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Transkript:

Roundtable Was der Vermittler heute leisten muss, ist Irrsinn Immer noch haben viele Kunden keine Berufsunfähigkeitsversicherung. Das Potenzial ist enorm. Wie man es heben kann und wie Makler das Thema am besten beraten, diskutierten Experten bei unserem Roundtable. Pfefferminzia: Die Berufsunfähigkeitsversicherung, BU, gilt als eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt. Inzwischen wird jeder Vierte berufsunfähig, vor allem wegen psychischer Krankheiten. Der Bedarf ist also enorm, trotzdem haben nach wie vor drei Viertel der deutschen Bevölkerung diese Versicherung nicht abgeschlossen. Ist das Produkt gescheitert? Norbert Walter: Nein, ganz im Gegenteil. Wenn wir bisher nur ein Viertel der berufstätigen Menschen erreichen konnten, dann würde ich das eher als Herausforderung für die Branche sehen. Offensichtlich muss das Produkt im Beratungsprozess noch besser erklärt und die Wichtigkeit der Arbeitskraftabsicherung noch mehr herausgestellt werden. In Deutschland gibt es aktuell rund 40 Millionen Berufstätige; nur 16 Millionen haben eine BU-Absicherung. Man muss sich aber auch klarmachen, dass wir die restlichen 24 Millionen niemals alle erreichen werden. In vielen Fällen sprechen finanzielle oder gesundheitliche Gründe gegen eine Premium-BU. Werbung Mathias Clemens: Ganz genau. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung ist einfach nicht für jeden zu bekommen. Daher ist es wichtig, hier in Konzepten zu denken und verschiedene Versicherungssparten zusammenzufassen, um das Thema Arbeitskraftabsicherung zu bearbeiten. Dann wird ein Schuh draus. Aber gescheitert ist das Produkt nicht. Mercedes-Benz ist ja auch nicht gescheitert, nur weil nicht jeder einen fährt. Übrigens klingt Ihre Frage so nach Krise. Bei uns ist die BU in diesem Jahr aber ein absoluter Renner. Wir stellen zumindest nicht fest, dass sie nicht nachgefragt wird. Stephan Kaiser: Trotzdem muss man aufpassen, finde ich. Wir alle kennen Beispiele aus Ländern wie Australien, wo man das System gegen die Wand gefahren hat. Und auf dieser Spirale sind wir hierzulande auch gerade drauf. Der Markt übertreibt. Sie haben irre Auswüchse, was die Berufsgruppeneinteilung angeht. Bei den Maklern heißt dieses Übel Berufsgruppenbingo. Der Effekt ist der, dass alle paar Jahre alte Verträge in neue umgedeckt werden, weil die besseren Berufe immer günstiger werden. Das hat aber zur Folge, dass die alten Bestände wenn man es übertreibt, nur

noch Kranke und schlechte Berufe umfassen. Da muss man aufpassen. Auf der anderen Seite ist es eine gute Entwicklung, dass man endlich verstanden hat, dass die BU nicht das Allheilmittel ist. Lageristen, Krankenpfleger, Dachdecker für diese Leute ist eine Premium-BU unbezahlbar. Die Finanzen sind die eine Sache. Ein anderes oft vorgebrachtes Argument gegen eine BU-Versicherung ist, dass die Versicherer im Ernstfall ja sowieso nicht zahlen. Herr Kaiser, Sie haben nun schon über 300 BU-Fälle begleitet wie ist es um die Zahlungsmoral der Versicherer bestellt? Kaiser: Dass die Versicherer systematisch Zahlungen verweigern, ist Blödsinn. Aber fest steht auch: Es geht um viel Geld. Nehmen Sie einen 40-Jährigen, der 1.000 Euro BU-Rente versichert hat da landen Sie sofort im sechsstelligen Barwertbereich, das verschenken die Versicherer nicht leichtfertig. Es gibt Versicherer, die sind fairer als andere. Das hat oft mit den Vorgaben des Managements zu tun, aber auch damit, wie der Versicherer aufgestellt ist. Ein Versicherer, der das schon 20, 30 oder 50 Jahre macht, hat ein anderes Know-how als einer, der gerade 10 Jahre dabei ist. Maximilian Beck: Im Schnitt werden 70 Prozent aller Leistungsanträge positiv beschieden. Das geht in der Branche gerne mal unter. Bei den restlichen 30 Prozent gibt es entsprechende Gründe. Am häufigsten gibt es keine BU-Rente, weil die Anträge nicht vernünftig ausgefüllt oder gar nicht abgegeben werden. Manchmal wird der BU-Grad nicht erreicht, oder es gibt Fehler bei der vorvertraglichen Anzeigepflicht. Dann fehlen noch die Gerichtsprozesse, die 2 Prozent der Ablehnungen ausmachen. Und davon enden 50 Prozent mit einem Vergleich, Urteile gegen den BU-Versicherer gibt es in 15 Prozent der Fälle. Fazit: Eine systematische Verzögerung oder gar ein systematisches Versagen der Leistung findet nicht statt. Walter: Ich denke auch, dass man das ganze Problem vielschichtiger sehen muss. Leistungsablehnungen muss man genau analysieren, um feststellen zu können, warum die Ablehnung erfolgte. Die fehvorlende Mitwirkung des Kunden kann ich auch hervorheben. Darüber hinaus bestätigt sich der Verdacht der Berufsunfähigkeit gar nicht immer. Und in der Tat, 10 Prozent der Ablehnungen sind auf vorvertragliche Anzeigepflichtsverletzungen zurückzuführen. Clemens: Es sind ja oft auch Einzelstimmen, die dafür sorgen, dass die abgelehnten Fälle publik werden. Derjenige, der sich beklagt, ist deutlich lauter als der, bei dem alles glattgeht. Es gibt sicherlich Fälle, die sehr unglücklich laufen. Aber die generelle Frage aufzuwerfen, ob die Versicherer böse sind, halte ich für abstrus. Wenn Anträge vom Kunden nur schlecht ausgefüllt oder vielleicht gar nicht mehr weiterverfolgt

werden liegt das dann auch am Berater? Begleitet er seine Kunden in dem ganzen Prozess nicht gut genug? Walter: Wir sehen uns in der Verantwortung, unseren Vertriebspartnern einen bestmöglichen Service zu bieten. Nur so können sie es leisten, den Kunden optimal zu beraten. Das Thema Prozessqualität im Vermittlerbetrieb spielt deshalb für uns eine ganz besondere Rolle. Beck: Manche Dinge sind ja auch deutlich besser geworden. Ablehnungen wegen einer Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht sind beispielsweise deutlich zurückgegangen. Das spricht dafür, dass die Beratungsqualität hier zugenommen hat. Und das ist ein sehr positives Signal, das uns alle zuversichtlich stimmen sollte. Clemens: Ich glaube, dass es nicht den Berater gibt. Es gibt welche, die sehr ausführlich beraten, und es gibt welche, die den Vertrag einfach verkaufen wollen. Hier haben aber auch wir Versicherer die Mitverantwortung, die Prozesse zu verbessern. Herr Clemens, die Bayerische hat vor dem Start ihrer BU Makler zu Workshops eingeladen und sie gefragt, was sie vom Produkt erwarten. Was kam dabei heraus? Clemens: Makler wünschen sich vor allem ein transparentes Produkt mit verständlichen Bedingungen. Ein weiterer Punkt war eine möglichst schnelle Risikoprüfung. Und Baukastensysteme, bei denen man zusätzliche Bausteine wie eine Pflegeabsicherung oder eine umfassende Dienstunfähigkeitsversicherung versichern kann, kommen auch gut an. Kaiser: Ich finde diese Entwicklung, so viel in das Produkt reinzupacken, nicht gut. Denn auch das ist dafür verantwortlich, dass immer weniger Menschen eine BU bezahlen können. Was mich Makler immer fragen, ist: Wie sind die Versicherer im Leistungsfall? Wie reagieren sie, sind die fair? Aber selbst wenn man das heute beantworten kann, bringt das dem Kunden, der in 20 Jahren berufsunfähig wird, nichts. Denn das kann sich ja ändern. Die Rating-Agentur Assekurata hat ein völlig neues Rating entwickelt, das die Fairness eines Versicherers in der Leistungsregulierung im Fall der BU beurteilen wird. Beck: Das wichtigste Kriterium für unabhängige Vermittler ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. Das zeigen zumindest die meisten Umfragen. Es gibt einen scharfen Wettbewerb um die besten Leistungen. Und wer sich dem nicht stellt, wird die Konsequenzen spüren. Herr Walter, ist die BU mittlerweile zu hochgetunt?

Walter: Produkte werden tendenziell immer ausgefeilter. Aber irgendwann ist hier auch eine Grenze erreicht. Sie können sonst keine sinnvollen Kollektive mehr vorhalten. Ein Produkt muss für den Kunden attraktiv und seitens der Versicherer auskömmlich kalkuliert sein. Clemens: Das macht es auch so schwierig für den Berater. Wir wollen ja alle einzigartig sein, und so denkt sich jeder Versicherer eine Besonderheit aus. Das ist schon fast ein Studium wert, bis Berater heute die Unterschiede zwischen den Angeboten der einzelnen Versicherer draufhaben. Andererseits ist dieser Wettbewerb auch Nährboden für weitere Produktverbesserungen. Dread-Disease-, Multi-Risk-, Grundfähigkeits-, Erwerbsunfähigkeitsversicherungen was halten Sie von den Alternativen zur Berufsunfähigkeitsversicherung? Kaiser: Ich finde es gut, dass sich der Blick für andere Möglichkeiten inzwischen geöffnet hat. Vor ein paar Jahren hat noch keiner darüber nachgedacht, mal eine Erwerbsunfähigkeitspolice zu vermitteln. Das galt als Haftungsfehler das einzig Wahre war die BU. Jedes der Ausweichprodukte hat seine Daseinsberechtigung. Wenn einer Lastwagen fährt und er kann das Autofahren in einer Grundfähigkeitspolice versichern, wüsste ich nicht, warum das nicht sinnvoll sein sollte. Was problematisch ist, ist das, was Sie eben ansprachen, Herr Clemens. Der Markt ist sehr kompliziert geworden. Was der Vermittler heute leisten muss, ist Irrsinn. Das kriegt man auch mit keinem Beratungsprogramm mehr gewuppt. Jemand, der hier gut beraten will, muss eine Menge draufhaben und eine Menge Zeit investieren, um auf dem Laufenden zu bleiben. Clemens: Die BU-Versicherung sollte nach Möglichkeit immer der Kern der Arbeitskraftabsicherung sein, einfach weil sie am umfänglichsten leistet. Aber die anderen Bausteine sind auch wichtig. Das kann sich mittlerweile kaum eine Gesellschaft leisten, keine Alternativen anzubieten. Beck: Wir beobachten die Produkte unterhalb der Berufsunfähigkeitsversicherung aufmerksam, haben aber aktuell keines. Denn wir beobachten auch, dass viele Verbraucher und auch Vermittler sich am reduzierten Leistungsumfang stören. Stichwort: Psyche. Sie ist der Hauptleistungsverursacher der vergangenen fünf Jahre und fehlt bei den meisten Ausweichprodukten. In der Branche wird daran gearbeitet, Beratungsleitfäden zu entwickeln, wie man haftungssicher von der BU-Police zur Empfehlung eines Erwerbsunfähigkeits-, Grundfähigkeits-, Multi-Risk- oder Dread-Disease-Vertrags gelangen kann. Da kommen Fragen wie: Wie wichtig ist es Ihnen, nur Ihren aktuellen Beruf oder einen vergleichbaren zu versichern? Dann sind Sie schon mal von einer Top-BU zu einer Basis-BU gelangt. Und dann kommt die entscheidende Frage: Wären Sie bereit, die Psyche als Leistungsauslöser auszuklammern? Ich glaube, aktuell steht der Markt genau an diesem Punkt. Es gibt Lösungen

Powered by TCPDF (www.tcpdf.org) unterhalb der Berufsunfähigkeitsversicherung, aktuell werden sie aber kaum verkauft. Der Durchschnittsmakler vermittelt 30 Berufsunfähigkeitsverträge im Jahr und vielleicht zwei Grundfähigkeitsversicherungen. Aber das wird sich sicherlich noch ändern. Dieser Artikel erschien am 05.11.2015 unter folgendem Link: http:///roundtable-was-der-vermittler-heute-leisten-muss-ist-irrsinn-1446135734/