seils. Die Schlaufe muss beim Anziehen grösser werden. Knebel in den Knoten stecken, sonst lässt er sich später kaum lösen. Bünde Bünde dienen zum Verbinden von Balken. Sie müssen sorgfältig ausgeführt und immer gut angezogen werden. 1. Parallelbund Zur Verlängerung eines Stockes oder zur Verbindung zweier Bruchstücke. Erst eine Schlinge legen, dann Windung an Windung anschliessend und immer gut anziehen. Am Schluss das Seilende durch die Schlaufe führen und diese bis zur Mitte durchziehen. Auf diese Art werden auch Seilenden abgebunden. 2. Kreisbund Zu verwenden bei sich rechtwinklig kreuzenden Stangen. Es wird mit einem Achterknoten begonnen, und zwar auf der in Belastungsrichtung oben liegenden Seite. Dann wird das Seil in engen Windungen kreisförmig um die Balken geführt. Durch einige Querwindungen zieht man die andern Windungen zusammen und verknüpft Seilanfang und Seilende mit einem Samariterknoten. Pfadi Pulacha Seite 15 von 18

Seilekunde Seilarten Seilart: Hanfseile Polypropylenseile Bergseile Statikseile Merkmale Naturfaser, Kunstfaser, Kernmantelseil aus Kernmantelseil aus gedreht gedreht Nylon Nylon Farbe braun hellbraun farbig farbig Verwendung Pionierbauten Abspannungen Klettern Seilbahn Abspannungen Seilbrücken Abseilen Seilbrücken Bergrettung Abseilen Dehnung gering gering hoch gering Wasseraufnahme hoch sehr gering gering gering Verrottung hoch sehr gering gering gering Schmelzpunkt - 80 C 100 C 100 C Scheuerbe- gering gering mässig gering ständigkeit Reissfestigkeit 800kg (12mm) 1000kg (12mm) 2200kg (12mm) 3400kg (11mm) Beachte Seil verkürzt sich Nie zum Abseilen Nie unter Dauer- Nie zum Klettern wenn es nass wird. oder für Seilbahnen belastung verwenden. verwenden! Beim trocknen verwenden (tiefer (Verlust der (keine Elastizität) dehnt es sich Schmelzpunkt). Elastizität) wieder. Die grünen oder violetten J&S Seile dürfen nie für Seilbahnen, Seilbrücken, zum Abseilen oder für andere Sicherungen benutzt werden. Sie sind nicht geprüft!!! Seilpflege Vom Zustand des Seilmaterials kann die Sicherheit von Menschen abhängen. Zudem ist es auch relativ teuer. Ein Seil muss daher sorgfältig behandelt, gepflegt und kontrolliert werden! Seile sollten trocken, sauber und aufgerollt gelagert werden. Man trample auch nie mit Schuhen auf Seilen herum und schütze sie vor scharfen Kanten. Seile vor und nach Gebrauch auf schadhafte Stellen prüfen Seile vor Verschmutzung und Beschädigung schützen Seile nie über grobe und scharfe Kanten gleiten lassen. Gefährliche Kanten mit Wolldecken oder Blachen schützen. Nasse und verschmutzte Seile in zirkulierender Luft und vor Sonnenlicht geschützt trocknen lassen. Seile nie mit Waschmittel behandeln. Trockener Schmutz mit einer Bürste abreiben. Seile immer aufgerollt, trocken und vor Sonnenlicht geschützt lagern. Bei Berg- und Statikseilen müssen Kern und Mantel intakt sein. Pfadi Pulacha Seite 16 von 18

Zeltbau Firstzelt Pfadi Pulacha Seite 17 von 18

Gotthardschlauch Berliner Pfadi Pulacha Seite 18 von 18