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Transkript:

www.it-business.de VERLAGS-SONDERVERÖFFENTLICHUNG 13/2011 Datacenter VVV Blade-Server VVV Kalt/Warm-Gang-Einhausung VVV Backup-Rechenzentrum VVV Green-IT VVV Datenmanagement VVV Virtualisierung VVV USV VVV Infrastructure as a Service Technologie, Anbieter, Partner-Business

56 DATACENTER NN MARKTENTWICKLUNG Urquell der IT-Services D as Rechenzentrum von jeher das Herzstück der Unternehmens-IT, gewinnt mit dem Siegeszug von Virtualisierung und Cloud Computing zusätzlich an Gewicht. Welch grundlegender Wandel sich hier vollzieht, verdeutlicht ein kurzer Blick in die noch nahe Vergangenheit: Dezentralisierung, gefasst unter dem Schlagwort Client-Server-Architektur, lautete vor rund zehn Jahren die Devise. Die Desktops der Endanwender wurden aufgerüstetet, Applikationen zum Teil lokal aufgespielt. Die Fat Clients machten sich in der Unternehmens-IT breit. Die Langzeit-Folgen dieser Entwicklung waren schließlich an den so genannten Turnschuh-Administratoren Mächtig war das Rechenzentrum immer. Doch im Zeichen von Virtualisierung und Cloud muss es auch allzeit bereit für virtuelle Mitarbeiter und offen für jedes andere Datacenter sein und das kostengünstig. QUELLE: BITKOM Die Einhausung des Kaltgangs sorgt für eine viel effizientere Kühlung und reduziert damit deutlich die Energiekosten IT-BUSINESS / Regina Böckle abzulesen. Software-Updates wuchsen sich zum Marathonlauf aus, der Überblick über die Lizenzierung geriet zum Vabanque-Spiel. Das waren nur zwei der äußerlich sichtbaren Folgen. Die Kosten, um auch nur den Status Quo zu erhalten, schossen in die Höhe, für strategische Arbeiten blieb kaum Luft. ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT Jetzt, scheint es, rudert die IT-Branche zurück zum althergebrachten, datacenter-zentrierten IT-Betrieb. Ein Rückschritt? Keineswegs. Denn es geht alles andere als zurück zum dummen Terminal, an dem der Endanwender nur nutzen konnte, was ihm vorgesetzt wurde. Er entscheidet heute selbst, auf welche Apps und welche Services er mit welchen Endgeräten vom Ort seiner Wahl aus zugreift. Und im Gegensatz zu früher hat der Adminis trator

MARKTENTWICKLUNG MM DATACENTER 57 Checkliste dennoch die Chance, die Kontrolle zu behalten. Die Virtuali sierung macht s möglich: Virtuelle Desktops beispielsweise werden gekapselt und als gespeichertes Image im Rechenzentrum hinterlegt. Der Wildwuchs an Servern wiederum ließ den Stromverbrauch und die Energie kosten zusätzlich in die Höhe schnellen. Das Gegenmittel lautet auch hier Virtualisierung. Denn damit lassen sich Serverfarmen konsolidieren, der Stromverbrauch senken. Die Macht des Rechenzentrums wächst. GRETCHEN-FRAGE: WER SERVIERT? Doch nicht nur für die Anwender, auch für Vertriebspartner wird das Rechenzentrum immer wichtiger, wenn auch unter anderem Vorzeichen. Die zentrale Frage lautet hier: Wie schaffe ich es, dem Kunden ein kostengünstiges, im eigenen Haus betriebenes Rechenzentrum (Private Cloud) zur Verfügung zu stellen? Oder will ich meinem Kunden die gewünschten Dienste, Ressourcen und Applikationen künftig als cloud-basierte Services über mein eigenes Datacenter anbieten, oder über die Public Cloud, oder mit einem Mix aus Private- und Public-Cloud- Ressourcen? Will ich dem Kunden eventuell die Dienste von Dritten quasi nur als Broker vermitteln? In jedem Fall wird es das Datacenter sein, das zuerst an die neuen Erfor dernisse angepasst werden muss. Welche Aspekte bei der Modernisierung und dem Betrieb des Rechenzentrums wesentlich sind, zeigt die neben stehende Checkliste im Überblick. Worauf ist bei der Planung eines Rechenzentrums zu achten? Die wichtigsten Punkte hier im Überblick: Unterbrechungsfreie Stromversorgung Einhaltung einschlägiger DIN-Normen und VDE-Vorschriften Zutrittsregelungen zu Verteilern und Räumen angepasste Aufteilung und Sicherung der Stromkreise Blitzschutzeinrichtungen galvanische Trennung von Außenleitungen Überspannungsschutz Sekundär-Energieversorgung Brandschutz Einhaltung von Brandschutzvorschriften Handfeuerlöscher Raumbelegung unter Berücksichtigung von Brandlasten Brandabschottung von Trassen Verwendung von Sicherheitstüren und -fenstern Not-Aus-Schalter eigener Brandabschnitt Brandmeldeanlage und Rauchschutz Brandlastreduzierung durch nichtbrennbare Ausbaumaterialien Brand-Frühest-Erkennung / Löschtechnik (optional) Gebäudeschutz und Klimatisierung Lagepläne der Versorgungsleitungen Vermeidung von Lagehinweisen auf schützenswerte Gebäudeteile Anordnung schützenswerter Gebäudeteile selbsttätige Entwässerung (optional) geschlossene Fenster und abgeschlossene Türen Gefahrenmeldeanlage und Einbruchsschutz Redundante Klimatisierung von den Geräten bis hin zum Kaltwasserversorgungsnetz Redundanzen in der technischen Infrastruktur Videoüberwachung (optional) Perimeterschutz (optional) aktuelle Infrastruktur- und Baupläne Organisation Regelungen für Wartungs- und Reparaturarbeiten Schlüsselverwaltung / Ausweisverwaltung Brandschutzbegehungen Beaufsichtigung von Fremdpersonen Zutrittsregelung und -kontrolle organisatorische Vorgaben für die Gebäudereinigung Wartung der technischen Infrastruktur in den Service Level Agreements festgelegte Verfügbarkeiten und Service-Bedingungen Redundante Netzwerkanbindung, optimal: zusätzliche Anbindung, die durch einen zweiten Netzbetreiber realisiert wird Wartung der technischen Infrastruktur Maßnahmen zur Steigerung der Energie- Effizienz Notfallvorsorge Abschließen von Versicherungen (optional) Alarmierungsplan und Brandschutzübungen Notfallarchiv (optional) Energieaufteilung eines klassischen Rechenzentrums elektrische Verluste 10% Luftumwälzung 12% Kühlung 25% Licht u.ä. 3% IT 50% Nur die Hälfte der Energie steht in herkömmlichen Rechenzentren für den Server-Betrieb zur Verfügung. QUELLE: KNÜRR Stromversorgung im Rechenzentrum Stromverbrauch in Mrd. kwh/jahr 70 60 50 40 30 20 10 0 28,2 Rechenzentrumsinfrastuktur (Kühlung, USV, etc.) Netzwerkinfrastruktur Speicherinfrastruktur 61,4 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 Volume Server High End Server Midrange Server Entwicklung des Energieverbrauchs in Rechenzentren in Deutschland Anteile der Verbraucher QUELLE: BITKOM

58 DATACENTER NN CASE STUDY Datacenter4you Design wird meist mit Mode, sportlichen Autos oder coolen Accessoires in Verbindung gebracht. Aber mit Rechenzentren? Die Technischen Werke Kaiserslautern beweisen, dass dies möglich ist. Ihr neues Datacenter4you vereint Design mit Sicherheit, höchster Verfügbarkeit sowie Energieeffizienz. Zudem verwendet es zu hundert Prozent regenerative Energie. Das Rechenzentrum steht auch Unternehmen aus der Region zur Verfügung, die ihre IT-Infrastruktur hier sicher und nah unterbringen können. Entstanden ist das hochmoderne Rechenzentrum in nur sechs Monaten Rittal hatte die TWK mit dem besten Konzept überzeugt. in Kaiserslautern Als lokaler Energieversorger standen für die TWK bei der Planung des neuen Datacenter4you neben hoher Verfügbarkeit und Sicherheit Energieeffizienz an erster Stelle. Die Technischen Werke Kaiserslautern (TWK) sind ein modernes Dienstleistungsunternehmen mit mehr als 700 Mitarbeitern, dessen Hauptgeschäftsfelder in Strom, Wasser, Fern wärme und öffentlichem Personennahverkehr liegen. Das Unternehmen ging 1991 aus den Stadtwerken hervor und ist zu hundert Prozent im Besitz der Stadt Kaiserslautern. Am IT-Standort Kaiserslautern, dem Pfälzer Silicon Woods beheimatet, haben sich die TWK mit Managed Services seit 2001 ein zweites wirtschaftliches Standbein aufgebaut. Mit dem Bau eines hochmodernen Rechenzentrums, dem Datacenter 4you wird das Service-Angebot für Firmen in der Region durch Colocation ausgebaut. RECHENZENTRUM AM LIMIT Als regionales Versorgungsunternehmen, das als zusätzliches Service-Angebot seit 2001 Dritten ihr hohes SAP-Know-how zur Verfügung stellt, standen die TWK bereits 2005 vor einem Problem: Das Rechenzentrum, das sowohl die eigenen IT- Anwendungen als auch die von kommunalen Einrich tungen beherbergt und eigentlich Jahre überstehen sollten, war in Bezug auf Stromleistung an seine Grenzen gekommen und musste modernisiert werden. 2007 kam das nächste SAP Release, das die dreifache Hardware-Leistung bei gleicher Funktionalität forderte. Zudem schritt die Digitalisierung im Energiesektor voran, den Vorgaben der Bundesnetzagentur bezüglich des flächendeckenden Über TWK Die TWK GmbH ist ein modernes, flexibles Dienstleistungsunternehmen. Die Hauptgeschäftsfelder sind Strom, Wasser, Fernwärme und Öffentlicher Personennahverkehr. Die TWK wird die Führungsrolle als Versorgungsunternehmen in Kaiserslautern und der Region weiter ausbauen. Ihr technisches Wissen und ihre elektronischen Datenaustausches musste Folge geleistet werden. Schon bald benötigte das Rechen zentrum eine neue Klimatisierung. 2008 verdoppelten sich die SAP-Systeme und mit ihnen kam die zweite Systemlandschaft. Die TWK führte ein Kundenportal und den 24x7-Betrieb ein. Die Anforderungen ließen sich nur mit einem Rechenzentrum (RZ) erfüllen, das zudem als Backup fungierte. Anfang 2009 waren unsere zwei bestehenden Rechenzentren an ihre Grenzen bei Stromversorgung und Klimatisierung gestoßen, kaufmännische Kompetenz sind Voraussetzung für eine zuverlässige, störungsfreie Versorgung. Das Unternehmen setzt dabei auf zukunftsweisende Lösungen.

CASE STUDY MM DATACENTER 59 erinnert sich IT-Leiter Berthold Willig. Um die steigenden Anforderungen unserer Kunden und neue gesetzliche Vorgaben einzuhalten, benötigten wir ein neues Data Center und das in nur sechs Monaten. Mit einer leerstehenden Maschinenhalle, die in dieser Größenordnung nicht mehr benötigt wurde, hatten wir den Ort dafür schnell gefunden. HOHE ANFORDERUNGEN In der 1.500 Quadratmeter großen Halle galt es, ein neues, vollständig redundantes Rechenzentrum mit einer geplanten Verfügbarkeit von mindestens 99,982 Prozent aufzubauen. Berthold Willig und Kollegen prüften die Konzepte von drei Rechenzentrumsplanern. Neben einer hohen Verfügbarkeit standen Sicherheit und Energieeffizienz im Vordergrund. Die Wahl fiel schließlich auf das Konzept von Rittal. Der hessische Systemanbieter für Rechenzentren übernahm als Generalunternehmer die Aufgabe, das neue Rechenzentrum in nur sechs Monaten beziehungsweise 120 Werktagen fertig zu stellen. PRIMA KLIMA IM RECHENZENTRUM Als lokaler Energieversorger standen für die TWK bei der Planung des neuen Datacenter4you neben hoher Verfügbarkeit und Sicher heit Energieeffizienz an erster Stelle. Der Umwelt zuliebe haben wir uns für die direkte freie Kühlung entschieden, beschreibt Berthold Willig die Beweggründe für diese Form der Kälteerzeugung. Rittal war das einzige Unternehmen, dessen Konzept der direkten freien Kühlung bereits so weit voran geschritten war, dass wir uns mit gutem Gewissen darauf verlassen konnten. Bei der direkten freien Kühlung erfolgt die Klimatisierung der Schrankreihen durch gefilterte Außenluft, die aus dem 1,40 Meter hohen Doppelboden des abgeschotteten Kaltgangs strömt. Zur weiteren Nutzung der Energie wird die in den Racks entstehende Warmluft in den kalten Monaten zur Heizung der Halle benutzt. Jeder Server-Raum verfügt über eine Kühlleistung von 150 kw, die sich bei Bedarf auf bis zu 300 kw ausbauen lässt. Das Rechen- Berthold Willig (v.r.), IT Leiter bei den TWK, und sein Kollege Patrick Göttel sind sich einig: Mit dem Konzept von Rittal als Generalunternehmer waren wir bei den Planungen und in der Umsetzung auf der sicheren Seite. zentrum der TWK ist derzeit das einzige in Deutschland, das diese energieeffiziente und umweltfreundliche Klimatisierungslösung mit der hohen Sicherheit eines ECB-S-zertifizierten Raumes vereint. Bis zu einer Außentemperatur von 21 Grad Celsius ist eine hundertprozentige freie Kühlung möglich und damit mindestens 7.000 Stunden im Jahr. Ist die Außenluft für eine direkte Einleitung zu kalt, wird sie mit der warmen Abluft des Rechenzentrums vermischt. Wird es wärmer als 21 Grad Celsius, erfolgt die Kühlung mit Kaltwasser. Dieses wird durch zwei Kaltwasseranlagen auf dem Dach erzeugt. Jedes Gerät besitzt eine Leistung von 200 kw und die Kaltwasseranlage ist erweiterbar auf bis zu 800 kw. Das Wasser wird in einem 2.500 Liter fassenden Puffer gespeichert. In beiden Server-Räumen sind die Racks nach dem Warm- und Kaltgangprinzip angeordnet. Die Kaltgänge sind gegen den Rest des Raumes mit Abdeckplatten und elektrischen Schiebetüren abgetrennt, so dass die Kaltluft nicht entweichen kann, sondern nur den Racks zugeführt wird. HOHE SICHERHEIT IN JEDER HINSICHT Das neue Datacenter4you wurde in einer Raum-im-Raum-Bauweise erstellt und besteht aus zwei getrennten Rechenzentren, deren Daten jeweils gespiegelt werden, um vollständige Redundanz und damit eine hohe Ausfallsicherheit zu erreichen. Während das eine Data Center auf 185 Quadratmetern 66 Racks in sechs Reihen beherbergt, bringt das zweite auf 243 Quadratmetern 88 Racks in elf Reihen unter. Auch wenn die Versorgungssicherheit beim Strom in Deutschland nach Angaben des Wirtschaftsministeriums nach wie vor als hoch einzustufen ist, müssen Betreiber von Rechenzentren auf eventuelle Stromausfälle bestens vorbereitet sein.! Das neue Datacenter4you wurde in einer Raum-im-Raum- Bauweise erstellt und besteht aus zwei getrennten Rechenzentren, deren Daten jeweils gespiegelt werden, um vollständige Redundanz und damit eine hohe Ausfallsicherheit zu erreichen.

60 DATACENTER NN CASE STUDY Bei der direkten freien Kühlung erfolgt die Klimatisierung der Schrankreihen durch gefilterte Außen luft, die aus dem Doppelboden des abgeschotteten Kaltgangs strömt. Jeder Serverraum verfügt über eine Kühlleistung von 150 kw, die sich bei Bedarf auf bis zu 300 kw ausbauen lässt. Bis zu einer Außentemperatur von 21 Grad Celsius ist eine hundertpro- Direkte freie Kühlung bei den TWK zentige freie Kühlung möglich und damit mindestens 7.000 Stunden im Jahr. Ist die Außenluft für eine direkte Einleitung zu kalt, wird sie mit der warmen Abluft des Rechenzentrums vermischt. Wird es wärmer als 21 Grad Celsius, erfolgt die Kühlung mit Kaltwasser. Dieses wird durch zwei Kaltwasseranlagen auf dem Dach erzeugt. Jedes Gerät besitzt eine Leistung von 200 kw und die Kaltwasseranlage ist erweiterbar auf bis zu 800 kw. Das Wasser wird in einem 2.500 Liter fassenden Puffer gespeichert. Das Rechenzentrum der TWK ist derzeit das einzige in Deutschland, das diese energieeffiziente und umweltfreundliche Klimatisierungslösung mit der hohen Sicherheit eines ECB-S-zertifizierten Raumes vereint. Bei der direkten freien Kühlung erfolgt die Klimatisierung der Schrankreihen durch gefilterte Außenluft, die aus dem 1,40 Meter hohen Doppelboden des abgeschotteten Kaltgangs strömt.! Die komplette Stromversorgung im Datacenter- 4you ist von der Einspeisung des Netzstroms bis hin zu jeder einzelnen Steckdose kreuzweise redundant aufgebaut. Dies bedeutet, dass die Be reiche A und B im Rechenzentrum jeder für sich mit einer eigenen Stromverteilung mit Haupt- und Unterverteilungen ausgestattet sind. Gleichzeitig sind beide Bereiche auf allen Stufen kreuzweise Die Rittal GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Herborn, Hessen, ist ein weltweit führender Systemanbieter für Schaltschränke, Stromverteilung, Klimatisierung, IT-Infrastruktur sowie Software & Service. Systemlösungen von Rittal kommen in allen Bereichen der Industrie, im Maschinen- und Anlagenbau sowie in der ITK-Branche zum Einsatz. Zum breiten Leistungsspektrum gehören dabei auch Komplettlösungen für modulare und energieeffiziente Rechenzentren, vom innovativen Sicher heitskonzept (ehemals Litcos) bis zur physikalischen Daten- und Systemsicherung der IT-Infrastruktur (ehemals Lampertz). Der führende Softwareanbieter Eplan sowie der Softwarehersteller Mind8 sind Über Rittal Tochtergesellschaften Rittal und ergänzen die Rittal Systemlösungen durch disziplinübergreifende Engineering-Lösungen. 1961 gegründet, ist Rittal mittlerweile mit 10 Produktionsstätten, 63 Tochtergesellschaften und 40 Vertretungen weltweit präsent. Mit insgesamt 10.000 Mitarbeitern ist Rittal das größte Unternehmen der inhabergeführten Friedhelm Loh Group, Haiger, Hessen. Die gesamte Unternehmensgruppe beschäftigt mehr als 11.000 Mitarbeiter und plant für das Jahr 2011 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro. Weitere Informationen unter: WEB WWW.RITTAL.DE WEB WWW.FRIEDHELM-LOH-GROUP.COM miteinander verbunden. Im Rechenzentrum der TWK kommt die Rittal USV PMC 200 zum Einsatz, die schon bei geringer Auslastung einen hohen Wirkungs grad bietet. Fällt der Strom länger als 15 Minu ten aus, springt ein Dieselgenerator mit 800 kw für einen Notbetrieb von 48 Stunden ein. Auch die Datenübertragung ist vollständig redundant ausgelegt. Zwei getrennte Anbindungen führen über verschiedene Routen an den Netzwerk- Knotenpunkt Frankfurt. von Vor den Feinden eines jeden Rechenzentrums Feuer, Rauch, Wasser, Explosionen oder Einbrechern schützen die beiden autarken und ECB-S-zertifizierten Sicherheitsräume. Damit bietet das Data Center der TWK die höchste Sicherheitsstufe für den passiven Schutz von Rechenzentren. Darüber hinaus kommt ein strenges Zutrittsund Sicherheitskonzept zum Einsatz. Die Zugangstüren lassen sich bei entsprechender Einstellung für jeden Mitarbeiter einzeln nach einem Sicherheitscheck über SmartCard und PIN oder Fingerabdruck freischalten. NEUE DIENSTLEISTUNGEN Mit dem neuen Rechenzentrum können Unternehmen aus der Region nun ihre IT-Infrastrukturen komplett an ein Rechenzentrum in unmittelbarer Nähe auslagern. Die TWK sind neben SAP ASP Provider, SAP Hosting Partner auch ein zertifiziertes Customer Center of Experience und können sogar umfassende Cloud-Lösungen bereitstellen. Das Angebot richtet sich dabei zum Beispiel an Kunden aus den Bereichen Internet, Webhosting und Shop-Systeme. Wir betrachten Hosting und Coloca tion als willkommenes Zusatzgeschäft, da wir als Energieversorger für unsere eigenen Zwecke sowieso hohe Sicherheitsvorkehrungen treffen müssen, erklärt Berthold Willig. GERINGERE KOSTEN Das im Oktober 2010 eröffnete Data Center zeichnet sich sowohl durch Energie- als auch Kosteneffizienz aus. Mit einer Power Usage Effectiveness (PUE) von kleiner 1,3 erreicht es einen der besten Werte in Europa, der Durchschnitt liegt bei 1,7. Damit sparen die TWK jährlich 30.000 bis 40.000 Euro an Stromkosten im Vergleich zur Vorgängerlösung bei identischem Serverbestand. Auch deswegen erwartet das Unternehmen einen RoI von unter acht Jahren. Willig blickt zurück: Mit dem Konzept von Rittal als Generalunternehmer waren wir bei den Planungen und in der Umsetzung auf der sicheren Seite. In den sechs Monaten der Zusammenarbeit hat sich ein erstklassiges Vertrauensverhältnis gebildet, und wir waren zu jeder Zeit überzeugt, dass Rittal der richtige Partner für das Projekt ist. Der Autor Thorsten Weller, Abteilungsleiter Technische Dienste Rechenzentrum bei der Rittal GmbH & Co. KG