Peyman Rahimi Symptom

Ähnliche Dokumente
U L R I C H MOSKOPP. Raum. kjubh Kunstverein Eingeladen von Nina Kretzschmar

Karin Rahts in Berlin geboren, lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin in Frankfurt am Main.

Werner Berges mal abstrakt Eine Auswahl zum 70. Geburtstag

Sandra Rauch SOMEBODY SOMEWHERE SERIES

KIRSTEN VAN DEN BOGAARD

katalog urban stories Fotoausstellung 04. April Mai 2008 Markus Ackermann

Michael Bauch. Malerei. 12. Februar 27. März 2010

Bastian Muhr. Arbeiten

Rainer Storck - Weltpartikel

Reinhardt Grimm. Daneben hat er 16 Jahre lang Zeichenunterricht gegeben und sich auf den

Kunstmuseum Olten. Sandra Boeschenstein, Tobias Nussbaumer, Katharina Anna Wieser und Elsie Wyss Zeichnung zwischen Raum und Imagination

Planet Vivid Gallery 6. Juni 30. Juli 2008

DOKUMENTATION 2010 Patricia Fabienne Schneider Neubrückstrasse Bern

Andreas Gärtner. Zur Person geboren in Darmstadt, Lebt und arbeitet in Frankfurt am Main. Ausbildung

the great below, S. VI-15, 2015, Öl auf Leinwand, 50 x 40 cm

Fragmentierte Realität. Trauma-Splitter. Regina Liedtke

fahrgasse 5. d frankfurt/main. germany. tel: 0049(0) fax: 0049(0)

Verfügbare Arbeiten in der Galerie Judith Andreae

Wedding-Strukturen 1

Benjamin Bronni. Ausgewählte Arbeiten

NINA KLUTH. Malerei

ERÖFFNUNG KULTURSOMMER PFINGSTMONTAG, DEN 5. JUNI 2017 UM 15:00 UHR im Museum Modern Art Hünfeld (Hauptgebäude)

Camill Leberer. Stuttgart, Kleiner Schlossplatz. Galerie Schlichtenmaier

Protokoll zur Sitzung am Lebensproblemzentrierter Unterricht

PRESS RELEASE K Ö P P E CONTEMPORARY KÖPPE HELLE JETZIG REAL LIFE h

magdalena west vom zweck und nutzen der löcher galerie burster 2

Deutsche Bundesbank Wilhelm-Epstein-Straße Frankfurt am Main

Graphic Landscapes Malerei und Zeichnung von Kwanyoung Jung

Beate Debus. Holzskulptur, Relief, Zeichnung, Graphik

the beauty of nature Soim Lee. Malgosia Jankowska. Daecheon Lee

François Perrodin Standing Solids. 28. April 30. Juli 2016

Arbeitsblatt für Schüler und Lehrer der Klassen 9 bis 12

Anne Dingkuhn. Zeichnungen

F D Schlemme. Mongrels

Einladung zur Eröffnung und zum Besuch der Ausstellung. Die Ausstellung wird am Sonntag, 20. Oktober 2013, 11 Uhr eröffnet.

Ausstellungseröffnung

Anne Karweck-Kim Malerei

Alle Texte und Abbildungen dieser Publikation sind urheberrechtlich geschützt für Künstler, Autor und Herausgeber 2010 ISSN

Jenseits des Sichtbaren. Fotografische Erzählung als Spur

S 529. Ausgewählte Arbeiten

Presseinformation. Ausstellung vom 12. Juni bis zum 31. Juli 2014 Vernissage am 11. Juni 2014 um 19 Uhr

seit 1992 Professor für Zeichnen und Malen bzw. Grundlagen elementarer Gestaltung an der HTW Dresden

* TIROLER KÜNSTLERSCHAFT NEUE GALERIE color correction. Stefan Lux und Michael Part

KONZT Zagralova. ehört

Eine Ausstellung in der Deutschen Bundesbank aus der Reihe PERSPEKTIVEN DER GEGENWART vom 23. OKTOBER bis 1. DEZEMBER 2017

F D Schlemme. Wohnen- Fahren- Kaufen. Grafitzeichnungen und Guachen

AUSSTELLUNG VISION LEON LÖWENTRAUT

Predigt Heiligabend 2015, Erlöserkirche Vahrendorf, 23 Uhr, Pastor Dr. Werner Steinmann

Nina Rike Springer. I believe I can fly

Martin Karcher Zeichnungen. Cheruskerstraße Berlin

Deutsche Bundesbank Wilhelm-Epstein-Straße Frankfurt am Main

BODO ROTT. Hortus Convulsus PRESS RELEASE KÖPPE CONTEMPORARY. Vernissage h

Eine Ausstellung in der Deutschen Bundesbank aus der Reihe Perspektiven

Vita. Einzelausstellungen. Gruppenausstellungen. Preise und Auszeichnungen. Ankäufe von öffentl. Institutionen

JENS Jansen Illustration

25 JAHRE DUNKELZIFFER E.V.

"EKSTASIA": - "GESUNDHEIT" = "DIE FÄHIGKEIT, SEINEN KÖRPER IN RUHIGER, UND SEINEN GEIST IN BEWEGLICHER FORM ZU HALTEN". -

Marianne Ingenwerth Stiftung

galerie schürmann a u f Zeche Zollverein bettina hachmann manuel schroeder andré schweers anja weinberg

GEROLD MILLER. amplificateur d'espace.

galerie burster PRESSEMITTEILUNG galerie burster BERLIN Enrico Bach Enne Haehnle Kristian Pettersen Maria Schumacher abstract. 26. April 2.

A tribute to Yves Klein, Kasimir Malevich, Piero Manzoni and Richard Dawkins.

Übersicht von Arbeiten von 2008 bis 2010

Christian Haake on displays

ANDREAS GRUNERT Schattengießen. Galerie Valentien Stuttgart

Tanja Maria Ernst. Bergsee 01. Aquarell auf Papier. 76 x 56 cm

DONALD MARTINY Pinselstriche

»Malerei begreife ich als ein Experimentierfeld«Stefan Geyer

Raumwechsel. Georg-Kolbe-Museum Berlin, Cornelia Lengfeld zusammen mit Susanne Bayer, Erika Klagge und Carola Scheil

Ausstellungskonzept Kathrin Haaßengier Gustav Kluge Otterndorf 2016

Into the Night. Ausstellungskonzept für großformatige Fotografie. 45x30

Eine Ausstellung in der Deutschen Bundesbank aus der Reihe Perspektiven

Herbert Aulich. Dimensionen

MONIKA BOCK SCHÖNHEIT

Wahrnehmung in der Mediation

Zeitgenössische Kunst verstehen. Wir machen Programm Museumsdienst Köln

Verschmelzung Michael Peltzer

Sabine Brand Scheffel geboren in Leverkusen lebt und arbeitet in Karlsruhe

MARTIN SPENGLER. im Förderprogramm New Positions der ART COLOGNE 19. bis 22. April 2018 Halle 11.1, Stand A10 GALERIE THOMAS MODERN

Inhaltsverzeichnis. A. Vorgabe zu einer Philosophie 17

lightscapes oliver raszewski

lightscapes oliver raszewski

ART - ORT HANNA KIER

Jutta Wessel Köln. Bilder einer Stadt

Maria Lentzen I Plastiktüten. 10 Cent

ANTJE ZEIHER VERFÜGBARE ARBEITEN ÜBER DIE GALERIE JUDITH ANDREAE

Wahrheit individuell wahr, doch die Art, wie wir das, was wir wahrnehmen, rechtfertigen und erklären, ist nicht die Wahrheit es ist eine Geschichte.

. . Kunstquartier im Barockviertel Dresden

K U N S T I N D E R G L A S H A L L E

Inklusion inklusive ICH WAR DA. Ariane Holz

Gerhard richter rot-blau-gelb

Ausstellungsarchiv 2 / Portrait des Galeristen

AUSGEWÄHLTE ARBEITEN. Eva Streit. Home: Freiburgstrasse Bern. Atelier: Brünnenstrasse 15d 3027 Bern

Regula Walther Malerei/Zeichnung

Die Ausstellung wird am Sonntag, 29. März, um 11 Uhr eröffnet. Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag 13 Uhr - 17 Uhr, Sonntag Uhr

RÉMY MARKOWITSCH LEUCHTEN 2000

Sicherer, nicht sinnvoll bezweifelbarer Ausgangspunkt des Denkens: Ich existiere.

Christoph schellberg

Transkript:

10. Dezember 2010 07. Januar 2011

Symptom, abgeleitet von dem griechischen Wort symptoma für Zufall, bezeichnet im Deutschen ein Anzeichen, ein äußeres Zeichen eines für sich allein nicht wahrnehmbaren, verborgenen Zustandes. Es verweist auf etwas, das für sich selbst genommen unsichtbar dem Menschen innewohnt. In dieser Referenzfunktion thematisiert es zugleich eine Kernfrage unseres Daseins: Ist das, was wir nicht sehen können, unwirklich ist nur das real, was wir sehen können? Die Werke Peyman Rahimis stellen die Frage nach Wirklichkeit und Realität. Was ist real? Was nicht? Woher können wir wissen, dass etwas, das wir nicht sehen, nicht existiert? Die Wesen und Gegenstände, die Rahimis Werk, seine Malereien, Skulpturen und Installationen, bewohnen, sind allesamt unwirklich. Ihre Heimat liegt jenseits der Welt, die wir mit unseren Sinnesorganen wahrnehmen können. Der im Iran geborene und in Frankfurt am Main lebende Künstler zeigt Figuren, die sich auf dem Weg zwischen realer und irrealer Welt befinden. In ihrer Darstellung erinnern sie an Geister. Ihre Körper sind nicht fest umgrenzt sondern sequentiell: Sie bestehen aus mehreren übereinander liegenden Schichten, die verschiedenen Dimensionen des Seins zu entsprechen scheinen. Nicht das Resultat einer Metamorphose sondern der Transformationsprozess selbst ist Bildinhalt. Indem die Darstellung dieser Veränderung sich einer linearen Lesbarkeit verweigert, wird die Gleichwertigkeit verschiedener Daseinsstadien und der Zusammenhang zwischen realer und irrealer Welt betont und eingefordert. Peyman Rahimi stellt die Frage nach dem Wesen der Realität im Spannungsfeld zwischen wirklicher, mit physikalischen Mitteln messbaren und mit den primären Sinnesorganen erfahrbaren Welt und der subjektiven Realität, die die Summe unserer Erfahrung, Eindrücke und Vorstellungen ist. Jeder erschafft seine eigene Realität und ist daher nicht an die Grenzen der Wirklichkeit gebunden. Die Traumwelt jenseits der Wirklichkeit, der dinglichen Welt, ist Teil der Realität des Einzelnen. Es ist seit Anbeginn der Wunsch des Menschen, diese Traumwelt bzw. unwirkliche Welt zu erfassen und diese Erfahrung in der Gemeinschaft zu teilen, d.h. aus der Subjektivität des Einzelnen in eine angenäherte Objektivität einer Gruppe zu überführen. Diese Annäherung wird über die Methode des Rituals zu erreichen versucht: Gleich ob religiöse Zeremonie, schwarze Magie, schamanische Ekstase - das Ritual signalisiert den Versuch, die Grenzen der menschlichen Wahrnehmungsfähigkeit zu überschreiten und das Jenseitige hier auf Erden zu erfahren. Für den Außenstehenden bleiben dabei die Erkenntnisse unsichtbar, für die Teilnehmer hingegen öffnen sich die Tore zu anderen Welten auf für sie sinnlich fassbare Weise. Bisher bestehende Grenzen werden durchbrochen. Das Raum-Zeit-Kontinuum löst sich auf; aus virtuellen Vorstellungen werden reale Topographien. Diese rituelle Methode der Grenzüberschreitung übernimmt Peyman Rahimi in seiner Arbeit. Den Prozess seines künstlerischen Schaffens unterwirft er scheinbar dem Zufall. Die unwirkliche Welt nimmt Konturen an und wird in Räumlichkeit überführt. Ihre Existenz wird für den Betrachter erfahrbar. Die bildlichen Darstellungen sind Symptom, sichtbares Zeichen einer im verborgenen liegenden Welt. Das Ritual ist die Feier der neu gewonnenen Sehgewohnheit. Oliver Köhler

1977 geboren in Teheran, Iran 1999-2005 Staatliche Hochschule für bildende Künste, Städelschule Frankfurt/Main, Klasse Prof. Christa Näher lebt und arbeitet in Frankfurt/Main Einzelausstellungen : 2010 Symptom Power Galerie Hamburg 2009 Phantom Galerie Eva Winkeler, Köln 2008 Galerie Vera Gliem, Cologne Perspektiven heutiger Malerei Deutsche Bundesbank, Frankfurt/Main Grauen Dämmerung Galerie Eva Winkeler, Frankfurt/Main 2007 Wunderland Galerie Vera Gliem, Cologne 2006 Galerie Eva Winkeler, Frankfurt/Main 2005 Galerie Vera Gliem, Cologne 2004 Affären und Gefächte Galerie Eva Winkeler, Frankfurt/Main 2002 1979 Deutsches Ledermuseum, Offenbach Gruppenausstellungen : 2010 Ozean Frankfurt/Main 2009 Coreografia del sintomo Norma Mangione Gallery, Turin 2008 50 Moons of Saturn 2nd Turin Triennial Boxer Literaturhaus, Frankfurt/Main My Generation - Gruppe I Kunstverein Familie Montez, Frankfurt/Main 2007 5 Jahre Galerie Vera Gliem, Galerie Vera Gliem, Cologne Gorillas im Nebel Stoltzestraße 11, Frankfurt/ Main 2005 Made in Frankfurt Museum Giersch, Frankfurt/Main 2003 Horst Janssen Museum, Oldenburg 2001 Surprise Group Show Fahrradhalle, Offenbach Das Malwerk und das Schöne Klasse Christa Näher, Frankfurter Kunstverein Real Presence 2001 Museum 25th of May, Belgrad 2000 Der zehnte Tag Fahrradhalle, Offenbach

Ausstellungsansicht

Ausstellungsansicht

Ausstellungsansicht

Ausstellungsansicht Edition 5 Stk Epoxidharz ø 60cm ;Höhe 90 cm 2010

Ausstellungsansicht Edition 11 Stk Epoxidharz ø 60cm ;Höhe 90 cm 2010

124 X 174 cm Siebdruck/Lack auf Büttenpapier 2009

124 X 174 cm Siebdruck/Lack auf Büttenpapier 2009

124 X 174 cm Siebdruck/Lack auf Büttenpapier 2009

95 x 124 cm Handkolorierter (Terpentinöl & Lack) Siebdruck auf Büttenpapier 2010

95 x 124 cm Handkolorierter (Terpentinöl & Lack) Siebdruck auf Büttenpapier 2010

95 x 124 cm Handkolorierter (Terpentinöl & Lack) Siebdruck auf Büttenpapier 2010

95 x 124 cm Handkolorierter (Terpentinöl & Lack) Siebdruck auf Büttenpapier 2010

95 x 124 cm Handkolorierter (Terpentinöl & Lack) Siebdruck auf Büttenpapier 2010

Siebdruck auf Büttenpapier 51 x 65 cm 2010

Siebdruck auf Büttenpapier 51 x 65 cm 2010

Siebdruck auf Büttenpapier 51 x 65 cm 2009

Siebdruck auf Büttenpapier 51 x 65 cm 2009

Siebdruck auf Büttenpapier 51 x 65 cm 2009

Ausstellungsansicht Tresorraum Mixed Media Maße variabel 2009 Preis auf Anfrage (Gemeinschaftsarbeit mit Bernhard Schreiner)