Sorptionsgestützte Klimatisierung. Die ökologische Alternative.



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Sorptionsgestützte Klimatisierung. Die ökologische Alternative. DEC Desiccative and Evaporative Cooling ist die sorptionsgestützte Klimatisierung von robatherm und eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Alternative zur konventionellen Kälteerzeugung.

Inhaltsverzeichnis Sorptionsgestützte Klimatisierung 1 Adsorption (Physisorption) 1 Absorption (Chemisorption) 1 Desiccative and Evaporative Cooling 2 Funktionsprinzip 2 DEC im h,x-diagramm (Sommer) 3 Kostenaspekte 4 Investitionskosten 4 Betriebskosten 4 Systemkomponenten 6 Entfeuchtungsrotor 6 Regenerationslufterhitzer 6 Wärmerückgewinnung 7 Befeuchter 7 Mess-, Steuer- und Regel-Technik 7 Anwendungsbeispiele 9 Bürogebäude 9 Laboratorien 10 Produktionsstätten 11 Versammlungsstätten 12 DEC-Technik mit Solarenergie (DEC+S) 14 Anwendungsbeispiele mit Solarenergie 15 Bürogebäude 15 Versammlungsstätten 16 Konzeptbeispiele 17

Sorptionsgestützte Klimatisierung Sorption ist eine Sammelbezeichnung für Vorgänge, die zu einer Anreicherung eines Stoffes innerhalb einer Phase (Absorption) oder auf einer Grenzfläche zwischen zwei Phasen führen (Adsorption). In der Klimatechnik eignet sich diese Technologie hervorragend für die Entfeuchtung und Trocknung von Luft und bietet hier unter dem Begriff der Sorptionsgestützten Klimatisierung vielfältige Anwendungsmöglichkeiten. In der Sorptionstechnik wird allgemein zunächst zwischen zwei Entfeuchtungsarten unterschieden, der Adsorption und der Absorption. Adsorption (Physisorption) Adsorption [lateinisch: adsorptio bzw. adsorbere für "ansaugen"] bezeichnet die Anreicherung von Stoffen aus Gasen oder Flüssigkeiten an der Oberfläche eines Festkörpers (Grenzfläche zwischen zwei Phasen) aufgrund der Kapillarwirkung eines weitverzweigten Porensystems. Absorption (Chemisorption) Absorption [lateinisch: absorptio für "Aufsaugung" oder "In-sich-Aufnehmen"] bezeichnet den Prozess der Aufnahme oder des Lösens eines Atoms, Moleküls oder Ions in einer anderen Phase. Hierbei handelt es sich nicht um eine Anlagerung an der Oberfläche, sondern um eine Aufnahme in das freie Volumen der absorbierenden Phase. robatherm 04/2010 Seite 1

Desiccative and Evaporative Cooling Ein spezielles Verfahren zur Kälteerzeugung stellt im Rahmen der sorptionsgestützten Klimatisierung die sogenannte DEC-Technik dar. Dabei wird die Sorption (Lufttrocknung) mit einer nachfolgenden Verdunstungskühlung kombiniert, woraus sich auch der Name ableitet: Desiccative and Evaporative Cooling. Da bei der DEC-Technik Wasser die bisherigen FCKW- bzw. FKW-haltigen Kältemittel ersetzt, ist dieses Verfahren eine umweltfreundliche Alternative zur konventionellen Kälteerzeugung. Mit am Markt weiter steigenden Energiepreisen ist die DEC-Technik auch wirtschaftlich immer attraktiver. Funktionsprinzip Im ersten Schritt wird bei der DEC-Technik die angesaugte Außenluft getrocknet. Diese Maßnahme ist notwendig, da bei heißem und schwülem Wetter im Sommer die Außenluft mit Feuchtigkeit gesättigt ist. Luft mit einer hohen relativen Luftfeuchte würde bei einer alleinigen Wasserverdunstung einen zu geringen Kühleffekt erzielen. Zuluftseitig Bei der DEC-Technik durchströmt die angesaugte und gefilterte Außenluft zunächst einen Entfeuchtungsrotor (Sorptionsregenerator). Bei der im Rotor stattfindenden kontinuierlichen Entfeuchtung (Sorption) werden jedem Kilogramm Luft bis ca. 8 g Wasser entzogen. Die bei der Entfeuchtung freigesetzte Regenerationswärme (Verdampfungsenthalpie) bewirkt eine Temperaturerhöhung. Ein Wärmerückgewinnungssystem überträgt diese Wärme von der Außenluft an die Zuluft. Die weitere Kühlung der Außenluft auf Zuluftniveau erfolgt anschließend im adiabaten Verdunstungsbefeuchter. Die Verdunstungskühlung erzielt eine Temperaturabsenkung von ca. 12 K. Dieser Wert ist abhängig vom jeweiligen Außenluftzustand und gilt für in Mitteleuropa übliche Klimabedingungen. Regenerationsluftseitig Für den im Gegenstrom zur Zuluft geführten Regenerationsluftstrom wird in der Regel die Abluft verwendet. In Sonderfällen mit hoher thermischer Raumbelastung, zum Beispiel in Druckereien oder Wäschereien, wird Außenluft verwendet. In einem zweiten Verdunstungsbefeuchter wird diese Ab- bzw. Außenluft zunächst bis zur Sättigung befeuchtet. Das bewirkt eine maximale Abkühlung. Im Wärmerückgewinnungssystem wird die Wärme der Zuluftseite aufgenommen. Die Ab- bzw. Außenluft wird anschließend auf ca. 60 bis 140 C erwärmt und regeneriert (desorbiert) den Entfeuchtungsrotors (Sorptionsregenerator). Bezeichnungen für Luftarten (nach DIN EN 13779): ODA=Außenluft, SUP=Zuluft, ETA=Abluft, EHA=Fortluft, RCA=Umluft Seite 2 robatherm 04/2010

DEC im h,x-diagramm (Sommer) Zuluftseitig 1-2: Trocknung der Außenluft mittels Entfeuchtungsrotor 2-3: Vorkühlung der Außenluft mittels Wärmerückgewinnung (WRG) 3-4: Kühlung der Luft auf die gewünschte Zulufttemperatur mittels regelbarem Verdunstungsbefeuchter 4-5: Erwärmung durch Motorabwärme des Zuluftventilators Regenerationsluftseitig 6-7: Kühlung der Regenerationsluft mittels regelbarem Verdunstungsbefeuchter 7-8: Vorerwärmung der Regenerationsluft mittels WRG (von der Vorkühlung der Zuluft, 2-3) 8-9: Nacherwärmung der Regenerationsluft 9-10: Desorption der im Entfeuchtungsrotor enthaltenen Feuchtigkeit (1-2) durch Regenerationsluftstrom 10-11: Erwärmung durch Motorabwärme des Regenerationsluftventilators robatherm 04/2010 Seite 3

Kostenaspekte Investitionskosten und jährliche Betriebskosten einer konventionellen Anlage mit Kompressionskälte und Wärmerückgewinnung werden im Folgenden mit denen einer DEC-Anlage schematisch und tendenziell verglichen. Die genauen Kosten lassen sich projektbezogen exakt quantifizieren. Investitionskosten Die Investitionskosten der DEC-Anlage liegen durch den Entfeuchtungsrotor und den Abluftbefeuchter höher als die der konventionellen Anlage. Investitionskosten Wasser Konventionelle Anlage DEC-Anlage Betriebskosten Niedrigere elektrische Anschlussleistung der DEC-Anlage durch Entfall der Kältemaschine, die ca. 60 % der elektrischen Anschlussleistung einer konventionellen Anlage ausmacht. Betriebskosten Strom, Leistung Konventionelle Anlage DEC-Anlage Insgesamt niedrigerer Stromverbrauch der DEC-Anlage durch Entfall der Kältemaschine trotz höherer Druckverluste durch zusätzliche Einbauteile. Strom, Arbeit Der Wärmebedarf der DEC-Anlage im sommerlichen Kühlbetrieb wird durch die höheren Rückwärmzahlen der Wärmerückgewinnung im Winter kompensiert. Wärme Seite 4 robatherm 04/2010

Die DEC-Anlage benötigt durch die zusätzliche Befeuchtung im Sommer mehr Wasser als die konventionelle Anlage. Betriebskosten Wasser Konventionelle Anlage DEC-Anlage Der Wartungsaufwand von Entfeuchtungsrotor und Befeuchtungseinrichtungen der DEC-Anlage ist in etwa vergleichbar mit dem der Kompressionskältetechnik der konventionellen Anlage. Wartung robatherm 04/2010 Seite 5

Systemkomponenten Entfeuchtungsrotor Zur Auswahl stehen nachfolgende Systeme. LiCl-Rotor: Sorbent: LiCl (LithiumChlorid) Trägermatrix: Zellulose (organisch) Entfeuchtungsart: Absorption Entfeuchtungsleistung: < 4 g/kg Regenerationstemperatur: 60 bis 70 C Volumenstrom: 3.000 bis 12.000 m³/h Lebensdauer Speichermasse: ca. 8 a Reinigung: nur mit Druckluft Stillstandsmodus: Intervallschaltung Physiologisch völlig unbedenklich Vorteile Kostengünstig Keine Geruchsprobleme: -Keine Ablagerung von Schmutzpartikeln -Keimtötende Wirkung von LiCl Nachteile Empfindliche Zellulosematrix mit natürlichem Schrumpfungs- und Dehnungsverhalten Auswaschung des Sorbenten bei Überfeuchtung der Matrix oder bei Nassreinigung SilicaGel-Rotor Sorbent: SiO 2 Kieselgel (SilicaGel) Trägermatrix: Glasfaser (anorganisch) Entfeuchtungsart: Adsorption Entfeuchtungsleistung: < 8 g/kg Regenerationstemperatur: 70 bis 140 C Volumenstrom: 3.000 bis 50.000 m³/h Lebensdauer Speichermasse: ca. 10 a Reinigung: mit Druckluft / Schwallwasser Stillstandsmodus: Intervallschaltung und Regeneration (mit 80 C ca. alle 24h) Physiologisch völlig unbedenklich Vorteile Unbrennbar Keine Überfeuchtung und Auswaschung des Sorbenten möglich Nachteile Geruchsprobleme in Stillstandszeiten möglich durch Einlagerung von VOCs (flüchtige organische Verbindungen) im Sorbenten bei nicht fachgerechtem Betrieb Regenerationslufterhitzer Als Wärmequellen zur Erwärmung der Regenerationsluft kommen in Frage: Warmwasser (Pumpen-Warmwasser-Heizung, Fernwärme, Abwärme, Kraft-Wärme-Kopplung, Kraft-Wärme- Kälte-Kopplung, Solarenergie) Dampf Gas-Direktfeuerung ohne Wärmeübertrager (Gas-Flächenbrenner) Öl- oder Gas-Feuerung mit Wärmeübertrager (Brennkammer) Seite 6 robatherm 04/2010

Wärmerückgewinnung Um optimale Prozessparameter zu erzielen, kommen WRG-Systeme ohne Feuchteübertragung mit Rückwärmzahlen bis ca. 80 % zum Einsatz: Regeneratoren, sowie in Reihe geschaltete Rekuperatoren. Je höher die Rückwärmzahl der WRG ist, desto weiter kann die Zuluft abgekühlt werden. Rotationswärmeübertrager Plattenwärmeübertrager Regenerative Wärmerückgewinnung Regelbar über Rotordrehzahl Integrierte Spülzone zur Selbstreinigung Kurze Baulänge Rekuperative Wärmerückgewinnung Seewasserbeständiges Aluminium Vollkommen getrennte Luftwege Große Baulänge Regelbar über integrierten Bypass Höhere Luftwiderstände Für Luftmengen bis 40.000 m 3 /h Befeuchter Zum Einsatz kommen Düsenbefeuchter (Luftwascher) und Hochdruckbefeuchter. Düsenbefeuchter (Luftwascher) Hochdruckbefeucher Düsendruck ca. 2,5 bar Düsendruck ca. 120 bar Befeuchtungsgrad bis 90 % Befeuchtungsgrad bis 95 % Glatte Innenflächen aus Edelstahl V2A oder Glatte Innenflächen aus Edelstahl V2A oder V4A V4A Umlaufwasserbetrieb Frischwasseraufbereitung - Umkehrosmose Für einwandfreie hygienische Verhältnisse zwingend erforderlich sorgt HYGIENECONTROL: DDC-gesteuerte Wirtschaftlich durch stufenlos frequenzgeregelte Pumpe Entleerung, Reinigung, Befüllung und Trocknung der Wascherwanne Wirtschaftlich durch stufenlos frequenzgeregelte Pumpe Mess-, Steuer- und Regel-Technik Durch entsprechende Regelstrategien können verschiedene Regelsequenzen in ihrer Abfolge system- bzw. anlagenabhängig angepasst werden. So lassen sich z. B. die Energieträger Strom und Wärme entsprechend ihrer Verfügbarkeit bedarfsgerecht einsetzen. Dazu entwickelte robatherm eine individuell auf den jeweiligen Bedarf angepasste DDC-Software. Komplette Einheit In den DEC-Geräten sind alle erforderlichen Mess-, Steuer- und Regelkomponenten, sowie gegebenenfalls notwendige hydraulische Regelgruppen inklusive Verrohrung platzsparend und komplett integriert. Die Geräte werden "steckerfertig" im Werk vorbereitet. Die Inbetriebnahme und Einweisung erfolgt durch einen robatherm-techniker vor Ort. robatherm 04/2010 Seite 7

Regelparameter Einfluss auf die Regelung haben zwei Parameter, die jeweils über einen separaten Regelkreis überwacht und gesteuert werden. Zuluftfeuchte (Zuluftenthalpie) Befeuchtungsgrad des Regenerationsluftbefeuchters Rückwärmzahl der Wärmerückgewinnung Wärmeleistung des Regenerationslufterhitzers Volumenstrom des Regenerationsluftventilators Zulufttemperatur Befeuchtungsgrad des Zuluftbefeuchters Regelstrategie Im nachfolgenden Beispiel ist die Regelstrategie für eine Regelung mit 3 Kühlsequenzen dargestellt. 1. Kühlsequenz (Evaporative Cooling Exchange) Der regelbare Regenerationsluftbefeuchter wird zwischen 0 und 100 % betrieben, während der Wärmerückgewinner (WRG) zu 100 % in Betrieb ist. Alternativ hätte die WRG regelbar ausgeführt werden können und ein ungeregelter Regenerationsluftbefeuchter wäre zum Einsatz gekommen. Da jedoch die Pumpenantriebsleistung höher ist als die WRG-Antriebsleistung, ist aus energetischer Sicht eine frequenzgeregelte Befeuchterpumpe einem regelbaren WRG-Antrieb vorzuziehen. 2. Kühlsequenz (Desiccative, Evaporative Cooling) Reicht die Regenerationsluftbefeuchtung Erreichen der Soll-Zuluftenthalpie nicht aus, geht der Luftentfeuchtungsrotor inklusive regelbarem Regenerationslufterhitzer in Betrieb. zum so 3. Kühlsequenz (nur möglich, wenn Außenluft als Regenerationsluft genutzt wird) Bei der Regelung mit 3 Kühlsequenzen läuft der regelbare Regenerationsluftventilator während der ersten beiden Kühlsequenzen nur bei 66 % seiner Nennluftmenge und damit bei ca. 30 % der Leistungsaufnahme. Erst in der dritten Kühlsequenz wird dieser zwischen 66 und 100 % geregelt, um die Entfeuchtungs- und WRG-Leistung zu erhöhen. Mit Hilfe des regelbaren Zuluftbefeuchters wird im 2. Regelkreis die Solltemperatur und damit die Sollfeuchte adiabatisch erreicht. Bei niedrigen Außenlufttemperaturen wird Freie Kühlung (Free Air Cooling) genutzt. Seite 8 robatherm 04/2010

Anwendungsbeispiele Die DEC-Technik lässt sich grundsätzlich überall einsetzen, wo Klimatisierung notwendig ist, z.b. in: Bürogebäuden Laboratorien Produktionsstätten Versammlungsstätten Bürogebäude Anwendung 11 DEC-Geräte mit einer Luftmenge von insgesamt 370.000 m³/h sorgen für die Klimatisierung des Büro- und Geschäftshauses Frankfurter Welle. Anforderungen Hohe Wärme- und Feuchtelasten durch die Nutzer Gleichbleibender innerer Lasteintrag im Tagesverlauf Begrenzung der Zuluftfeuchte zur Erfüllung der Behaglichkeitskriterien Behaglichkeitsbedingungen dürfen nur an wenigen Stunden pro Jahr überschritten werden Abbildung: Frankfurter Welle Die robatherm-lösung Besonderheiten des RLT-Geräts: Innenraumgerät Luftströme übereinander Tiefensprung Abbildung: Gerätezeichnung robatherm 04/2010 Seite 9

Laboratorien Anwendung Im Bereich der Mikrobiologie stellt die Forschung hohe Ansprüche an die Klimatisierung, die durch zwei wetterfeste DEC-Geräte im Uni-Klinikum Eppendorf-Hamburg gewährleistet wird. Anforderungen Konstante Temperatur und Feuchtebedingungen Relativ hohe Temperatur- und Feuchte-Sollwerte Außenaufstellung aus Platzgründen Hohe Luftwechselraten Geringe innere Feuchtelasten Hohe hygienische Anforderungen Die robatherm-lösung Abbildung: Gerätezeichnung Besonderheiten des RLT-Geräts: Wetterfestes Gerät Luftströme übereinander Labor-Fortluft Seite 10 robatherm 04/2010

Produktionsstätten Anwendung Gleichbleibende Temperatur und Feuchte sind Grundvoraussetzungen bei der Klimatisierung einer Druckerei. In Waiblingen gewährleisten dies zwei DEC-Geräte mit einer Luftleistung von jeweils 27.000 m³/h und einer Kälteleistung von zweimal 110 kw. Anforderungen Hohe Zuluftfeuchten > 60 % r.f. Hohe innere thermische Lasten aufgrund Maschinenabwärme Geringe innere Feuchtelasten Große Volumenströme zur Lastabfuhr Die robatherm-lösung Abbildung: Anlagenschema Sommerbetrieb Abbildung: Anlagenschema Winterbetrieb Bezeichnungen für Luftarten (nach DIN EN 13779): ODA=Außenluft, SUP=Zuluft, ETA=Abluft, EHA=Fortluft, RCA=Umluft Besonderheiten des RLT-Geräts: Innenraumgerät Luftströme übereinander Mit Außenluft als Regenerationsluft (Ablufttemperatur > Außenlufttemperatur im Sommer) Mit Umluft-Betrieb zur Aufheizung robatherm 04/2010 Seite 11

Versammlungsstätten Abbildung: Technische Universität Dresden Anwendung 4 Hörsäle für ca. 3.000 Personen 2 DEC-Geräte Luftmenge jeweils 43.000 m³/h Kälteleistung jeweils 200 kw Anforderungen Geringe Volllast-Nutzungszeiten Bei Volllast hoher Feuchte- und Wärmeeintrag Raumvorkonditionierung hält Temperatur und Feuchte in behaglichen Grenzen Die robatherm-lösung Abbildung: Anlagenschema Seite 12 robatherm 04/2010

Besonderheiten des RLT-Geräts: Innenraumgerät Luftströme nebeneinander Höhensprung Bypass zur Druckverlustreduzierung im Winterbetrieb Kombination mit mechanischer Kälteerzeugung und Nutzung der Kondensationswärme für Regenerationsluft-Erhitzer Abbildung: Gerätezeichnung robatherm 04/2010 Seite 13

DEC-Technik mit Solarenergie (DEC+S) Grundlagen Die DEC-Technik stellt eine der aussichtsreichsten thermisch angetriebenen Klimatisierungstechnologien zur Einbindung von thermischer Solarenergie dar. Die höchste solare Einstrahlung tritt nahezu gleichzeitig mit den höchsten Lastanforderungen auf. Die Regeneration bei max. Lastanforderung ist ohne zusätzlichen Primärenergieeinsatz möglich. Systeme Bei der solaren sorptionsgestützten Klimatisierung unterscheidet man: Solarautarke Systeme Die Regenerationsenergie wird vollständig von der Sonne geliefert. Grenzwerte werden übers Jahr teilweise überschritten. Solarunterstützte Systeme Ein Teil der Regenerationsenergie wird von der Sonne geliefert. Ein Backup-System zur thermischen Nachspeisung ist erforderlich. Kollektortypen und Schaltungsvarianten Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit ergibt sich aus dem Typ des thermischen Solarkollektors, sowie der Schaltungsvariante (Abbildung). Seite 14 robatherm 04/2010

Anwendungsbeispiele mit Solarenergie Die DEC+S-Technik lässt sich grundsätzlich überall einsetzen, wo Klimatisierung notwendig ist, wie beispielsweise in Bürogebäuden oder Versammlungsstätten. Bürogebäude Anwendung Klimatisierung eines Bürogebäudes von Atecnic in Sintra (Portugal) mit DEC-Technik. Einbindung des Solarkreislaufs mittels Wärmeübertrager CPC-Flachkollektoren mit 72 m² Kollektorfläche Luftleistung 9.600 m³/h Kälteleistung 75 kw Abbildung: Anlagenschema Bezeichnungen für Luftarten (nach DIN EN 13779): ODA=Außenluft, SUP=Zuluft, ETA=Abluft, EHA=Fortluft, RCA=Umluft robatherm 04/2010 Seite 15

Versammlungsstätten Abbildung: IHK-Gebäude in Freiburg Anwendung DEC-Technik mit Solarenergie im Gebäude der Industrie- und Handelskammer in Freiburg Luftmenge 10.200 m³/h Solar-Luftkollektoren mit 100 m² Kollektorfläche Abbildung: Anlagenschema Bezeichnungen für Luftarten (nach DIN EN 13779): ODA=Außenluft, SUP=Zuluft, ETA=Abluft, EHA=Fortluft, RCA=Umluft Seite 16 robatherm 04/2010

Konzeptbeispiele Der nachfolgenden Tabelle können wesentliche Daten für einige Beispiel-DEC-Geräte entnommen werden. Davon unbenommen kann Jedes individuelle Gerät im Werk ausgelegt werden. Gerätetyp Abmessung H/T/L [mm] 3.000 RMC 09/12 2116 / 1304 / 8925 4.500 RMC 09/12 2116 / 1304 / 8925 7.900 RMC 09/15 2728 / 1610 / 9078 11.900 RMC 09/18 2728 / 1916 / 9078 16.600 RZ 12/21 2708 / 2282 / 9384 27.500 RZ 15/27 3320 / 2894 / 10608 34.500 RZ 15/30 3320 / 3200 / 10914 57.600 RZ 21/39 4544 / 4118 / 13362 Gewicht [kg] Kühlleistung [kw] Elektr. Leistung [kw] Volumenstrom (m 3 /h) Reg.-Heizleistung [kw] 3558 16 7,2 31,4 3554 24 8,8 47,1 4860 42 14 81,9 5675 63 17,4 123,3 6963 89 26,8 172 9940 147 40 285 11233 184 51 357,6 18527 307 86,5 597 Auslegungsgrundlagen Ventilator Zulufterhitzer Regenerationsluft-Erhitzer: Externer Druck 500 Pa T Eintritt : 10 C T Eintritt : 39 C T Austritt : 35 C T Austritt : 70 C Sommerbetrieb Winterbetrieb Außenluft: 32 C / 40 % Zuluft: 22 C / 80 % Zuluft: 19 C / 80 % Abluft: 25 C / 40 % Abluft: 28 C / 40 % robatherm übernimmt keine Gewährleistung und Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Inhalte dieser Unterlage. Abbildungen und Beschreibungen enthalten teilweise über die Standardausführung hinausgehendes Zubehör. Technische Änderungen vorbehalten. Ausgabe 04/2010. Copyright by robatherm. robatherm 04/2010 Seite 17

robatherm GmbH + Co. KG Industriestrasse 26 89331 Burgau, Germany Phone +49 8222 999-0 Fax +49 8222 999-222 E-Mail info@robatherm.com Web www.robatherm.com