Online Reiseführer Korsika



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Transkript:

Online Reiseführer Korsika Hallo Freunde Korsikas, ich begrüße Euch ganz herzlich und wünsche Euch viel Spaß mit dem Onlinereiseführer Korsika. Viele Bilder und ansprechende Texte vermitteln Euch einen ersten Eindruck von Korsika und sollen zum Reisen und weiteren Kennen lernen anregen.

Online Reiseführer Korsika Inhalt: Seiten Online Reiseführer Korsika 1 ( Deckblatt ) Inhaltsverzeichnis 2 Was für Korsika spricht 4 Korsika auf einen Blick Das Gebirge im Meer 5 Flora und Fauna 6 Der Korsische Naturpark 7 Die Geschichte Korsikas Korsika heute 10 Die Regionen 12 Calvi Korsikas Eisenbahn 13 Der Wald von Bonifato Galeria 14 Girolata Balagne 15 Bastia 2

Nebbio und Cap Corse 16 Cap Corse Erbalunga 17 Centuri, St. Florent Corte 18 Casinca 19 Castagniccia, Plain Oriental Porto Vecchio 20 Bonifacio Propriano 21 Ajaccio Der Westen 22 Wetter 23 Weitere Informationen zur Anreise und zu Unterkünften auf Korsika findet Ihr auf der Website: http://korsikafreunde.de/korsika/reiseinformationen.html 3

Was für Korsika spricht: Kalliste, die Schönste oder das Gebirge im Meer, so lauten die Stichwörter zu Korsika, die man immer wieder hört. Wer einmal dort war, kommt auch gerne wieder her und wird das, was schon als Klischee wirkt gerne bestätigen. Begegnet man den Korsen und der vielfältigen unberührten Natur, in den Bergen und an den Stränden der Insel, mag man sich in Verbundenheit mit den Menschen dort die Frage stellen: Kann man wollen, dass viele Touristen der landschaftlichen Vielfalt und der schönen Strände wegen kommen. Fast 80 % der Arbeitsplätze in Korsika befinden sich heute im Dienstleistungssektor vor allem im öffentlichen Dienst und im Tourismus, dem wichtigsten Wirtschaftszweig in Korsika. Trotzdem sind ausländische Investoren in den Feriengebieten äußerst unwillkommen, was moderne Ruinen deutlich zeigen. Viele sehen die Zukunft in einem umweltbewussten Tourismus der auch das Inselinnere erschließt und dazu beiträgt, gewachsene Strukturen zu erhalten. Wandern, Segeln, Surfen, Tauchen, Bergsteigen, Wintersport, Besichtigungen, gutes Essen, reges Treiben und Shopping in Calvi, Bastia und Ajaccio, relaxen und Aktivurlaub, alles ist möglich und führt fast 2 Millionen Touristen jährlich nach Korsika. Korsika auf einen Blick Größe und Verwaltung: Die französische Region Corse ist mit 8680 Quadratkilometern nach Sizilien und Sardinien die drittgrößte Insel des westlichen Mittelmeeres. Sie ist aufgeteilt in die Departements Haute Corse ( 141 600 Einwohner, Hauptstadt Bastia, 38000 Einwohner ) und Corse du Sud ( 118 600 Einwohner, Hauptstadt Ajaccio, 53 000 Einwohner). Ajaccio ist gleichzeitig Inselhauptstadt und Sitz des Regionalparlaments Lage und Ausdehnung: Die Insel liegt zwischen dem 41. und 43. Grad nördlicher Breite und dem 8. und 10. Grad östlicher Länge. Sie verfügt über eine 1047 km lange abwechslungsreiche Küstenlinie. Von Norden nach Süden misst sie 183 km, die Ost West Ausdehnung beträgt maximal 83 km. Vom französischen Festland ( Nizza ) ist Korsika 180 km entfernt, zwischen dem italienischen Livorno und der Insel sind 85 km auf dem Ligurischen Meer zu überwinden. Von der Nachbarinsel Sardinien trennt Korsika die 12 km breite Wasserstraße von Bonifacio. ( Korsika Richtig Reisen DuMont Buchverlag 2001 ) 4

Das Gebirge im Meer Mit einer mittleren Höhe von 568 m über dem Meeresspiegel ist Korsika die gebirgigste Insel des Mittelmeeres. Zwei Gebirgsmassive bestimmen die geologische Gliederung der Insel. Das größere von ihnen beginnt im Nordwesten bei Calvi und L lle Rousse und erreicht schon 25 km landeinwärts mit dem Monte Cinto ( 2706 m ) seinen höchsten Gipfel und setzt sich in Richtung Südosten mit mehr als 70 weiteren Zweitausendern diagonal über die ganze Insel fort. Zwischen Solenzara und Bonifacio versinkt es im Mittelmeer. Obwohl der westkorsische Teil aus Granitgestein besteht wird dieses bei Bonifacio von beeindruckenden Kreidefelsen überlagert. Während der westliche Teil vorwiegend aus Granitgestein besteht, das aufgrund unterschiedlicher mineraler Zusammensetzung verschiedene Färbungen aufweist, besteht der östliche Teil aus Schiefergestein und grenzt an das Schwemmland im Osten an. Von Bastia bis hinter Aleria zieht sich eine über 90 km erstreckende Ebene mit zahlreichen Strandseen. Sehenswert sind die bereits erwähnten Kreidefelsen bei Bonifacio, und die roten mit Porphyr durchsetzten Granitgesteine in der Calanche. Eine weitere Attraktion sind die Tafonare, höhlenartige Verwitterungen des Granitgesteins, die den Stein teilweise so durchlöchern, dass unterschiedliche Figuren entstehen. In der Calanche trifft man am häufigsten auf diese Tafonare. Im waldreichen westlichen Granitgebirge haben die meisten Flüsse ihre Quellen. Allen voran der 84 km lange Hauptfluss Korsikas, der Golo, der im Cinto Massiv entspringt und südlich von Bastia ins Meer mündet. Der zweitlängste Fluß ist mit 80 km der Tavignano, der ebenfalls an der Ostküste bei Aleria ins Meer fließt. Im Nordwesten mündet der Fango ( 25 km ) bei Galeria ins Meer, im Westen der Porto ( 21km ) und im Südwesten der Prunelli ( 38 km ), der Taravo und der Rizzanese ( jeweils 53 km ). Diese und weitere Flüsse haben sich Täler gegraben, die zu den aufregendsten Naturerscheinungen der Insel gehören, wie z. B. die Scala di Santa Regina ( Golo ) die Tavignano -, Restonica oder Prunelli Schlucht. ( Richtig reisen / Korsika DuMont Buchverlag ) 5

Flora und Fauna Vielfach wird vom typischen Geruch der Insel Korsika gesprochen was auf die Macchia zurück zu führen ist. Nirgendwo tritt die mediterrane Vegetationsform der Macchia so üppig und artenreich wie auf Korsika zutage. Vielleicht bedeckt sie wirklich, wie vielfach behauptet, die halbe Insel... Die Macchia hat die Waldgebiete oft durchsetzt und überwuchert und kann bis zu 10 m hoch wachsen. Viele Bäume kommen in beiden Biotopen vor, was nicht verwundert, da die Macchia lediglich eine Sekundärvegetation des Hochwaldes ist: Wo das Feuer raste, wächst schon bald wieder Macchia. ( Richtig reisen / Korsika DuMont Buchverlag ) Korsika gehört zu den waldreichsten Inseln im Mittelmeer. Die Größe der Waldfläche wird mit 150 000 bis 250 000 ha angegeben. Die Übergänge zur Macchia sind fließend wodurch der angegebene recht ungenaue Wert entsteht. Schwarz und Sandkiefer, Buche und Steinund Korkeiche sind die Hauptbaumarten Korsikas. Im Süden zwischen Porto Vecchio und Figari werden die ausgedehnten Korkeichenwälder intensiv zur Korkgewinnung genutzt. Neben weiteren Baumarten gibt es auf der Insel auch zahlreiche Eukalyptus und Olivenbäume. Vor allem in der Castagniccia ist die Edelkastanie zu Hause. Bis heute werden aus der Edelkastanie zahlreiche Spezialitäten hergestellt, die es überall auf Korsika zu kaufen gibt. Die wirtschaftliche Nutzung war jedoch so zurück gegangen, dass zahlreiche Bestände erkrankten. Erst in neuerer Zeit werden die Bestände teilweise wieder kultiviert. Die Kastanien dienen aber den frei herumlaufenden Haus und Wildschweinen als Nahrung. Ein Kennzeichen Korsikas ist es, das Schweine aber auch anderes Vieh frei herum läuft und das man hiervon oft auf der Straße begleitet wird. Abgesehen davon ist die korsische Tierwelt außerordentlich reich. Dies ist zum einen auf die isolierte Lage der Insel zurückzuführen, die die Entwicklung endemischer Arten gefördert hat. Zum anderen hat man Tiere, die vor einigen Jahren vom Aussterben bedroht waren, im korsischen Naturpark unter besonderen Schutz gestellt. ( Der Grüne Reiseführer, Korsika, Michelin Reise- Verlag ) Hierzu gehört das Mufflon, das man im Asco Tal, im Bavella Massiv und um den Monte Cinto beobachten kann. Der Mufflon ist so etwas wie das Nationaltier der Korsen, er gab der bekannten korsischen Musikgruppe Muvrini den Namen. Muvrini heißt auf Korsisch die kleinen Mufflons. 6

Der Korsische Naturpark Der Korsische Naturpark ( Parc naturel regional de Corse ) erstreckt sich über eine Fläche von etwa 350500 ha, was mehr als einem Drittel der Insel entspricht. In seinem Bereich liegen 143 Gemeinden. Das Kerngebiet des Parks umfasst die Bergmassive im Herzen der Insel: Monte Cinto, Monte Rotondo, Monte d Oro, Monte Renoso und Monte Incudine. Die dem Meer zugewandte Seite im Westen ( 80 km lang ) grenzt an die Golfe von Porto und von Girolata sowie an die Halbinsel Scandola. Zum Park gehören die ausgedehnten herrlichen Wälder im Inselinnern ( Aitone, Valdu Niellu, Vizzavona, Bavella, L`Ospedale ) und die schönsten landschaftlichen Sehenswürdigkeiten Korsikas ( Calanche von Piana, Speluncaund Restonica Schlucht, Bavella Pass, Nino See ). Der 1972 gegründete Naturpark hat sich ein doppeltes Ziel gesetzt: Förderung des Naturerlebnisses und des Naturschutzes sowie die wirtschaftliche Neubelebung der Landgemeinden im Inselinnern. Auf den angelegten und regelmäßig instand gehaltenen Wanderwegen mit Hütten und Gaststätten kann man die Landschaftsschönheiten Korsikas entdecken : Fernwanderweg GR 20, die beiden Wanderwege zwischen Meer und Bergen ( Mare e Monti ) von Calenzana nach Cargese und von Propriano nach Porticcio drei Wanderwege von Meer zu Meer ( Mare a Mare ) und Wanderwege durch sieben Regionen ( Sentiers de pays ). ( Der Grüne Reiseführer, Korsika, Michelin Reise Verlag ). Die Geschichte Korsikas Von der Frühgeschichte bis zur römischen Antike Neolithikum Aus Forschungen ergibt sich, das Korsika erstmals etwa 7000 v. Chr. im Neolithikum besiedelt wurde. Das älteste Zeugnis aus dieser Zeit ist der Felsvorsprung von Curacchiaghiu ( Levie ) unter dem 6610 v. Chr. Menschen lebten. In der Höhle von Argiuna Sennola (Bonifacio) wurde das Skelett einer Frau entdeckt, der Dame von Bonifacio, dass aus dieser Zeit stammen soll. Ab 5500 vor Chr. begann auch auf Korsika die Schafe - und Rinderzucht. Als Gefäße dienten getöpferte Schalen. Die ersten Hüten wurden gebaut. Mitte des 4. Jahrtausends kamen Seefahrer aus dem südlichen Frankreich und brachten die Megalithkultur mit. Sie entstand im Hinterland des Golfs von Valinco bei Sartene und erfasste schließlich die ganze Insel. Megalitdenkmäler findet man in Sartene zwischen Zonza und Levie und auf den Hügeln von Porto Vecchio. 7

Torreaner und Phönizer Von 1600 bis 800 v. Chr. besiedelten die Torreaner die Ostküste der Insel und drängten die einheimischen Bewohner ins Inselinnere zurück. In der Zeit von 800 bis 600 v. Chr. wurde Korsika Zentrum eines lebhaften Handels im Mittelmeerraum. Es kamen Phönizer, Liguren und Libyer auf die Insel und knüpften von hier aus ihre Handelskontakte. Griechen und Römer Die griechischen Phokäer gründeten um 565 v. Chr. ihre erste Handelskolonie auf Korsika in Alalia ( Aleria ) Mit den Inselbewohnern unterhielten sie friedliche Beziehungen. Im Jahr 259 vor Chr. eroberten dann die Römer Alalia um von dort aus die Insel zu besetzen. Sie stießen auf starken Widerstand der korsischen Stämme, konnten ihre Herrschaft aber bis 455 n. Chr. halten. Völkerwanderung und Frühmittelalter Vandalen und Byzantiner Während der Zeit der Völkerwanderung ( 534 bis 980 n. Chr.) besiedelten zunächst Vandalen, dann Ostgoten und Byzantiner die Insel. Schließlich folgten vom 9. bis 11. Jahrhundert die Überfälle der Sarazenen. Um 1020 verbünden sich Pisa und Genua, um die Sarazenenstützpunkte auf Korsika zu zerstören, die eine ständige Bedrohung für ihre Seemacht darstellten. Im elften Jahrhundert bekämpfen sich die ersten Feudalherren und bringen Armut und Elend über die Insel. ( Vergleiche, Der Grüne Reiseführer Michelin Reise- Verlag ) Das pisanische Korsika Zu Beginn des zweiten nachchristlichen Jahrtausends herrschten auf Korsika ähnliche Verhältnisse wie in Italien. Hier und dort waren Barone und ( Glücks- ) Ritter eifrig bemüht, auf Kosten der Nachbarn und zu Lasten ihrer Untertanen Territorium und Macht zu vergrößern. ( Richtig Reisen, Korsika, DuMont Buchverlag ) Es bildeten sich Stadtstaaten heraus die sich aufgrund ihrer Vormachtstellung im Handel Söldner und Macht kaufen konnten. Pisa und Genua, die zunächst gemeinsam die Sarazener vertrieben hatten gerieten in eine Konkurenz in der sich zunächst Pisa durchsetzte ( Herrschaft Pisas von 1078 bis 1248 ) Ab 1284 folgte die Herrschaft Genuas. Papst Gregor der VII. beauftragte zunächst den Bischof von Pisa mit der Verwaltung Korsikas. Mit dem Aufstieg Pisas zur Republik erhält Pisa das Recht die korsischen Bischöfe zu ernennen. Aber auch Genua, zur Republik aufgestiegen, macht Rechte auf Korsika geltend. Papst Innozenz der II teilt schließlich die Rechte auf. Aleria, Ajaccio und Sagone gehen an Pisa, Accia, Mariana und Saint Florenz werden Genua zugeteilt. Mit der Seeschlacht bei Meloria 1284 setzt sich endgültig die genuesische Herrschaft durch. Das genuesische Korsika König von Aragon contra Genua 1297 übergibt Papst Bonifaz VIII die Investiturrechte von Korsika und Sardinien dem König von Aragon. Genua und Aragon stehen im ständigen Wettstreit miteinander. 8

(Vergleiche Der Grüne Reiseführer Korsika Michelin Reise- Verlag ) Unter der Bank des hl. Georg setzt sich schließlich der genuesische Einfluss durch. Sampiero Corso 1553 landete Sampiero Corso mit den ersten französischen Truppen auf Korsika und es gelang ihm bis 1557 Bastia, Saint Florenz, Corte und Bonifacio unter seine Kontrolle zu bringen. Calvi blieb unter der Herrschaft Genuas. 1557 wurde Korsika erstmals an Frankreich angeschlossen fiel aber schon zwei Jahre später wieder an Genua zurück. Bis 1564 führten dann die Korsen erstmals selbst unter der Leitung von Sampiero Corso Krieg gegen Genua. Am Ende dieses Krieges war Korsika verwüstet und die Bevölkerung dezimiert. 1571 erließ Genua eine Generalamnestie für die Anhänger Sampieros und verkündete die Statui civil e criminali di Corsica, das erste korsische Zivil- und Strafrecht. Eine art Ministerium für Korsika ( Magistrato di Corsica ) wurde eingerichtet. Auf dem Land wurden in Consultas, Volksversammlungen wieder Podestas gewählt. Mit diesen Versammlungen wurden die Chefs der einflussreichen Familien legitimiert, was wiederum das korsische Kräftemessen förderte. Im Zuge der Reformen blühte der Handel wieder auf, aber das einfache Volk blieb arm. Viele Korsen gingen als Söldner ins Exil. Immer häufiger wurden sie auch in die Auseinandersetzungen der Familienclans hineingezogen oder kämpften um Ehre und Freiheit. Vendetten gehörten zum Alltag, so dass eine Radschlossflinte oft der einzige Besitz war. Der Unabhängigkeitskrieg 1729 brachte ein korsischer Bauer im Bozio einen Steuerstreik in Gang der den Unabhängigkeitskrieg auslöste. In kürzester Zeit bildeten sich Kompanien von Freiwilligen, die die genuesischen Stützpunkte angriffen. Unter verschiedenen Caporali ( Führern ) kämpften die Korsen bis zur Niederlage 1769 wo sie sich endgültig den Franzosen geschlagen geben mussten. Soldaten vieler Nationen fanden sich auf dem Kriegsschauplatz ein. Der Freiheitskampf der Korsen beschäftigte die Menschen im Zeitalter der Aufklärung, er beeinflusste die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung und die französische Revulution, lockte Abenteurer an und beeindruckte Persönlichkeiten wie den Philosophen Rousseau... ( Richtig reisen, Korsika, DuMont Buchverlag ) Ab 1735 kehren immer mehr Exilkorsen zurück und schließen sich dem Kampf an. Deutsche und Franzosen greifen in den Krieg ein und es entstehen unterschiedlichste Bündnisse. 1736 krönen die korsischen Clanchefs den deutschen Baron Theodor von Neuhoff zu Korsikas König Theodor I. Der neu gekrönte König unternimmt mehrere Reisen um sich für die Sache Korsikas einzusetzen, kehrt aber bereits 1743 nicht mehr nach Korsika zurück. Pasquale Paoli 1755 kehrt der 30 jährige Pasquale Paoli aus seinem italienischen Exil zurück und wird von einer Versammlung von Gemeindevertretern zum General der Nation gewählt. Es gelingt ihm die Genuesen in ihre Festungen zurückzutreiben. Er schuf noch 1755 eine rechtsstaatliche Verfassung mit demokratischen Zügen, die bereits die Gewaltenteilung kannte. Kommunale Selbstverwaltung und das Wahlrecht wurden eingeführt. Corte wurde zur Hauptstadt mit einem gewählten Staatsrat. Paoli richtete eine Volksarmee ein, prägte eigene Geldmünzen und versuchte den Handel zu beleben. Außerdem begründete er ein Schulsystem und die erste Universität in Corte. Pasquale Paoli hatte Freunde und Bewunderer in ganz Europa, gewann 9

aber keine Verbündete. 1768 verkaufte Genua seine Rechte auf Korsika an Frankreich und am 8. Mai 1769 wurde Paolis Armee bei Ponte Nuovo durch die Franzosen entschieden geschlagen. Das französische Korsika Seit dem 8. Mai 1769 gehörte Korsika zu Frankreich, das zunächst durch Macht und Unterdrückung versuchte die Ordnung wieder her zu stellen. Schon bald wurden aber Gesetze erlassen, die sich auch bemühten korsische Besonderheiten zu berücksichtigen und vor allem die Landwirtschaft wieder neu zu ordnen. Man bemühte sich um eine Integration Korsikas in den französischen Staat. Die französische Revolution fand aber auch auf Korsika ein großes Echo und führte auch dazu, das Korsika unter Mitwirkung Pasquale Paolis 1794 für zwei Jahre an England viel. Die Engländer traten aber bereits zwei Jahre später den Rückzug an und überließen die Insel wieder den Franzosen. Napoleon Bonaparte Der Kaiser der Franzosen wurde 1769 in Ajaccio geboren. Seine militärische Ausbildung in Paris führte ihn oft auch auf korsischen Boden, wo er an den ersten Jahren des Widerstandes teil nahm. Das Schicksal von Bonaparte lag nichtsdestotrotz anderswo: im Paris der Revolution, am Fuße der ägyptischen Pyramiden, an den Grenzen Europas... Napoleon Bonaparte unternahm ganz sicher wenig für seine Geburtsinsel... er nahm aber am Schicksal seiner Geburtsstadt teil und setzte meist fähige Generäle zur Verwaltung der Insel ein. (Vergleiche, Korsika Handbuch, Gisela E. Walther Verlag ) Korsika während der Weltkriege Vor allem der Erste Weltkrieg Entvölkerte die Insel und kostete 12000 Korsen das Leben. Die gemeinsame Not führte aber auch dazu das Korsika enger an Frankreich heran rückte. Dieser Umstand war es wohl auch der 1938 eine Menschenmenge in Bastia vor einem Kriegerdenkmal schwören ließ, französisch zu leben und zu sterben. Besonders häufig trifft man auf den Namen Danielle Casanova, die ihre Aktivitäten im Widerstand 1943 im Konzentrationslager Auschwitz mit dem Leben bezahlte. Jean Nicoli, Führer des korsischen Widerstands, war schon vor seiner Hinrichtung am 30. August 1943 zur Legende geworden. Am 11. November 1942 wurde die Insel von etwa 80 000 italienischen und 10 000 deutschen Soldaten besetzt. Am 4. Oktober 1943 waren die Faschisten aber bereits von der Insel vertrieben worden. Charles de Gaulle der Ajaccio am 8 Oktober 1943 besuchte, würdigte Korsika mit den Worten: Korsika hat das Glück und die Ehre, das erste befreite Stück Frankreichs zu sein. Korsika heute Politik und Verwaltung Die jüngere Geschichte Korsikas wird von dem Versuch Frankreichs bestimmt, die oft unruhige Region stärker an die Gesamtheit anzubinden, indem man abgegrenzte Bereiche der 10

Mitsprache und Selbstbestimmung schaffte. In seinen politischen Institutionen unterscheidet sich Korsika von anderen Regionen Frankreichs, die von einem Regionalrat geleitet werden. 1991 hat die Insel den Sonderstatus Korsische Gebietskörperschaft erlangt... Die korsische Gebietskörperschaft verfügt über erweiterte Kompetenzen in den Bereichen wirtschaftliche und soziale Entwicklung, Ausbildung, Kultur und Umwelt. ( Korsika Handbuch, Gisela E. Walther Verlag ) An der Spitze steht allerdings ein Präfekt, der vom Staatspräsidenten ernannt wird. Die korsische Gebietskörperschaft wird von drei Institutionen bestimmt. Die bedeutendste ist die Korsische Versammlung, deren 51 auf sechs Jahre gewählte Mitglieder zu allen Gesetzentwürfen und Dekreten, die spezifisch korsische Verfügungen enthalten, befragt werden. ( Korsika Handbuch ) Die Korsische Versammlung kann eigene Entwürfe erarbeiten und dem Premierminister vorschlagen. Außerdem wählt sie die Organe Generalrat und den Wirtschafts Sozial und Kulturrat. Die Korsische Versammlung hat ihren Sitz in Ajaccio. Das Spektrum der französischen Parteien ist auch auf der Insel vertreten: die Sammlungsbewegung für die Republik ( RPR ) die Sozialistische Partei ( PS ), die Union für die französische Demokratie ( UDF ) und die Kommunistische Partei Frankreichs ( PCF ). Die Umweltparteien und die Nationale Front sind nicht vertreten. ( Korsika Handbuch ) Aber weitere nationalistisch ausgerichtete Parteien auf Korsika sind z.b. die Accolta Naziunalista Corsa NNC und Unione di u Populu Corsu ( UPC ). Das nationale Spektrum ist vielschichtig und wandelt sich häufig. Es übernimmt auch ökologische Themen und verbindet sie mit den nationalen Interessen Korsikas. Auch der nationalistisch geprägte Terror macht immer wieder von sich reden. Die Fronte di Liberazione Naziunale Corsu (FLNC), 1976 gegründet, unternahm 1983 gleich 146 Attentate gegen touristische Einrichtungen und wurde kurz darauf verboten. Sie existiert in zwei verfeindeten Flügeln noch heute im Untergrund: Die FLNC Canal habituel gilt als eher gemäßigt, die FLNC Canal historique ist die radikalere Fraktion. Doch über Zahl, Größe, Namen und Ziele der mehr oder weniger gewalttätigen Organisationen haben selbst Korsen schon lange die Übersicht verloren. So wurden 1986 insgesamt 22 militante Gruppierungen auf Korsika gezählt. Die Attentate richteten sich oft ausschließlich gegen Sachwerte, so dass selten Touristen zu schaden kamen. Aber auch die Attentate gegen Personen der korsischen Politik nahmen zu. 1994 kam es zu einer ganzen Welle von 39 politisch motivierten Morden. Hiermit wuchs aber auch der Widerstand der korsischen Bevölkerung gegen die Gewalt, so unterzeichneten 1995 1329 korsische Frauen das Manifest für das Leben. Am 6. Februar 1998 wird der Präfekt der Insel Claude Erignac in Ajaccio ermordet. Im Juli 2000 unternimmt der Französische Premierminister Lionel Jospin einen weiteren Versuch Korsika einzubinden und zu befrieden, in dem er Korsika in einem Stufenplan weitere Schritte hin zur Autonomie verspricht. Das Inselparlament stimmte zu, der Französische Innenminister trat aus Protest zurück. Auch auf Korsika waren nicht alle begeistert, hatte Jospin doch auch mit Bombenlegern verhandelt. Wirtschaft Korsika verfügt nur über wenig Bodenschätze, hinzu kommt, dass eine industrielle Entwicklung kaum stattfand. Auch heute gibt es nur südlich von Bastia ein kleines Industriegebiet. Die Landwirtschaft ist auch heute noch oft auf kleine Familienbetriebe beschränkt, die nur für den eigenen Bedarf produzieren. Trotz vielfältiger Subventionen aus Frankreich und der Europäischen Union gehört Korsika heute immer noch zu den ärmsten Gebieten Frankreichs. Die Arbeitslosenquote liegt immer noch bei 12 % und eine wirtschaftliche Entwicklung kommt nur schleppend in Gang. Etwa 70 % der Arbeitsplätze liegen im Dienstleistungsbereich. 35 % davon gehören in den Tourismus, der damit zum 11

wichtigsten Wirtschaftszweig wurde. In den letzten 10 Jahren stieg die Zahl von 1,5 Millionen Besuchern auf 2 Millionen jährlich an. Insgesamt stellen 450 Hotels und 75 Feriendörfer etwa 30000 Gästebetten zur Verfügung, dazu kommen Privatzimmer, Ferienwohnungen und Bauernhöfe. Einen bemerkenswerten Zuwachs verzeichnen Feriendörfer und Clubs sowie Campingplätze. Mehr als die Hälfte der Feriengäste sind Franzosen, darunter viele Korsen, die ihre Familien besuchen. Die zweitwichtigste Gruppe sind Italiener, gefolgt von Deutschen ( Korsika, Verlag Karl Baedeker ). Da die Korsen selbst von dem Massentourismus nur mittelbar profitieren, die Ferienanlagen sind fast ausnahmslos in französischer und ausländischer Hand, war dies auch immer der Auslöser für zahlreiche Sprengstoffattentate, die aber meist außerhalb der Saison stattfanden. Bildung und Kultur Die erste, 1765 auf Korsika eröffnete Universität war das Werk von Pasquale Paoli. Leider hat sie die Ankunft der Franzosen nicht überdauert, so dass Korsen, die studieren wollten, lange Zeit keine andere Wahl hatten als dafür ins Exil zu gehen. Das Übel wurde 1981 mit der Gründung der Pasquale Paoli Universität in Corte beseitigt. (Vergleiche, Korsika Handbuch, Gisela E. Walther Verlag ) Aufgrund seiner langen und vielfältigen Geschichte verfügt Korsika über eine Vielzahl baulicher und sonstigen historischen Stätten, die in den meisten Reiseführern mehr oder weniger ausführlich beschrieben werden. Die Küche ist weitgehend mediterran, weist aber doch einige Besonderheiten auf. Im Bereich der Malerei ist Korsika stark aus der genuesischen Zeit geprägt. In den zahlreichen Kirchen befinden sich viele Fresken aus dem 15 Jahrhundert. Das Musee Fesch in Ajaccio beherbergt nach dem Louvre die umfangreichste Sammlung von Werken der italienischen Malerei. Die Literatur Korsikas wurde, bevor man sie aufschrieb mündlich überliefert, entstand in Dörfern und wurde im Laufe der Abende sowie durch Wanderschäferei weitergegeben. ( Korsika Handbuch ) Eine bevorzugte Art der Weitergabe war das gesungene Lied. Zahlreiche Musikgruppen auf Korsika nehmen heute wieder dieses Erbe auf. Die Regionen: Calvi Schon zu Beginn des Jahrhunderts wurde Calvi Modebad und ist es geblieben, mit dem längsten Veranstaltungskalender für den Feriensommer. Das liegt nicht nur an den 12

zahlreichen schönen Stränden bis hinüber nach L` lle Rousse, sondern auch am reizvollen Hinterland mit dem ausgedehnten Kiefernwald von Bonifatu, in dem der GR 20 ein im Wortsinn Grande Randone seinen Anfang nimmt. ( HB Bildatlas Korsika ) Es gibt gute Gründe, Korsika von Calvi aus zu entdecken oder gleich in dieser familienfreundlichen Küstenstadt mit den kurzen Wegen zu bleiben: Die mächtige, alles überragende Zitadelle, die Unterstadt mit ihrer quirligen Hafenpromenade sowie die zahlreichen, aber nicht aufdringlich wirkenden touristischen Einrichtungen machen Calvi zu einem idealen Urlaubsort. ( Richtig reisen, Korsika DuMont Verlag ) Die mächtige fast vollständig erhalten gebliebene Festungsanlage dominiert noch heute das Stadtbild Calvis. In der vom Festungswall umgebenen Oberstadt herrscht reges Treiben. Hier rühmt man sich auch des Entdeckers Amerikas. Christoph Kolumbus soll in der Rue Colombo das Licht der Welt erblickt haben. Außerhalb Calvis bleibt diese Tatsache aber eher unbewiesen. Trotzdem hat man Kolumbus am Eingang zur Zitadelle ein Denkmal gesetzt. Der 1980 renovierte Gouverneurspalast aus dem 13 Jahrhundert beherbergt die letzten Truppen der Fremdenlegion. Direkt gegenüber der Kaserne überragt die Kirche Saint Jean Baptiste aus dem 13 Jh. mit ihrem Kuppeldach alle anderen Bauten der Zitadelle. Die Kapelle Saint Antoine aus dem 15 Jahrhundert befindet sich ebenfalls im Innenbereich der Zitadelle. Im Urlaubsalltag dient die Oberstadt häufig nur als Kulisse für das touristische Treiben in der Unterstadt. Hier befindet sich alles was der Tourist benötigt, Banken, Cafes, Bars, Restaurants und zahlreiche Geschäfte zum einkaufen. Das ganze wird abgerundet vom schön angelegten Yachthafen Marina Sainte Marie. Korsikas Eisenbahn Eine Schmalspurbahn, Micheline genannt, an der auch die Korsen selbst sehr hängen, verkehrt zwischen Calvi, Bastia und Ajaccio. Die einspurige Strecke führt aber immer zunächst ins Landesinnere nach Ponte Leccia. Von hieraus geht es dann über Corte nach Ajaccio, oder nach Bastia. Das ADAC Reisemagazin Korsika enthält eine schöne Reportage über den Charakter Zug mit kleinen Haken. Praktisch ist, dass die Strecke von Calvi aus zunächst über Algajola nach L ` ll Roussee führt und damit zwei weitere attraktive Ferienorte miteinander verbindet. Der Strandexpress hat insgesamt 22 Haltepunkte auf diesem Teilstück, so dass auch Reisende ohne Auto die Balagne Küste erschließen können. Die Chemins de Fer de la Corse gehört mittlerweile zur französischen Eisenbahn, so dass man per Internet schon von zu Hause aus Informationen einholen kann. Der Wald von Bonifato Etwa 22 km von Calvi entfernt liegt der Wald von Bonifato in dem der berühmte Wanderweg GR 20 seinen Anfang nimmt. Der Weg zum Wald führt am Flughafen vorbei und liegt dann immer parallel zum 23 km langen Fluß Figarella. Zunächst säumen Weinfelder den Weg, dann muss man leider einige Brandwüsten durchqueren. 13

Am Figarella laden auf dem letzten Stück des Weges schöne Badeplätze zum Erfrischen und zum Picknick ein. Wanderer benötigen von der Auberge de la forte bis zur Carrozzu Hütte und zurück etwa fünf Stunden. ( Richtig Reisen, Korsika DuMont Verlag ) Der Weg geht zunächst 2 km am Figarella entlang, dann öffnet sich der Blick auf den grandiosen Talkessel von Bonifato und der Weg stößt auf den GR 20. Ausführliche Beschreibungen zu den Wandermöglichkeiten befinden sich im Korsika Handbuch, Gisela E. Walter Verlag. Galeria Von Calvi aus geht es etwa 100 km über die D 81 Richtung Süden nach Galeria. Der Ort mit seinem großen Kieselstrand ist selbst in der Hochsaison angenehm ruhig und beschaulich. Die D 81 schlängelt sich schmal und kurvenreich durch einsame Landschaft. Verlockende, doch kaum erreichbare Buchten, liegen weit unterhalb der Fahrbahn, die Aussichten über Meer und Macchia sind spektakulär. ( Richtig Reisen, Korsika, DuMont Verlag ) Girolata Eine Insel muss man vom Meer her gesehen und erlebt haben. Ein besonders spektakuläres Stück korsischer Küste lässt sich von Calvi aus per Ausflugsboot aus dieser Perspektive bestaunen. (Richtig Reisen, Korsika DuMont Verlag) Die Fahrt geht am Naturschutzgebiet La Scandola vorbei. Das Vogelparadies beheimatet zahlreiche Wasservögel, darunter Kormorane und Sturmmöwen. Als nächstes erreicht das Boot die genuesische Festung von 1546 im herrlichen blauen Golf von Girolata. Girolata ist ein Ort wie aus dem Bilderbuch, der mit der Ankunft der Schiffe stundenweise zum Leben erwacht. Kostenlos lässt sich die Zeit bis zur Rückfahrt am schönen Strand verbringen. Restaurants und Bars sind auch ausreichend vorhanden, alle mit schönem Blick aufs Meer. 14

Balagne Ille Rousse Ille Rousse Die Landschaft Balagne liegt im Nordwesten der Insel und wird an der Küste von der N 197 und der D 81 durchquert, im Inneren von der D 151, D71 und D63. Das Hügelland zwischen den Wasserläufen Ostriconi im Norden und Fango im Süden wird im Landesinnern begrenzt durch die Gebirgskette mit den Gipfeln Monte Tolo ( 1332 m ), Monte Grosso ( 1938 m ) und Punta Minuta ( 2556 m ) ( Allianz Reiseführer Korsika Verlag Karl Baedeker ) Die Balagne d eserte ist ein landwirtschaftlich kaum genutztes Gebiet südlich von Calenzana und Calvi. Im Winter weiden hier Schafe und Ziegen, die durch das Fangotal von den höher gelegenen Gebieten herunter getrieben werden. Die Balagne Fertile, die sich über das weite Talbecken von der Küste aus erstreckt gilt von je her als der Garten Korsikas. Schon im Mittelalter wurde hier Wein angebaut. Später folgten Getreide, Feigen, Mandeln, Oliven, Orangen und Zitronatzitronen, was die Bevölkerung zu Wohlstand brachte. Seit Beginn des 20. Jh. nahm auch hier die Bevölkerung stark ab, was dazu führte, dass die Macchia viele Flächen überwucherte. Die Brandgefahr nahm zu und 1957 vernichtete ein Feuer fast den ganzen Ölbaumbestand. Trotz der Brandschäden hat sich die Balagne ihren Reiz bewahrt und ist auch Ziel vieler Wanderer und Touristen. Nicht nur eine wunderschöne Landschaft sondern auch reizvolle kleine Dörfer mit barocken Kirchen, Kapellen und Castellen laden zu Ausflügen und Wanderungen in die Balagne ein. Speloncato gilt als das schönste Dorf der Balagne und mit Algajola und L lle Rousse liegen neben Calvi zwei weitere Urlaubsorte an der Küste der Balagne in denen man nicht nur baden kann. L`lle - Rousse wurde dabei 1758 von Pasquale Paoli als Gegenstück zum genuesischen Calvi gegründet, was durch den Place Paoli und einem Denkmal im Zentrum der Stadt gewürdigt wird. Bastia Bastia, eine typisch korsische Stadt ist sie nicht, sie könnte eben so auf dem italienischen Festland stehen. Unter den Genuesen wurde Bastia 1453 zur Inselhauptstadt gemacht. Die bauliche Anlage ist durch das ligurische Vorbild geprägt worden, so dass der italienische Einfluss bis heute spürbar ist. Seit 1975 ist Bastia Präfektursitz des französischen Departements Haute Corse. Bastia weist mit fast 40 000 Menschen eine geringere Bevölkerungszahl als Ajaccio auf, ist aber unbestritten das wirtschaftliche Zentrum der Insel. 15

Die mächtige von den Genuesen erbaute Bastiglia gab dem Ort seinen Namen. Groß Bastia umfasst heute mehrere Kommunen, in denen etwa die Hälfte der 132 000 Einwohner des Departements Haute Corse leben. Zwischen Bastia und dem 20 km weiter südlich gelegenen Flughafen, befindet sich ein ausgedehntes Industriegebiet. Wer mit der Autofähre im neuen Hafen ( Nouveau Port ) von Bastia einläuft, nähert sich direkt dem Herzen der Stadt. Die Place Saint Nicolas öffnet sich zum Meer hin und lädt alle Neuankömmlinge zum verbleiben ein. ( Richtig Reisen, Korsika,DuMont Verlag ) Hier gibt es zahlreiche Bars, Cafes und Restaurants, hier wird Boule gespielt und sonntags der Flohmarkt abgehalten. Napoleon steht auf einem Denkmahlssockel und blickt aufs Meer in Richtung Elba, das bei klarem Wetter deutlich zu sehen ist. Südlich des neuen Hafens liegt nur wenige Schritte entfernt die Terra Vecchia mit Gebäuden aus dem 14. Jahrhundert. Hieran schließt sich die Terra Nova, die Neustadt aus dem 16. Jahrhundert an. Beide umarmen den alten Hafen wie ein antikes Theater, in dem mittlerweile Jachten die Bühne beherrschen. Die unteren Ränge sind von Restaurants besetzt...im warmen Licht der Laternen ragen die Türme der Barockkirche Saint Jean Baptiste wie die perfekte Dekoration aus dem Zuschauerrund, um sich auf der Bühne natürlich im Wasser zu spiegeln. Die Zitadelle über dem alten Hafen mit dem abgeschlossenen Viertel Terra Nova... war schon vor 500 Jahren privilegierter Wohnsitz der Genueserfamilien. ( HB Bildatlas Korsika ) Nebbio und Cap Corse Cap Corse Cap Corse, Korsika im kleinen, zeigt fast alles, was dann bei weiterer Durchfahrt der Insel im Großen zu sehen ist. Es gibt einige Besonderheiten, aus Patrimonio kommt der beste Inselwein und man lebt hier noch teilweise von der Fischerei, ist stärker dem Meer zugewandt als andern Orts auf Korsika. Auch die genuesischen Wachtürme sind hier noch zahlreicher als sonst auf der Insel. Trotzdem ist die Region von einer anhaltenden Abwanderung der Bevölkerung betroffen. Der Weinbau hat erst in jüngerer Zeit wieder an Bedeutung gewonnen, er hatte sich nach einem Reblaus Befall im 19 Jahrhundert zunächst nicht mehr wieder ausbreiten können. Die Fischerei bringt heute nicht mehr die Erträge, die zum leben notwendig sind. Die touristische Infrastruktur ist nicht so ausgebaut, dass sie hier Abhilfe schaffen würde. So gibt es kaum Banken und nur wenige Tankstellen, so dass man vor einer Fahrt ums Cap Corse besser voll tanken sollte. Trotzdem sind die Landschaft und vor allem einige Küstenorte sehr reizvoll. Das Cap Corse gilt vor allem unter Radfahrern als Geheimtipp da die Berge hier nicht so steil sind wie andern Orts auf der Insel. 16

Erbalunga Centuri Port Erbalunga Die auf einer felsigen Landzunge aus grünen Schiefer angesiedelte Marina ( Gemeinde ), mit ihrem unmittelbar ans Wasser gebauten Häusern und den halb verfallenen genuesischen Turm an der äußersten Spitze, ist wirklich malerisch. Gönnen Sie sich das Vergnügen, am Hafen entlang zu spazieren, durch die Treppengassen im Schatten von Platanen und Palmen zu flanieren. Erbalunga liegt 10 km nördlich von Bastia an der D 80. Ab dem 12 Jh. war der Ort zusammen mit Bastia einer der Hauptlieferanten der Pisaner für Wein. ( Der Grüne Reiseführer Korsika Michelin Reise Verlag ) Centuri - Port Dieser hübsche kleine Küstenort am nordwestlichen Ende von Cap Corse besitzt einen der schönsten Jachthäfen der Insel. Centuri Port ist einer der winzigen Orte auf Cap Corse, wo der Tourismus eine Rolle spielt, nicht zuletzt dank guter Wassersportmöglichkeiten. ( Allianz Reiseführer, Korsika, Karl Baedeker Verlag ) Die schönen alten Häuser am Wasser, mit einigen guten Restaurants sorgen für ein tolles Ambiente. St. Florent 17

In dem idyllischen Ferienstädtchen ist deutlich weniger Betrieb als in Calvi, auch die vielen Restaurants bieten bei gleicher Qualität preisgünstigere Gerichte an...entlang der vom Meer umspülten Halbinsel erstreckt sich eine malerische Häuserzeile. Hier reit sich ein Fischrestaurant an das andere, daneben gibt es Eiscafes, Pizzerien und Restaurants mit korsischen Spezialitäten... Die malerischsten Winkel des alten Hafenviertels liegen jenseits der Pfarrkirche am Ende der Halbinsel. Auf beiden Seiten der Hauptstraße reihen sich alte massive Steinhäuser und fügen sich harmonisch in die befestigte Anlage der Zitadelle ein. ( Allianz Reiseführer, Korsika, Karl Baedeker Verlag ) In der Stadt gibt es keinen Sandstrand, aber Ausflugsboote die zu den Stränden Saliceto und Lodo an der Küste der Desert des Agriates starten. Corte In Corte im Zentrum der Insel treffen die wichtigsten Verkehrsverbindungen zusammen. Die D 197 von Calvi herkommend vereinigt sich bei Ponte Leccia mit der von Bastia kommenden D193, die dann über Corte nach Ajaccio führt. Von Aleria aus führt die D200 nach Corte. Die Inselbahn verbindet ebenfalls Calvi, Bastia und Ajaccio miteinander, wobei die Strecke jeweils über Corte führt. Corte wurde unter Pasquale Paoli 1765 Inselhauptstadt und Universitätsstadt. Mit der Machtübernahme Frankreichs über Korsika ging dieses Recht auf Ajaccio über. Corte ist das wirtschaftliche Zentrum für die umliegenden Kantone Niolo, Bustanicio, Vezzani und Venaco. Corte liegt mitten in dem weitläufigen Naturpark Korsikas und drei der sieben Hauptwandergebiete erschließen sich von hier aus. Mit der Neugründung der Pasquale Paoli Universität 1981 wird Corte auch das unumstrittene kulturelle Zentrum Korsikas. Die Stadt hat etwa 6000 Einwohner, an der Universität gibt es etwa 2000 Studenten. Studieren kann man hier Jura, Agra -, Geistes Wirtschaft und Naturwissenschaften. Corte verfügt über eine schöne Altstadt. Die Zitadelle beherbergt das Musee d ` Art et d Historie und das Musee d Anthropologie de la Corse. Von Corte aus erreicht man bequem die Flusstäler von Restonica und Tavignano, die das Herzstück des korsischen Naturparks bilden. 18

Casinca Etwas südöstlich von Bastia bilden die Gemeinden Casamozza, Vescovato, Loreto di Casinca, sowie weitere Gemeinden an der D 237 und D 206 die Casinca, ein kleines von Landwirtschaft geprägtes Gebiet zwischen der Ebene und den ersten Bergen des Berglandes wie dem Monte Sant Angelu ( 1208 m ). Sie grenzt an die Castagniccia an die zwischen den Flüssen Golo und Tavignano liegt und im Westen an das Bozio grenzt, das das Inselinnere, den Nahbereich um Corte umfasst. Die Nähe zu Bastia, so wie eine funktionierende Landwirtschaft haben bisher eine Entvölkerung der Casinca verhindert. Obwohl Touristen von der nahen Küste in die Dörfer und Gemeinden kommen, besteht keine nennenswerte touristische Infrastruktur. Gleichwohl sind die auch oben bezeichneten Dörfer sehenswert und die einschlägigen Reiseführer beschreiben Tagestouren durch die Casinca. Castagniccia Die Castagniccia ist ein durch Bevölkerungsabwanderung gekennzeichnetes Gebiet, die Kernlandschaft des Schiefergebirges zwischen Golo und Tavignano. Reizvoll ist der Gegensatz zwischen den an der Küste liegenden Badeorten mit flachen familienfreundlichen Stränden und einem von Tradition geprägten gebirgigen Hinterland. Hier findet man auch strandferne aber originelle Unterkünfte und Dörfer, wo man mit der einheimischen Bevölkerung schnell ins Gespräch kommt. Durch die Bevölkerungsabwanderung bedingt, sind Tankstellen hier nur wenig vorhanden und manche Dörfer werden durch fahrende Geschäfte versorgt. Ausgedehnte Kastanienwälder prägen noch immer die Landschaft. Es gibt hier noch immer viele Spezialitäten aus dem Brotbaum, der Esskastanie, aber die wirtschaftliche Nutzung wird erst seit kurzer Zeit wieder von einigen wenigen Familien vorangetrieben. Trotzdem waren Garten und Landwirtschaft einst der Reichtum dieser Landschaft. Reicher Bauernadel aus dieser Gegend prägte häufig die Geschicke Korsikas und der Landesvater Korsikas, Pasquale Paoli kam aus Morosaglia dem Kernland der Castagniccia. Plain Oriental Im Norden von Bastia und im Süden von Aleria abgegrenzt erstreckt sich über 70 km die einzige größere Ebene Korsikas. Südlich von Prunete, dort wo die Berge immer weiter von der Küste abrücken beginnt die Plain Oriental. Fährt man auf der N 198, der Rennstrecke Korsikas erschließen sich dem Besucher nur wenig reizvolle Ausblicke. Nur wer sich Zeit nimmt entdeckt die Etangs mit ihren Schilfgürteln in denen zahlreiche Vogelarten zu beobachten sind, oder findet Entspannung im Eukalyptuswald. Zwischen Tavignano Mündung und Etang d Urbino liegt das Naturschutzgebiet von Casabianda. Auch der große Kiefernwald südlich des Etangs steht unter Naturschutz. Obwohl das Schwemmland bereits in der Antike wirtschaftlich genutzt wurde, wurden die Sumpfgebiete von der Anopheles Mücke befallen, die für die Ausbreitung der Malaria verantwortlich ist. Erst 1943 wurde sie durch den Einsatz von DDT erfolgreich bekämpft. In den sechziger Jahren wurde die Gegend dann aber durch algerische Aussiedler wieder belebt, die dort mit Hilfe des französischen Staates zunächst mit dem Weinbau und dann auch mit Obstanbau begannen. Heute finden sich hier große landwirtschaftliche Flächen die mit großem technischen Aufwand genutzt werden. Sowohl um Bastia wie auch um Aleria herum befinden sich relativ große Hotelanlagen für den Tourismus. Die Ausgrabungsstätten und das archäologische Museum von Aleria sind sehenswert wobei die Stadt selbst viel von ihrem Charme verloren hat. 19

Porto Vecchio Die Region Porto Vecchio ist Korsika im kleinen, weil sie zu ihrem ausgedehnten Territorium prosperierende Küstenzonen zählt, die dank Tourismus, Handel, Handwerk und Hafenverkehr entwickelt sind, und darüber hinaus Binnenzonen bis in 1300 m Höhe hat, mit Dörfern oder kleinen dörflichen Siedlungen mit insgesamt 3000 Einwohnern, die das echte innere Korsika sind, das landwirtschaftliche und ländliche Korsika. So beschrieb Jean Paul Rocca Serra ehemaliger Präsident der Regionalversammlung und langjähriger Bürgermeister von Porto Vecchio die Region. ( Richtig reisen - Korsika Dumont Verlag ) Porto Vecchio verfügt über eine von der Bank des hl. Georg1539 errichtete Zitadelle. Sie befindet sich 70 Meter über dem Purti Vecchiu, dem alten Hafen. Darüber hinaus gehören auch hier angenehme alte Häuser zum Stadtbild. Geschäfte, Boutiquen und schöne Cafes vor allem auf der Place de la Republik laden zum verweilen ein. Der Strand von Palombaggia auf der gleichnamigen Halbinsel im Süden der Stadt wird von vielen Besuchern und Einheimischen als der schönste Strand Korsikas angesehen. Weitere Bademöglichkeiten gibt es an der Bucht von Stagnolo, der Bucht von San Cipriano und dem Golf de Pinarellu. Bonifacio Das erstaunliche, auf Kalkboden errichtete und von einer Zitadelle bewachte Bonifacio ( 2700 Einwohner ) verdient mit Sicherheit eine Reise nach Korsika. Die Stadt verdankt viel ihrer Schönheit der außergewöhnlichen meeresnahen Stelle, an der sie erbaut ist : Stellen Sie sich einen 100 m breiten Fjord vor, der sich über 1,5 km Steinküste mit vom Wind und Meer bearbeiteten weißen Felsen erstreckt. Stellen Sie sich außerdem eine sich in einer Höhe von 70 m über dem türkisfarbenen Wasser der Buchten von Bonifacio erhebende Zitadelle vor. Im äußersten Süden der Insel ist das korsische Gibraltar, von Sardinien nur durch 12 km Meer getrennt, ein viel besuchtes lohnendes Ziel. ( Korsika Handbuch, Gisela E. Walther Verlag ) Von der Einfahrt des Fjords her gesehen liegen links direkt an den Felsen gebaut einige teure kleine Hotels. Auf der rechten oberen Seite liegt die Zitadelle und einige direkt an den überhängenden Felsen gebaute alte Häuser, die durch Betonsockel gesichert sind, aber um deren Absturz man sich unvermittelt sorgen könnte. An der Kirche Saint Erasme aus dem 13 Jh. geht es über eine breite Treppe hinauf in die Oberstadt. Weiter im Inneren des Fjordes liegen an der rechten Seite direkt an die Straße 20

gesetzt, die unmittelbar die Kaikante zum Abschluss hat, zunächst die Geschäfte, dann die Restaurants und Cafes. Am Kai liegen die Ausflugsbote die zu den Badebuchten und zu den Grotten von Bonifacio hinaus fahren. Propriano An der Stelle, wo sich der Golf von Valinco, die südlichste der großen westkorsischen Buchten, am weitesten landeinwärts erstreckt, liegt Propriano zwischen den Mündungen des Rizzanesse und des Baracci. Der Ort ist umgeben von fruchtbaren, mit landwirtschaftlichen Flächen und mediterraner Macchia bedeckten Hügeln. In wenigen Jahren hat sich Propriano mit den benachbarten Stränden Plage du Muzettu und Plage du Rinaddiu zu einem der meist besuchten Badeorte der Insel entwickelt. Der Ort bietet keine besonderen Sehenswürdigkeiten, ist aber mit seinen Geschäften, Cafes und Restaurants gut angelegt. Das ehemalige Fischerdorf verbreitet angenehme Ferienstimmung. ( Vergleiche Allianz Reiseführer Korsika Karl Baedeker Verlag ) Ajaccio Wenn sich eine korsische Stadt weltweiter Bekanntheit erfreut, dann ist es Ajaccio als Geburtsstadt Napoleons. Die meisten der knapp 50 000 Aiaccini werden diese Tatsache ganz in Ordnung finden, sie halten ihre Stadt zudem für die schönste überhaupt.. ( Richtig reisen Korsika Dumont Verlag ) Die meisten Touristen teilen schnell diese Ansicht. Klassizistische Prachtbauten großzügige und schön gestaltete Schaufensterfronten, Cafes und Restaurants lassen einen Hauch von Paris aufkommen. Weiße Strände mit Palmen runden das Glück von Bewohnern und Touristen ab, die sich hier meist alle sehr wohl fühlen. Eine Mischung aus Gelassenheit und Temperament sorgt für eine gute Urlaubsstimmung. 21

Der Westen Im Vergleich zur Ostküste ist die Westküste steiler mit zahlreichen kleinen Buchten. Die Angebote für den Tourismus sind natürlich in Ajaccio und Propriano reichlich vorhanden. In den kleineren Orten fallen die Angebote deutlich bescheidener aus als an der Ost und Südküste. Dafür ist die Landschaft umso reizvoller und in den kleinen Geschäften, beim Becker oder Fleischer kommt man noch leicht mit den Korsen ins Gespräch. Reist man mit der Segeljacht, was gerade hier wegen der schönen Buchten und Ankerplätze sehr reizvoll ist, oder reist mit einem größeren Wohnmobil, so stößt man manchmal auch auf deutliche Distanz. Man wird wohl als jemand angesehen der Geld hat und von einem sich allzu stark ausbreitenden Tourismus hält man hier nicht viel. Neben kleineren Ferienanlagen gibt es vor allem auch einfache Zeltplätze, die gut in die Landschaft passen und niemanden zu stören scheinen. Von einer eigenen Segeltour sind mir vor allem das bereits beschriebene Girolata und Galeria in Erinnerung geblieben. Sehr schön fand ich auch Porto Pollo und Cargese. In Porto Pollo verbrachte ich daher ein Jahr später einen Landurlaub auf Korsika. Von Calvi oder auch von Ajaccio kommend sollte man sich nicht nur auf Girolata konzentrieren, sondern sich viel Zeit für eine Fahrt durch die Calanche am Golfe de Porto nehmen. Die Küste hier und die roten Felsen der Calanche gehören mit zu dem Beeindruckensten, was Korsika zu bieten hat. 22

( Kopiert aus HB Bildatlas Korsika ) Verwendete Literatur: HB Bildatlas Korsika HB Verlag, Marco Polo Zentrum, 73760 Ostfildern, 1 Auflage 2001 Baedeker Allianz Reiseführer Korsika Verlag Karl Baedeker, Ostfildern, 5 Auflage 2001 Erstellt: 2 / 2005 durch Norbert Reuter Der Grüne Reiseführer Korsika Nordstraße 52 Michelin Reise Verlag, Karlsruhe, Ausgabe 2002 59227 Ahlen Korsika Handbuch Verlag Gisela E. Walter, Bremen 1. Auflage 1999 Korsika Richtig Reisen DuMont Buchverlag, 3. aktualisierte Auflage 2001 23