Das vorliegende Dokument ist ein kurzer Auszug aus der Unterrichtsreihe zum Thema das Sachvokabular: Wortfelder. Das Nomen des Campus Lernpfads. Die Unterrichtseinheit befasst sich mit dem Wortfeld Kleidung Das Bedeutungsfeld Kleidung In vorliegenden Auszug aus unserer Unterrichtsreiche handelt es sich um ein konzept-basiertes Wortfeld (Körperschutz-durch-Bedeckung), dessen Mitglieder sich auf eine Meronymie, nämlich die Unterteilung des menschlichen Körpers in Körperregionen, beziehen (Teil-Ganz-Beziehung). Daraus entsteht ein reiches System von Körperregion-Zuordnungen, das den Benennungen von Kleidungsstücken im Deutschen zugrundeliegt. 2
Die jeweilige Zuordnung Körperregion ist die eigentliche Grundbedeutung der einzelnen Kleidungsstücke wie Hemd, Socke, Fäustling, Schuh, Hut, Schal usw. Im Folgenden wollen wir kurz erläutern, wie die beiden Bedeutungsfelder aufgebau sind. Wir beginnen mit dem Bedeutungsfeld Kleidung. Wie bereits erwähnt, handelt es sich hier um ein konzept-basiertes Wortfeld (Körperschutz-durch- Bedeckung), dessen Mitglieder sich auf die Unterteilung des menschlichen Körpers in Körperregionen, beziehen. Daraus entsteht ein System von Körperregion- Zuordnungen. Anders gesagt: Ein allgemeines Konzept, nämlich Körperschutz durch Bedeckung als Hüllenbildung wird zunächst durch eine Verbindung mit einer spezifischen Körperregion in Unterbegriffe zerlegt: Kopfregion Halsregion Oberkörperregion Handregion Beinregion Fußregion Grafisch dargestellt (vereinfacht): 3
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Aus der Sicht des sprachlernenden Kindes ist die jeweilige Zuordnung Körperregion die eigentliche Grundbedeutung der einzelnen Kleidungsstücke wie Hemd, Socke, Fäustling, Schuh, Hut, Schal usw. Ein Schal wäre zum Beispiel eine (Schutz-)Bedeckung für die Halsregion. Aus der Sicht der Qualia-Struktur ( Struktur der Objekteigenschaften ) als Grundlage eines Wortfeldes spielen hier die konzeptuellen Objekteigenschaften die Hauptrolle: 1. Die formalen Objekteigenschaften: Hier steht im Mittelpunkt die kategorialkonzeptuelle Identität der Kleidung, nämlich Schutzobjekte-durch-Bedeckung (Hüllenbildung). 2. Die konstitutiven Objekteigenschaften: Durch Zuordnung und Anpassung an spezifische Körperregionen erhalten die Kleidungsstücke ihre jeweilige Gestalt. Anmerkung: (2) zeigt uns die Schnittstelle der Kleidung zum Wortfeld der Behälter. Dies gilt insbesondere für die Objekteigenschaften von Behältern wie Tüte oder Tasche, die die Form ihres Inhalts weitgehend annehmen, und sich so von Behältern wie Flasche mit einer festen eigenen Form unterscheiden. Aus unserer Sicht sind die in den telischen (zweck-bezogenen) und agentiven (herkunftsbezogenen) Qualia enthaltenen Informationen für die Grundbedeutung hingegen eher marginal. Ob z.b. ein Hemd aus Baumwolle, Leder, Kunstfasern oder Schafswolle hergestellt wird, ist unerheblich. Die Grundbedeutung und die Gegenstandsbenennung bleibt unverändert. Dies gilt auch für den Verwendungszweck von Kleidern. Ob wir damit Ski fahren oder schwimmen, ob wir sie im Sommer oder Winter benutzen die Grundbedeutung und die Gegenstandsbenennung bleibt unverändert. Aus der Sicht des sprachlernenden Kindes wollen wir hervorheben, dass sobald die telischen und agentiven Objekteigenschaften bei Kleidern in den Mittelpunkt rücken, tendiert die Sprache sehr stark dazu, Wortzusammensetzungen zu bilden. Hier sind einige Beispiele dafür: 5
Badeanzug Schlafanzug Bademantel Wanderschuhe Wollsocke Regenschutz Winterjacke Freizeithemd Sportschuh Körperregionen, Grundbedeutung und Erweiterungen: Wir gehen zunächst von einem Kernsystem aus, das dadurch, dass Bedeckungen Körperregionen zugeordnet werden: Grafisch dargestellt (vereinfacht): Hemd Hose Socke, Schuh 6
Fäustlinge Hut, Mütze, Kappe Schal Klick hier, um die Animationsfilme zum Wortfeld Kleidung zu sehen Im Wortfeld der Kleidung sind zusätzlich noch 2 Zuordnungsprinzipien zu berücksichtigen: 1. Die Schichtung: Kleidungsstücke werden zusätzlich einer Bedeckungsschicht (d.h. je nach Abstand vom Körper) zugeordnet. Hier unterscheiden wir 3 Schichten a. Erste Schicht: Unterwäsche b. Mittlere Schicht: Hemd, Hose usw. c. Obere Schicht: Oberbekleidung wie Mantel, Jacke, Anorak usw. 2. Mehrfache Regionen: Es fällt vor allem bei der Oberbekleidung auf, dass gewisse Kleidungstücke wie Mantel oder Anorak mehrere Körperregionen gleichzeitig bedecken. Auf dieser Grundlage wird zum Beispiel zwischen Jacke und Mantel unterschieden. Unten finden Sie unsere Lerntafel Kleidung. Können Sie die einzelnen Objekte nach den hier aufgeführten Kriterien des Wortfeldes klassifizieren? 7
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