Die Geschichte von Scott und Amundsen Der Wettlauf zum Südpol

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Transkript:

I. Lesen und Verstehen (1) Die Geschichte von Scott und Amundsen Der Wettlauf zum Südpol Es gibt viele berühmte Entdecker. Du kennst die Geschichten von Christoph Kolumbus und James Cook. Beide haben neue Länder entdeckt und sind durch ihre Abenteuer bis heute bekannt. Manchmal passiert es aber, dass jemand berühmt wird, auch wenn er sein Ziel nicht als Erster erreicht. Ein Beispiel dafür ist der Engländer Robert Scott. 5 10 15 20 25 30 35 Um das Jahr 1900 herum waren die Menschen schon in fast alle Teile der Erde gereist. Schlechte Zeiten für Entdecker es gab kaum noch etwas zu entdecken! Am Südpol war aber noch niemand gewesen. Der Südpol ist der Punkt der Erde, der am weitesten im Süden ist. Wenn du dir die Erde als Ball vorstellst, der sich dreht, dann ist der Nordpol ganz oben und der Südpol ganz unten. Dort ist es immer sehr, sehr kalt und es gibt schreckliche Schneestürme. Außerdem liegt der Südpol im ewigen Eis, denn selbst im Sommer ist es dort selten wärmer als minus 20 Grad Celsius, und das Eis wird nie zu Wasser. Kein Wunder, dass dort noch niemand gewesen war! Robert Scott wurde 1868 geboren. Er arbeitete einige Jahre auf englischen Schiffen, doch das wurde ihm bald zu langweilig. Er kam auf die Idee, als Erster zum Südpol zu fahren und so berühmt zu werden. Nach ein paar Jahren hatte er genug Geld gesammelt und begann im Jahr 1909 die Reise. Mit seinem Schiff, der Terra Nova, fuhr er zuerst von England nach Australien, weil er dort frische Nahrungsmittel kaufen wollte. In Australien hörte er etwas Schlimmes: Auch Roald Amundsen, ein berühmter norwegischer Entdecker, war auf dem Weg zum Südpol! Nun wusste Scott, dass alles ganz schnell gehen musste. Er segelte mit seiner Mannschaft auf der Terra Nova in Richtung Südpol. Am Rand des ewigen Eises bauten sie ein großes Lager für ihre Vorräte, das Basislager. Da der Weg zum Südpol so weit war, mussten sie zuerst Nahrungsmittel und Öl zum Heizen in vielen kleinen Lagern auf dem Weg verteilen, den sie später zum Südpol nehmen wollten. Scott hatte für dieses Abenteuer eine ganz besondere Idee: Er nahm nicht nur Schlittenhunde, sondern auch Ponys und 1910 ganz modern drei Motorschlitten mit. Heute wissen wir, dass das ein schrecklicher Fehler war. Die Fahrt zum Südpol lief für Scott von Anfang an schlecht: Da alles ganz schnell gehen musste, hatten sich die Schlittenhunde nach der langen Schifffahrt noch nicht an die Kälte und das Eis gewöhnt. Außerdem konnte keiner der Engländer gut mit einem Hundeschlitten fahren. Die Motorschlitten gingen nach wenigen Tagen kaputt, und die Ponys starben schnell. Scott und seine Männer waren deshalb viel langsamer als sie wollten. Am 17. Januar 1912 kam Scott am Südpol an. Er und seine Männer waren sehr müde und hatten kaum noch Vorräte. Außerdem fanden sie am Südpol eine Fahne die norwegische Fahne! Roald Amundsen war schneller gewesen und einen Monat vorher am Südpol angekommen. Wie schrecklich für Scott und seine Männer! 1 S e i t e

40 45 Nun begann der furchtbare Weg zurück zum Basislager. Nach und nach starben die Schlittenhunde, und die Männer mussten die Schlitten mit der Hand ziehen. Das Wetter wurde immer schlechter. Deshalb fanden sie nicht alle Lager mit Vorräten. Am 20. März begann ein starker Schneesturm, und sie konnten nicht mehr weitergehen. Scotts letzter Brief ist vom 29. März. Am nächsten Tag starb er zusammen mit seinen Männern in einem Zelt, das man später fand. Sie waren nur 18 Kilometer vom nächsten Lager entfernt. Warum Scott den Wettlauf zum Südpol und sein Leben verloren hat? Durch die Ponys und Motorschlitten war Scott zu langsam. Amundsen hatte nur Schlittenhunde, aber die waren trainiert, und er und seine Männer konnten auch sehr gut Hundeschlitten fahren. Manchmal ist moderne Technik eben nicht alles! A) Finde die passende Überschrift Hier findest du zu den einzelnen Textabschnitten jeweils drei Überschriften. Nur eine davon passt genau zum Inhalt des g e s a m t e n Abschnitts. Kreuze diese an! Mehr als ein Kreuz ergibt null Punkte. 1. (Z. 1-4) Berühmte Entdecker Die Abenteuer des Christoph Kolumbus Ohne Ziel und trotzdem berühmt 2 S e i t e

2. (Z. 5-12) Die Erde als Ball Der Südpol ein unentdeckter Ort Der Südpol das ewige Eis 3. (Z. 13-26) Robert Scott bereitet seine Reise zum Südpol vor. Robert Scott muss schnell sein. Robert Scott kauft Nahrungsmittel für kleine Lager. 4. (Z. 26-32) Kaputte Motorschlitten Probleme mit der Kälte Der Hinweg zum Südpol 5. (Z. 37-44) Das traurige Ende der Reise Scotts letzter Brief Der furchtbare Weg zurück /10 P. 3 S e i t e

Lesen und Verstehen (2) In der Jugendzeitschrift SUPER können Kinder und Jugendliche Fragen an die Ärztin Frau Dr. Sommer stellen. Liebe Frau Dr. Sommer, Hamburg, 2.4.2014 5 10 15 20 25 ich heiße Martin S. und bin 14 Jahre alt. Mir selbst geht es gut und ich habe keine Probleme mit der Gesundheit. Ich schreibe Ihnen, weil ich ein bisschen Angst um meinen Freund B. habe. Ich möchte seinen Namen nicht nennen, weil er auch manchmal die SUPER liest und ich nicht will, dass er seinen Namen hier findet. B. ist ein halbes Jahr jünger als ich und seit diesem Schuljahr in meiner Klasse. Er ist von Berlin nach Hamburg umgezogen, weil seine Mutter hier Arbeit gefunden hat. Sein Vater ist in Berlin geblieben. Ich glaube, seine Eltern mögen sich nicht mehr besonders. B. fährt alle vier Wochen von Freitagmittag bis Sonntagabend zu seinem Vater. Als ich B. im August kennen gelernt habe, war er ziemlich schlank. Im Sportunterricht war er ein ziemlich guter Schüler. Er war zwar ein schlechter Fußballspieler, aber er konnte schnell rennen und gut die Kletterwand hochklettern. In meiner Klasse hat er nicht so viele Freunde gefunden, aber er hat auch mit niemandem gestritten. Im Winter ist B. dann schnell dicker geworden. Wenn ihn jemand aus meiner Klasse auf eine Party eingeladen hat, ist er meistens gar nicht erst gekommen. Er hat immer gesagt, dass er keine Lust hat, und ist zu Hause geblieben. Dort hat er stundenlang vor dem Fernseher gesessen oder Computerspiele gespielt. Dazu hat er Chips und Schokolade gegessen und Limonade getrunken. Nach ein paar Wochen hat ihn niemand mehr eingeladen. Im Sportunterricht ist er immer schlechter geworden. Im Januar ist er gar nicht mehr die Kletterwand hochgekommen. Herr König, unser Sportlehrer, hat ihn freundlich gefragt, was mit ihm los ist, aber B. hat nur auf den Boden geschaut und nichts gesagt. Ein paar Tage später hat er einen Brief von seinem Arzt mitgebracht, in dem stand, dass er nicht mehr am Sportunterricht teilnehmen muss. In den letzten Wochen hat B. auch mit mir immer weniger gesprochen. In der Schule sitzt er still an seinem Platz, holt in den Pausen sein Handy aus der Tasche und spielt damit, obwohl wir das nicht dürfen. Wenn ich ihn nachmittags anrufe und mich mit ihm 4 S e i t e

30 treffen will, sagt er meistens, dass er keine Zeit hat. Ich glaube, er sitzt nur vor dem Fernseher. Liebe Frau Dr. Sommer, ich weiß nicht, warum B. so anders geworden ist. Er war am Anfang ein ganz netter Junge, und wir haben viele lustige Sachen gemacht. Aber jetzt sehe ich ihn kaum noch, und er ist müde und traurig. Können Sie mir sagen, wie ich meinem Freund helfen kann? Martin S. 35 Lieber Martin, München, 10.4.2014 40 45 50 vielen Dank für deinen Brief. Er ist etwas ganz Besonderes für mich, weil du nicht über dich schreibst, sondern Hilfe für deinen Freund suchst. Das finde ich sehr schön. Viele Kinder haben die gleichen Probleme wie dein Freund B. Sie sitzen zu lange vor dem Fernseher oder dem Computer, haben deshalb wenig Bewegung und essen auch noch schlechte Sachen. Dann wird jeder Mensch dick. Es ist wichtig, dass du den Grund dafür findest, warum das Verhalten von B. so anders geworden ist. Du schreibst, dass seine Eltern nicht mehr zusammenleben und er immer wieder nach Berlin fährt. Vielleicht ist er traurig, dass er nur so selten nach Berlin darf und dass sich seine Eltern nicht mehr mögen. Oder sein Vater ist wirklich ein böser Mensch, und B. hat Angst vor ihm? Frag ihn doch einmal nach seinen Berlin-Wochenenden. Wenn du ihm zeigst, dass du wissen möchtest, wie es ihm geht und ob er Probleme hat, dann wird er dich wieder als Freund entdecken. Nach einer Weile wird er auch wieder mehr nach draußen kommen und weniger vor dem Fernseher sitzen da bin ich sicher. Und dann wird er irgendwann auch wieder schlanker und sportlicher. Schreib mir doch in ein paar Monaten, wie es euch dann geht! Viele Grüße, Deine Frau Dr. Sommer 5 S e i t e

B) Aussagen zum Text. Welche der folgenden Aussagen ist richtig? Es ist immer nur eine Antwort richtig. Kreuze an. Mehr als ein Kreuz ergibt null Punkte 1. Martin nennt den Namen seines Freundes nicht, weil... a) B. sonst wütend wird und nicht mehr Martins Freund sein will. b) B. nicht über seine Probleme sprechen möchte. c) B. die Zeitschrift ab und zu liest. 2. B. war im Sportunterricht immer... a)...ein guter Schüler. b)...nie wirklich gut. c)...schlecht im Fußball. 3. B. isst viel, denn... a)... er hat keine Freunde. b)... er hat Probleme. c)... essen macht ihm am meisten Spaß. 4. B. muss nicht mehr am Sportunterricht teilnehmen, weil... a)... er zu dick ist. b)... er keinen Sport machen will. c)... weil er keinen Sport machen braucht. 5. Frau Sommer schreibt, dass Martin seinen Freund B. nach den Berlin- Wochenenden fragen soll, damit... a)... B. mit Martin über seine Probleme spricht. b)... B. sieht, dass Martin ihn mag und ein richtiger Freund ist. c)... B. über seinen bösen Vater erzählen kann. /10 P. 6 S e i t e

C) Stimmen die folgenden Aussagen mit dem Text überein? Wenn du zu einer Aussage im Text keine Information erhältst, ist sie automatisch falsch Kreuze an. Mehr als ein Kreuz ergibt null Punkte Ja Nein 1. B. ist genau so alt wie Martin. 2. Der Vater von B. lebt in Hamburg. 3. B. möchte lieber in Hamburg leben. 4. B. sieht seinen Vater regelmäßig. 5. Die Mutter von B. hatte in Hamburg keine Arbeit. 6. B. geht nicht gerne auf Partys. 7. B. ist dicker geworden, weil seine Ernährung ungesund ist. 8. Martin schreibt den Brief, weil er B. helfen möchte. 9. Die meisten Kinder haben die gleichen Probleme wie B. 10. B. ist traurig, weil er nicht oft in Berlin ist. /10 P. 7 S e i t e

II. Hören und Verstehen: Nefelis Krankheit Ich bin Anna. Meine Schwester Nefeli freut sich jeden Tag wieder auf die Schule. Ich habe das nie verstanden. Sie ist noch nicht einmal eine gute Schülerin. Meine Noten sind viel besser, aber in die Schule gehe ich trotzdem nicht gerne. Nefeli ist vierzehn und ich bin zwölf. Wir besuchen beide die DSA in Maroussi, aber keiner darf wissen, dass wir Geschwister sind, weil wir uns überhaupt nicht mögen. Meine Schwester ist sehr musikalisch, spielt Klavier und Gitarre. Ich spiele viel lieber Fußball und bin in einem Karateclub. Obwohl ich jünger und kleiner bin, bin ich viel stärker und schneller als meine Schwester. Ich fahre auch jeden Tag mit dem Fahrrad zur Schule. Nefeli nimmt natürlich den Bus, denn ihre Haare sollen schön bleiben und ihre hohen Schuhe dürfen nicht kaputt gehen. Jeden Morgen steht sie eine ganze Stunde vor mir auf, geht ins Bad, dann kann sie lange duschen und in den Spiegel schauen. Oft, wenn ich mir morgens die Zähne putzen will, ist sie immer noch nicht fertig und dann streiten wir uns. Letzten Montag war meine ältere Schwester wieder so spät fertig, dass sie ganz schnell aus dem Haus gelaufen ist und ihre Stifte auf dem Küchentisch vergaß. Anna, du musst Nefeli die Stifte bringen, auch wenn du das nicht willst, sagte meine Mutter, denn deine Schwester schreibt heute einen Test!. Also nahm ich die Stifte und fuhr wütend in die Schule. Ich sah meine Schwester mit ihren blöden Freundinnen auf dem Schulhof stehen. Sie guckten, lachten und redeten über die älteren Jungen auf dem Schulhof. Nur meine Schwester guckte böse und sagte kein Wort, als ich ihr die Stifte gab. Noch nicht einmal Danke! sagte sie zu mir. Ich hörte nur ihre Freundinnen rufen: Guckt mal, Andrónikos und Kalypsó gehen Arm in Arm. Die lieben sich!. Am Abend gab es zu Hause leckeres Pastizio. Meine Mutter macht das beste Pastizio der Welt, müsst ihr wissen. Sonst isst Nefeli immer drei Stücke oder mehr, aber heute hatte sie gar keinen Hunger. Sie sagte nur, dass sie Kopf- und Bauchschmerzen hatte, und ging sofort in ihr Zimmer. Mama und Papa waren ganz überrascht und ein wenig erschrocken. Am nächsten Morgen kam Nefeli nicht aus ihrem Zimmer, sondern sie blieb im Bett. Wenn es dir so schlecht geht, Nefeli, dann fahren wir jetzt zum Kinderarzt. Ich musste natürlich in die Schule. Als ich später nach Hause kam, rief mich meine Mutter zu sich ins Wohnzimmer. Anna, der Kinderarzt hat nichts gefunden. Er sagt, Nefeli ist gesund. Aber sie liegt im Bett, weint und sagt, sie wird nie wieder in die Schule gehen. Weißt du etwas? Hat sie Probleme in der Schule?. Leider konnte ich meiner Mutter nicht helfen. Ich habe in der Schule nichts mit meiner Schwester zu tun. Einen Tag später bekam ich die Antwort. In der ersten großen Pause kamen Nefelis Freundinnen zu mir und wollten wissen, warum Nefeli nicht in der Schule war. Wir wissen nicht, was Nefeli hat. Der Arzt hat auch nichts gefunden, aber es geht ihr wirklich schlecht. Unsere Mama glaubt, dass sie Probleme mit einem Lehrer hat. Wisst ihr etwas?, fragte ich die Mädchen. 8 S e i t e

Da sagte Nina, ihre beste Freundin, Anna, ich glaube Nefelis Problem hat dunkles lockiges Haar, braune Augen und heißt Kalypsó! Nefeli liebt doch Andrónikos aus dem Lykeion, aber vor zwei Tagen haben wir ihn alle zusammen mit Kalypsó gesehen. Das war sie also die Antwort: Nefeli hatte kein Problem mit der Schule, sondern sie liebte Andrónikos, aber er liebte Kalypsó. Habt ihr vielleicht die richtige Medizin für meine Schwester? 593 Wörter 9 S e i t e

Hör zu! Du hörst den Text zwei Mal. Was ist richtig? Was ist falsch? Kreuze die richtige Antwort an. Mehr als ein Kreuz pro Aussage ergibt null Punkte richtig falsch 1. Anna ist eine sehr schlechte Schülerin und mag die Schule nicht. 2. Beide Schwestern spielen Klavier und Gitarre. 3. Anna ist stärker als Nefeli und spielt Basketball. 4. Nefeli steht morgens viel früher auf als Anna. 5. Die Schwestern streiten, weil Nefeli sich die Zähne putzen will. 6. Letzten Montag hat die ganze Familie zu lange geschlafen. 7. Die Mutter gibt Anna die Stifte von Nefeli. 8. Nefeli steht mit ihren Freundinnen auf dem Schulhof. 9. Anna gibt Nefeli auf dem Schulhof die Stifte. 10. Nefeli isst immer mindestens fünf Stücke Pastizio. 11. Beim Abendessen redet Nefeli gar nicht. 12. Am nächsten Morgen steht Nefeli nicht auf. 13. Die Mutter bringt Anna und Nefeli zum Kinderarzt. 14. Der Arzt sagt der Mutter, dass ihre Tochter Probleme in der Schule hat. 15. Die Mutter fragt Anna nach Nefelis Problemen in der Schule. 16. Nefeli hat Anna nichts über ihre Probleme gesagt. 17. Anna geht in der Pause zu Nefelis Freundinnen. 18. Die beste Freundin von Nefeli weiß, warum es Nefeli so schlecht geht. 19. Andronikos hat dunkles lockiges Haar und braune Augen. 20. Nefeli fühlt sich krank, weil Andrónikos sie nicht liebt. / 20 P 10 S e i t e

III. Wortschatz und Grammatik 1. Setze die Wörter aus dem Kasten in die Lücken im Text. Achtung, es gibt mehr Wörter als Lücken. Finde das passende Wort für jede Lücke. Endlich Ferien! Sven und seine kleine Schwester Maike haben sich schon lange (1) gefreut, (2) sie wollen mit ihren Eltern für eine Woche (3) Dänemark (4) die Ostsee fahren. Familie Petersen hat die Reise gut (5) und an alles gedacht. Vor allem (6) sie ihren Kater Mikesch in Pflege geben, denn sie können ihn nicht (7). Die Fahrt (8) nämlich über drei Stunden, und Mikesch mag keine (9) Autofahrten. Aber das ist (10) Problem, (11) die Freunde der Petersens, Inge und Klaus, (12) Katzen und wollen gern eine (13 ) lang auf Mikesch aufpassen. (14) bringen die Petersens ihren Kater (15) ihnen. an, darauf, darüber, dauert, denn, denn, deshalb, gefunden, ist, kein, kurzen, langen, mitnehmen, möchten, mögen, Monat, müssen, nach, nach, nehmen, organisiert, trotzdem, weil, Woche, zu / 15 P. 11 S e i t e

2. Bilde Sätze Au weia! Die Wörter sind alle durcheinander geraten. Nun musst du aus diesem Wörter-Puzzle richtige Sätze bilden. Schreibe im Präsens. Achte bei Verben auf die richtige Zeit und Form. Achte bei Artikeln und Adjektiven auf den richtigen Kasus. Achte bei Nomen und Pronomen auf den richtigen Kasus, Genus und Numerus. a) Sven Maike sitzen hinten und // und Mikesch müssen festhalten // nervös er sein sehr b) Mikesch nämlich aufgeregt sehr sein // er immer denn Fenster - schauen c) Inge Klaus und sie bei ankommen als // Mikesch schnell springen wie Auto aus Blitz // laufen und in Garten Haus vor / 9 P. 12 S e i t e

3. Bestimme die Satzart der Sätze und kreuze die richtige Lösung an. Mehr als ein Kreuz ergibt null Punkte. 1. Als Familie Petersen aus dem Urlaub zurückkehrt, sind alle von der langen Autofahrt ganz müde und sie gehen schnell ins Bett. Nebensatz Nebensatz Hauptsatz Nebensatz Hauptsatz Hauptsatz Hauptsatz Nebensatz Hauptsatz a b c 2. Am anderen Morgen wachen die beiden Kinder sehr früh auf, denn sie haben ganz laut ein Miau-Miau gehört. Hauptsatz Hauptsatz Hauptsatz Nebensatz Nebensatz Hauptsatz a b c 3. Schnell öffnen sie die Tür, dann holen sie Mikesch herein und sie sind sehr glücklich, weil sie ihren Kater wiederhaben. Nebensatz Nebensatz Hauptsatz Nebensatz Hauptsatz Nebensatz Hauptsatz Nebensatz Hauptsatz Hauptsatz Hauptsatz Nebensatz a b c / 3 P. 13 S e i t e

4. Übertrage die Sätze in ein anderes Tempus Die folgenden Sätze stehen alle im Präsens. Du sollst sie in ein anderes Tempus übertragen. Achte auf die Klammer, denn da steht, welches Tempus du benutzen sollst. a) Als die Petersens später mit Inge und Klaus sprechen, erfahren sie die ganze Geschichte. (Präteritum) b) Mikesch will nicht mehr warten, bis seine Familie ihn wieder nach Hause holt. (Präteritum) c) Deshalb läuft er einfach weg und sucht sein Zuhause. (Perfekt) d) 6 km läuft er über Wiesen und Felder und findet allein nach Hause zurück. (Perfekt) / 8 P 14 S e i t e

5. Bestimme die Wortart Bestimme, um welche Wortart es sich im Folgenden jeweils handelt. Für jede richtige Antwort erhältst du einen Punkt. Mehr als ein Kreuz pro Wort ergibt null Punkte. Adjektiv stärksten Substantiv / Nomen Pronomen Subjekt Possessivpronomen ihre Präposition Adjektiv Personalpronomen Präposition morgens Konjunktion Adverb Adjektiv Demonstrativpronomen sie Substantiv Personalpronomen Subjekt Ordinalzahl ersten Pronomen Adjektiv Kardinalzahl / 5 P. 15 S e i t e

IV. Textproduktion: Brief aus Berlin Situation: Nikos ist in den Sommerferien mit seinen Eltern von Volos nach Berlin umgezogen, weil seine Eltern hier beide eine neue Arbeitsstelle gefunden haben. Seit vier Wochen besucht er die 6. Klasse des Geschwister-Scholl-Gymnasiums. Er hat auch schon neue Freunde gefunden. Aufgabe: Stell dir vor du bist Nikos und du schreibst den Brief an seinen Freund Jannis in Volos. Zu den unten genannten Punkten musst du etwas schreiben. Du kannst auch über mehr Dinge schreiben. Die Bilder geben dir Ideen für deinen Brief. Was hat sich jetzt in Nikos Leben geändert? (z.b. Schule, Wohnung, Freunde,...) Wie fühlt sich Nikos in Berlin und warum? Was gefällt ihm und warum? Was gefällt ihm nicht und warum? /20 P. 16 S e i t e