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Transkript:

Hubert Kupper Farben statt Töne 4 Thesen zur pythagoreischen Gedankenwelt disserta Verlag

Hubert Kupper Farben statt Töne 4 Thesen zur pythagoreischen Gedankenwelt

Kupper, Hubert: Farben statt Töne. 4 Thesen zur pythagoreischen Gedankenwelt, disserta Verlag, 2012 ISBN: 978-3-942109-85-7 Herstellung: disserta Verlag, Hamburg, 2012 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtes. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Die Informationen in diesem Werk wurden mit Sorgfalt erarbeitet. Dennoch können Fehler nicht vollständig ausgeschlossen werden und der Verlag, die Autoren oder Übersetzer übernehmen keine juristische Verantwortung oder irgendeine Haftung für evtl. verbliebene fehlerhafte Angaben und deren Folgen. disserta Verlag, ein Imprint der Diplomica Verlag GmbH http://www.disserta-verlag.de, Hamburg 2012 Hergestellt in Deutschland

Inhalt Zum Geleit 9 Einleitung 11 Die Begegnung mit Originaltexten altgriechischer Philosophen, Naturund Musikwissenschaftler führt zu kritischem Überdenken gängiger Aussagen. Diese betreffen die Definition der drei Tongeschlechter in der griechischen Musik, nämlich des diatonischen, des enharmonischen und des chromatischen Geschlechts, dann den Vergleich des chromatischen Tongeschlechts mit unserer chromatischen Tonleiter, ferner die Ableitung des Begriffes Chromatik und schließlich den Harmoniebegriff bei den Pythagoreern. Hauptteil Teil I: Die Mittelwerte des Archytas 17 Die drei Tongeschlechter der altgriechischen Musik, die Diatonik, die Enharmonik und die Chromatik, unterscheiden sich durch unterschiedliche Anordnung der Töne innerhalb des Tetrachords. Ihre Qualität und ihr E- thos wurden im Laufe der Jahrhunderte immer wieder anders gesehen und bewertet, und so hat jedes dieser Tongeschlechter eine andere Blütezeit. Während Diatonik und Enharmonik für sich sprechende Namen haben, liegt der Ursprung des Begriffes Chromatik im Dunkeln, und so war er bereits den alten Musikforschern von Aristoxenos bis Boetius Gegenstand von Vermutungen. Hilfe bei der Aufklärung erhalten wir durch die genaue Betrachtung von Archytas Aussagen zu den Mittelwerten in der Musik. Teil II: Die Chromatik 27 Wir sind uns darüber im Klaren, dass wir im vorigen Kapitel in den Berechnungen sehr großzügig vorgegangen sind, indem wir den Griechen die Kenntnis von Dezimalzahlen, und insbesondere von Irrationalzahlen zugestanden haben. So einfach ist das nicht. Für die Pythagoreer waren die Irrationalzahlen, wie sie uns z. B. bei der Wurzelberechnung entgegentreten, zunächst einmal unbekannt oder zumindest sehr suspekt wie man häufig zu hören bekommt. Wir wollen diese Sicht differenzieren und schlussfolgernd eine weitere These zur altgriechischen Musiktheorie formulieren. 5

Teil III: Der Regenbogen und die Musik 43 Seitdem die mathematische Beschreibung der Harmonie und deren Wesen durch die Pythagoreer in der Musik gesehen wurde, war man bestrebt, das entsprechende Modell auf die Farbenwelt zu übertragen und eine Farbenharmonie zu finden. Hierbei aber erkannte man stets die kontinuierlichen Übergänge im Farbspektrum (im Gegensatz zu den disjunkten Elementen der Musik), und so hielt man letztlich vergebens Ausschau nach einer Farbenharmonie, die der musikalischen ähnlich sein sollte: von Platon, Aristoteles über Ptolemäus bis hin zu Kepler, Newton, Goethe und Unger im 19. Jh. Man sah zwar immer das Kontinuum auch im Reich der Töne; dies durfte aber keine Relevanz haben, weil damit das Pythagoreische Paradigma Ganze Zahlen oder Verhältnisse ganzer Zahlen bilden die Welt keine Gültigkeit mehr gehabt hätte. Bereits zu Zeiten Platos und Aristoteles befasste man sich theoretisch mit der Natur des Lichtes und kam zu zwei unterschiedlichen Annahmen, die später von Huygens und Newton wieder aufgegriffen wurden, und die wir heute unter dem Begriff Dualismus des Lichtes kennen. Um so verwunderlicher ist bei diesem Forschertrieb, dass fast alle Theoretiker der Farbenlehre immer wieder auf das musikalische Modell zurückgriffen. Der Ansatzpunkt für eine revidierte Sicht der Dinge ist der Regenbogen, der immer wieder als Totalität aller Farben und damit als eine Konkretisierung des Lichts angesehen wurde. Teil IV: Der Harmoniegedanke 53 Als Kronzeuge für alle Theorien zur Harmonie in der Musik wird der Pythagoreer Philolaos zitiert. Seine Schrift wurde bereits von Boetius musiktheoretisch interpretiert und entsprechend in das Mittelalter und die Neuzeit hinein tradiert. Die deutschen Übersetzungen von Böckh und Diels haben ebenfalls die Interpretation einer musikalischen Harmonie aufgegriffen. Eine kritische Sicht des originalen Philolaos-Textes zeigt seine etwas leichtfertige Behandlung in den Adaptionen und Übersetzungen. Sie belegt zusammen mit Zeugnissen des Archytas, dass der Harmoniebegriff des Philolaos sich nicht auf die Musik beziehen kann. Eine bereinigte Übersetzung seines Textes erlaubt zunächst aber noch keine tiefere Erkenntnis. Diese erhalten wir erst nach einem Ausflug in die Mythologie, durch den wir die Auffassung der Griechen über Entstehung und Wesen des Lichtes und des Regenbogens kennen lernen. 6