Budgetkompass für junge Haushalte



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Transkript:

S Finanzgruppe Beratungsdienst Geld und Haushalt Budgetkompass für junge Haushalte Ratgeber BUDGET

www.geld-und-haushalt.de Finanzielle Bildung und wirtschaftliche Kompetenzen sind die Grund - lagen für eine nachhaltige Lebensplanung, bei der auch die Interessen zukünftiger Generationen berücksichtigt werden müssen. Vor diesem Hintergrund wurde Geld und Haushalt Beratungsdienst der Sparkassen- Finanzgruppe dauerhaft als offizielle Maßnahme der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet. Mehr dazu unter: www.geld-und-haushalt.de und unter www.bne-portal.de

S Finanzgruppe Beratungsdienst Geld und Haushalt Budgetkompass für junge Haushalte Ratgeber BUDGET

Editorial Liebe Leserin, lieber Leser, mein Job, mein Geld, meine Wohnung: Auf eigenen Beinen zu stehen ist schon ein tolles Gefühl. Doch gleichzeitig stürzen eine Menge neuer Dinge auf einen ein, um die man sich kümmern muss vor allem in finanzieller Hinsicht. Ob Student, Auszubildender oder Berufsstarter die Ausgangssituation ist bei jedem anders. Die vorliegende Broschüre wendet sich an junge Men schen, die ihren ersten eigenen Haushalt gründen wollen, aber auch an solche, die bereits in den eigenen vier Wänden angekommen sind. Entsprechend ist sie in zwei Teile gegliedert: Teil 1 Teil 2 Im ersten Teil geben wir Ihnen Tipps, wie Sie Ihren eigenen Haushalt erfolgreich gründen. Im zweiten Teil lesen Sie, was Sie wissen und beherrschen sollten, um Ihre Finanzen im Alltag gut zu organisieren. Auf der letzten Umschlagseite finden Sie einen ausklappbaren Einnahmen- Ausgaben-Check. Damit können Sie einen objektiven und verlässlichen Überblick über Ihre Finanzen zusammenstellen. Darüber hinaus haben Sie die Möglichkeit, in Ihrer persönlichen Checkliste weitere Punkte festzuhalten, die Ihnen wichtig erscheinen. Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre und ein gutes Auskommen mit Ihrem Einkommen! Geld und Haushalt Beratungsdienst der Sparkassen-Finanzgruppe 2

Inhalt Teil 1 In den Startlöchern ich gründe meinen Haushalt 06 Die neue Wohnung 12 Finanzielle Voraussetzungen 14 Einnahmen und Ausgaben 16 Was zum Leben bleibt Teil 2 Angekommen den finanziellen Alltag organisieren 19 Leben in der eigenen Wohnung 20 Die zweite Miete 22 Mobilität organisieren 26 Schulden im Griff 28 Mehr Geld per Nebenjob 30 Steuern: Geld zurück! 32 Konten: was Sie wirklich brauchen 34 Modernes Banking 36 Versicherungen 38 Vermögensaufbau 40 Perspektiven 44 Adressen & Links 46 Geld und Haushalt unsere Angebote 3

4 Teil 1

Weg von zu Hause? Auf in die neue Wohnung! Der eine zieht von den Eltern weg, um zu studieren oder eine Ausbildung zu absolvieren. Ein anderer sucht sich erst dann eine eigene Wohnung, wenn der erste Arbeitsplatz unter Dach und Fach ist. Wer die wohnliche Selbstständigkeit ob alleine oder in einer WG anstrebt, muss viele Entscheidungen treffen. Einen Haushalt zu gründen kostet Geld. Daher sollten Sie zunächst einen Kassensturz machen, um herauszufinden, welche Ausgaben auf Sie zukommen. Genauso wichtig ist es, die laufenden Kosten z. B. für Miete, Energie oder Essen zu kalkulieren. Nur mit verlässlichen Zahlen kann man nüchtern abschätzen, wie teuer es wird, von zu Hause auszuziehen. Torben S. (21) Ich bin Auszubildender bei einer Versicherung im 3. Lehrjahr und will nun endlich in eine eigene kleine Wohnung ziehen. Auf mein Auto will ich aber dabei möglichst nicht verzichten. Ob das machbar ist? Amelie G. (19) Ich habe meinen heiß ersehnten Studienplatz in Medizin bekommen. Jetzt muss ich aus dem Saarland nach Berlin ziehen. Ich hab an eine WG gedacht. Mal schauen, wie teuer das wird. Ich werde wohl mein Budget etwas aufbessern müssen. Arne F. (22) Ich bin Mechatroniker und habe letztes Jahr meinen ersten Job an getreten. Dazu musste ich von zu Hause ausziehen. Das Leben ist ganz schön teuer. Irgendwie dachte ich, am Monats ende etwas mehr übrig zu behalten. Schließlich muss man ja schon früh an seine Zukunft denken. 5

Die neue Wohnung: Ausgaben für Suche, Miete, Einrichtung Die Ausgaben für das eigene Dach über dem Kopf sind normalerweise der größte Brocken bei den monatlichen Ausgaben. Deshalb lohnt es genau nachzurechnen, ob und wie Ihre Wohnwünsche lang fristig sicher bezahlbar bleiben. Wohnungssuche In Großstädten und Ballungszentren, aber auch in vielen Universitätsstädten kosten kleinere Wohnungen schnell 10 pro qm und mehr. In der Summe günstiger sind meist WG-Zimmer oder ein Platz im Studentenwohnheim. Wer neu in einer Stadt ist, kann übergangsweise über eine Mitwohnzentrale nach Unterkünften suchen. Das ist allerdings recht kostspielig. Wohnungen oder Zimmer in begehrten Lagen haben ihren Preis. In weniger angesagten Vierteln zahlt man in der Regel niedrigere Mieten. Wer mit dem Gedanken spielt, sich eine günstigere Wohnung am Stadtrand zu suchen, sollte überprüfen, wie teuer die Fahrt zur Uni oder zum Arbeits platz wird und ob die Mietersparnis durch einen deutlich längeren Fahrtweg erkauft wird. Mietvertrag genau lesen Im Mietvertrag werden Rechte und Pflichten zwischen Mieter und Vermieter geregelt. Für Sie als Mieter sind neben der Kaltmiete und den Nebenkosten Regelungen über Eigenbeteiligungen bei Reparaturen wichtig. Für Bewohner von WGs sind zwei Vertragsmodelle üblich. Sind alle gleichberechtigte Mieter haben also alle einen Vertrag mit dem Vermieter unterschrieben teilen sie sich sämtliche Rechte und Pflichten. Jeder kann individuell kündigen, jeder haftet nur für seinen Anteil an der Miete. Ist ein WG-Bewohner Hauptmieter, trägt er allein die Verantwortung für alles, was mit dem Mietvertrag zusammenhängt und muss z. B. für ein Zimmer zahlen, das gerade leer steht. Hauptmieter dürfen Zimmer nur mit Genehmigung des Vermieters untervermieten. Wichtig zu wissen: Ein Untermietvertrag gilt nur so lange, wie der Hauptmieter auch in der Wohnung wohnt. Tipp Wenn Sie Wohnungsverwaltungen oder private Vermieter direkt ansprechen, sparen Sie Maklerkosten. Auch die Mitgliedschaft in einer Wohnungsbaugenossen schaft kann Ihre Chancen auf bezahlbaren Wohnraum erhöhen. 6

Tipp Sie dürfen die Kaution in 3 Raten zahlen. Alternativ werden auch Bankbürgschaften, Kautionsversicherungen oder Kautionsschutzbriefe akzeptiert. Einmalige Ausgaben Makler und Kaution: Makler berechnen für die Vermittlung von Wohnungen eine Gebühr, die Courtage. Üblich sind 2 Monatsmieten. Noch einmal bis zu 3 Monatsmieten gehen als Sicherheitsleistung an den Vermieter und werden als Kaution auf einem Konto angelegt. Das Geld ist also nicht weg, sondern wird nach Beendigung des Mietverhältnisses wieder ausgezahlt wenn alle im Mietvertrag vereinbarten Regelungen erfüllt sind. Einrichtung: Bett, Schrank, Tisch zum Wohnen gehören Möbel. Manches können Sie bestimmt aus Ihrer bisherigen Umgebung mitnehmen. Doch was fehlt, müssen Sie anschaffen. Wenn Ihr Budget eher knapp bemessen ist: Hausrat und Küchengeräte gibt es günstig aus zweiter Hand. Umzug: Selbst ein Umzug inner halb der gleichen Stadt kostet Geld mit Material und Einpacken durch eine Umzugsfirma schnell bis zu 1.000. Wenn Sie keine größere Distanz überbrücken müssen, werden Sie wahrscheinlich besser selbst einen Trans porter mieten und mithilfe von Freun den und Bekannten ein- und ausladen. Gut zu wissen: Beruflich bedingte Um zugskosten lassen sich von der Steuer absetzen also Rechnungen aufheben! 7

Schufa-Bescheinigung Viele Vermieter überprüfen vor Vertragsabschluss die Zahlungsfähigkeit (Bonität) der künftigen Mieter. Dazu verlangen sie neben einem Einkommensnachweis und ggf. einer Mietschuldenfreiheitsbescheinigung der Vorvermieter häufig auch eine Schufa-Selbstauskunft. Tipp Tipps und Checklisten zum Thema Umzug gibt es auf www.umzug.de. Wer den Umzug von Profis durchführen lassen will, findet im Internet Auftragsversteigerungen ( z. B. www.umzugsauktion.de oder www.umzug4me.de ) für die Suche nach Dienstleistern. Die Selbstauskunft ( Datenübersicht nach 34 BDSG ), die man einmal jährlich bei der Schufa kostenlos anfordern kann, listet alle Informationen auf, die bei der Schufa über einen selbst gespeichert sind (z. B. auch über Kreditverpflichtungen). Sie ist für die Kontrolle der eigenen gespeicherten Daten gedacht. Eine Schufa-Bonitätsauskunft enthält nur Angaben, die für den Ver mieter wichtig sind und kostet ihn 24,95. Wenn der Vermieter auf der Selbstauskunft besteht, sollte man sensible Daten schwärzen. Weitere Infos unter www.meineschufa.de. Noch günstiger ist ein Umzug in Eigenregie: In allen größeren Städten kann man Transporter stundenweise mieten. Wichtig: auf ausreichenden Versicherungsschutz achten! Auch beim Kontoumzug gibt es Hilfen. Fragen Sie bei Ihrer Bank oder Spar kasse nach. 8

Laufende Ausgaben Die monatlichen Wohnkosten für einen jungen Haushaltsgründer können unter Umständen die Hälfte des verfügbaren Bud gets ausmachen. Neben der Kaltmiete müssen Sie auch die Neben kosten (Heizung, Müllabfuhr, Straßen reini gung, Abwasser) realistisch kalkulieren. Der Deutsche Mieterbund hat durchschnittlich rund 2,19 pro qm an zusätzlichen Kosten ermittelt macht bei einer 40-qm-Wohnung ca. 90 pro Monat. Dazu kommen noch Strom, Telefon/Internet, Rundfunkbeitrag sowie ggf. Kabelanschluss. Im Allgemeinen kann man für einen Einpersonenhaushalt mit Kühlschrank, Waschmaschine und TV/Hi-Fi-Equipment mit ca. 30 Stromkosten pro Monat rechnen. Wenn man von einigen Großgeräten mehr ausgeht, kommt man auf etwa 35. Durch die Energiewende, also die Umstellung der Energieversorgung in Richtung Ökostrom (z. B. aus Wasserkraft oder Sonnenenergie), haben sich vielerorts die Preise verteuert. Prüfen Sie, ob Sie durch einen Wechsel des Stromanbieters Geld sparen können. Im Internet lassen sich die unterschiedlichen Tarife problemlos miteinander vergleichen ( z. B. unter www.verivox.de oder www.tarifvergleich.de ). Weitere Ausgaben aus dem Mietvertrag Wer eine Wohnung mietet, geht ein Vertragsverhältnis mit Rechten und Pflichten ein. Neben der Mietzahlung kann der Vermieter Sie zu Schönheits reparaturen verpflichten. Üblich sind folgende Fristen im Vertrag: Küchen, Bäder und Duschen alle 3 Jahre, Wohn- und Schlafräume, Flure, Dielen und Toiletten alle 5 Jahre; alle anderen Räume und Lackanstriche (z. B. Türen, Heizung) alle 7 Jahre. Entscheidend ist laut jüngerer Rechtsprechung aber der tatsächliche Renovierungsbedarf. Unzulässig sind Forderungen in denen der Vermieter Sie verpflichten will, auf jeden Fall nach einer bestimmten Frist ( mind. alle 3 Jahre ) zu streichen. 9

Wie viel Geld benötige ich für meine Wohnpläne? Machen Sie sich ein klares Bild von den Ausgaben Ihrer aktuellen und zukünftigen Wohnsituation am besten mit der nebenstehenden Tabelle. Planen Sie neben den Ausgaben, die einmalig durch den Umzug anfallen, auch die Kosten ein, die künftig jeden Monat bezahlt werden müssen. Wenn Sie Ihre aktuellen laufenden Ausgaben eintragen, können Sie später vergleichen, wie sich die Posten verändert haben. In die Felder für Energiekosten und Kommunikation tragen Sie die Ausgaben ein, die nicht in den Nebenkosten enthalten sind. Da größere Anschaffungen eher unregelmäßig anfallen, setzen Sie hier die monatlichen Sparraten an, die Sie z. B. für Küchenausstattung, Möbel oder Multimedia-Geräte zurücklegen. Tipp Stress mit dem Vermieter? Die Mitglied schaft in einem Mieterschutz bund ist nicht teuer und lohnt sich oft. Denn hier erhalten Sie rechtlichen Rat und weitere Unterstützung rund um das Thema Miete. Ist bereits eine Veränderung Ihrer monatlichen Ausgaben für die Zukunft absehbar, tragen Sie diese in die Spalte Geplant ein, um die künftigen Werte mit den heutigen vergleichen zu können. Tipp Um die Ausgaben für Ihre zukünftige Wohnsituation zu schätzen, nutzen Sie z. B. regionale Mietspiegel, Zeitungs - anzeigen oder die Infos des lokalen Studentenwerks. Wenn Sie alle Wohnausgaben eingetragen haben, zählen Sie diese zusammen das Ergebnis können Sie in den Ein nahmen-ausgaben-check auf der Um schlagseite des Hefts übertragen. 10

Planer: Wohnausgaben Einmalige Ausgaben in Geplant Maklercourtage Mietkaution Einrichtung (Möbel, Küchengeräte) Renovierung und Reparaturen Umzug Abstand für Übernahme von Möbeln (z. B. Küche) Sonstiges Gesamtausgaben (einmalig) Monatliche Ausgaben in Heute Geplant Miete Allgemeine Nebenkosten Energie (Strom, Gas, Heizung) Kommunikation (Telefon, Internet, TV) Rücklage Einrichtung (Möbel, Küchengeräte) Rücklage Renovierung, Reparaturen und Betriebskostenabrechnungen Sonstiges Gesamtausgaben (monatlich) 11

Finanzielle Voraussetzungen: Was habe ich zur Verfügung? Planer: Monatseinnahmen Monatliche Einnahmen in Heute Geplant Nettogehalt (Ausbildung, Beruf ) Nettogehalt (Nebenjob) Unterstützung durch Eltern/Verwandte Kindergeld BAföG, Berufsausbildungsbeihilfe, Wohngeld Bildungskredit Renten (z. B. Waisenrente) Sonstiges Gesamteinnahmen Studienkredit 12 Unabhängig von den Eltern sein: Dazu dienen Bildungskredite, mit denen Studierende ihre Kosten für Lebens haltung, Studiengebühren etc. finan zieren können. Das Centrum für Hochschulentwicklung testet die Angebote ( www.che-studienkredit-test.de ). Zurückgezahlt wird das Geld nach Abschluss des Studiums. Kalku lieren Sie besser knapp, weil Sie Ihre späteren finanziellen Möglichkeiten noch nicht überblicken können. Der Studienkredit muss während der ersten Berufsjahre zurückgezahlt werden.

Info 2.208 pro Jahr: So viel Kindergeld bekommen Eltern für das erste Kind; nach dem 18. Geburtstag grundsätzlich nur, wenn der Nachwuchs in der Ausbildung (Lehre, Studium oder Schule) ist. Tipp Um festzustellen, was vom Bruttolohn eigentlich monatlich übrig bleibt, können Sie ganz bequem einen Gehaltsrech ner im Internet nutzen, z. B. www.nettolohn.de. Tragen Sie in der Tabelle links Ihre Einnahmen ein. Wichtig ist, keinen Posten zu vergessen: Wenn Sie als Azubi neben den monatlichen Zahlungen Ihres Arbeitgebers von den Eltern un terstützt werden oder als Studierender einen Neben job haben, nutzen Sie die entsprechenden Spalten der Tabelle, um die Summen zu erfassen. Können Sie nicht direkt mit einem monatlichen Nettogehalt rechnen (z. B. als Freiberufler), müssen Sie Steuern und Sozial - abgaben berücksichtigen. Mehr dazu lesen Sie auf S. 30. Haben Sie stark schwankende Ein künfte, nehmen Sie den Jahreswert und teilen Sie diesen durch 12. Steht eine Verände rung an, nutzen Sie die Spalte Geplant, um die künftigen Werte den heutigen gegenüber zustellen. Auch das Ergebnis dieser Teilanalyse können Sie in den Einnah men-ausgaben-check auf der Umschlagseite des Hefts übertragen. Unterhalt Grundsätzlich sind Volljährige verpflichtet für sich selbst zu sorgen. Ausnahmen sieht der Gesetzgeber für alle vor, die noch in der Ausbildung sind, also noch zur Schule gehen oder studieren. Danach haben Studierende, die nicht mehr bei ihren Eltern wohnen, in der Regel Anspruch auf einen Unterhalt von monatlich 670, plus ggf. die Kosten für die Kranken- und Pflegeversicherung. Voraussetzung ist allerdings, dass die Eltern genug verdienen, um ihren Nachwuchs finanziell unterstützen zu können. Verdienen die Eltern vor Abzug von Steuern und Sozialabgaben etwa 40.000 im Jahr oder sind mehrere Kinder einer Familie in der Ausbildung, lohnt es sich zu prüfen, ob Leistungen nach dem Bundesaus bildungsförderungsgesetz (BAföG) beantragt werden können. Infos dazu unter www.das-neue-bafoeg.de. Für betriebliche oder überbetriebliche Ausbildungen kann ggf. Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) beantragt werden. 13

Einnahmen und Ausgaben insgesamt Um ein Budget zu entwerfen, müssen Sie sämtliche Einnahmen und Ausgaben gegenüberstellen. Das lohnt sich in jedem Fall, denn auch mit einem kleinen Ein kommen können Sie vieles erreichen. Sie brauchen nur eine passende Strategie und die Tabelle Mein Einnahmen-Ausgaben-Check. Auf die Planung kommt es an! Idealerweise haben Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Wohnkosten in den beiden vorangehenden Kapiteln berechnet. Diese Werte können Sie nun in die Tabelle Mein Einnahmen-Ausgaben- Check auf der hinteren Umschlagseite dieser Broschüre übertragen. Ermitteln Sie nun Ihre weiteren monatlichen Ausgaben. Die angegebenen Kategorien helfen Ihnen bei der weiteren Planung. Um Ihnen den Umgang mit den Zahlen zu erleichtern, haben wir für Sie ein Muster-Budget zusammengestellt, an dem Sie sich orientieren können. Tragen Sie nicht nur die aktuellen Werte ein, sondern beziehen Sie auch absehbare Veränderungen mit ein. Planen Sie also in der letzten Spalte Ihre zukünftigen Einnahmen und Ausgaben. So können Sie deutlich erkennen, welchen Einfluss die neue Situation, das Wohnen in den eigenen vier Wänden, auf Ihr Budget haben wird. Das Ergebnis: was Ihnen bleibt Einnahmen minus Ausgaben jetzt zeigt sich, wie gut Sie dastehen, ob Sie Geld übrig haben oder im Minus leben. Das Ergebnis schwarz auf weiß ist oft überraschend und eine Motivation, sich Gedanken über die Verwendung der Überschüsse oder über mögliche Einsparpotenziale zu machen. Ein Zwischenfazit zu Ihrem Ergebnis und die nötigen Handlungsschritte, die daraus folgen, finden Sie auf Seite 16. Tipp Wenn Sie regel - mäßig ein Haushaltsbuch führen, können Sie jederzeit und ohne viel Aufwand Ihre typischen Einnahmen und Ausgaben ablesen. Unter www.geld-und-haushalt.de können Sie ein Haushaltsbuch bestellen oder im Web-Budgetplaner online führen. Eine unkomplizierte Übersicht über Einnahmen und Ausgaben bietet die App Finanzchecker (kostenlos für ios oder Android in den App-Stores). 14

Mein Einnahmen-Ausgaben-Check: ein Beispiel Klappen Sie die Rückseite der Broschüre aus und füllen Sie wie beschrieben die Tabelle mit Ihren Werten! Als Anhaltspunkt dient Ihnen folgendes Beispiel: Meine monatlichen Einnahmen Heute Geplant Erwerbseinkommen Nettolohn, -gehalt, Urlaubs-/Weihnachtsgeld, Provision, etc. 120 260 Staatliche Zahlungen BAföG, Kinder-, Wohn-, Eltern-, Arbeitslosengeld, Renten etc. 154 245 Private Zahlungen Unterhalt, Geldgeschenke, Sonstige 50 300 Einnahmen aus Vermögen Zinsen, Dividenden, ausgezahlte Sparbeträge etc. 10 10 Summe 334 815 Meine monatlichen Ausgaben Heute Geplant Wohnen Miete (inkl. Nebenkosten), Heizung, Strom, etc. 275 Hauswirtschaft Hausrat, Reinigungsmittel, Reparaturen, Haustiere, Garten etc. 10 30 Ernährung Nahrungs-, Genussmittel, Getränke, Außer-Haus-Verzehr etc. 80 200 Körper- und Gesundheitspflege Körperpflegel, Friseur, Sauna, Solarium, Arznei-/Heilmittel etc. 30 40 Persönliche Ausstattung Kleidung, Schmuck, Taschen, Schirme, Reinigung, Reparatur etc. 60 90 Mobilität Kosten priv. und öffentl. Verkehrsmittel, Leasing für PKW etc. 10 30 Kommunikation Telefon, Internet, Rundfunkbeitrag, Büromaterial, Porto 40 40 Bildung und Freizeit Kurs-, Semester-, Mitgliedsbeiträge, Bücher, Zeitschriften etc. 20 25 Betreuung und Pflege Kinderbetreuung Beiträge, Honorare, Geldtransfers Unterhaltszahlungen, Gebühren, Spenden, Geldgeschenke etc. 10 10 Versicherungen Haftpflicht, Hausrat, Berufsunfähigkeit etc. 65 Vermögensbildung Sparverträge, Wertpapiere, Altersvorsorge etc. Verbindlichkeiten Dispo- und Ratenkredite Sonstiges Summe 260 805 Meine Einnahmen 334 815 Meine Ausgaben 260 805 = Mein Saldo 74 10 15

Zwischenfazit Was bleibt zum Leben? Das Ergebnis aus Ihrem Einnahmen-Ausgaben-Check lässt sich auswerten. Die Analyse kann drei Ergebnisse haben ziehen Sie Ihre Schlüsse daraus: Szenario 1 Ergebnis Szenario 2 h b f Ergebnis aus- negativ geglichen oder (Unterdeckung) leicht positiv Szenario 3 Ergebnis deutlich positiv (Überdeckung) Ihre Einnahmen reichen nicht aus, um alle Ausgaben zu decken. Unter diesen Um ständen machen Sie auf Dauer Schulden. Hier heißt es handeln! Entweder Sie finden Wege zur Erhöhung Ihrer Einnahmen (z. B. durch Hinzuverdienst oder Jobwechsel) oder Sie müssen Ihre Ansprüche senken. Prüfen Sie auch Ihre Einsparpotenziale zu Hause oder in der Freizeit kleine Verhaltensänderungen können sich durchaus lohnen. Ihre Haushaltsstrategie geht gerade eben auf. Ihre Einnahmen entsprechen ungefähr den Ausgaben, die zur Er haltung Ihres Lebensstandards nötig sind. Wichtig ist jetzt, dass Sie die Ausgaben genau im Auge behalten und keine vermeidbaren Risiken eingehen. Langfristig sollten Sie versuchen, ein größeres Plus zu erwirtschaften, um sich Reserven für Unvorhergesehenes aufzubauen. Glückwunsch! Sie haben einen soliden Haushalt. Ihre Einnahmen übersteigen die Ausgaben, vielleicht sogar deutlich. Falls alles weiterläuft wie bisher, stehen Sie finanziell gut da. Für Sie geht es nun darum, Ihre Überschüsse optimal zu verwenden. Sie können z. B. überlegen, ob Sie Beträge für größere Anschaffungen (Führerschein, Auto, Wohnungseinrichtung, Reisen) oder für die Altersvorsorge gewinnbringend zur Seite legen. Egal welches Szenario auf Sie zutrifft: Überprüfen Sie regelmäßig, ob eine Optimierung Ihrer Finanzen möglich ist vor allem natürlich, wenn das Geld bei Ihnen knapp ist. 16

17

18 Teil 2

Leben in der eigenen Wohnung Wo bleibt das Geld? Die wenigsten wissen genau, wofür sie es ausgeben. Doch wer sein Konsumverhalten genau kennt, kann seine Ausgaben besser planen und so sein Budget auf Dauer optimieren. Tipp Nutzen Sie die kostenlosen Planungshilfen von Geld und Haushalt für Ihre Budgetplanung. Die gibt es gedruckt oder auch in elektronischer Form. Mehr dazu ab S. 46. Tipp Wer ein Haushaltsbudget aufstellen will, sollte alle Belege sammeln. Falls ein Kassenbon fehlt: Ware, Datum und Betrag auf einem Zettel notieren. Nur mit einer vollständigen Übersicht lässt sich erfolgreich planen. Kein Geld mehr und noch so viel Monat übrig? So geht es vielen. In Single-Haushalten sind im Durchschnitt vor allem Wohnen (38 %), das eigene Auto (21 %) sowie Freizeit, Unterhaltung und Kultur (17 %) wahre Geldfresser. Essen und Trinken schlagen mit knapp 20 % zu Buche. Für Extrawünsche, Sparrücklagen oder unvorhersehbare Ausgaben bleibt da oft nicht viel übrig. Wer einen Urlaub plant oder ein finanzielles Polster anlegen will, sollte deshalb genau prüfen, wie groß sein Einsparpotenzial bei den Ausgaben ist. Einen guten Überblick verschafft man sich mit einer einfachen Haushaltsbilanz. Notieren Sie einen Monat lang grob Ihre Einnahmen und Ausgaben (z. B. in der Tabelle Mein Einnahmen-Ausgaben- Check im Broschürenumschlag) und nehmen Sie das Ergebnis anschließend kritisch unter die Lupe: Stehen die Ausgaben in einem gesunden Verhältnis zu den Einnahmen? Die Antwort hilft Ihnen dabei, Ihr Konsumverhalten besser einzuschätzen und durch kleine oder große Änderungen Einsparpotenziale zu heben. Überlegen Sie sich in einem zweiten Schritt, wie viel Geld Sie einsparen möchten und wofür. Welche Anschaffungen planen Sie? Was sind Ihre großen Träume? Und vor allem: Was kosten sie? Vergessen Sie in Ihren Planungen nicht die Altersvorsorge. Die meisten Berufsstarter vernachlässigen diesen wichtigen Punkt. Doch wer seinen Lebensstandard im Alter halten will, muss rechtzeitig privat vorsorgen. Das Schöne daran: In jungen Jahren reichen schon kleine Beträge, die z. B. in einen Riester-Vertrag fließen. 19

Die zweite Miete optimieren Sie Ihre Wohnnebenkosten Heizung, Strom, Wasser: In den eigenen vier Wänden sind diese festen Ausgaben der größte Kosten faktor pro Monat. Auch Tele kommunikation kann ins Geld gehen. Umso wichtiger ist es, Einsparpotenziale zu nutzen. b Heizkosten b Strom An kalten Tagen können die Heizkosten schnell bei 10 liegen. Deshalb aber auch aus Gründen des Umweltschutzes (Stichwort CO2) ist es wichtig den Verbrauch und damit die Kosten zu senken, beispielsweise durch folgende Maßnahmen: b Effektiv lüften: Dreimal am Tag 5 Min. lang stoßlüften, stellen Sie Fenster nie dauerhaft auf Kipp. b Heizkörper frei lassen: Möbel oder lange Vorhänge können die Luftzirkulation behindern. b Raumtemperatur senken: 21 C statt 24 C jedes Grad weniger spart 6 % Energie. b Undichte Stellen schließen: Dichten Sie Ritzen in Fenstern und Türen ab, legen Sie bei Doppelfenstern eine Decke zwischen die Fenster. Fernseher, Computer, Backofen: Die Energiekosten für private Haushalte sind in den letzten Jahren deutlich gestiegen. So können Sie dennoch sparen: b Bewusst kaufen: Wählen Sie Geräte mit hoher Energieeffizienz. Der höhere Preis gleicht sich oft nach kurzer Zeit aus. b Stand-by abschaffen: Schalten Sie das kleine, rote Lämpchen aus das bringt bis zu 60 pro Jahr. Besonders bequem sind spezielle Steckerleisten mit Schalter. b Anbieter wechseln: Den günstigsten Tarif in Ihrem Ort können Sie z. B. unter www.billiger-strom.de oder unter www.tarifvergleich.de finden. 20

Tipp Wie viel Ihre Geräte genau verbrauchen, können Sie mit einem Strommessgerät bestimmen. Viele Verbraucherzentralen und Energieversorger verleihen solche Messgeräte kostenlos. Energiemonitore werden auch in Baumärkten oder Elektrofachgeschäften angeboten. b Wasser b Telekommunikation Trinken, Putzen, Duschen: Jeder Deutsche verbraucht im Schnitt rund 120 Liter Wasser pro Tag fast eine Badewanne voll. Wer den Verbrauch effektiv gestaltet, spart kräftig Geld und schont die Umwelt: b Duschen statt Baden: 6 Min. Duschen verbraucht um die 50 Liter Wasser nur ⅓ so viel wie bei einem Vollbad. b Durchflussregulierer einbauen: Das halbiert den Verbrauch und schont die Umwelt. b Tropfen stoppen: 10 Tropfen pro Minute sind 170 Liter im Monat deshalb Hahn zudrehen und kaputte Dichtungen austauschen. b Geschirrspüler nutzen: Der Spülgang in der Maschine kostet etwa 35 Cent, per Hand sind es 66 Cent. Prepaid, Doppelflat, all-inclusive in kaum einer Branche tobt der Preiskrieg so heftig wie in der Telekommunikation. So bekommen Sie mehr fürs Geld: b Telefonierverhalten prüfen: Viel-, Normal- oder Wenigtelefonierer für jeden gibt es den passenden Tarif. b Anbieter wechseln: Sie können z. B. unter www.billigertelefonieren.de und unter www.teltarif.de Ihr Profil eingeben und kostenlos den günstigs ten Anbieter ermitteln. b Bedarf prüfen: Nicht jeder braucht Festnetzanschluss und Handy, oft reicht schon eine Verbindung. Finden Sie heraus, welche! 21

Mobilität organisieren Ein eigenes Auto bedeutet zusätzliche Freiheit. Aber wirklich clever und umweltbewusst agiert, wer alle Verkehrsmittel nutzt. Der tägliche Weg zur Arbeit oder zur Uni, die Tour mit Freunden ohne Auto ist das für viele kaum vorstellbar. Doch das hat seinen Preis. Den größten Anteil macht der Wertverlust aus, gefolgt von den Betriebskosten, die vor allem durch die Kraftstoffpreise in die Höhe getrieben werden (s. Grafik). Beim Ge brauchtwagen ist der Wertverlust zwar weit geringer, dafür muss man höhere Reparatur kosten kalkulieren. Wollen Sie einen Gebrauchten kaufen, sollten Sie zum Verkaufsgespräch jemanden mitnehmen, der sich mit Autos auskennt. Im Zweifel ist auch das Geld für einen Kfz-Sachverständigen gut angelegt. Kaufen Sie beim Händler, haben Sie bei Gebrauchtwagen ein Jahr Gewährleistung auf Mängel. Statistisch gesehen ist das Auto noch immer ein wichtiges Sparziel für junge Leute und eine der typischen Anschaffungen, für die ein Kredit aufgenommen wird (s. Schulden im Griff, S. 26). Rechnet man für einen neuen Einsteiger wagen etwa 7.000, fallen bei 7 % Zinsen über 4 Jahre insgesamt rund 1.000 Zinskosten an. Scheinbar günstige Leasingangebote können sich bei genauerem Hinsehen als Mogelpackung entpuppen. Um von attraktiven monatlichen Leasingraten zu profitieren, sind häufig eine hohe Anzahlung und eine üppige Schlussrate fällig. 22

Kosten eines Autos pro Monat (Neupreis Musterauto: 7190 ) Fixkosten Steuer, Versicherung 19 % 66 Verschleiß Werkstattund Reifenkosten 12 % 44 351 Wertverlust 38 % 115 Betriebskosten Kraftstoff, Öl, Wagenpflege 31 % 126 Neben dem Kaufpreis fallen laufende Ausgaben an. Je nach Fahrzeugtyp zahlt man mehr oder weniger Steuern oder Versicherungsbeiträge, manche Automarken sind reparaturanfälliger als andere, ältere Pkw verbrauchen unter Umständen mehr Sprit. Nur wenn alle Faktoren berücksichtigt werden, lassen sich einmalige und laufende Autokosten realistisch kalkulieren und Sie können entscheiden, ob Ihnen ein eigenes Fahrzeug dieses Geld wert ist. Gerade in größeren Städten mit gutem Nahverkehrsnetz lässt es sich auch ohne Auto ganz gut leben: Fahrrad im Sommer, U-Bahn im Winter sind kostengünstige und umweltschonende Alternativen. Für Stu denten und Auszubildende bieten Verkehrsbetriebe vergünstigte Monatskarten an, vielerorts ist eine Netzkarte bereits im Semesterbeitrag enthalten. Größere Unter nehmen stellen ihren Mitarbeitern oft Jobtickets zur Verfügung oder beteiligen sich an den Fahrtkosten. Und für längere Touren nimmt man die Bahn oder den Fernbus, organisiert sich über eine Mit fahr zentrale eine Mitfahr gelegen heit, mietet oder teilt sich ein Auto. Letzteres ist immer attraktiver geworden, weil es in vielen Städten Car sharing- Angebote gibt: Mit einem Mitgliedsbeitrag erwerben Sie das Recht, an einer der Stationen ein Auto zu leihen. Gezahlt wird beim Carsharing nur für die Nutzung (Zeiteinheit, km) des Wagens, der Tarif enthält sämtliche Ausgaben inkl. Versicherungen und Benzin. Das lohnt sich für Wenigfahrer (unter 10.000 km/jahr). 23

Tipp Um die monatlichen Ausgaben fürs Auto richtig abschätzen zu können, nutzen Sie Infoportale im Internet: z. B. www.autokostencheck.de. Wie mobil will / muss ich sein und welche Ausgaben entstehen dabei? Idealerweise kombinieren Sie alle Fortbewegungsmittel und nutzen immer die gerade beste Möglichkeit, um von A nach B zu kommen. So ist eine Taxifahrt für 30 nicht teuer, wenn Sie keine Ausgaben für ein eigenes Auto haben und nur ab und zu das Taxi nehmen wichtig ist die Gesamt rechnung! Tragen Sie Ihre durchschnittlichen Ausgaben, z. B. die Spritkosten, in die Spalte Heute der Tabelle ein. Um zukünftige Veränderungen in das Budget einzubeziehen, nutzen Sie die Spalte Geplant. Denken Sie daran, jährliche Ausgaben wie Repara turen, Versicherungen, Steuern oder Anschaffungen durch 12 zu teilen, um auf einen durchschnitt lichen monatlichen Betrag zu kommen. Die Ausgaben für die eigene Mobilität sind davon abhängig, welche Entfernungen Sie täglich zurück legen müssen und welche Fortbewegungsmittel Sie nutzen. Um diese Ausgaben im Blick zu behalten, macht es Sinn, ein Mo bilitätsbudget aufzustellen. Hierzu können Sie die Tabelle rechts nutzen. Wenn Sie alle Ausgaben zusammengerechnet haben, können Sie das Ergebnis für Ihren Einnahmen-Ausgaben-Check im Broschürenumschlag verwenden. 24