Technik Fibel 2.3 Wireless Lan Industrie Standards und Normen



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Technik Fibel 2.3 Wireless Lan Industrie Standards und Normen 1

Vorwort Sehr geehrter Leser im Rahmen unsere Wireless LAN Seminare ist diese Broschüre entstanden um unseren Seminarteilnehmern einen kurzen Überblick über die aktuellen Standards der Funknetzwerktechnik zu verschaffen. Ich hoffe Sie können Ihr eine Reihe wertvoller Information entnehmen. Viel Freude beim Lesen wünscht Ihnen Marcus Gier Erschienen 08/2003 Auflage 1500 Druck UNIKA GmbH Verlag UNIKA Fachverlags GmbH 2

Wireless Lan Industrie Standards und Normen Bei der Betrachtung von verschiedenen Wireless-LAN-Produkten wird man immer häufiger mit einer großen Anzahl von Piktogrammen und Standards konfrontiert. Um nun etwas Klarheit in die Bedeutung dieser Standards und Normen zu bringen, werden nachfolgend die Zusammenhänge der einzelnen Standards und Normen geklärt. Einige dieser Standards befinden sich noch in der Projektierungsphase, was sich stark auf den kommenden Endgerätemarkt auswirken könnte. Durch eine Vielzahl von Vorschriften und Gesetzen in den unterschiedlichen Ländern, in denen WLAN`s (Wireless Local Area Networks) betrieben werden sollen, sowie durch immer höher werdende Sicherheitsanforderungen können wir mit weiteren Standards in Zukunft rechnen. Die entsprechenden Industriestandards und Normen ermöglichen den Herstellern von Wireless LAN Produkten eine Kompatibilität untereinander. sowie die Einhaltung der landesspezifischen Vorschriften für die jeweiligen Funkfrequenzbänder. Ähnlich wie damals bei der Verbreitung von Rundfunkgeräten belegt jedes Land seine Frequenzen selber, was dazu führte das seinerzeit UKW- Rundfunkgeräte z.b. aus den Ostblockstaaten nicht im Westen zugelassen wurden, da sich mit diesen der örtliche Polizeifunk abhören ließ. Dieses Problem besteht z.b. auch im 5GHZ Frequenzband in Deutschland, welches ursprünglich für Radargeräte der Bundeswehr genutzt wurde. Derzeit hat man sich im Bereich der Funknetzwerktechnik auf einige Standards geeinigt, welche es ermöglichen die gleichen Geräten (mit eingeschränkter Kanalvielfalt) in fast allen Ländern zu nutzen. So kann der Geschäftsreisende z.b. seine Funknetzwerkkarte im 802.11b Standard in Deutschland mit 13 Kanälen und den USA und Kanda mit 11 Kanälen nutzen. IEEE (Institute of Electrical and Electronis Engineers) Als einen der wichtigsten Standards bezeichnet man den IEEE Standard. Die IEEE ist eine amerikanische Vereinigung von Ingenieuren zur Erstellung von Industriestandards und Normen. Die vom IEEE-Komitee herausgegebenen 802.11-Spezifikationen stehen auf der IEEE-Website in der letzten Revision von 1999 unentgeltlich zum Download bereit, ein neuerer Standard wurde bislang noch nicht veröffentlicht. 3

Generell muss ein Standard sechs Monate alt sein, um vom IEEE veröffentlicht zu werden. Zudem werden Whitepapers, Empfehlungen der IEEE-Mitglieder und weitere Hintergrundinformationen herausgegeben. In unserem Falle ist der IEEE802.11 Standard von Bedeutung für die drahtlose Netzwerktechnik Die Familie der IEEE802-Standards definiert vor allem die Bitübertragungsschicht (Physical Layer) und die Verbindungsschicht (Data Link Layer), also die untersten zwei Schichten des OSI-Referenzmodells. In der Funktionsweise wird die Verbindungsschicht in zwei unterschiedliche Bereiche aufgeteilt. Die Zugriffssteuerung wird durch das Media Access Control (MAC) realisiert. Funktionell unterteilt sich die Verbindungsschicht in zwei weitere Bereiche. Das Logical Link Control (LLC), welches bei allen IEEE802-Standards ähnlich ist, übernimmt die logische Steuerung. Hieraus resultieren die Protokolle der höheren Schichten, dem Zugriffsmechanismus und des physikalischen Layers. Auf diese Weise können Protokolle der höheren Schichten unabhängig vom Zugriffsmechanismus und der physikalischen Definition auf die Kommunikationsdienste zugreifen. 4

Die kabellosen Protokolle des IEEE 802.11 Standards können von TCP/IP Protokollen im Allgemeinen in homogenen Verfahren verwendet werden wie herkömmliche verdrahtete Ethernet-Protokolle. Die multiple Implementierung von Fehlerkorrektur-Algorithmen kann sich zum Teil allerdings negativ auf den Datendurchsatz auswirken. WLANA (Wireless LAN Association) Die WLANA ist eine gemeinnützige Handles-Vereinigung und versteht sich als Leiter und Wegbereiter für öffentlich drahtlose Netzwerke. Die WLANA unterstützt die Vermarktung des IEEE802.11 Standards durch Öffentlichkeitsarbeit, Marketing und eine eiegne Webseite. WECA (Wireless Ethernet Compatibility Alliance) Die WECA ist eine Zusammenschluss von ca. 40 Unternehmen mit einem unabhängigen und neutralen Testlabor. Die WECA zertifiziert unter der Bezeichnung Wi-Fi (Wireless Fidelity) die Kompatibilität zwischen den nach 802.11 Standard arbeitenden Geräten; dabei überwacht sie die Einhaltung des gemeinsamen Standards. Es sollte bei einem Kauf von Wireless LAN Produkten auf das Vorhandensein dieses Zertifikates geachtet werden, um uneingeschränkt auch andere Wireless-LAN-Umgebung wie z.b. Hotspots zu nutzen. IEEE 802.11 Der IEEE 802.11 WLAN (Wireless Local Area Networks) Standard wurde erstmals 1997 nach einer Entwicklungsphase von 7 Jahren von der IEEE verabschiedet. Ursprünglich wurden 3 physikalische Interfaces zur Verfügung gestellt, die einen gemeinsamen MAC-Layer darstellen: Zwei Spread Sektrum Funkschnittstellen mit verschiedenen Modulationsverfahren im Frequenzbereich von 2400 2485 MHz, das Singnal wird über ein möglichst breites Frequenzspektrum aufgeteilt, sowie eine Schnittstelle für die Infrarotübertragung 850-950 Nanometer(Licht) mit einer maximalen Reichweite von 10 Metern bei einem Sichtkontakt zwischen den Geräten. Dieser Standard ist heute in kaum noch einem Endgerät zu finden. Durch die größer werdenden Anforderungen an Sicherheit und 5

Übertragungsgeschwindigkeit wurden die nachfolgenden ergänzenden Standards entwickelt. -802.11 IR, 1-2 Mbit/s; Infarot, Pulsmodulation -802.11 FHSS, 1-2 Mbit`s 2,4 GHz ISM Band, FHSS Ferquenz Hopping Spread Spektrum -802.11 DSSS, 1-2 Mbit`s, 2,4 GHz ISM Band, DSSS Direct Sequence Spread Spectrum IEEE 802.11a Zum 802.11 Standard kam 1999 der 802.11a Standard mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 6-54 Mbit`s im 5 GHz Bereich und einer OFDM-Modulation. Eine Kompatibilität zwischen dem 802.11a und 802.11b besteht resultierend aus dem unterschiedlichen Übertragungsfrequenzen nicht. Durch die Verwendung des 5 GHz Frequenzbereiches kann es zu Störeinflüssen durch andere Geräte, die diese Frequenz benutzen, kommen, Z.B. Radargeräte, Satellitenübertragungsgeräte und das HiperLAN 2. Nicht überlappende Funkkanäle in einem 802.11a WLAN (8 Kanäle ) lassen ca. 3 mal so viele Access-Points auf engen Raum zu wie der 802.11b Standard. Die zugelassene Sendeleistung durch die ETSI für den 802.11a Standard in Europa beträgt 30mW. Dieses Frequenzband ist von der Regtp für lokale Funknetze am 13. November 2002 gebührenfrei freigegeben worden. Die Nutzung dieser Norm ist auf den Einsatz im Indoorbereich in Deutschland beschränkt. Der 802.11a Standard ist mit Sicherheit eine sehr interessante Alternative zu dem doch sehr in der Übertragung langsamen 802.11b Standard. Jedoch durch die Kollision in Europa mit militärischen Radaranlagen ist ein Betrieb nur mit sehr wenig Sendeleistung möglich. Sollten sich entsprechend hier ein mal die Bestimmungen ändern, könnte dieser Standard durch seine 8 Kanäle mit Sicherheit zu einem flächendeckendem Wireless LAN in Deutschland beitragen, währe da nicht schon UMTS und die teueren Lizenzen dafür oder der Hiperlan 2 Standard der ETSI. Es wird wohl abhängig sein von den Herstellern und den der Kommunikation zwischen ETSI und IEEE ob sich dieser Standard langfristig durchsetzten wird. 6 - Datenübertragungsrate Brutto: 6-54 Mbit`s - Datenübertragung Netto: 32 Mbit`s

- Frequenzband: 5150-5350, 5725-5825 GHz - OFDM (Orthogonal Frequenzy Divison Multiplexing) - Sendeleistung (durch Regtp genehmigt): 30mW - Frequenzspektrum: 300 MHz IEEE 802.11b Im Jahre 1999 wurde der IEEE 802.11 mit einem Zusatz für das DSSS Interface verabschiedet. Der 802.11b Standard lässt Übertragungsgeschwindigkeiten von 5,5 Mbit`s und 11 Mbits`s zu. Dieser Standard ist der bisher am meisten verwendete im Industrie und Homeoffice-Bereich. Es werden 3 nicht überlagernde Kanäle zur Verfügung gestellt, wodurch es in Zukunft bei einer größeren Flächendeckung mit 802.11b Access-Points zu Interferenzen mit auf denselben Kanälen sendenden Access-Points aus der Nachbarschaft kommen könnte. Der 802.11b Standard ermöglichtet erstmals eine konkurrenzfähige und erschwingliche drahtlose Netzwerkumgebung zu bestehenden netzgebunden LAN`s. Das 2,4 GHz Frequenzband teilen sich unter anderem zum Beispiel Mikrowellenherde und Bluetooth-Geräte, welche ebenfalls eventuelle Störungen hervorrufen könnten. Geräte mit dieser Norm dürfen für den Indoor- sowie Outdoorbereich in Deutschland genutzt werden. Produkte, die diesen Standard verwenden, gelten im Allgemeinen als ausgereift und Störungsarm, weshalb sie auch trotz des neuen 802.11g Standards häufig im professionellen Einsatz wie z.b. bei Point to Point oder Hotspotanwendungen verwendet werden. Durch den stetig gesunkenen Preis der Produkte im 802.11b Standard fanden diese in den letzten Jahren einen großen Anwenderkreis. - Datenübertragungsrate Brutto: 5,5-11 Mbit`s - Datenübertragung Netto: 5 Mbit`s - Frequenzband 2400,0-2483,5 Ghz ISM Band - DSSS Direct Sequence Spread Spectrum - Sendeleistung (durch Regtp genehmigt): 100mW - Frequenzspektrum: 83.5 MHz - Reichweite: Indoor zwischen 50 und 10 Metern je nach verwendetem Baustoff. Outdoor: Reichweiten von 550 bis 30 Meter bei einem Sichtkontakt 7

Landesspezifische Frequenzbereiche für 802.11b-Funknetze Region Frequenzen in GHz Nutzbare Sequenzen USA 2,4000-2,4835 79 Europa 2,4000-2,4835 79 Frankreich 2,4465-2,4835 27 Spanien 2,445-2,475 35 Japan 2,471-2,497 23 IEEE 802.11d Zum Teil auch als World Mode bezeichnet ist eine Roaming-Möglichkeit für die Wireless-LAN-Endgeräte verschiedener Länder. Die Daten werden über die zulässigen Funkkanäle übertragen und gewährleisten jedem Client die ausreichende Versorgung mit entsprechender Bandbreite, bekannt aus dem Bereich der Mobilfunk Technologie. Der 802.11e Standard ist ein Nachtrag zum IEEE 802.11 Standard. Zur Zeit ist dieser Standard noch in einigen Länder gesetzlich nicht zugelassen, aus diesem Grunde soll der Standard 11d die Rahmbedingungen und Features für den Einsatz von WLAN s in diesen Ländern regulieren. Zur Drucklegung waren die Arbeiten zu diesem Standard noch nicht abgeschlossen. IEEE 802.11e Entwickelt als Ergänzung zum MAC-Layer mit der Gültigkeit für die 802.11a, b und g Standards erlaubt er eine QoS ( Quality of Service) Unterstützung - Priorisierung von Datenpaketen - für LAN Anwendungen und einen Multimedia Support. Neben der reinen Datenübertragung werden auch Sprach-, Audio- (VoIP) und Bildübertragungen möglich. Zur Drucklegung waren die Arbeiten zu diesem Standard noch nicht abgeschlossen. IEEE 802.11f Eine Interoperabilität mobiler Access-Points verschiedener Hersteller soll durch diesen Standard gewährleistet werden. Es werden Access-Points innerhalb eines Netzwerkes registriert. Durch den Datenaustausch zwischen den Access-Points wird eine unterbrechungsfreie Weiterleitung der Benutzer von einem Access-Point zum anderen gewährleistet. Es 8

entsteht eine Art Roaming, ebenfalls aus dem Mobilfunkbereich bekannt. D.h. der Benutzer kann sich frei ohne die Verbindung zu Netzwerk zu verlieren von einer Funkzelle zur anderen bewegen. Dieser Standard befindet sich ebenfalls zur Drucklegung noch nicht in der Abschlussphase. Entsprechende Produkte sind aber schon seit ca. 2002 auf dem deutschen Markt. IEEE 802.11g Im Juli 2003 wurde der 802.11g Standard zur höheren Datenübertragung im 2,4 GHz Bereich verabschiedet. Der 802.11g Standard eignet sich für höhere Datenübertragungsraten, z.b im Anwendungsbereich von Multimedia und Videostreaming. Es besteht ein völlige Abwärtskompatibilität durch Verwendung der CCK-Modulation (Complementary Code Keying) zwischen dem 802.11b und 802.11g Standard. Bei einem Einsatz von Geräten beider Standards wird die Datenübertragung auf 11Mbit s reduziert. Bei der Verwendung von Geräten ausschließlich im 802.11g Standard arbeitend, wird eine schnelle Datenübertragung durch die PBCC-Modulation ermöglicht (Packet Binary Convolutional Coding). Die Nutzung von Geräten mit dieser Norm ist für den Indoor- und Outdoorbereich von der Regtp genehmigt worden. Der 802.11g Standard bietet meiner Meinung derzeit eine Alternative zum 802.11a und 802.11b Standard durch seine Abwärtskompatibilität sowie seiner höhere Bandbreite in der Datenübertragung. Bei der Verwendung von Client-Produkten diese Standards ist der Benutzer flexibel z.b. in der Nutzung von öffentlichen Hotspots, die meist im 802.11b Standard betrieben werden, kann aber dennoch im Büro die höhere Datenübertragung des 802.11g Standards nutzen. 9

- Datenübertragungsrate Brutto: 6-54 Mbit`s - Datenübertragung Netto: 32 Mbit`s - Frequenzband: 2400,0-2483,5 GHz ISM-Band - DSSS Direct Sequence Spread Spectrum - Sendeleistung (durch Regtp genehmigt): 100mW - Frequenzspektrum: 83,5 MHz IEE 802.11h Ursprünglich für die Einhaltung der Europäischen Vorschriften (ETSI) für 5Ghz WLAN`s wurde dieser Standard als Ergänzung zum MAC-Layer vorgesehen. Die Vorschrift verlangt für das 5Ghz Band eine Anpassung der Übertragungsleistung (TPC) wie die dynamische Frequenzbandauswahl (DFS). Ein Vorteil dieses Standards ist, dass der Benutzer immer die entsprechende Sendeleistung erhält, die er gerade durch seine räumliche Entfernung vom Sender her benötigt, um entsprechende Bandbreite zu nutzen. Die Übertragungsleistung wird durch TPC immer auf das Minimum beschränkt; dies beugt eventuellen Interferenzen mit andern auf diesem Frequenzband befindlichen Geräten wie z.b. Radar-Anlagen vor. IEE 802.11i Der Standard ist eine zur Verbesserung der Sicherheit in Funknetzwerken, ebenfalls eine Ergänzung des MAC-Layers. Er wurde entwickelt als Alternative zum bisher bestehenden WEP-Key (Wired Equivalent Privacy). Dies ermöglicht neue Verschlüsselungs- und Authentifizierungsmöglichkeiten im WLAN. Der Standard IEEE 802.11X bildet einen wesentlichen Bestandteil des 802.11e Standards. Das Verfahren basiert auf TKIP (Temporal Key Integrity Protokoll) und unterstützt ebenfalls die AES-Verschlüsselung (Anvanced Encryption System), allerdings erst in der Verwendung von neuen Chipsätzen sowie WEB2 und VPN. Weiterhin soll eine verbesserte Kooperation mit Radius- Server gewährleistet werden. Dieser Standard befindet sich bei Drucklegung noch in der Projektierungsphase. Tabelle IEEE Standard Vergleich: Standard 802.11 802.11b 802.11b+ 802.11a 802.11g Frequenzbereich 2,4 GHz 10 2,4 GHz 2,4 GHz 5 GHz 2,4 GHz

Übertragungsgeschwindigkeit GHz 2 Mbit s 11 Mbit`s 22 Mbits`s 54 Mbit s 54 Mbit`s Sendleistung 100mW 100mW 100mW 30mW 100mW Kompatible zu 802.11b 802.11b+/g 802.11b/g - 802.11b/b+ ETSI (European Telecommunications Standards Institute) Die ETSI ist eine nicht Gewinn orientierte Organisation, die sich die Standardisierung der Datenfernübertragung zu Aufgabe gemacht hat. Der Hauptsitz der ETSI ist in Sophia Antipolis, im Süden Frankreichs. Die ETSI zählt 786 Mitglieder in 56 Ländern. HIPERLAN (High Performance Radio Local Area Networks) HiperLAN Typ 1 Der HiperLAN 1 Standard ist ein drahtloser Netzwerk Standard im 5,15-5,30 GHz Frequenzbereich mit einer Übertragungsgeschwindigkeit von 20Mbit/s und wurde 1996 von der ETSI verabschiedet. Die erforderlichen Standardkanäle sind 0,1 und 2, die Freigabe der Kanäle 3 und 4 unterliegen den regionalen und nationalen Bedingungen. HiperLAN Typ 1 ist kompatibel mit ISO/IEC 15802-1 MAC und ISO/IEC 15802-3 MAC Bridges. Das HIPERLAN/1 benutzt den Physischen-Layer und den MAC-Layer, d.h. die Layer 1 und 2 des OSI-Referenzmodells. Der MAC-Layer schließt die HIPERLAN Verwaltungs-Funktionen wie Netzbeschaffenheit und Wartungsinformationen, Steuerfunktionen und Channel Access Control (CAC) ein. Leider fanden sich nach Herausgabe durch die ETSI (Europäischen Standardisierungsinstitut für Telekommunikation ) für dieses Protokoll kaum Hersteller, die Produkte in diesem Standard liefern. 11

HiperLAN Typ 2 Im April des Jahres 2000 wurde dann im Rahmen des Projektes BRAN (Broadband Radio Access Network) der HiperLAN Typ 2 Standard verabschiedet. Dieser Standard bietet eine Übertragungsgeschwindigkeit auf der physischen Ebene von bis zu 54Mbit`s zum Festnetz in privaten und öffentlichen Umgebungen, ebenfalls bekannt auch unter dem Arbeitsnamen Wireless-ATM (Asynchronous Transfer Mode). Ähnlich dem 802.11a Standard und ADSL arbeitet dieser europäische Standard auch im Modulationsverfahren OFDM (orthogonal Frequency Division Multiplex) Das HiperLAN 2 wir ebenfalls im 5 GHz Frequenzspektrum betrieben. Hieraus können Konflikte mit dem 802.11a Standard resultieren, was einen enge Abstimmung der ETSI Standards mit dem amerikanischen und japanischen IEEE Standard erforderlich machen wird. Gegenüber den IEEE802.11 Standards ist das HiperLAN 2 mit einigen Features mehr ausgestattet, wie z.b. eine Schnittstelle zum UMTS System, zum IEEE1394 Standard (dem von weiten Teilen der Unterhaltungselektronikindustrie favorisierten Standard für Multimedia- Home-Networking) sowie Schnittstellen für Abrechnungssyteme (Billing). Durch die Verwendung von ATM, welches von den meisten europäischen Carrieren als Standardprotokoll verwendet wird, wird ein durchdachtes Bandbreitenmanagment möglich und dies in Echtzeit (QoS). Ein HiperLAN 2 Netzwerk arbeitet auf der unteren Ebene der Netzwerkschicht und besteht somit typischerweise aus mehreren Access- Points, mit denen die Funkversorgung eines bestimmten Gebietes gewährleistet wird. Der Aufbau einer HiperLAN 2 Netzwerkumgebung ist ähnlich der einer WLAN-Umgebung. Der mobile Benutzer loggt sich auf einem Access Point ein, der die Verbindung in das drahtgebunden Netzwerk herstellt. Bewegt sich nun der Mobile Benutzer zwischen zwei Access-Points bei größeren Funknetzwerk Installationen umher, hält der Access-Point die Verbindung solange, bis der jeweilige andere Access- Point die Verbindung aufgenommen hat (Roaming). Eine direkte Komunikation der Clients unter einander ist ebenfalls möglich. Bekannt im WLAN unter dem Namen Ad-hoc nennt sich diese Verbindungsmethode im HiperLAN 2 Direkt Mode. Jedoch ist hier das Vorhandensein eines speziellen Central Controllers notwendig. HiperLAN 2 arbeitet im Gegensatz zu WLAN verbindungsorientiert, das heißt bevor Benutzerdaten ausgetauscht werden können, muss eine Verbindung zwischen dem mobilien Benutzer und einem Access-Point 12

stattfinden. Access-Points im Hiperlan 2 können ebenfalls Daten allen mobilen Benutzern senden. Dies kann bidirektional (Point-to-Point) oder unidirektional (Point to Multipoint) geschehen. Der HiperLAN 2 Standard unterstütz den Einsatz von Sektoren-Antennen um eventuellen Interferenzen in Funknetzwerken entgegenzuwirken. Es wird ebenfalls eine Reihe von Features für Radio-Networks unterstützt, z.b. DFS (Dynamic Frequency Selection), Link Adaption, Handover, Mehrfrequenzantennen und Stromversorgungskontrollen. Das HiperLAN 2 System teilt automatisch jedem Access-Point die entsprechende Frequenz zu. Dies wird durch die DSS-Funktion ausgeführt, welche es erlaubt, verschieden Benutzern Frequenzen zuzuteilen, welche gerade am Besten verfügbar sind oder nicht durch Störungen beeinflusst werden. Abkürzungserklärung: Access-Point: Access-Point (AP): Gerät, mit dem die Distanz der Funknetze erweitert werden kann. Über APs werden Funk-LANs mit einem drahtgebundenen Ethernet verbindet. Bluetooth: Nahbereichs-Funktechnik für die Verbindung von beispielsweise PC und mobilen Endgeräten (PDAs, Handys, Laptops, Headsets, Drucken). DSSS: Direct Sequence Spread Spectrum; Spreizbandtechnik. FHSS: Frequency Hopping Spread Spectrum; Frequenzsprung- Verfahren. Funkzelle: Bereich, der von der Antenne eines drahtlosen Endgerätes (beispielsweise eines Access Points) abgedeckt wird. Roaming: Standortwechsel des Clients über mehrere Access-Points hinweg, ohne dass die Funkverbindung abreißt. WEP: Wired Equivalent Privacy; Sicherheitsstandard auf Basis eines 64- Bit-Schlüssels innerhalb von 802.11b- WLANs; gilt als alleinige Maßnahme nicht mehr als ausreichend sicher. Es gibt von WEP eine stärkere 128-Bit-Version und 256-Bit-Version, die nicht Bestandteil des Standards ist, jedoch von vielen Herstellern angeboten wird. Frequenzband Ein Frequenzband ist ein zusammenhängender Frequenzbereich, der sich durch gleiche Übertragungseigenschaften auszeichnet. 13

OFDM Kanal OFDM ist eine Multiplextechnik bei der das zur Verfügung stehende Übertragungsspektrum in Frequenzbänder eingeteilt wird. In Breitbandübertragungssystemen ist ein Kanal ein Teilbereich einer zur Verfügung stehenden Gesamtübertragungskapazität. Zusammenfassung: Durch eine Vielzahl von mittlerweile bestehenden Standards könnte der Kunde vielleicht verunsichert werden und einen geplanten Kauf hinausschieben, da vordergründig jeder Standard noch durch Störfrequenzen beeinflusst werden könnte oder der jeweilige Standard noch nicht verabschiedet ist. Andererseits ist es positiv, die stetige Entwicklung des Marktes zu betrachten und von dem hierraus entstehendem Potenzial zu profitieren. Im Endeffekt kann man ruhigen Gewissens darauf vertrauen, dass die meisten Standards die von verschieden Herstellern angeboten werden wie z.b. der 802.11b und 802.11g Standard mittlerweile eins gewisse Reife erreicht haben und durch ihre enorme Verbreitung auf dem Weltmarkt größt mögliche Kompatibilität ermöglichen. Den nächsten 3-4 Jahren prognostiziere ich keine größere Änderung der Frequenzbänder, lediglich weitere Standards zur Sicherheitsund länderübergreifenden Kompatibilitäts- Verbesserung in Funknetzwerken. Die meisten öffentlichen WLAN S basieren auf dem 802.11b Standard weltweit. Durch die Anschaffung einer Standardübergreifenden WLAN-Karte z.b. für Business-Reisende kann man sich verhältnismäßig sicher sein, überall auf der Welt einen störungsfreien Zugang zu einem öffentlichen WLAN zu erhalten. Bei Installation im Industriebereich sollte im Einzelfall immer eine Feldstärken und Störungsmessung vorher durchgeführt werden um eine einwandfreie Funktion zu gewährleisten. Zukunftsprognosen: Durch immer höhere Anforderungen an Bandbreite für z.b. mutimediale Anwendungen wie Video-Streaming oder VoIP werden die Standards sich zum einen in diese Richtung weiterentwickeln und Übertragungsraten von mehr als 50 Mbit s zulassen, so dass es keine großen Unterschiede mehr zum heutigen Ethernet geben wird. Zum anderen werden die Sicherheitsanforderungen gerade bei einer flächendeckenden Versorgung immer wichtiger. Hier ist es in naher Zukunft, selbst heute zum Teil nicht mehr vertretbar mit einer WEB-Verschlüsselung zu arbeiten. Ein weiterer 14

Teil der Entwicklungen und Standardgremien wird sich mit der Interoperabilität der einzelnen Standards und Frequenzbänder beschäftigen, was ähnlich wie bei GSM-Telefonen ein Roaming in verschiedenen Ländern ermöglichen wird. Fragen zur Vertiefung: 1. Welche Organisation regelt die Frequenzbandvergabe in Deutschland? 2. Welche Organisation vergibt die 802.X Standards? 3. Welcher Standard reguliert die 11 Mbit Übertragungsgeschwindigkeit? 4. Welche Standards ermöglichen höhere Datenübertragung als 11 Mbit und in welchen Frequenzen? 5. Welche Netzwerkarten werden von Welchem Wireless LAN Standard reguliert? 6. Was ist DSSS? 7. In welchem Layer des OSI-Schichtenmodells befindet sich dieses Übertragungsprotokoll? 8. Zu welchem Zweck wurde der IEE 802.11h Standard entwickelt? 9. Welche europäische Organisation verabschiedete den HiperLAN Standard? 10. Wie hoch ist die theoretische Übertragungsgeschwindigkeit des 802.11g Standards? 11. Welcher Standard wir am heufigsten in öffentlich WLAN s eingesetzt? Linksammlung für weiter Informationen: WECA www.weca.org WLANA www.wlana.org ETSI www.etsi.org IEEE www.ieee.org 15

16 Copyright by Marcus Gier ABCDATA Funknetzwerktechnik Niehler Str. 89 50733 Köln Tel: 0221 92126615 Fax: 0221 92126626 Email: gier@abcdata.de http://www.abcdata.de#

Schutzgebühr: 2,50 Euro 17