Roberto Rocandio Sánchez, TU Darmstadt, Fachbereich Bauingenieurwesen



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International Association for the Exchange of Students for Technical Experience IAESTE-LC Darmstadt Hochschulstraße 1, 64289 Darmstadt (S1 03-96) Tel. 06151 / 16-2225 Büro: Di 18 Uhr 19 Uhr E-Mail: info@iaeste-darmstadt.de Fax 06151 / 16-7399 Praktikum Brasilien Sommer 2004 Roberto Rocandio Sánchez, TU Darmstadt, Fachbereich Bauingenieurwesen Praktikumsort: Londrina (Parana/Brasilien) Im Voraus möchte ich mich bei IASTE für die schöne Zeit bedanken. Statt eines detaillierten Berichtes möchte ich gerne ein paar Tipps und Tricks veröffentlichen. Brasilien ist ein großes und in sich sehr unterschiedliches Land. Londrina liegt im Staat Paraná im Süden des Landes. Mit etwas mehr als einer halben Millionen Einwohner handelt es sich um die zweitgrößte Stadt in Paraná, die größte Stadt Curitiba hat etwa dreimal soviel Einwohner. Obwohl man Londrina von den Einwohnern mit Frankfurt vergleichen könnte, so ist doch in Brasilien eher eine kleinere Stadt und bei weiten nicht so wichtig. IASTE - Studenten, die in den armen Norden gehen oder in die weltoffenen Großstädte Rio de Janeiro oder São Paulo werden ein ganz unterschiedliches Ambiente erleben. Allgemein lässt sich sagen, dass Brasilien, obwohl meiner Meinung kein Dritte- Welt-Land, doch mit der Armut großer Teile seiner Bevölkerung zu kämpfen hat. Die Sicherheitslage ist sicherlich aufgrund der Armut und der Bewaffnung der Bevölkerung (trotz Waffenverbot und Entwaffnungskampagnen) bei weitem nicht so gut wie in Europa. Obwohl ich nie in eine brenzlige Lage kam, kann man die Angst vor der Kriminalität allgegenwärtig. Z.B. halten die meisten Leute nachts oft nicht an roten Ampeln, oder sind normale Einfamilienhäuser mit einem Elektrozaun geschützt. In Londrina halte ich diese Angst für übertrieben und oft von den Medien importiert. In den Großstädten Rio und São Paulo mit ihren riesigen Armenvierteln (Favelas) ist das wieder etwas ganz anderes..

Mein Beitrag bezieht sich auf folgende Punkte: * Reise * Klima * Unterkunft * Betreuung * Geld * Telefonieren * Firma * Sprache * Impfung Reise Da die wenigsten von uns mit dem Schiff kommen, wird man wohl das Flugzeug benutzen müssen. Gelandet wird dann wahrscheinlich in São Paulo oder Rio de Janeiro. Von São Paulo bis Londrina sind es von da hin noch etwa 700 km. Nach einem 11stuendigen Flug ist eine 8stündige Busfahrt nicht gerade angenehm. Doch meine IASTE - Betreuung vor Ort hatte mir einen äußerst günstigen Inlandsflug organisiert. Tipp: Oft haben die brasilianischen Fluglinien wie VASP, VARIG oder GOL Sonderangebote, die man oft nur von Brasilien aus buchen kann. Ein Anruf vor der Reise beim zuständigen Betreuungsteam für euer Praktikum (sowieso ratsam) könnte sich auszahlen. Ansonsten wird der Personenverkehr mit Bussen betrieben. Zugverbindungen sind so gut wie nicht existent. Allerdings sind die meisten Busse durchaus europäischer Standard oder manchmal auch schon mal besser. Die Busbezeichnung Leito steht für einen Bus mit erster Klasse Ausstattung. Manchmal gibt es auch hier Sonderangebote, die sich lohnen. So geschehen in meiner Heimreise (Rio de Janeiro São Paulo 450 km) wo ich diesen Luxus gegen 15 Real Aufschlag, umgerechnet ungefähr 4 Euro, genießen durfte. Größere Gruppen können sich auch einen Van mieten, der Fahrer ist oft inklusive. Klima Brasilien steht für Sonne, Strand und Cai Pirinha. Im Norden stimmt das sicher aber im Süden kann im Winter auch schon mal Schnee fallen. In meinen Fall sanken die

Temperaturen für ungefähr eine Woche unter 5 Grad! Zum Glück hatte meine Ansprechpartnerin mich gewarnt und ich war entsprechen gewappnet, denn für eine Woche Kälte im Jahr lohnt sich nicht das Haus zu dämmen und viele Brasilianer müssen erst mal überlegen wenn man sie nach dem portugiesischen Wort für Heizung fragt, weil eben keine benutzt wird. Tipp: Beim Gespräch mit den Ansprechpartnern vor Ort (Firma oder IASTE) einfach mal nach den zu erwartenden Temperaturen fragen. Die Unterkunft Die Praktikanten in Londrina kamen entweder bei Familien oder in sogenannten Republicas (WGs) unter. Frühstück und Abendessen werden normalerweise gestellt. Man sollte sich jedoch mit der Familie darüber reden und es nicht als selbstverständlich erachten. Das Mittagessen ist Sache des Studenten, der oft in der Firmenkantine oder ähnliches speist. Meine Firma war zu klein und gegen ein kleines Entgelt konnte ich bei meiner brasilianischen Familie speisen. Die Betreuung Vor Ort hatte ich kein IAESTE -Büro. Die Organisation hatte stellvertretend eine Art studentisches Reisebüro (CI Centro de Intercâmbio) übernommen. Die Mitarbeiterinnen allesamt freundliche Schönheiten waren immer ansprechbereit und wussten stets Rat. Auch organisierten Sie Ausflüge, wie zum Beispiel zu den berühmten Iguaçu Wasserfällen (Fotos) oder zur Ferieninsel Florianopolis. Meine brasilianische "Mutter" Ligia war übrigens die zweite von rechts. Traurig wegen meiner Abreise (CI - Betreuungsteam)

Das Wahrzeichen im Nebel Geld

Meine Erfahrungen mit Traveller Schecks (Amex) waren haarsträubend und deshalb möchte ich an dieser Stelle auch davon abraten. Im Reisebüro hörte ich nur Vorzüge: Billiger als Kreditkarte, sicherer Zahlungsweg und keine Probleme beim Umtauschen. Vielleicht gilt das in Rio de Janeiro (obwohl ich selbst da Bedenken habe) in Londrina erwies sich das Zahlungsmittel als Alptraum. Kaum eine Bank, geschweige denn die Geschäfte wussten, was sie mit dem Papierfetzen anstellen sollten. Sogar die Banken die auf der offiziellen Internetseite von Amex angeben wurden und von mir telefonisch noch mal erfragt wurden, wollten die Schecks nicht annehmen (Safra, Itau, Sudameris). Die Banco do Brasil so was wie die Deutsche Bank hierzulande nahm das Zahlungsmittel zwar an verlangte jedoch filmreife 20 Dollar Provision um einen 100 Dollar Scheck einzulösen. Nach langen Suchen fand sich endlich eine Bank (Banespa), die die Schecks einlöste. Zu den verlocken klingende 1 % Provision beim Kauf kam also noch dazu eine Gebühr beim Umtausch von Euro in Dollar (erzwungen da in Real nicht ausgestellt wird) und noch eine Wechselgebühr von ungefähr 3 % beim Umtausch von Dollar in Real. Die Kreditkarte einer anderen Austauschstudentin machte zwar bei einigen Automaten Probleme aber zusammenfassend viel weniger Schwierigkeiten als meine Schecks und war auch noch viel günstiger. Am günstigsten wäre es gewesen, Bargeld ins Land mitzunehmen und dort umzutauschen. Der Kurs ist besser als in Deutschland. Allerdings hat das den Nachteil mit großen Mengen Bargeld unterwegs zu sein was ein gewisses Risiko in sich birgt. Telefonieren Nach Deutschland zu telefonieren ist erwartungsgemäß relativ teuer. Doch zu meiner Zeit gab es unglaubliche Angebote von Deutschland aus nach Brasilien zu telefonieren. Deshalb war es meistens so, dass ich meiner Familie und meinen Freunden die Nummer gab und diese mich dann in Brasilien anriefen. Tipp: Die Vorwahl 01081 kostete (Sommer 2004) damals 1 Cent/min! Um in Brasilien selbst mit einem Handy (benötigt Triband-Technologie) zu telefonieren, lohnt es sich einen brasilianischen Chip (prepaid) zu kaufen. Allerdings stößt das auf unüberwindliche bürokratische Hürden (Kaufquittung, diverse Bescheinigungen für Ausländer) besser man lässt ihn auf den Namen eines (brasilianischen) Freundes anmelden. Firma Die meisten Unternehmen, die in Londrina ausländische Studenten aufgenommen haben, hatten kein spezielles Beschäftigungsprogramm. Es gab Studenten, die in einem sehr kleinen Büro landeten und dann sich täglich langweilten, weil einfach keine Arbeit, Betreuung oder interessante Projekte da waren. Ich für meinen Teil, habe jedoch nur hervorragende Erfahrungen gemacht. Mein Büro hat mich stets mit einbezogen und mich an der Arbeit teilhaben lassen soweit es eben ging. Bei den Projekten handelte es sich zwar, um normalen Wohnungsbau, dafür jedoch waren die Objekte so grundverschieden wie vielseitig. Zum einen baute das Bauunternehmen 331 "casas populares" (kleine Häuser für Familien mit niedrigen Einkommen) als auch "casas de alto padrão" (Große Villen mit gehobener Ausstattung). Die Ingenieure hatten immer Zeit oder nahmen sie sich um meine Fragen zu beantworten und waren auch interessiert an unseren Lösungen sofern sie abweichten. Alles lief in freundschaftlicher und gelassener Atmosphäre ab. Dazu kam noch, dass der Firmeninhaber gleichzeitig an der dortigen Universität lehrte und mich zu seinem Unterricht mitnahm. Als er erfuhr, dass ich Statik als Vertiefungsfach gewählt hatte, rief er umgehend ein anderes Ingenieurbüro für Statik an und lies mich eine Woche lang, die Arbeit dort verfolgen. Abschließend lässt sich nur sagen, dass ich von der Zeit im Büro sehr angetan bin. Ich erhielt Einblicke in die Bereiche der verschiedenen Bauverfahren und -konzepte. Ich konnte das manchmal schwierige Verhältnis des leitenden Ingenieurs mit seinen Arbeitern, Zulieferern, mit den Architekten und mit den Bauherren begutachten. Lücken im Bereich von Hausinstallationen schließen (in meinem Studium wurde dieses Gebiet

vernachlässigt). Tipp: Bei kleinen Baufirmen ist die Gefahr groß, dass man sich nicht richtig einbringen kann, weil weder genügend Arbeit da ist noch oft genügend Zeit der Mitarbeiter, die sie den Praktikanten widmen können. Große Unternehmen haben oft Programme speziell für Praktikanten. Auch kleinere Unternehmen die gewisse Persönlichkeiten (Uni-Professor) und interessante Projekte bearbeiten, können reizvoll sein. Das natürlich nur falls man die Praktikumstelle auswählen kann... Sprache Ein heikles Thema! Mag sein, dass man sich in den Weltstädten wie Rio oder São Paulo mit Englisch verständigen kann. In Londrina wird man dass wohl eher nicht. Nur wenige Leute sprechen (trotz mehrer Jahre Sprachbildung) mehr als zwei Sätze Englisch. Portugiesisch- Vorkenntnisse sind sehr zu empfehlen. Man sollte doch auf jeden Fall gewillt sein die Sprache zu lernen. Die Leute sind sehr geduldig und wiederholen auch gerne einen Satz den man nicht versteht. Ich konnte aufgrund meiner Spanischkenntnisse ein doch rechtvernünftiges "Portunhol" (Portugues + Espanhol) sprechen. Die Austauschstudenten, die es lediglich mit englisch versuchten hatten oft große Verständigungsschwierigkeiten, was natürlich auf das Praktikum und das Alltagsleben Einfluss hat. Tipp: Wenn man also eine ansprechende Tätigkeit mit möglichst vielen Einblicken haben will und auch sonst möglichst viel Spaß in diesem schönen Land, dann sollte man auf jeden Fall sich auf die Sprache einlassen. Impfung Wenn man Brasilien hört, dann denkt man gleich an Amazonas, Malaria und andere schrecklichen Krankheiten. Tatsächlich war für mein Gebiet (Parana) keine Impfung nötig. Im Sommer könnte man Probleme mit dem Dengue-Fieber haben. Tipp: Bevor man die oftmals sehr schmerzlichen und teilweise auch teuren Impfung über sich ergehen lässt, sollte man sich erst informieren was wirklich nötig ist. Die Seite des Auswärtigen Amtes gibt einige Impfempfehlungen. Doch ich halte es für noch besser vor Ort anzurufen und einen Einheimischen zu fragen. Viel Spaß in BRASIL!