Erzbischof Dr. Ludwig Schick. Ehe und Familie - gute Gabe Gottes - Aufgabe für die Menschen



Ähnliche Dokumente
Fürbitten für die Trauung - 1

KIRCHLICH HEIRATEN EINFACH UND PERSÖNLICH

Gemeindeblatt. Der Landeskirchlichen Gemeinschaft Hilmersdorf. Ausgabe 30. Januar / Februar Gott nahe zu sein ist mein Glück.

SEGEN. geschenkt. Kirchlich heiraten Hinweise und Hilfen zur Vorbereitung

M03a Lernstraße für den Unterricht in Sekundarstufe I

der Katholischen Kindertagesstätten St. Peter, Grünstadt und St. Nikolaus, Neuleiningen

Wir machen neue Politik für Baden-Württemberg

Sehr geehrter Herr Pfarrer, sehr geehrte pastorale Mitarbeiterin, sehr geehrter pastoraler Mitarbeiter!

Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein

Das Leitbild vom Verein WIR

Statuten in leichter Sprache

predigt am , zu römer 16,25-27

Qualität und Verlässlichkeit Das verstehen die Deutschen unter Geschäftsmoral!

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort. vor zwei Wochen habe ich euch schon gepredigt, dass das

Mehr Geld verdienen! Lesen Sie... Peter von Karst. Ihre Leseprobe. der schlüssel zum leben. So gehen Sie konkret vor!

Pädagogik. Melanie Schewtschenko. Eingewöhnung und Übergang in die Kinderkrippe. Warum ist die Beteiligung der Eltern so wichtig?

Kulturelle Evolution 12

Jeder ist ein Teil vom Ganzen Inklusion ändert den Blick

Dies sind die von Ihnen angeforderten QuantumNews für Kunden und Freunde der Naturheilpraxis * Andreas Frenzel * QuantumTao * Coaching * Paarberatung

D.E.O. Die Erwachsene Organisation. Lösungen für eine synergetische Arbeitswelt

5. Treffen Kommunion. Liebe Schwestern und Brüder,

Elternzeit Was ist das?

Predigt des Erzbischofs em. Friedrich Kardinal Wetter beim Jubiläumsgottesdienst 1200 Jahre Götting am 26. Juli 2009 in Götting-St.

Grünes Wahlprogramm in leichter Sprache

Gemeinsam. Alters- und Pflegewohnheim Klinik Lindenegg

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Übergänge- sind bedeutsame Lebensabschnitte!

bagfa ist die Abkürzung für unseren langen Namen: Bundes-Arbeits-Gemeinschaft der Freiwilligen-Agenturen.

Denken und Träumen - Selbstreflexion zum Jahreswechsel

Bürgerhilfe Florstadt

1: 9. Hamburger Gründerpreis - Kategorie Existenzgründer :00 Uhr

Wichtige Forderungen für ein Bundes-Teilhabe-Gesetz von der Bundesvereinigung Lebenshilfe. in Leichter Sprache

Gute Aussichten ein Leben lang. Die Angebote der Lebenshilfe Starnberg für Erwachsene. Arbeiten Wohnen Fördern Beraten

Sehr geehrte Damen und Herren

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Die SPD und die Grünen machen im Niedersächsischen Landtag. Alle Menschen sollen in der Politik mitmachen können.

INFORMATIONEN ZUR KIRCHLICHEN UNTERWEISUNG. Ref. Kirchgemeinde Hasle bei Burgdorf

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Er steht für Versöhnung ein Ein PLO-Scharfschütze wird Gottes Visitenkarte. Datum: , Autor: Daniel Gerber, Quelle: Livenet.

So funktioniert Ihr Selbstmanagement noch besser

Primzahlen und RSA-Verschlüsselung

Darum geht es in diesem Heft

Wir machen uns stark! Parlament der Ausgegrenzten

Leitbild. für Jedermensch in leicht verständlicher Sprache

KiKo Bayern. die Kinderkommission des Bayerischen Landtags

Persönliche Zukunftsplanung mit Menschen, denen nicht zugetraut wird, dass sie für sich selbst sprechen können Von Susanne Göbel und Josef Ströbl

Predigt Salvenmoser: Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe.

Die richtigen Partner finden, Ressourcen finden und zusammenführen

Herzensrosen, die bedingungslose Liebe und die Schuld

Dr. Hans-Ulrich Rülke. Der nächste Schritt für unser Land Das Kurz-Wahlprogramm in Leichter Sprache

Alle gehören dazu. Vorwort

Eingewöhnung. Wie ein guter Start gelingt

INFORMATION FÜR FÜHRUNGSKRÄFTE

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

1. Weniger Steuern zahlen

Checkliste. zur Gesprächsvorbereitung Mitarbeitergespräch. Aktivität / Frage Handlungsbedarf erledigt

Studienkolleg der TU- Berlin

Anleitung über den Umgang mit Schildern

FAMILIENSTAND ALLEINERZIEHENDE MÜTTER

Papa - was ist American Dream?

dem Vater der Mutter des betreuten Kindes/der betreuten Kinder. Mein Kind/ Meine Kinder wird/werden in der Woche durchschnittlich Stunden betreut.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Aber zuerst: Was versteht man unter Stromverbrauch im Standby-Modus (Leerlaufverlust)?

Impulse Inklusion 2014 Beteiligungskulturen - Netzwerke - Kooperationen (Leichte Sprache Version)

Hinweise in Leichter Sprache zum Vertrag über das Betreute Wohnen

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Was ist das Budget für Arbeit?

Örtliche Angebots- und Teilhabeplanung im Landkreis Weilheim-Schongau

Informationen zum Ambulant Betreuten Wohnen in leichter Sprache

Das Persönliche Budget in verständlicher Sprache

Freie Wohlfahrtspflege

Was sind Jahres- und Zielvereinbarungsgespräche?

PFARRBRIEF- SONDERAUSGABE ZUR

Evangelisieren warum eigentlich?

Markus 13, Wie ist es, wenn die Welt aufhört? Und wenn die neue Welt von Gott anfängt.

Schnellstart - Checkliste

Sehr geehrter Herr Präsident [Prof. Dr. Dr. h.c. Greipl], meine sehr geehrten Damen und Herren!

Informationen zur Erstkommunion 2016

Die Invaliden-Versicherung ändert sich

Sparen in Deutschland - mit Blick über die Ländergrenzen

Information zum Projekt. Mitwirkung von Menschen mit Demenz in ihrem Stadtteil oder Quartier

Kurzanleitung für eine erfüllte Partnerschaft

Ziele und Vorhaben für die Schuljahre 2014/15 bis 2016/17. Gemeinsam leben Stärkung der Persönlichkeit und Förderung der sozialen Kompetenzen

Unfallkasse Nord Träger der gesetzlichen Unfallversicherung Körperschaft des öffentlichen Rechts

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Musterbriefe für die Caritas-Sammlung 2015 Hier und jetzt helfen

Deutscher Bürgerpreis. Jetzt bewerben: Deutschland 2016 Integration gemeinsam leben

Gemeinsame Erklärung zur inter-kulturellen Öffnung und zur kultur-sensiblen Arbeit für und mit Menschen mit Behinderung und Migrations-Hintergrund.

Qualitätsbereich. Mahlzeiten und Essen

Erst Lesen dann Kaufen

Tipps zur TV-Nutzung für Eltern

Leichte-Sprache-Bilder

Die Zahnlückenkinder wollen`s wissen

schlechte Gewissen sind in ähnlichem Maße gewachsen, wie die Verhütungsmethoden sicherer wurden. Seit Einführung der Pille, dem häufigsten

Individuelle Lernbegleitung für Jugendliche. Ehrenamtliche geben ihre Kompetenzen weiter

100 Mikrokredite und Abschluss der Pilotphase. Ruedi Winkler, Präsident Verein GO! Ziel selbstständig

* Leichte Sprache * Leichte Sprache * Leichte Sprache *

Catherina Lange, Heimbeiräte und Werkstatträte-Tagung, November

Transkript:

Erzbischof Dr. Ludwig Schick Ehe und Familie - gute Gabe Gottes - Aufgabe für die Menschen Wort an die Pfarrgemeinden des Erzbistums Bamberg zum Familiensonntag 2010

Liebe Schwestern und Brüder! Heute ist Familiensonntag. Das diesjährige Motto lautet: Liebe miteinander leben beieinander bleiben. Um den Wert von Ehe und Familie herauszustellen, wende ich mich erneut mit einem Hirtenbrief an Sie. Ehe und Familie Gabe und Aufgabe Ehe und Familie haben in der Kirche von Anfang an einen hohen Stellenwert. Sie werden als gute Gabe Gottes und zugleich als Aufgabe betrachtet. Als Gabe werden Ehe und Familie heute gerne angenommen. Verschiedene neuere Umfragen haben er- 2

geben, dass über 70 % der Deutschen die Stabilität der Familie als Garant des Glücks und des Lebenssinns betrachten. Vor der Aufgabe scheuen sich allerdings viele. Immer weniger junge Menschen lassen sich trauen. Ehe und Familie werden in der Öffentlichkeit in Frage gestellt. Wir Christinnen und Christen haben die Pflicht, dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Wir bekunden: Ehe und Familie sind eine gute Gabe Gottes für den einzelnen Menschen, für die Gesellschaft und die Kirche. Zugleich möchten wir mithelfen, dass sie gelingen. Als Kirche wollen wir zum Lebensglück der Menschen beitragen, deshalb setzen wir uns für Ehe und Familie ein. Ehe und Familie sollen nicht ins Wasser fallen 3

Ehe und Familie sollen nicht ins Wasser fallen, sondern mit Gottes Segen gelingen. Das macht das heutige Evangelium klar. Damit Ehe und Familie des Brautpaares in Kana nicht ins Wasser fallen, schenkt ihnen Jesus bei ihrer Hochzeit Wein in Fülle, Zeichen für die Fülle seines Segens. Auch alle heutigen Eheleute dürfen mit dem Beistand Jesu rechnen. In der kirchlichen Trauung schenkt er den Brautpaaren seinen Segen. Er lässt sie teilhaben an seiner unverbrüchlichen Liebe, die Ehe und Familie in Freud und Leid, in jungen Jahren und im Alter gelingen lässt. Deshalb meine Bitte an Sie, die jungen Erwachsenen: Lassen Sie sich kirchlich trauen! Der Segen Gottes schenkt Ihnen einen guten Start und begleitet Sie Ihr Leben lang. 4

Jesus sprach sich eindeutig dafür aus, dass Liebe miteinander leben beieinander bleiben von Frau und Mann für das ganze Leben gelten sollen. Frau und Mann sollen in der Ehe ein Fleisch werden. Sie sind von Gott verbunden, deshalb darf der Mensch sie nicht trennen. Sie sollen sich lieben, achten und ehren. Sie sollen sich in ihrem persönlichen, beruflichen und gesellschaftlichen Leben unterstützen, damit es auch für Kirche und Gesellschaft fruchtbar wird. Die eheliche Liebe wird durch Kinder bereichert und gefestigt. Jesus segnet die Kinder und fordert eindringlich, dass ihnen die Erwachsenen nur Gutes tun. Kinder sollen vor allem in der Familie Liebe 5

und Geborgenheit erfahren sowie Erziehung und Entwicklungschancen erhalten. Dankbarkeit für Ehe und Familie Ehe und Familie sind Aufgaben. Wir alle können mithelfen, dass sie gemeistert werden. Zunächst können die Eheleute und Familien selbst ihren Beitrag dazu leisten. Sie sollen sich jeden Tag über ihre Ehe und Familie freuen und dankbar dafür sein. Dankbarkeit muss wie die Liebe täglich erneuert werden, sonst stirbt die eine wie die andere, schreibt der Schriftsteller Graham Greene. Zugleich sollen sie sich täglich neu auf ihre Aufgaben in Ehe und Familie besinnen. Gelegenheit zum Danken und zum Erneuern der Liebe geben das tägliche Ge- 6

bet, der gemeinsame Gottesdienstbesuch, der jährlich gefeierte Hochzeitstag, die Geburts- und Namenstage. Das Danken und das Besinnen müssen eingeplant werden, sonst werden sie allzu leicht vergessen. Die Gesprächskultur in den Familien Ein Zweites ist ganz wichtig: Die Familien brauchen eine gute Gesprächskultur. Das bedeutet: Sie nehmen sich Zeit, sich über ihre Erlebnisse und Erfahrungen im Alltag auszutauschen und sich ihre Freuden und Leiden mitzuteilen. Albert Camus hat zu Recht festgestellt: Wir müssen immer wieder das Gespräch mit unserem Nächsten suchen. Das Gespräch ist die einzige Brücke zwischen den Men- 7

schen. Das gilt für die Ehepaare selbst, aber auch für ihre Kinder und Jugendlichen. Dabei sollten auch die Themen Menschenwürde, Werte und Tugenden, Moral und mitmenschliches Verhalten, Sinn des Lebens, Glaube und Religion besprochen werden. Die Familie ist die wichtigste Schule für das Leben, nicht zuletzt durch offene Gespräche. Zur Gesprächskultur gehört auch, dass Radio und Fernseher abgeschaltet werden. Für das Gespräch in der Familie braucht es feste Zeiten, Regeln und die entsprechende Atmosphäre, sonst gelingt es nicht. Der Sonntag ist für die Familie da 8

Ein wichtiger Stützpfeiler für die Familie ist der gut gestaltete Sonntag. Das Bundesverfassungsgericht hat im vergangenen Jahr eine wegweisende Entscheidung getroffen: Der Sonntag wurde geschützt, mehr verkaufsoffene Sonntage soll es nicht geben. Die Urteilsbegründung hebt hervor, dass der Sonntag vor allem für die Familien frei bleiben soll. Nun liegt es an den Familien, den Sonntag auch zu nutzen. Wir brauchen eine Sonntagskultur, die die Familien zusammenführt und zusammenhält. Sonntagskultur beginnt schon damit, dass man sich am Sonntag anders kleidet als am Werktag. Von Martin Luther stammt das Wort: Das ist der Unterschied zwischen Tier und Mensch, dass dieser auch ein Sonntagskleid hat. Der gemeinsame Kirchgang 9

und das gemeinsame Essen sind Ausdruck familiärer Gemeinschaft. Unternehmungen der Familie am Sonntag sollten gemeinsam geplant sein. Die gute Gestaltung des Sonntags fällt nicht vom Himmel, sie muss gewollt und organisiert werden. Staat und Kirche für die Ehen und Familien Ehen und Familien brauchen noch mehr gesellschaftliche Unterstützung. Geld ist nicht alles, aber ohne Geld geht es auch nicht. Die Familien, vor allem die kinderreichen, verdienen mehr Geld. Sie müssen bei allen Maßnahmen der Gesetzgeber berücksichtigt werden. Die Erziehungszeit von Müttern und Vätern muss mehr finanzielle Anerkennung erfahren. Wegen den derzeitigen Steuerentlastungen 10

wollen die Kommunen gegebenenfalls den Ausbau der Krippenplätze verschieben und die Gebühren für die Kindergartenplätze erhöhen. Das Wachstumsbeschleunigungsgesetz darf aber die Kinderförderung nicht verlangsamen. Als Christinnen und Christen sagen wir den Politikern deutlich, was uns die Familien und die Kinder wert sind. Vor allem fordern wir für die kinderreichen Familien mehr Unterstützung vom Staat. Sie sind die Garanten unserer Zukunft. Kinderarmut ist für unseren reichen Staat eine Schande. Wichtig für die Ehen und Familien ist nicht zuletzt das ehrenamtliche Engagement, zu dem wir alle aufgerufen sind. Ich möchte in diesem Zusammenhang erneut auf die Kindertagesstätten unserer Pfarrge- 11

meinden hinweisen. Sie sollen nach und nach alle zu Familienstützpunkten ausgebaut werden. Wir alle können dabei mitwirken und dem Kindergartenpersonal helfen. Die Pfarrgemeinderäte und Kirchenverwaltungen sollen regelmäßig die Familienpastoral und die Kindergärten zum Thema machen. Pfarrer, Kapläne, pastorale Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können durch regelmäßige Besuche in den Kindertagesstätten die Erzieherinnen unterstützen. Helfen Sie mit, dass in den Pfarreien Familienkreise gebildet werden, die den gegenseitigen Austausch von Ehepartnern, Eltern und Kindern verbessern. Pfarreien können sicher noch sehr viel mehr Engagement für Ehe und Familie entwickeln. Nehmen Sie auch die Aktivitäten unseres diözesanen Fami- 12

lienbundes der Katholiken, unserer Diözesanverbände und Einrichtungen sowie die Angebote unserer Familienseelsorge im Erzbischöflichen Ordinariat wahr. Noch ein Wort an die ältere Generation: Omas und Opas sind wichtig für ihre Kinder und Enkel. Viele junge Familien haben allerdings keine eigenen Verwandten in der Nähe. Es wäre schön, wenn sich viele als Leih-Oma oder -Opa zur Verfügung stellen könnten. Viele Eltern wären dankbar, vor allem aber auch unsere Alleinerziehenden, wenn sie auf diese Weise wenigstens ab und zu einen freien Abend für sich hätten. Ich möchte auch die Betriebe ansprechen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kann noch verbes- 13

sert werden. Treten Sie dem Aktionsbündnis Familienfreundlichkeit bei. Tun Sie alles, damit die Familien Ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter immer mit Ihrer Hilfe rechnen können. Die konfessions- und religionsverschiedenen Ehen Wir stehen kurz vor dem Ökumenischen Kirchentag in München. Das sollte ein Anlass für uns sein, unser besonderes Augenmerk auf die konfessionsverschiedenen Ehen zu legen. Es ist erfreulich, dass inzwischen in vielen Ehen und Familien Ökumene im Kleinen gelebt wird. Das kann ein Vorbild für die Kirche als Ganze sein! Konfessionsverschiedene Ehepartner können konfessions-verbindend wirken. 14

Ich möchte sie trotz aller Schwierigkeiten dazu ermuntern! Die Pfarreien bitte ich, noch mehr für die Beheimatung und Begleitung der konfessionsverschiedenen Eheleute und Familien in den Gemeinden zu tun. Eine besondere Aufgabe sehe ich auch in den religionsverschiedenen Ehen. Sie nehmen zu. Sie sind vor besondere Aufgaben gestellt und mit speziellen Problemen konfrontiert. Für sie müssen eigene pastorale Hilfen angeboten werden. Liebe Mitchristen! Ehe und Familie sollen nicht ins Wasser fallen! Jesus hat es in Kana nicht zugelassen; er beschenkt auch heute die Ehen und Familien mit seinem Segen. Ohne Ehe und Familie ist kein Staat zu machen, ohne Ehe und Familie kann Kirche nicht 15

leben, ohne Ehe und Familie gibt es keinen echten Fortschritt. Jeder Einsatz für Ehe und Familie ist eine gute Investition in die Zukunft. Ich wünsche Ihnen allen, heute besonders den Familien, alles Gute und segne Sie im Namen + des Vaters, + des Sohnes und + des Heiligen Geistes. Ihr Erzbischof Dr. Ludwig Schick Dieses Wort ist am Sonntag, 17. Januar 2010, in allen Gottesdiensten, auch in den Vorabendmessen und Wort-Gottes-Feiern, zu verlesen. 16