JOANNIS AVRAMIDIS zum 90. Geburtstag 19. September bis 4. November 2012 Im September 2012 begeht seinen 90. Geburtstag. Der Sohn griechischer Eltern wurde in Georgien geboren und kam 1943 über Griechenland nach Wien. Als Schüler und später als Lehrer an der Akademie der bildenden Künste Wien wurde er zu einem Protagonisten moderner Plastik, der den menschlichen Körper und dessen Struktur als Maß der abstrakten Figuration begriff. Von 1968 bis 1992 führte als Professor eine Meisterklasse für Bildhauerei an der Akademie. Die Formensprache von Avramidis beruht auf geometrischen Konstruktionen. Zum Teil ist ein fließendes Band das Grundelement, zum Teil sind es linealgerade Umrisse. In der Abstraktion und den klar definierten Achsen behalten die Figuren den Bezug zur Form des menschlichen Körpers. Die Kunstgeschichte ist für den Meister besonders in der Auseinandersetzung mit zwei Epochen fruchtbar: der griechischen Klassik und der frühen Renaissance. Das Kunsthistorische Museum zeigt zu Ehren von eine Auswahl von Skulpturen und graphischen Arbeiten, die in der Antikensammlung in einen unmittelbaren Dialog mit den Originalen des griechischen und römischen Altertums treten. Der Schreitende, an dem die Beine in den Rumpf verlängert werden und ihn mitsamt den Schultern vereinnahmen, erinnert an die strenge Auffassung des Menschenbildes in der späten Archaik und frühen Klassik. In der Skulptur des polykletischen Speerträgers der Antikensammlung ist das theoretische Konstruktionsprinzip des menschlichen Körpers aus der ersten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr. jenem der modernen Kunst gegenübergestellt. Beiden gemeinsam ist das Streben nach Klarheit und Gesetzmäßigkeit, die Schönheit der Körper drückt sich in ihrem Ebenmaß aus. Die Polis, die vor dem Kunsthistorischen Museum am Maria Theresien-Platz zu sehen sein wird, ist ein homogener, variantenreicher Kollektivkörper, der durch das Ineinanderfließen individueller und doch einstimmiger Teile das Ideal der polis als Gemeinwesen ausdrückt. Ein Kopf, dessen Linien und Kurven nicht auf die Bewältigung der Körpermassen abzielen, sondern deren Bedeutung umschreiben, steht in der Antikensammlung römischen Porträts gegenüber.
Den Skulpturen von liegen stets graphische Arbeiten zugrunde. Studien und Aktzeichnungen werden abstrahiert und leiten so zur linearen Auffassung der Skulpturen über. Die Konstruktion der Linien und Kurven, die in komplexer Weise das Volumen des Trojanischen Pferdes definieren, ist als Graphik dem plastischen Original einer Aluminiumkonstruktion gegenübergestellt. Die Kunstwerke wurden gemeinsam mit ausgewählt und sind in den Sälen der Antikensammlung des Kunsthistorischen Museums zu sehen. Kuratoren: Georg Plattner in Zusammenarbeit mit English abstract: To celebrate his 90 th birthday 19 September to 4 November 2012 In September 2012, celebrates his 90 th birthday. He focused the human body and its structure in paintings and sculpture during his many years (both as a student and as a teacher) at the Academy of Fine Arts in Vienna. His interest in the classical art of the 5 th century B.C. and in the early Renaissance led Avramidis to design bodies that conform to a strict constructivist principle. In honour of the is showing a selection of his sculptures and graphic work in the Collection of Greek and Roman Antiquities where they enter into a dialogue with the classical originals.
PRESSEFOTOS Photo Andreas Avramidis Polis 1965/68 Bronze Großer Kopf um 1970 Bronze, H. 92,5 cm Trojanisches Pferd 1970 Kunstharz, Aluminium
Trojanisches Pferd 1970 Kunstharz, Aluminium Entwurf: Papier Figurenfries 1981 Papier Antikensammlung Saal X, Skulptur der griechischen Klassik Wien
ÖFFNUNGSZEITEN UND EINTRITTSPREISE Maria Theresien-Platz 1010 Wien Dienstag Sonntag 10 bis 18 Uhr Donnerstag 10 bis 21 Uhr (Münzkabinett schließt um 18 Uhr) Erwachsene Ermäßigt Wien-Karte Gruppen ab 10 Personen Führung Jugendliche unter 19 Jahreskarte Audio Guide (Deutsch, Englisch) 12, 9, 11, 8, 3, frei 29, 4,- JOANNIS AVRAMIDIS IN DER GALERIE ALBERTINA-ZETTER Aus Anlass des 90. Geburtstages von würdigt auch die Galerie bei der Albertina- Zetter das Schaffen des großen Bildhauers: Skulpturen, Zeichnungen, Gemälde heißt die umfassende Werkschau, die erste große Galerie-Ausstellung in Wien seit 1992, die von 17.10 2012 bis 2.2.2013 das Werk des Künstlers in seiner ganzen Vielfalt präsentiert. www.galerie-albertina.at PRESSEINFORMATION Nina Auinger-Sutterlüty, MAS Leitung Abteilung Kommunikation und Marketing mit MVK und ÖTM 1010 Wien, Burgring 5 Tel.: + 43 1 525 24-4021 Mobil: +43 664 605 14 4021 e-mail: info.pr@khm.at www.khm.at