Cerleco San Pedro, Ecuador. Fakultät 13 Master Sonderpädagogik 6. Fachsemester 24.07.2013 bis 27.09.2013

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Transkript:

Cerleco San Pedro, Ecuador Fakultät 13 Master Sonderpädagogik 6. Fachsemester 24.07.2013 bis 27.09.2013

Cerleco Zentrum für Sprachförderung, Kommunikationsförderung und Rehabilitation Cerleco ist ein gemeinnütziges Projekt, das im März 2002 gegründet wurde. Cerleco bietet Therapien und Förderung für zur Zeit ca. 100 Kinder an, die in der Umgebung von San Pedro wohnen. Es sind insgesamt vier qualifizierte Therapeuten und ein Koordinator der Kommune San Pedro im Cerleco tätig. Ziel der Arbeit ist es, Kinder mit Behinderung und ihre Familien zu unterstützen, sie zu fördern und auch ihre soziale Eingliederung zu erleichtern. Das Cerleco verfügt über zwei geräumige Säle für die Therapieangebote und vielfältiges Fördermaterial. Seit kurzem wird vermehrt mit Hausbesuchen gearbeitet. Es besteht eine Kooperation mit der Fakultät 13 der TU Dortmund und etliche Studenten haben bereits verschiedene Projekte im Rahmen des Cerlecos absolviert. 2

San Pedro, Ecuador San Pedro ist ein kleines Dorf an der Küste Ecuadors in der Provinz Santa Elena. Guayaquil ist in etwa drei Stunden mit dem Bus zu erreichen. Es gibt einen Direktbus oder man kann in Santa Elena einmal umsteigen. Das Dorf ist sehr ruhig und sicher. Viele Menschen arbeiten als Fischer oder Schuhmacher. In der nächsten Zeit soll eine Strandpromenade gebaut werden, um mehr Touristen nach San Pedero zu locken. Eine Stunde von San Pedro mit dem Bus in nördlicher Richtung liegt die Stadt La Libertad, hier gibt es ein Shoppingcenter, 20 Minuten in südliche Richtung liegt der Surfer-Ort Montanita. 3

Aufgaben während des Praktikums Meine Aufgaben während des Praktikums im Cerleco bestanden einerseits in der Begleitung der Therapeuten/innen vor Ort (Therapien, Sitzungen), andererseits in der Umsetzung eines eigenen Projektes, welches mit den Therapeuten/innen abgestimmt wurde. Ich habe insgesamt mit drei Kinder, die Therapien im Rahmen des Cerleco erhalten, intensiv gearbeitet. Die Kinder wurden in der Schule und auch zu Hause je nach Bedürfnis beim regulären Schulstoff und den Hausaufgaben unterstützt oder es wurden ihnen individuelle Angebote gemacht. - Einblicke in die Sprachtherapie - Überblick über das ecuadorianische Schulsystem - Handalphabet um den Schriftspracherwerb zu fördern - Umsetzung didaktischer Methoden (Plan um Transparenz zu schaffen, Belohnungssystem, etc.) - Erstellung und Einsatz von didaktischem Material 4

Eindrücke - In der Schule geht es sehr streng zu. - Zum Teil sehr große Klassen (40-50 Schüler/innen). - Aufgrund der hohen Schülerzahl und zu wenig Klassenräumen werden die älteren Schüler nachmittags unterrichtet. - Lehrer/innen stehen sehr unter Druck, dass die Schüler/innen in den Prüfungen gut abschneiden. - Seit ca. fünf Jahren werden auch Schüler/innen mit (leichter) Behinderung in der Regelschule unterrichtet, allerdings fehlt die sonderpädagogische Unterstützung im Schulalltag. 5

Kultur - Die Ecuadorianer sind unglaublich freundlich und hilfsbereit, die Türen der Häuser stehen immer offen. - An der Küste wird viel Reis gegessen (mit Fisch oder Huhn) und mit grüner Banane gekocht, außerdem wird viel frischer Saft getrunken. - Es wird viel und laut gefeiert und getanzt (Salsa, Merengue, etc.). - Das Spanisch ist meist sehr gut zu verstehen und hat seine liebenswerten Eigenarten ( No pasa nada! ). - Die Menschen haben wenige finanziellen Mittel, aber doch alles was sie zum Leben brauchen und wirken nicht unzufrieden. - Teilweise muss man mit großer Verspätung bei Verabredungen rechnen. - Beim Weggehen kommt es meist schnell zur Pärchenbildung und es wird immer sehr eng getanzt. - Der Ausdruck Gringa/Gringita (ursprünglich für nicht spanisch sprechende Weiße) ist nicht zwingend abwertend gemeint. 6

Tipps & Vorschläge für zukünftige Praktikant/-innen Sich im Vorfeld gute Spanischkenntnisse aneignen: Dies ist unerlässlich für die gewinnbringende Arbeit mit den Kindern und hilft Land und Leuten offen zu begegnen. Das ecuadorianische Spanisch ist insgesamt sehr gut zu verstehen und auch vor Ort wird man weiterhin schnelle sprachliche Fortschritte machen Genügend Pflegeprodukte mitnehmen: Besonders Sonnencreme und Aprés-Sun ist sehr teuer - ansonsten kann man alles nachkaufen. Sonnencreme auch benutzen, wenn es bewölkt ist (!). Am Wochenende können von San Pedro aus diverse Ausflüge an der Küste unternommen werden (Dos Mangas (in der Nähe von Manglaralto), Puerto Lopez, Machalia Nationalpark, etc.) Versuchen, auch mal seine deutsche Brille, durch die man alles sieht und bewertet, abzulegen und sich einfach auf das Interesse und die Geselligkeit der Menschen einlassen. Für eine Reise in die Anden unbedingt warme Kleidung und gutes Schuhwerk mitnehmen. 7

Das Leben danach... Es braucht Zeit, wieder in Deutschland anzukommen. Wertvolle Praxiserfahrung für den späteren Lehrberuf konnten gesammelt werden. Interessante Einblicke in ein anderes Schulsystem, gerade im Vergleich mit dem deutschen Schulsystem. Freier Kopf und neue Motivation für den Unialltag in Deutschland. 8

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