Nr. 6 Dezember 2019 www.facilityservices-fs.ch FS MAGAZIN FACILITY SERVICES FÜR FACILITY MANAGEMENT UNTERHALT HAUSWARTUNG KOMMUNALTECHNIK Konjunkturumfrage KOF: Die Bautätigkeit dürfte in den kommenden Monaten weiter leicht steigen Arbeitswelt Flexibles Arbeiten gewinnt im Zeitalter der hohen Lebenserwartung an Bedeutung Arbeitsschutz Lässt sich Hautschutz personalisieren? Aber ja! Persönlich 9 Fragen an Andreas Wehrli, KWZ AG Verbände FACHMESSE Facility-Services.ch www.fachmesse-facility-services.ch 12.-13. MÄRZ 2020 9542 MÜNCHWILEN Unterhalt & Werterhalt Die Fach-Messe für Reinigung Dienstleistung
Vorbereitungskurs auf die Eidgenössische Berufsprüfung für Gebäudereinigungsfachleute Für Reinigungsmitarbeitende und Fachkräfte der Reinigung, die sich zu Gebäudereinigungsspezialisten ausbilden lassen wollen, bieten wir in unserem Training Center in Münchwilen TG den einjährigen Vorbereitungskurs an. Ausbildungsbereiche: Gebäudereinigung Desinfektion Fassadenreinigung Schädlingsbekämpfung Mitarbeiterführung / Administration Lehrlingsausbildung Beginn: Freitag, 12. Juni 2020 Anmeldeschluss: 30. April 2020 Kosten: CHF 9 990.00 MwSt.-frei, exkl. alle Schulungsunterlagen Informieren Sie sich noch heute! Diversey Training Center, Münchwilen TG, Tel. +41 71 969 23 24 trainingcenter.ch@diversey.com; www.diverseytc.com
FS Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Intelligenz ist die Fähigkeit des Menschen, abstrakt und vernünftig zu denken und daraus ein zweckvolles Handeln abzuleiten, so einfach tönt das bei Wikipedia. Doch Intelligenz ist ein etwas weitläufigerer Begriff. Zudem wird heute nicht nur von Intelligenz, sondern auch von Künstlicher Intelligenz (KI) gesprochen. Diese findet immer mehr auch den Eingang in die Facility-Services-Branche. Mit der sogenannten schwachen Künstlichen Intelligenz lassen sich diese Prozesse mit technischen Systemen automatisch erledigen. Anders ist dies bei der starken Künstlichen Intelligenz: Sie umfasst heute Computer und Systeme, welche den Menschen nicht nur unterstützen, sondern auch selbständig Aufgaben übernehmen können. Die Ansprüche an die Facility-Services-Branche, für praktisch jedes Unternehmen, haben in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Der Zeitfaktor rückt immer stärker in den Vordergrund. Die Automatisierung von Abläufen schreitet voran. In Zukunft wird die Künstliche Intelligenz dazu beitragen, die Prozesse entlang der Wertschöpfungskette noch intelligenter und leistungsfähiger zu gestalten. Dies war auch im zu Ende gehenden Jahr zu spüren, in welchem wir über verschiedene Neuentwicklungen berichten konnten, welche den Dienstleistungsfluss weiter verbessern und leistungsfähiger machen. Dank Ihrer Unterstützung war es uns möglich, interessante Beiträge und Interviews aus der weiten FS-Welt zu publizieren. Wir möchten Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, aber auch den Kunden und Inserenten und natürlich unseren Abonnenten unseren besten Dank für Ihr Interesse an unserem Fachmagazin aussprechen. Auch im kommenden Jahr werden wir über die vielfältigste Welt von Facility Services berichten und Sie mit aktuellen Beiträgen über die Zukunft der Branche informieren. Wir wünschen Ihnen eine wunderschöne Adventszeit, ein schönes Weihnachtsfest und natürlich einen guten und erfolgreichen Start ins neue Jahr! Lothar Mayer, Davide Paolozzi und Dr. Flavio Sanader Fahrzeugeinrichtung neu definiert - bott vario3 Mehr Infos unter: www.bott.ch FS FACILITY SERVICES 06/2019 3
FS Inhalt Markt-News 6 Personeller Wechsel im Verwaltungsrat und 6 Renault Trucks positioniert sich eigenständig 6 Neue Firmierung der Atramex AG 7 Kiehl-Weihnachtsspende für «humedica» 7 Graf Facility Services GmbH ist ein Treelionär Konjunkturumfrage 8 KOF: Die Bautätigkeit dürfte in den Immobilienwirtschaft 10 Wie sich die Klimapolitik auf die Mieten Arbeitswelt 11 Flexibles Arbeiten gewinnt im Zeitalter der Digitalisierung 12 Die Flotte im Blick und im Griff Kolumne 13 Achtung, es droht Ausweisentzug bei Auftragsvergabe 14 Wer heute an grünen Produkten spart, setzt Arbeitsschutz 16 Lässt sich Hautschutz personalisieren? Reinigungstechnik 18 Ein preisgekrönter Granulat-Reiniger Software 20 Zukunftsweisende Software für Reinigungs- Kommunaltechnik 22 Praxisorientiert vom Profi für den Profi 24 13. Innovation-Days: Sauberkeit neu definiert Verpackungen 26 «Recyclen ist gut, Abfall vermeiden ist besser!» Arbeitsbühnen 27 Modernster Arbeitsbühnen-Service-Center Fahrzeugeinrichtungen 28 Erfolgreicher Crashtest mit der neuen Bott- Messevorschau 30 Die Schweizer Fachmesse für Liegenschafts- Verband 31 Allpura: Mögliche Preiserhöhungen für Unternehmen 32 Mehr als 25 Jahre Erfahrung: Partner für Aus-/Weiterbildung 34 Neuer Lehrgang zu Mobbing, sexueller Event 35 Allpura: Allpura Sektion Zürich Business-Event 36 Neuheiten, Kurzschulungen und Produkte live 38 Herbstevent: Reinigungs-, Kommunal- und 4 FS FACILITY SERVICES 06/2019
Glas & Kunststoff Reiniger Persönlich 41 9 Fragen an Andreas Wehrli Produkte/Service 40 Produktenews 42 Dienstleister 46 Marktplatz 50 Vorschau KWZ AG Unterrohrstrasse 3, 8952 Schlieren Tel. 044 404 22 88 FS FACILITY SERVICES 06/2019 5 www.kwzag.ch, info@kwzag.ch
FS Markt-News Personeller Wechsel im Verwaltungsrat und in der Geschäftsleitung Die Vebego Schweiz Holding AG ist die Dachgesellschaft von sechs Schwesterunternehmen, zu denen auch die Move Consultants AG gehört. Die Move Consultants AG fokussiert sich erfolgreich auf Lösungen in den Bereichen Beratung und Flächenmanagement im Immobilien- und Facility-Management. Sie vereint Kompetenzen und Expertise für innovative Lösungen, um Immobilien entlang des gesamten Lebens- und Nutzungszyklus für Nutzer, Eigentümer und Betreiber zukunftsfähig zu machen. Das Unternehmen wurde 1998 gegründet und ist in Basel, Zürich und Bern vertreten. Die Move Consultants AG bewegt sich nun weiter. Knapp ein Jahr nach dem erfolgreichen Zusammenschluss mit der Vebego Schweiz Holding AG steht nun ein weiterer Schritt an: Per 1. Januar 2020 übernimmt der Geschäftsführer Dr. Andreas Meister die Funktion des Verwaltungsratspräsidenten und wird sich vermehrt strategischen Themen zuwenden. Als VRP unterstützt er den zukünftigen CEO Steffen Gürtler in seiner neuen Tätigkeit und stellt somit sicher, dass sich die Move Consultants AG in den strategischen Geschäftsfeldern weiterentwickelt. Herr Meister wird sich unter anderen vermehrt der Entwicklung von neuen Geschäftsfeldern widmen können. In der sich verändernden Arbeits- und Bürowelt liegt sein Fokus dabei klar auf neuen Konzepten wie «Workplace as a Service» sowie im Bereich Data Collecting und Data Trust. Steffen Gürtler, der als stellvertretender Geschäftsführer bis anhin dem Bereich Beratung vorstand, gibt diesen Bereich an seine langjährige Mitarbeiterin Katharina Graf ab. Katharina Graf ist seit acht Jahren bei der Move Consultants AG tätig und hat sich in dieser Zeit zu einer kompetenten und erfolgreichen Fachspezialistin entwickelt. Fernando Rimo, langjähriger Bereichsleiter für Daten- und Flächenmanagement, wird in diesem Zuge Teil des neuen Move-Consultants-Führungsteams. Neuer Vermop-Internetauftritt «Ein Hauch von Hollywood lag schon in der Luft», schwärmte Martina Immerz, Produktmanagement, über den Tag, an dem der neue Vermop-Imagefilm im Firmenhauptsitz in Gilching gedreht wurde. Der neue Imagefilm ist der Einstieg auf die neue Website der Firma Vermop. «Wir wollten unseren Kunden mit dem Film die Wertschätzung entgegenbringen, die diese Branche verdient», äussert sich Laurence Léger, Teamleitung Kommunikation. Ausserdem macht der Film Lust, sich durch den neuen Internetauftritt zu klicken. Neben nützlichen Informationen über Vermop-Produkte und deren Anwendungsgebiete finden Nutzer auf der Seite auch neue Anwendungsfilmclips. Diese ermöglichen es zum Beispiel, eine Anwenderschulung sprachneutral zu vermitteln und bei Bedarf jederzeit zu wiederholen. Der Auftritt spiegelt den Geist eines Unternehmens wider, das mit dem Gewinn des Purus Innovation Award (PIA) 2017 bereits seine Bereitschaft bewiesen hat, mit seinen Kunden in eine digitale Zukunft aufzubrechen. Renault Trucks positioniert sich eigenständig Renault Trucks will das eigene Profil weiter schärfen und noch stärker zum Erfolg der Kunden beitragen. Dazu wird die Marke innerhalb der Volvo Group eigenständig positioniert und auf allen europäischen Märkten als separate Organisation geführt. Die Renault Trucks (Schweiz) AG leitet ab 2020 Tarcis Berberat. Die Volvo Group hat sich zum Ziel gesetzt, die Präsenz ihrer zwei Marken Renault www.verbandvsaa.ch Trucks und Volvo Trucks in Europa weiter zu schärfen. Dazu werden per 1. Januar 2020 für die beiden Brands europaweit separate Marktorganisationen (Importeure) geschaffen. Bisher waren sie in den meisten europäischen Märkten gemeinsamen geführt worden. Die Kunden von Renault Trucks und Volvo Trucks profitieren von der Veränderung, indem zwei voneinander unabhängige Organisationen noch spezifischer auf die Kundenbedürfnisse eingehen können. Der Vertrieb und das Werkstätten-Netzwerk ändern sich jedoch nicht. Bestehende Zweimarken-Betriebe werden weitergeführt. Für Zukunft besser vorbereitet: Heléne Mellquist, Präsidentin von Volvo Trucks Europe, und Jean-Claude Bailly, Präsident von Renault Trucks Europe, zeigen in einer gemeinsamen Presseerklärung die Vorteile getrennter Organisationen auf: «Wir sind davon überzeugt, dass markenspezifische Marktteams den Erfolg unserer Kunden noch steigern werden. Mit der neuen Organisation sind wir auf künftige Herausforderungen besser vorbereitet und können unsere geschäftlichen Ambitionen effizienter und zielgerichteter verfolgen». Langjähriger Verkaufsdirektor: Auch in der Schweiz sind Renault Trucks und Volvo Trucks ab 2020 als unabhängige Markengesellschaften organisiert. Neuer Managing Director Renault Trucks Region AdriAlps wird Tarcis Berberat. Der Hauptsitz der Renault Trucks (Schweiz) AG bleibt in Dietikon. Volvo Trucks belässt den Hauptsitz in Dällikon und wird wie bisher von Urs Gerber geführt. Neue Firmierung der Atramex AG Die Atramex AG und die Atramexthedra AG hat ihre Betriebsaktivitäten zusammengelegt und wird per 1. Oktober neu als Atramex AG auftreten. Diese Fusion ermöglicht es dem Unternehmen, betriebswirtschaftliche Abläufe zu verbessern und Fremdkosten zu reduzieren sowie ihre Marktposition weiter zu festigen. 6 FS FACILITY SERVICES 06/2019
Markt-News FS Die neue Rechnungs- und Korrespondenzadresse ist: Atramex AG, Spinnlerstrasse 2, 4410 Liestal. Ihre Lieferadresse ist neu: Atramex AG, Löhrweg 15, 4442 Diepflingen. Die E-Mail-Adressen wurden geändert, anstatt @atramexthedra.ch lauten diese neu: @atramex.ch «Wir werden weiterhin qualitativ hochwertige Produkte und einen einwandfreien Service bieten. Ihre Kontaktpersonen und die Telefonnummer bleiben auch weiterhin bestehen», so Andreas Meier, CEO Atramex AG. Kiehl-Weihnachtsspende für «humedica» Statt schenken für Menschen in Not spenden: Die Kiehl-Spendenaktionen in den vergangenen Jahren zeigten bei Geschäftspartnern uneingeschränkte Zustimmung. Auch in diesem Jahr übernehmen die Kiehl-Unternehmen soziale Verantwortung mit einer Weihnachtsspende über insgesamt 25 000 Euro, bestehend aus einer Geld- und Sachspende (Reinigungs- und Desinfektionsprodukte), an das internationale Hilfswerk humedica. Kiehl verzichtet darauf, zu Weihnachten Geschenke zu verschicken, und unterstützt stattdessen mit einer Spende humanitäre Hilfsprojekte. Kiehl setzt damit ein starkes Signal an Kunden, Partner und Mitarbeiter. Die Kiehl Schweiz AG bedankt sich herzlich bei allen Partnern und wünscht ein frohes Fest. humedica ist eine internationale Gemeinschaft von 38 hauptamtlichen und hunderten ehrenamtlichen Mitarbeitern, Spendern und Förderern, die sich durch ihre Mittel, Fähigkeiten und Gaben in den Dienst der Hilfe für Menschen stellt, die durch Katastro phen oder strukturelle Armut in Not geraten sind. In mehr als 90 Ländern war und ist humedica mit effizienter Katastrophenhilfe und langfristigen Hilfsprojekten aktiv. Graf Facility Services GmbH ist ein Treelionär Ein grosser Schritt in die richtige Richtung. Durch Carbon Connect können Unternehmen oder Privatpersonen ihren CO2-Ausstoss kompensieren. Graf Facility Services GmbH arbeitet seit Jahren mit Carbon Connect zusammen und besitzt bereits auch drei Labels: 1. Klimaneutrale Firma 2. Klimafreundliche Webseite 3. Klimaneutrale Fahrzeuge Sie unterstützen mit der Aktion Treelionär die Wiederaufforstung und Neubepflanzung von Bäumen. Werden auch Sie ein Treelionär unter: www.carbon-connect.ch oder www.graf-gmbh.ch. Zu uns schaut jeder auf. walder,werber Jetzt buchen: Individuelle Schulung direkt bei Ihnen vor Ort 0848 48 48 49 Der Schweizer Marktführer vermietet modernste Hebebühnen und unterstützt Sie in der Planung und Durchführung Ihres Einsatzes. Mit national 29 Mietstationen, 8 Service-Standorten und 8 Schulungszentren. www.maltech.ch FS FACILITY SERVICES 06/2019 7
FS Konjunkturumfrage KOF: Die Bautätigkeit dürfte in den kommenden Monaten weiter leicht steigen Der Geschäftslageindikator ist im Oktober 2019 erneut gesunken. Zuvor hatte er in den Sommermonaten eine nahezu stabile konjunkturelle Situation angezeigt. Die Geschäftslage der Unternehmen ist derzeit deutlich ungünstiger als im Herbst vergangenen Jahres. Die globale Konjunkturabschwächung färbt zunehmend auf die Schweiz ab. Trotzdem ist die Lage im Baubereich nach wie vor gut. Der Geschäftslageindikator sinkt im Oktober in den meisten betrachteten Wirtschaftsbereichen. Besonders ausgeprägt ist die negative Tendenz im Verarbeitenden Gewerbe: Seit elf Monaten fällt der Indikator hier ohne Unterbrechung. Zudem müssen im Oktober der Detailhandel sowie der Grosshandel einen Rückschlag hinnehmen. Im Baugewerbe ist die Geschäftslage nicht mehr ganz so gut wie im Vormonat. Das Gastgewerbe konnte die Aufwärtstendenz der Vorquartale nicht fortsetzen. Nahezu unverändert ist die Geschäftslage im Projektierungsbereich und bei den übrigen Dienstleistungen. Einzig der Bereich Finanz- und Versicherungsdienstleistungen meldet eine spürbare Aufhellung der Geschäftslage. Die Wirtschaftsbereiche im Einzelnen Im Verarbeitenden Gewerbe wird der Gegenwind immer stärker, die Auftragsbestände nehmen ab. War die Lage im Oktober des Vorjahres vorwiegend gut, ist sie nun nur noch befriedigend. Die Klagen über zu kleine Auftragsbestände haben zugenommen und die Produktionstätigkeit wurde leicht gedrosselt. Dementsprechend nahm der Auslastungsgrad der technischen Kapazitä- ten weiter ab. Zwar veränderte sich die Wettbewerbsposition der Unternehmen weder im Inland noch im Ausland, doch waren dafür Preiszugeständnisse der Firmen nötig, so dass die Ertragslage litt. Trotz dieser 8 FS FACILITY SERVICES 06/2019
Thema FS Preispolitik kämpfen die Unternehmen vermehrt mit einer zu geringen Nachfrage nach ihren Produkten. Im Detailhandel wird die Geschäftslage derzeit ähnlich eingestuft wie zu Beginn dieses Jahres. Die Lage wird seit Monaten mit nur wenigen Schwankungen als leicht positiv bewertet. Der mengenmässige Absatz und die Ertragslage haben sich jüngst kaum verändert. Die Zahl der Mitarbeitenden wird insgesamt als angemessen betrachtet, weshalb beim Personalbestand keine Änderungen geplant sind. Mit Blick auf die kommenden Monate rechnen die Detailhändler mit leicht steigenden Umsätzen bei allerdings rückläufigen Preisen. Im Grosshandel trübt sich die Geschäftslage weiter ein. Im Vergleich zum Vorquartal nahm der Indikator aber weniger stark ab. Diese Verlangsamung rührt daher, dass sich die Lage im Konsumtionsverbindungshandel (Grosshandel mit Konsumgütern) stabilisiert hat. Die Lage im Baubereich gut Die Bautätigkeit dürfte in den kommenden Monaten weiter leicht steigen. In den mit der Bautätigkeit verbundenen Bereichen Baugewerbe und Projektierung entwickelt sich die Geschäftslage im Oktober uneinheitlich. Im Projektierungsgewerbe ist die Geschäftslage unverändert gut. Die Nachfrage nach den Planungsleistungen belebte sich wieder stärker, so dass die Auftragsbücher reichlich gefüllt sind. Der Abwärtsdruck auf die Preise lässt daher weiter nach und die Büros wollen ihre Personalkapazitäten durch Neueinstellungen erhöhen. Der Geschäftslageindikator für das Baugewerbe sinkt im Oktober leicht. Dennoch ist die Lage hier vorwiegend gut. Der Auslastungsgrad der Maschinen und Geräte nahm zu, da die Bautätigkeit weiter moderat ausgeweitet wurde. Die Zahl der Mitarbeitenden wird eher als zu knapp bemessen. Den Firmen fällt es aber häufig schwer, zusätzliches Personal zu finden. In den kommenden drei Monaten dürften die Nachfrage und die Bautätigkeit den Firmenangaben zufolge weiter leicht steigen. Im Gastgewerbe profitieren die Beherbergungsbetriebe von steigenden Logiernachtzahlen, in der Gastronomie nimmt die Nachfrage nicht zu. Im Gastgewerbe tendiert der Geschäftslageindikator geringfügig nach unten. Während sich die Geschäftslage im Beherbergungsbereich leicht verbessert, ist sie bei den Gastronomen weniger positiv als im Vorquartal. Die Beherbergungsbetriebe verbuchten in den letzten drei Monaten ein Umsatzplus. Der Zimmerbelegungsgrad bleibt unverändert, die Ertragslage verbesserte sich. Die Betriebe rechnen mit weiter steigenden Logiernachtzahlen von ausländischen und inländischen Besuchern. Bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern ist die Geschäftslage gut, die Erträge dürften in den kommenden Monaten stabil bleiben. Die Finanz- und Versicherungsdienstleister sind mit ihrer Geschäftslage noch zufriedener als im Vormonat. Die Nachfrage entwickelt sich weiterhin positiv. Die Ertragslage verbesserte sich leicht, die Betriebsausgaben nahmen häufiger zu als die Betriebseinnahmen. Da die Institute mit einer weiterhin lebhaften Nachfrageentwicklung rechnen, planen sie, den Personalbestand zu erhöhen. Zusätzliches Personal gesucht Im Wirtschaftsbereich übrige Dienstleistungen ist die Lage stabil. Zusätzliches Personal wird weiterhin gesucht, ein Personalaufbau ist aber nicht mehr ganz so dringend. Bei den übrigen Dienstleistungen ist die Geschäftslage derzeit ähnlich gut wie vor drei Monaten. Die Kapazitätsauslastung entspricht in etwa der des Vorjahres. Auch die Ertragslage ist seit einem Dreivierteljahr recht stabil. Obwohl die Nachfrage zunimmt, sind die Preise der Dienstleister ein wenig unter Druck geraten. Die Nachfrage nach ihren Diensten dürfte nach Ansicht der Umfrageteilnehmenden in der nächsten Zeit langsamer steigen. (md) Der neue TASKI AERO BP Rückensauger leicht, wendig und vielseitig Für weitere Informationen fragen Sie Ihre/n Kundenberater/ in oder bestellen Sie bequem online unter eshop.diversey.com FS FACILITY SERVICES 06/2019 9 www.diversey-schweiz.ch
FS Immobilienwirtschaft Wie sich die Klimapolitik auf die Mieten auswirkt Wie gross der Sanierungsstau im Schweizer Gebäudepark ist, weiss niemand mit Bestimmtheit. Eine Quelle Swisstec, der Verband der Gebäudetechniker nennt die Summe von 20 Mrd. CHF/Jahr bis zum Jahr 2030 für die Gebäudeerneuerung, total 220 Mrd. CHF. CHF/Jahr in den Mietwohnungsbereich oder 3636 CHF/Jahr in jede Miet- bzw. Genossenschaftswohnung investiert werden müssten. Gehen wir in einer vereinfachten Rechnung also davon aus, dass diese Summe investiert werden müsste, um den Gebäudepark auf das Niveau zu heben, das mit der Revision des CO2-Gesetzes verlangt wird. Hohe Investitionen Nehmen wir weiter an, dass Wohn- und Gewerbeflächen gleichermassen sanierungsbedürftig sind. Weil zwei Drittel der gesam- ten Geschossfläche auf die Wohnnutzung entfallen, müssten demzufolge insgesamt 13,3 Mrd./Jahr in den Wohnungsbestand fliessen. Faktisch sind es eher mehr, weil der Energiebezug im Wohnungsbereich grösser ist als bei Gewerbeflächen. Und schliesslich sind gemäss Bundesamt für Statistik 60 Prozent aller Wohnungen vermietet (2,2 Mio.), der Rest ist selbstgenutztes Wohneigentum. Das bedeutet, dass 8,0 Mrd. Mietzinsaufschlag Nehmen wir als hypothetischen Wert für die Überwälzung 50 Prozent oder 4,0 Mrd. CHF und eine durchschnittliche Lebensdauer von 30 Jahren sowie einen Zinssatz von 1,0 Prozent an (Referenzzinssatz + 0,5 Prozent geteilt durch 2), so ergibt dies einen jährlichen Mietzinsaufschlag auf alle Mietwohnungen von 190 Mio. CHF/Jahr für Amortisation, Verzinsung und Unterhalt oder pro Mietwohnung 86 CHF/Jahr bzw. 7.20 CHF/ Mt. Über 11 Jahre ergäbe dies 950 CHF/ Jahr und 79 CHF/Mt. Bei einem aktuellen durchschnittlichen monatlichen Mietzins von 1319 CHF über alle Kategorien und Regionen hinweg entspräche dies einem Mietzinsaufschlag von 0,8 Prozent/Jahr oder 6 Prozent bis 2030 für die energetische Sanierung bzw. den wertvermehrenden Anteil. Anmerkung: Hierbei handelt es sich wie erwähnt um eine rudimentäre Berechnung. (red) www.svit.ch 10 FS FACILITY SERVICES 06/2019