Das Thema meiner Predigt heute: Wie Wünsche wahr werden



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Transkript:

Thema: Wie Wünsche wahr werden (Die unerkannte Macht unserer Wünsche) Leitwort: Habe Deine Lust am Herrn, der wird dir geben, was dein Herz wünscht Ps.37, 4 Bibeltext: 2. Sam. 3, 4-15 Salomos Traum Wir alle kennen und praktizieren den Umgang mit Wünschen. Wir wünschen uns zum Geburtstag gegenseitig alles erdenklich Gute: Gesundheit, Glück, Wohlergehen, Bewahrung und ein - wenig frömmer: Gottes Segen! Oder: Gottes guten Segen! Oder etwas ähnliches. Und um uns unseren Umgang und unsere Praxis des Wünschen noch weiter bewußt zu machen, möchte ich uns weiter auch daran erinnern, dass und was wir uns für gewöhnlich alles zu Weihnachten oder anderen wichtigen Festtagen, wichtigen Terminen oder Anässen wünschen.. Wir wünschen uns ein schönes, gesegnetes Fest im Kreise unserer Lieben anschließend ein guten Rutsch bzw. ein guten Start in das jeweils Neue Jahr Oder auch ein gesegnetes Neues Jahr usw. Im Laufe des Jahres wünschen wir uns dann gegenseitig einen schönen, erholsamen Urlaub bei Krankheit schnelle Genesung usw. usw. Irgendwie haben wir es mit dem Wünschen. Das Wünschen und das Aussprechen von Guten Wünschen hat in unserem Umgang miteinander offensichtlich eine ganz wichtige soziale Funktion. Eine Funktion, in der wir uns gegenseitig unsere Anteilnahme und unser Wohlwollen versichern. So weit so gut. Aber natürlich kann und sollte man sich doch auch ab und an auch einmal die Frage stellen: Was bewirken eigentlich alle unsere guten Wünsche? Oder aber- wir könnten auch einmal überlegen und uns fragen: Wie und wodurch könnten unsere guten Wünsche das möglicherweise sogar bewirken, was wir mit ihnen ankündigen bzw. sicher gerne vermitteln würden? Ich vermute einmal, dass nur wenige von uns sich schon einmal intensiver mit diesen Fragen befasst und nach einer Antwort gesucht haben. Ich muss gestehen, ich eigentlich auch nicht bis ich mich in der Vorbereitung auf diese Predigt einmal intensiver damit befasst habe. Aber ich will den Kreis um das Thema Wünschen heute in meiner Predigt doch noch etwas enger ziehen und uns alle einmal fragen: Wie gehen wir mit dem um, was wir uns für uns selbst wünschen? Welche Erfahrungen haben wir mit unseren Wünschen im Blick auf uns selbst gemacht? Welche Wünsche sind möglicherweise in unserem Leben wahr geworden? Und welche haben sich vielleicht doch nicht erfüllt? Und:- wenn ja - gibt es dafür vielleicht gute Gründe? Das Thema meiner Predigt heute: Wie Wünsche wahr werden Ich habe mir für heute vorgenommen, mit Euch einmal darüber nachzudenken, welche Rolle Wünsche in unserem Leben spielen. Was sie bewirken? Oder was nicht? Und weiter wollen wir natürlich miteinander unsere Bibel befragen, um herauszufinden, was uns vielleicht Gott über den richtigen Umgang mit unseren Wünschen sagen möchte?! Ich lese uns zunächst einmal eine Geschichte aus der Bibel, in der es so fremd uns das vielleicht auf den ersten Blick erscheinen mag tatsächlich um das richtige Wünschen geht. Im ersten Teil unserer Bibel, im 1. Buch Könige Kap. 3, ab Vers 4 wird uns aus dem Leben des jüdischen Königs Salomo folgendes berichtet:

2 4 Einmal ging der (jüdische) König Salomo nach Gibeon. Dort war (damals) die bedeutendste Opferstätte im ganzen Land. Auf dem Altar brachte Salomo Hunderte von Tieren als Brandopfer dar. 5Als er im Heiligtum übernachtete, erschien ihm der Herr im Traum und sagte zu ihm: Wünsche dir, was du willst; ich will es dir geben! 6 Salomo antwortete: Du hast meinem Vater David viel Gutes getan, weil er dir stets die Treue gehalten und dir aufrichtig gedient hat. Noch über seinen Tod hinaus hast du ihm deine Güte erwiesen. Der Sohn, den du ihm geschenkt hast, sitzt jetzt auf seinem Thron, wie du es versprochen hattest. 7 Herr, mein Gott! Du hast mich anstelle meines Vaters David zum König gemacht. Ich bin noch viel zu jung und unerfahren und fühle mich dieser Aufgabe nicht gewachsen. 8 Und doch hast du mir das Volk anvertraut, das du dir erwählt hast, und ich trage die Verantwortung für so viele Menschen, die niemand zählen kann. 9 Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann. Wie kann ich sonst dieses große Volk regieren? 10 Der Herr freute sich über diese Bitte. 11 Deshalb sagte er zu Salomo: Du hättest dir langes Leben oder Reichtum oder den Tod deiner Feinde wünschen können. Stattdessen hast du mich um Einsicht gebeten, damit du gerecht regieren kannst. 12 Darum werde ich deine Bitte erfüllen und dir soviel Weisheit und Verstand schenken, dass kein Mensch vor oder nach dir mit dir verglichen werden kann. 13 Aber auch das, worum du mich nicht gebeten hast, will ich dir geben: Ich werde dir Reichtum und hohes Ansehen schenken, so dass zu deinen Lebzeiten kein König sich darin mit dir messen kann. 14 Und wenn du meine Gebote so treu befolgst sie dein Vater David, dann schenke ich dir auch ein langes Leben. 15 Als Salomo erwachte, merkte er, dass der Herr im Traum mit ihm gesprochen hatte. Er ging nach Jerusalem und trat vor die Bundeslade des Herrn, brachte Brandopfer dar und ließ Tiere für das Opfermehl schlachten. Sein gesamter Hofstaat durfte an dem Mahl teilnehmen. Bevor ich anhand dieser biblischen Geschichte und einiger anderer Hinweise der Bibel über das richtige Wünschen spreche, ein kurzer Hinweis vorweg. Ich weiß nicht, ob wir es mitbekommen haben-, aber das Thema Wünschen ist in den letzten Jahren für viele unserer Zeitgenossen zu einem hoch aktuellen Thema geworden. Es hat sich man könnte es vielleicht so sagen bei vielen Zeitgenossen statt einer Kultur des Betens so etwas wie eine Kultur des Wünschens entwickelt. So beten viele nicht mehr und erbitten sich etwas von Gott, sondern sie bestellen sich einfach, das was sie glauben zu benötigen beim Universum. Einen Parkplatz, eine Arbeitsstelle, eine Wohnung und auch den passenden Partner... Zum Erlernen dieses wie soll ich es nennen - säkularisiertes Beten, kann man inzwischen eine ganze Reihe von Wünschseminaren besuchen. Man kann sich aber auch in den Buchhandlungen mit einer Vielzahl von Büchern zum richtigen Wünschen eindecken. Als ein Beispiel möchte ich nur kurz das Buch des bekannten Schauspielers Pierre Franckh erwähnen, das sich offensichtlich recht gut verkauft und das ich mir selbst ein wenig genauer angesehen habe. Pierre Franckh Erfolgreich wünschen (7 Regeln wie Träume wahr werden) Da wird im Klappentext des Buches dem Leser versprochen: Schritt für Schritt üben wir so das erfolgreiche Wünschen ein und mit jedem erfüllten Wunsch wächst auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten.

3 Gewürzt mit vielen Beispielen aus seinem Leben bietet dieses Buch von Pierre Franckh einen Weg unser Leben zu verändern, denn mit der Kunst erfolgreich zu wünschen haben wir einen wesentlichen Schlüssel zu einem glücklichen harmonischen Leben gewonnen. Hört sich ja gut an- vielleicht ein klein wenig zu gut. Aber bei aller Vorsicht im Blick auf eine naive Bestell-Dir-doch-einfach-etwas-beim- Universum-Theologie - wollen wir uns doch fragen: Was ist dran am Wünschen? Wenn etwas übertrieben wird, muss das, worum es geht, ja nicht gleich völlig falsch sein! Und so wollen wir ruhig einmal weiter fragen: Was bewirkt Wünschen? Und wann und wodurch wirkt es? In der biblischen Geschichte, die wir miteinander gelesen haben, erlebt der junge jüdische König Salomo, wie Gott ihm in einem Traum die Frage stellt: Wünsch dir, was du willst; ich will es dir geben! Und dann wird im Verlauf der Geschichte weiter davon berichtet wie Salomo mit seinem ganz speziellen Wunsch und ganz sicher auch in der Art, wie er seinen Wunsch äußert so das Herz Gottes so berührt, dass Gott ihm gleich noch in diesem Traum verspricht, ein ganzes Bündel von nicht explizit geäußerten Wünschen auch noch zu erfüllen. Als ich mir die Geschichte etwas genauer angesehen habe, habe ich mich gefragt: Welche Prinzipien werden in dieser besonderen Geschichte erkennbar, die auch wir im Umgang mit unseren Wünschen vielleicht beachten müßten!? Und deren Nichtbeachtung möglicherweise auch eine Erklärung dafür abgäben für manche Wünsche und Anliegen, die sich in unserem Leben nicht wie gewünscht - erfüllt haben? 1.Prinzip: Wünschen ist erwünscht Ich denke die Bibel erzählt uns diese Geschichte nicht nur, um uns dabei zu helfen, das erfolgreiche, gesegnete Leben irgendeines jungen jüdischen Königs zu verstehen oder gar zu bewundern. Ich denke, die Bibel, Gott selbst, will uns mit dieser Geschichte ermutigen und herausfordern, uns tiefer mit der Frage zu beschäftigen: Was ist mir das Wichtigste? Was möchte ich, dass in und mit meinem Leben geschieht? Was würde ich gerne im Rückblick auf mein Leben empfinden und sagen können? Wann könnte ich sagen: Ich habe ein wirklich erfülltes Leben geführt? Schwierige Fragen ich weiß. Auch für mich selbst. Aber wirklich wichtige Fragen oder nicht?! Unsere biblische Geschichte wie schon gesagt zeigt uns, dass Wünschen erlaubt ist und Gott gerne an der Erfüllung unserer Wünsche mitarbeiten würde! Vielleicht hat uns Gott bisher weder in einem Traum noch sonst auf eine übernatürliche Weise diese Fragen gestellt möglicherweise hat er sie uns aber doch schon gestellt oder er stellt sie Dir und mir heute in und durch diese Predigt!? 2.Prinzip: Wünschen aktiviert unser Unterbewußtsein Es ist sicher richtig und wahr und davon berichtet ja auch unsere biblische Geschichte, dass und wie Gottes Handeln durch die richtigen Wünsche freigesetzt wird.

4 Richtig und wahr ist aber ganz sicher auch, dass durch wirklich tief empfundene und auch klar formulierte und möglicherweise auch visualisierte Wünsche die tieferen Schichten unserer Seele aktiviert werden und von uns fast unbemerkt, weil unbewußt, an der Erfüllung eines echten Lebenswunsches aktiv mitarbeiten. Ich denke viele von uns könnten davon berichten, dass sie sich irgendwann einmal etwas ganz intensiv gewünscht haben und Monate oder Jahre später festgestellt haben: Komisch genau das, was ich mir so sehr gewünscht habe - ist tatsächlich in Erfüllung gegangen. Ich erinnere mich selbst an eine Reihe solcher Erfahrungen, wo ich mir etwas von Herzen gewünscht und natürlich auch darum gebetet habe und was sich dann irgendwann wie selbstverständlich in meinem Leben verwirklicht hat. Ich denke da auch an eine Frau, die mir versicherte: Wenn ich mir das richtig überlege, habe ich genau den Mann sogar mit allen gewünschten Merkmalen bekommen, den ich mir eigentlich gewünscht habe. Sicher ich habe auch dafür gebetet auch ich staune heute trotzdem darüber, dass und wie sich mein Wunsch erfüllt hat. 3.Prinzip: Gegensätzliche Wünsche heben sich auf In vielen Erzählungen und Märchen, wo es um das Thema Wünschen geht, hat der Wunschkandidat für gewöhnlich immer nur eine begrenzte Anzahl von Wünschen frei. Und irgendwann steht der Wunschkandidat dann vor der Entscheidung, sich auf nur wenige, meistens aber sogar auf einen einzigen zentralen Wunsch begrenzen zu müssen. Oft so wird erzählt tut sich dann der Kandidat damit schwer, sich klar für einen Wunsch zu entscheiden oder aber die Wünsche so zu ordnen, dass sie sich nicht gegenseitig aufheben. In unserer biblischen Geschichte werden wir auch darauf aufmerksam gemacht, dass es zu einem wirklich erfüllten Leben nötig ist, sich für einen ganz zentralen Wunsch zu entscheiden, der anderen Wünschen und Anliegen möglicherweise Raum läßt. Salomo äußert in unserer Geschichte auf Gottes Frage hin so etwas wir würden heute sagen - so etwas einen Herzenswunsch. Das hört sich dann in der Übersetzung Martin Luthers so an: So wollest du deinem Knecht einen gehorsames Herz geben, damit er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und was böse ist. Nach einer anderen, stark am ursprünglich hebräischen Text orientierten Übersetzung, äußerst Salomo seinen Herzenswunsch mit folgenden Worten: So gib denn deinem Knecht ein achtsames Herz, damit er zu unterscheiden weiß zwischen Gut und Böse... Und noch eine andere eine etwas modernere Übersetzung formuliert die Bitte des Salomos wie folgt: Darum schenke mir ein Herz, das auf deine Weisung hört, damit ich dein Volk leiten und gerechtes Urteil sprechen kann. Diese zuletzt angeführte Übersetzung deutet schon an, dass Salomo seinen Wunsch natürlich auch an der ihm zugefallenen Lebensaufgabe, nämlich als König die Geschicke eines großen Volkes mitbestimmen zu müssen, ausgerichtet hat.

5 Und doch wenn wir die Geschichte weiter lesen, erfahren wir, dass Gott sich es klingt fast ein wenig zu menschlich - über diese begrenzte, aber zentrale Bitte des jungen Salomo so freut, dass er ihm auf seine Bitte wie folgt antwortet: Du hättest dir ein langes Leben, Reichtum oder aber auch den Tod deiner Feinde wünschen können Weil du aber gerade diese Bitte geäußert hast will ich dir auch all das geben, worum du mich nicht gebeten hast: Ich werde dir auch Reichtum und ein hohes Ansehen schenken und dazu auch noch ein langes Leben. Ich denke, die Botschaft dieses Teils der Erzählung ist klar: Gott hat offensichtlich Freude daran, uns bei der Erfüllung eines guten, richtigen Herzenswunsches mit allen ihm zu Gebote stehenden Möglichkeiten zu unterstützen. Und darüber hinaus offenbart sich in dieser Geschichte der Gott der Bibel auch als ein Gott, der offensichtlich Freude daran hat, uns wie die Bibel es im Neuen Testament einmal sagt über Bitten und Verstehen zu erhören und uns gerne eher überreich als zu ärmlich beschenken möchte. Es ist schon erstaunlich, dass ein richtiger, gottgefälliger Herzenswunsch, fast wie ein Magnet die Erfüllung anderer Wünsche nach sich zieht. Mich erinnert diese Beobachtung an die Aussage Jesu in der so genannten Bergpredigt, wo er seinen Jüngern, bzw. uns allen, die wir zu Jesus Christus gehören wollen, einschärft, uns nicht zu intensiv um dieses oder jenes sorgend zu bemühen, sondern zunächst und zuerst nach Gottes Reich zu trachten. Wörtlich: Macht euch nicht um die alltäglichen Dinge allzu viel Sorgen! Sorgt euch vielmehr zuerst und vor allem darum, dass ihr euch Gott und seiner Herrschaft ganz unterstellt, dann wird er euch schon mit all dem anderen versorgen! (Mt.6,32ff) Eine starke Zusage oder?! Diese starke Zusage erinnert mich noch an eine andere ähnlich steile Aussage der Bibel, an die ich uns alle heute auch noch unbedingt erinnern möchte. Eine Aussage durch die uns Gott einladen bzw. herausfordern möchte, den Aufbau einer tiefen, liebevollen Beziehung zu ihm zu dem zentralen Wunsch unseres Lebens zu machen. Es ist die Zusage der Bibel in Psalm 37, Vers 4: Habe deine Lust am Herrn; er wird dir geben, was dein Herz sich wünscht. (so nach Luther) Oder aber nach der Guten Nachricht: Lass den Herrn die Quelle deiner Freude sein: er wird dir jeden Wunsch erfüllen. Ein krasses Versprechen. Mir fehlen die Worte. Aber eine Herausforderung an uns alle, diese Aussage ganz ernst zu nehmen. Und die ganze Fülle des Segens Gottes zu erwarten. Amen. Aufgabe für die Woche: Lesen von Psalm 37 und häufiges Wiederholen des Satzes: Gott will und wird mir mehr geben als ich mir wünschen kann.