Welche Zukunft hat die bemannte Raumfahrt?



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Transkript:

Welche Zukunft hat die bemannte Raumfahrt? Gast: Alexander Gerst Mehr als fünf Monate lebte Alexander Gerst im Weltall auf der ISS. Wie verändert einen Menschen solch eine Weltraumerfahrung? Brauchen wir die bemannte Raumfahrt überhaupt? Redaktion: Wolfgang Lemme Chefautor: Ingo Knopf Autoren: Reinhart Brüning, Sebastian Funk, Uli Grünewald, Kirsten Rulf Assistenz: Ursula Heidtmann Astronauten-Leben Wie wird man Astronaut? Risiko Raumfahrt Was nicht passt, wird passend gemacht Raumfahrtvisionen Flug zum Mars Seite 1

Astronauten-Leben Was hat Alexander Gerst auf der ISS gemacht? Am 28. Mai 2014 beginnt die Weltraumreise von Alexander Gerst. Sein Leben im All ist minutiös durchgetaktet. Schon um sechs Uhr morgens startet der Tag für Alexander Gerst. Nach dem Frühstück schwebt er zu seinem Arbeitsplatz. Die Raumstation ist ein Forschungslabor so groß wie ein Fußballfeld. Rund sieben Stunden pro Tag wird experimentiert. Der Körper bewegt sich schwerelos. Knochen und Muskeln werden kaum noch belastet und schwinden. Fester Bestandteil jedes Tages ist deshalb ein zweieinhalb Stunden dauerndes Fitnesstraining. Höhepunkt eines Astronautenlebens ist jedoch ein Weltraumspaziergang. Im Film sehen Sie faszinierende Aufnahmen von dem Aufenthalt von Alexander Gerst im Orbit. Kirsten Rulf Seite 2

Wie wird man Astronaut? Alexander Gersts Ausbildung zum Astronauten Alexander Gerst ist im fränkischen Künzelsau aufgewachsen und hat 1995 Abitur gemacht. Er studiert und forscht später unter anderem an der Uni Hamburg. Als Geophysiker zieht er um den Globus, erforscht Vulkane in Afrika und in der Antarktis. 2009 wird Alexander Gerst als Astronaut ausgesucht aus über 8.000 Bewerbern. Seine Grundausbildung macht er in Köln. Er lernt Russisch, übt erste Hilfe für den Notfall im All und erfährt welche Technik auf der Raumstation zum Einsatz kommt. 2011 ist seine Grundausbildung abgeschlossen. Alexander Gerst wird einer Weltraum-Mission zugeteilt. Ab jetzt trainiert er meist in Moskau oder in Houston. Bis zum Start ins All dauert das Training knapp drei Jahre. Im Film sehen Sie den langen Weg, den Alexander Gerst zurücklegen musste, bis er ins All fliegen konnte. Kirsten Rulf Seite 3

Risiko Raumfahrt Wie riskant sind Start, Aufenthalt im Orbit und Landung? In jeder Phase eines Raumflugs besteht Gefahr für das Leben der Astronauten. Wie beispielsweise beim Start der Raumfähre Challenger im Januar 1986, die kurz nach dem Start explodierte. Auch im Orbit kann es immer wieder zu Problemen kommen. Während eines Weltraumspaziergangs gerät zum Beispiel ESA- Astronaut Luca Parmitano in höchste Not, als sich auf einmal Wasser in seinem Helm sammelte. Und auch die Rückkehr aus dem All birgt Gefahren. 2003 kommt es bei der Landung des Spaceshuttles Columbia zur Katastrophe. Das Shuttle zerbricht beim Eintritt in die Atmosphäre. Im Film erfahren Sie, welche Kleinigkeiten es sind, die zu solchen Katastrophen führen können. Sebastian Funk Seite 4

Was nicht passt, wird passend gemacht Wie Alexander Gerst mit Rasierschaum ein Experiment rettet Während seines Aufenthalts im Weltraum soll Alexander Gerst die Apparatur für ein bedeutendes Experiment zusammenbauen. Es dient der Grundlagenforschung. Die Ergebnisse können helfen, neue Werkstoffe zu entwickeln, beispielsweise für Motoren. Mehr als 20 Jahre hat die Vorbereitungszeit für das Experiment gedauert. Mit dem Projekt stehen 42 Millionen Euro auf dem Spiel. Forscher aus 15 Ländern fiebern mit, als Gerst die Apparatur zusammenbaut. Doch dann bricht bei der Montage ein Bauteil ab und Alexander Gerst muss den Stumpf einer Schraube entfernen. Das ist im Orbit allerdings gar nicht so leicht. Im Film sehen Sie wie Alexander Gerst mit Hilfe von Rasiercreme ein Millionen- Projekt vor dem Scheitern bewahrt. Reinhart Brüning Seite 5

Raumfahrtvisionen Geschichte und Zukunft der Raumfahrt Im 20. Jahrhundert beginnt die Eroberung des Weltraums. Ein Menschheitstraum. 1957 startet die erste Sputnik-Rakete ins All. Wenig später die Hündin Laika. Juri Gagarin ist 1961 der erste Mensch im Weltraum Neil Armstrong 1969 der erste Mann auf dem Mond. Am Anfang all dieser Missionen stand immer eine Vision. Im Film sehen Sie eindrucksvolle Bilder sämtlicher Meilensteine aus der Geschichte der Raumfahrt und einen Ausblick in die Zukunft. Uli Grünewald Seite 6

Flug zum Mars Warum ist er noch nicht möglich? Es gibt verschiedene Probleme, die einen Flug zum Mars derzeit noch immer verhindern. Elektrischer Strom ist beispielsweise bei Flügen durchs All lebenswichtig. Bei einem Flug zum Mars würde aber die übliche Technik mit Solarzellen nur mäßig funktionieren. Aus den Tiefen des Weltraums und von der Sonne kommen auch jede Menge hochenergetische Teilchen. Die Strahlung kann so hoch sein, dass die Astronauten an akuter Strahlenkrankheit sterben könnten. Außerdem ist es auch schwierig, genug Wasser, Nahrung und Sauerstoff bei einer langen Reise zum Mars mitzunehmen. Im Film lernen Sie noch weitere Hürden auf dem Weg zum Mars kennen. Uli Grünewald Seite 7

Impressum: Herausgeber: Westdeutscher Rundfunk Köln Verantwortlich: Quarks & Co Claudia Heiss Redaktion: Wolfgang Lemme Gestaltung: Designbureau Kremer & Mahler, Köln Bildrechte: Alle: WDR, ausser S. 3 WDR 2015 Seite 8